Intersektionalität zwischen Gender und Diversity : Theorien, Methoden und Politiken der Chancengleichheit
Titelübersetzung:Intersectionality between gender and diversity : theories, methods and policies of equal opportunity
Herausgeber/in:
Smykalla, Sandra; Vinz, Dagmar
Quelle: Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung, Bd. 30), 2011. 317 S.
Inhalt: "Intersektionalität gilt als neues Paradigma der Geschlechterforschung. Gleichzeitig nehmen Forschungen zu Diversität, 'Diversity Management' und 'Diversity Politics' zu. Löst die Intersektionalitätsforschung die Genderforschung ab? Ergänzen sich 'Diversity Studies' und 'Gender Studies'? Was verbindet die Konzepte Intersektionalität, 'Gender' und 'Diversity', worin unterscheiden sie sich? Zur Beantwortung dieser Fragen werden die Konzepte 'Gender', Intersektionalität und 'Diversity' theoretisch reflektiert und Vorschläge für ihre methodische Verwendung in der empirischen Forschung gemacht. Ebenso wird an ausgewählten Politikfeldern die Relevanz der Intersektionalitätsforschung für Fragen der Chancengleichheit aufgezeigt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sandra Smykalla, Dagmar Vinz: Einleitung. Geschlechterforschung und Gleichstellungspolitiken vor neuen theoretischen, methodologischen und politischen Herausforderungen (9-18); Carol Hagemann-White: Intersektionalität als theoretische Herausforderung für die Geschlechterforschung (20-33); Bernd Ladwig: Intersektionalität und Liberalismus - Mesalliance oder glückliche Verbindung? Eine Auseinandersetzung mit Patricia Hill Collins (34-45); Lucy N. Chebout: Wo ist "Intersectionality" in bundesdeutschen Intersektionalitätsdiskursen? - Exzerpte aus dem Reisetagebuch einer "Traveling Theory" (46-60); Dagmar Vinz: Klasse und Geschlecht - eine umkämpfte Verbindung in Theorien zu Intersektionalität und "Diversity" (61-75); Johanna Hofbauer, Gertraude Krell: Intersektionalität und "Diversity" mit Bourdieu betrachtet (76-92); Barbara Sieben, Nicole Bornheim: Intersektionalität und "Diversity" - Achsen der Differenz in Managementkonzepten und Managementforschung (93-110); Sibylle Hardmeier: Intersektionalität - Zur empirisch-quantitativen Operationalisierung des Konzepts (112-127); Ulrike Schultz: Intersektionalität, Ethnie und Geschlecht: Umsetzung in der qualitativen Sozialforschung (128-143); Brigitte Kerchner: Diskursanalyse der Intersektionalität (144-161); Anja Lindau: Identitätslandschaften - Zur Erforschung der Herstellung von "Diversity" in Organisationen (162-180); Ingrid Jungwirth: Geschlechtliche Konfigurationen in grenzüberschreitenden Berufsverläufen von Migrantinnen (181-198); Sabine Beckmann, Patrick Ehnis: Intersektionale Perspektiven auf die geschlechtliche Arbeitsteilung - Schweden und Frankreich im Vergleich (200-215); Ulrike Hormel: Intersektionalität von Geschlecht und Ethnizität: Zur Konstitution benachteiligungsrelevanter Unterscheidungen im Bildungssystem (216-230); Sandra Smykalla: "Gender" und "Diversity" im Diskurs von Weiterbildung und Beratung - Ansatzpunkte für Perspektiven der Intersektionalität (231-245); Barbara Beham: "Work-Life Balance" und "Diversity" in Organisationen (246-260); Edelgard Kutzner: "Diversity Management" aus gleichstellungspolitischer Perspektive - das "Online-Tool Diversity" als ein erster Interventionsschritt in Unternehmen (261-280); Dagmar Vinz, Katharina Schiederig: Antidiskriminierungspolitik - ein Politikfeld im Spannungsfeld zwischen "Gender", "Diversity" und Intersektionalität (281-297); Johanna Kösters: Integrationspolitik, "Diversity" und Chancengleichheit - Ansätze bezirklicher Integrationsarbeit in Berlin (298-312).
Quelle: Marburg: BdWi-Verl. (BdWi-Studienheft, 8), 2011. 63 S.
Inhalt: "Seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelte sich in den kapitalistischen Industrieländern die Neue Frauenbewegung. Diese war seit Beginn überproportional in akademischen Milieus verankert. Hier hat sie auch ihre größten Erfolge zu verzeichnen, welche - obgleich zäh erkämpft - zugleich relativ und politisch nicht unwiderruflich sind. So gibt es etwa heute in Deutschland und Österreich die am besten ausgebildete Frauengeneration in der Geschichte beider Länder, Frauen haben im Durchschnitt die besseren Schulabschlüsse und nehmen mittlerweile in größerer Zahl als Männer ein Studium auf. Dennoch bleibt die Wissenschaft eine Männerdomäne, auch oder gerade was personale Förderpraktiken und Entscheidungsstrukturen betrifft. So sind in Deutschland erst knapp über 18 Prozent aller Professuren von Frauen besetzt. Erfolge kamen häufig erst spät. Nachdem die Demokratisierung der Hochschulen längst politisch abgewürgt und ihre Finanzierung eingefroren war, entstanden in den 1980er Jahren hochschulrechtliche Gleichstellungsvorschriften und institutionelle Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte mit eigenen Ressourcen. Zeitgleich etablierten sich in einzelnen Bereichen der Hochschulen feministische Forschungsthemen. Das Thema 'Gleichstellung' wurde zumindest in der offiziellen Politik anerkannt. Was freilich mit Versuchen politischer Entschärfung verbunden war Aus Frauenpolitik wurde Geschlechterpolitik und schließlich kamen Gender Mainstreaming und Diversity-Konzepte hinzu. Mit diesen Umbenennungen 'ging die Frage nach Herrschaft verloren.' (Frigga Haug). Neuerdings taucht Gleichstellung sogar als obligatorisches Erfolgskriterium in wettbewerbs- und elitepolitisch ausgerichteten Hochschulsonderprogrammen wie der deutschen 'Exzellenzinitiative' auf. Mit der berechtigten Kritik an solchen politischen Eingemeindungen ist freilich die Frage nicht beantwortet, inwieweit sich auf derartigen politischen Klaviaturen möglicherweise >gegen den Strich< spielen lässt, um gegenhegemoniale Denk- und Praxisansätze zu fördern. Es gibt also einen erheblichen Diskussionsbedarf. Mit dem vorliegenden Studienheft wollen die Herausgeberinnen versuchen, die verschiedenen politischen und akademischen Handlungsansätze des Gleichstellungsthemas in eine gemeinsame Perspektive zu rücken und zwischen ihnen eine Diskussion zu ermöglichen." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Jana Schultheiss: Warum überhaupt Gleichstellung (5-7); Gisela Notz: "Mit scharrenden Füßen und Pfiffen begrüßt" (8-11); Ursula Kneer: Die neue Logik des Reformierens (12-14); Ingrid Miethe: Frauen im Bildungssystem der DDR (15-17); Heike Raab: Queer Theory und Intersektionalitätsforschung (18-21); Inka Greusing: Ingenieurwissenschaften (22-24); Thomas Viola Rieske: Jungenbenachteiligung an Schulen (25-27); Ruth Becker: Geschlechtergerechtigkeit an Hochschulen (28-31); Jennifer Jäckel: Die Leaky Pipeline neu denken (32-34); Klemens Himpele, Anne Knauf: Gender-Aspekte beim Übergang vom Bachelor zum Master (35-38); Romy Hilbrich: Lehre, Forschung und Geschlecht (39-41); Katharina Mader: Gleichstellungsinstrumente (42-44); Sahra Damus: Mehr Gleichstellung durch mehr Wettbewerb? (45-48); Heike Kahlert: Hat Wissenschaft ein Geschlecht? (49-51); Stefanie Wöhl: Die Kategorie "Geschlecht" in der politikwissenschaftlichen Staatsforschung (52-54); Alexandra Weiss: Disziplinierter Feminismus? (55-57); Melanie Fröhlich und Florian Kaiser: Studierendenschaften in Europa (58-60); Judith Goetz: 'Good will', Kavaliersdelikte und zahnlose Maßnahmen (61-63).
Schlagwörter:Feminismus; Frauenförderung; Gleichstellung; Gender Mainstreaming; Frauenpolitik; soziale Ungleichheit; Wissenschaftsbetrieb; Österreich
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Ungleiche Geschlechtergleichheit : Geschlechterpolitik und Theorien des Humankapitals
Titelübersetzung:Unequal gender equality : gender policy and theories of human capital
Herausgeber/in:
Casale, Rita; Forster, Edgar
Quelle: Opladen: B. Budrich (Jahrbuch der Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft), 2011. 253 S.
Inhalt: "Einerseits - so sagt der Neokonservatismus - sind Männer und Frauen völlig gleichgestellt: Chancengleichheit scheint erreicht. Auf der anderen Seite besagt der liberale Individualismus, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern von enormer Bedeutung sind. Sind dies zwei Seiten einer Medaille? Die AutorInnen analysieren diesen Widerspruch aus pädagogischer Perspektive. Für die pädagogische Geschlechterforschung ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Theorien des Humankapitals und mit von solchen Ansätzen inspirierter neoliberaler Politik vor allem auf Grund ihrer widersprüchlichen Geschlechtertheorie und Geschlechterpolitik von Bedeutung. Bei den Analysen des Humankapitals im Anschluss an Theodore W. Schultz, Jacob Mincer und Gary S. Becker stellt das weibliche Geschlecht angesichts seiner Fortpflanzungsfähigkeit einerseits eine bedeutende Ressource dar: Der Gesundheitszustand der Frauen, der Bildungsgrad der Mütter und eine funktionierende häusliche Arbeitsteilung werden als entscheidende Indikatoren für die Qualitätsentwicklung einer Bevölkerung angesehen. Unter diesen Prämissen werden traditionell zur privaten Sphäre gehörende Bereiche wie die Früherziehung der Kinder oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu einer öffentlichen Angelegenheit. Andererseits implizieren die Analysen der Vertreter der Chicago School, die sich auf Chancengleichheit und Wettbewerb auf dem Markt beziehen, eine Neutralisierung der Geschlechtskategorie: Das einzige Kriterium, das soziale Ungleichheit in der Gesellschaft legitimieren dürfe, sei Leistung, gemessen mit einem 'geschlechterneutralen Produktivitätstest', wie Gary S. Becker und Guity N. Becker betonen. Zu den politischen und gesellschaftlichen Folgen dieses Ansatzes zählen einerseits eine Reihe von politischen Maßnahmen in der Familienpolitik, die auf die Wiedergeburt der traditionellen Familienwerte gerichtet zu sein scheinen, anderseits gehören dazu unterschiedliche Interventionen zur Steigerung des Produktivitätspotentials und der Wettbewerbsfähigkeit von Frauen und Männern, die die ganze Lebensspanne der Individuen - von der frühen Kindheit bis ins Alter - umfassen. In diesem Band wird dieser Widerspruch von Neokonservativismus und liberalem Individualismus, von der die aktuelle bildungspolitische und familienpolitische Debatte und Praxis geprägt ist, analysiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Rita Casale, Edgar Forster: Editorial (9-13); Essay: Tove Soiland: Zum problematischen Cultural Turn in der Geschlechterforschung (17-32); Themenschwerpunkt: Christian Oswald: Über Humankapital und einige seiner Familienprobleme (35-60); Fabian Kessl: Pädagogisierungen - eine vernachlässigte Dimension in der Geschlechterforschung zur gegenwärtigen Transformation von Sozial-, Bildungs- und Erziehungspolitik (61-75); Ulla Hendrix: Der "gender pay gap" - eine Frage des Humankapitals? (77-94); Mechthild Veil: Familienpolitik in den Zwängen konservativer und neoliberaler Logiken: ein deutsch-französischer Vergleich (95-111); Lucien Criblez, Karin Manz: "Neue" Familienpolitik in der Schweiz - für die Familie, für die Frauen - oder für die Wirtschaft? (113-130); Julia Seyss-Inquart: "Wenn ich groß bin, werde ich Humankapital" - Anmerkungen über die institutionelle Fremdbetreuung von Kindern (131-142); Heike Kahlert: Der ökonomische Charme der Gleichstellung in der Neuausrichtung der deutschen Familienpolitik (143-156); Offener Teil: Jeannette Windheuser: Zur methodologischen Dekonstruktion von Normalitätserwartungen in der qualitativen Forschung am Beispiel stationärer Jugendhilfe (159-172); Rita Braches-Chyrek: Mütterlichkeitsideologie und soziale Praxen (173-188); Rezensionen: Tove Soiland: Luce Irigarays Denken der sexuellen Differenz. Eine dritte Position im Streit zwischen Lacan und den Historisten (Regina Becker-Schmidt) (191-194); Elisabeth Badinter: Der Konflikt: Die Frau und die Mutter (Luciana Casale) (195-200); Angela McRobbie: Top Girls. Feminismus und der Aufstieg des neoliberalen Geschlechterregimes (Antonia Schmid) (200-206); Regina Brunnett: Die Hegemonie symbolischer Gesundheit. Eine Studie zum Mehrwert von Gesundheit im Postfordismus (Sabine Menapace) (207-209); Verena Bruchhagen/Iris Koall/Beate Kortendiek/Julia Nentwich/Ursula Offenberger (Hrsg.): GENDER. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft. Geschlechtertheorie und Diversity Management. (Miriam Mauritz) (210-213); Sünne Andresen/Mechthild Koreuber/Dorothea Lüdke (Hrsg.): Gender und Diversity: Albtraum oder Traumpaar? Interdisziplinärer Dialog zur "Modernisierung" von Geschlechter- und Gleichstellungspolitik (Caroline Kolisang) (213-216); Marianne Friese (unter Mitarbeit von Eva Anslinger, Ilka Brenner, Dorothea Piening, Sabine Pregitzer, Barbara Thiessen, Michael Walter): Kompetenzentwicklung für junge Mütter. Förderansätze der beruflichen Bildung (Gabriele Molzberger) (217-220); Ulrike Auga/Claudia Bruns/Levke Harders/Gabriele Jähnert (Hrsg.): Das Geschlecht der Wissenschaft. Zur Geschichte von Akademikerinnen im 19. und 20. Jahrhundert (Edith Glaser) (221-224); Brigitte Aulenbacher, Michael Meuser, Birgit Riegraf: Soziologische Geschlechterforschung. Eine Einführung (Susanne Völker) (224-227); Tagungsberichte: "'Eigen' und 'anders'. Abgrenzungen und Verstrickungen. Geschlechterforschung und Psychoanalytische Pädagogik im Dialog" (Kinga Bogyó-Löffler) (231-235); Jugendbewegte Geschlechterverhältnisse (Dorit Horn) (236-239); "Neue Väter hat das Land?!" (Christina Rahn) (239-242); "Fundamentalism and Gender - Scripture - Body - Community". (Katrin Landesfeind) (243-247).
Inhalt: Mit Forderungen nach Geschlechtergerechtigkeit werden Themenfelder eröffnet, die auch identitätsstiftende Persönlichkeitsmerkmale berühren. Damit scheint nicht nur die eigene Arbeit auf den Plan gerufen - das ist für manche schon genug. Es scheint auch um die eigene Person zu gehen, die in der Wissenschaft doch so schön ausgeblendet bleiben soll, um nur ja objektiv und rational arbeiten zu können, um das Private, das in der Politik der res publica konzeptionell nichts zu suchen hat, um das Individuell-Persönliche, das sich hinter professionellen Rollen so gut verbergen lässt. Feminismus nehmen Menschen meist sehr persönlich, und sehr viele Männer und manche Frauen nehmen das Thema Gender bereits als Vorwurf wahr. Noch deutlicher wird dieser Kurzschluss und die Personalisierung oft, wenn auf die rassistischen Kodierungen der Wissenschaft und des Rechts hingewiesen wird. Rassismus zu thematisieren bedeutet für viele, den Vorwurf zu machen, jemand agiere rassistisch. Das kann zwar produktiv sein, verbaut aber weit häufiger Reflexion. Es hat viel mit der deutschen Tabuisierung zahlreicher Aspekte der eigenen rassistischen Vergangenheit und Gegenwart zu tun, aber auch mit der Ausblendung all der Ambivalenzen, die das Geschlecht uns zumutet. (ICF2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vom Feminismus zum Genderkonzept : Mädchenarbeit im Wandel von Gesellschaft und Politik
Titelübersetzung:From feminism to the gender concept : girls' work during the change in society and politics
Autor/in:
Wallner, Claudia
Quelle: Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit : Vierteljahresheft zur Förderung von Sozial-, Jugend- und Gesundheitshilfe, Jg. 41 (2010) Nr. 2, S. 4-19
Inhalt: "Mädchenarbeit wurde von feministischen Sozialarbeiterinnen in den 1970er-Jahren als Gegenkonzept zu einer patriarchalen Gesellschaft und einer Jugendwohlfahrt entwickelt, die Mädchen nur als Randgruppe betrachteten. Feministische Mädchenarbeit wollte Mädchen stärken und ihre individuellen und gesellschaftlichen Benachteiligungen bekämpfen. Ziel war nicht weniger als die Abschaffung patriarchaler Gesellschaftsstrukturen. 35 Jahre später hat sich Mädchenarbeit ihrer politischen Zuschreibungen als 'parteilich' und 'feministisch' weitgehend entledigt. Übrig geblieben ist eine Mädchenarbeit, die im Kontext von politischen Gleichstellungsstrategien wie Gender Mainstreaming und pädagogischen Konzepten von Gender ihren Platz neu finden muss. Fest steht: Der Feminismus ist nicht länger der gemeinsame Referenzrahmen der Mädchenarbeit. Fest steht aber auch: Der neue einende Referenzrahmen muss noch im Kontext von Genderdebatten und neuen politischen Gleichstellungsstrategien entwickelt werden." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die neue Frauenbewegung in Deutschland : Abschied vom kleinen Unterschied ; eine Quellensammlung
Titelübersetzung:The new women's movement in Germany : farewell to the minor difference; a compilation of sources
Herausgeber/in:
Lenz, Ilse
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, 2., aktual. Aufl.. 1196 S.
Inhalt: "Die Neuen Frauenbewegungen haben Selbstbestimmung, Gleichheit, Zuwendung und einen neuen Eros gefordert und sie haben die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland grundlegend verändert. Dabei haben sie sich auch selbst transformiert. Der Band dokumentiert ihre wichtigsten Quellen und stellt sie in ihrer Vielfalt und ihren Veränderungen vor. Auch die Reaktionen der Männerbewegung wurden aufgenommen. Der Band eröffnet einen einzigartigen Zugang zu den Kontroversen um Geschlecht und gesellschaftlichen Wandel in Deutschland seit 1968. Diese Texte sind weiterhin aktuell angesichts der Debatten um die Zukunft der Arbeit, der Familie und des Friedens vor Ort und auf globaler Ebene." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Die unendliche Geschichte? Zur Entwicklung und den Transformationen der Neuen Frauenbewegungen in Deutschland (19--42); Teil I: Bewusstwerdung und Artikulation (1968-1975) (43-93); Teil II: Pluralisierung und Konsolidierung (1976-1980)(97-353); Teil III: Pluralisierung, Professionalisierung und institutionelle Integration (1980-1990) (357-864); Teil IV: Globalisierung, deutsche Vereinigung und Postfeminismus (1989-2005)(867-1149).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Qualitätsmerkmal 'Gender' bei der Akkreditierung und Reakkreditierung von Studiengängen : Exploration an den Fachhochschulen in Rheinland-Pfalz
Titelübersetzung:The quality characteristic of 'gender' in the accreditation and re-accreditation of programs of study : exploration at technical colleges in the Rhineland-Palatinate
Autor/in:
Ternes, Doris
Quelle: Hamburg: Kovac (Gender Studies : Interdisziplinäre Schriftenreihe zur Geschlechterforschung, Bd. 17), 2010. 171 S.
Inhalt: Gleichstellung wurde innerhalb der Europäischen Union 1997 mit Unterzeichnung des Amsterdamer Vertrags verbindlich festgeschrieben. Damit wurden die Mitgliedsstaaten verpflichtet, aktiv die Gleichstellung von Mann und Frau - im Sinne des Gender Mainstreaming - voranzutreiben. 1999 wurden die Ziele des Bologna-Prozesses, ebenfalls auf europäischer Ebene, definiert und zur Umsetzung in die Hochschulen gegeben. Die vorliegende Studie prüft, ob und inwieweit hierbei eine Verzahnung der beiden europäischen Ansätze stattgefunden hat. Im ersten Teil wird die Hochschulsituation in Rheinland-Pfalz anhand von Zahlen und Fakten verdeutlicht. Danach wird das System der Akkreditierung zum allgemeinen Verständnis erklärt und die einzelnen Bestandteile und Akteure werden beschrieben. Herausgefiltert werden dann die in der Literatur genannten Faktoren und Forderungen der GenderexpertInnen, die auch an Fachhochschulen umsetzbar sind. Diese werden den Ebenen bzw. Instanzen zugeordnet, die für die Umsetzung in Frage kommen und dafür verantwortlich gemacht werden können. Die dadurch neu entstandene Struktur dient als Grundlage zur Erstellung des Fragebogens für den zweiten Teil der Arbeit. Gender Mainstreaming wird insgesamt innerhalb der vorliegenden Arbeit nicht nur als Querschnittsaufgabe (horizontal) verstanden, sondern auch als Notwendigkeit der vertikalen Implementierung in Studium und Lehre der Hochschule im Sinne einer Durchdringung - von der Hochschulleitung über die Fachbereiche in die Studiengänge und Studienmodule. (ICA2)
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (2010) H. 40, S. 13-18
Inhalt: Frauen und Männer haben durch gleiche Intelligenz einen gleichen Zugang zum Reich des Intellekts. Denn die Gedanken sind frei und nicht nur von der Macht unabhängig, sondern auch von der Geschlechtszugehörigkeit. Die allgemeine Norm bildet jedoch "der" Intellektuelle, für den der Faktor Geschlecht im Allgemeinen nicht thematisiert wird. Hinsichtlich der Frage, warum diese "Lufthoheit im Geistigen" de facto weiterhin bei den Männern liegt, gibt es nach Meinung der Autorin vier Erklärungsaspekte: die Geschlechterdifferenz, die Geschichte, die Natur und die Psyche. Sie zeigt in ihrem historischen Rückblick am Beispiel der Figur der Schriftstellerin, wie angstbesetzt das Überschreiten von Geschlechtergrenzen trotz allen Fortschritts- und Gleichstellungsbewusstseins ist. Erst wenn die Moderne hinter uns liegt und von einer Zeit abgelöst wird, die ohne "gender anxiety" auskommt und es nicht mehr nötig hat, ihre Männlichkeit zu behaupten, werden nach der These der Autorin Stellungnahmen über feministische Intellektuelle überflüssig und aus "de iure" wird "de facto" geworden sein. (ICI2)
Quelle: Subversion und Intervention: Wissenschaft und Geschlechter(un)ordnung. Carola Bauschke-Urban (Hrsg.), Marion Kamphans (Hrsg.), Felizitas Sagebiel (Hrsg.). Leverkusen: B. Budrich, 2010, S. XVII-XXXIV
Inhalt: Der Sammelband, den der vorliegende Aufsatz einleitet, stellt die Frage nach der Umsetzung von Geschlechtergerechtigkeit aus der Perspektive der geschlechterbezogenen Hochschul- und Wissenschaftsforschung. Aktuelle intervenierende Praxen werden vorgestellt, Forschungsdesiderate benannt und Perspektiven für künftige Herausforderungen entwickelt. Die Beiträge, die die Herausgeberinnen hier im Einzelnen vorstellen, analysieren die Geschlechterdimensionen in Hochschule und Wissenschaft mit theoretischen, empirischen und Praxisperspektiven und zeigen, dass die traditionellen Geschlechterverhältnisse produktiv in Unordnung gekommen sind. Sie diskutieren, wo, wie und warum Gleichstellungsprozesse stagnieren und welcher weitere Entwicklungsbedarf besteht. Vier Schwerpunkte werden behandelt: (1) Wissenschaft und Geschlecht - Management zwischen Rhetorik und subversiver Praxis; (2) Karrieren in der Wissenschaft zwischen Subversion und Anpassung; (3) Wissenschaft und Geschlechterpolitik; (4) Wandelbarkeit von Geschlecht und Wissenschaft. (ICE2)
Quelle: Weinheim: Juventa Verl. (Geschlechterforschung), 2010. 160 S.
Inhalt: "Auf die Theorie und Praxis Sozialer Arbeit haben soziale Bewegungen immensen Einfluss genommen. Dies trifft insbesondere auf die Frauenbewegungen und ihren Beitrag zu den Institutionalisierungs- und Professionsschüben der Sozialen Arbeit sowie zur Thematisierung von Geschlechterverhältnissen zu. Trotzdem zeigen sich auffallende Leerstellen im Hinblick auf Geschlechterperspektiven in der Sozialen Arbeit: Die Analysekategorie Geschlecht bleibt in Untersuchungen, Konzepten und der Praxis der Sozialen Arbeit ausgeblendet oder wird als Sonderthema verhandelt. Geschlechterverhältnisse bleiben hierdurch ebenso unbegriffen wie die Wirkung von Geschlechterannahmen auf Organisations- und Professionsebene. Vor diesem Hintergrund rufen die Beiträge des vorliegenden Sammelbands ins Gedächtnis, dass die Interventionen von Frauenbewegungen, die damit verbundene beharrliche Thematisierung von Geschlechterfragen, ihre Forderungen nach Geschlechtergerechtigkeit und die konkreten Initiativen von Aktivistinnen und Gruppen die Soziale Arbeit auf den Weg gebracht und gleichzeitig verändert haben. Zugleich verweisen sie auf die Kontinuität verschiedener Anliegen und entwickeln Perspektiven für die Verankerung von Geschlechteraspekten in der Theorie und Praxis Sozialer Arbeit." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Mechthild Bereswill, Gerd Stecklina: Frauenbewegungen und Soziale Arbeit (7-18); Marianne Schmidbaur: Geschlechterdifferenz, normative Orientierungen, Professionalisierung. "Care"-Themen historischer und neuer Frauenbewegungen (19-44); Gudrun Ehlert: Profession, Geschlecht und Soziale Arbeit (45-60); Margrit Brückner: Erfolg und Eigensinn. Zur Geschichte der Frauenhäuser (61-79); Sabine Stövesand: Gewalt im Geschlechterverhältnis. Wieso, weshalb, was tun? (81-102); Maria Bitzan: Eigensinn und Normalisierung. Ist parteiliche Arbeit mit Mädchen noch aktuell? (103-121); Alexander Bentheim: Jungenarbeit. Historisch, aktuell, perspektivisch (123-139); Brigitte Hasenjürgen: Wider die Kulturalisierung. Migration und Kultur als Themen der Neuen Frauenbewegungen (141-159).