Titelübersetzung:Die sich verändernden Lebenszyklusmuster
Autor/in:
Fitzenberger, Bernd; Wunderlich, Gaby
Quelle: Mannheim (Discussion Paper / Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, No. 02-70), 2002. 29 S.
Inhalt: Der vorliegende Beitrag analysiert empirisch makroökonomische Tendenzen und Lebenszyklusprofile bei in Voll- und Teilzeit beschäftigten Frauen mit unterschiedlicher Qualifikation in Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland. Es wird häufig festgestellt, dass die Beschäftigungsquoten von Frauen während der letzten Dekaden angestiegen sind. Im Gegensatz zu Männern jedoch sind Frauen häufig teilzeitbeschäftigt und die Verteilung der Arbeitszeit auf den Lebenszyklus wird mit der Familiengründung verbunden. Zusätzlich können Beschäftigungsquoten Unterschiede aufweisen, die mit der beruflichen Qualifikation und Arbeitsmarktanreizen in verschiedenen Ländern zusammen hängen. Die Analyse basiert auf großen Querschnittdatensätzen über einen Zeitabschnitt von 20 Jahren. Die Autoren zeigen, dass die Muster der Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigen bezogen auf unterschiedliche Qualifikationen und Länder differieren. Insbesondere sind die Lebenszyklusmuster in beiden Ländern so, dass die Vollzeitbeschäftigung mit zunehmendem Alter abnimmt, während die Teilzeitbeschäftigung zunimmt. Zeittrends ändern sich bezogen auf die Qualifikation nicht in monotoner Weise, sie unterscheiden sich aber in verschiedenen Ländern. Es gibt fast keinen Beweis für einen positiven Zeittrend bei der Teilzeitbeschäftigung, so dass die starke Zunahme der Teilzeitrate in beiden Ländern hauptsächlich auf zusammengesetzte Effekte zurückzuführen ist. Die Ergebnisse beruhen auf einem empirischen Modell, das die Effekte von Zeit, Alter und die Zugehörigkeit zu einer Geburtenkohorte gleichzeitig in Betracht zieht. (ICDÜbers)
Inhalt: "It is often noted that employment rates of females have been rising during the last decades. However, in contrast to men, women are often part-time employed and the allocation of working time over the life-cycle is linked to family formation. In addition, employment rates may differ across skill groups and countries due to differences in incentives to work and in labor market attachment. This paper analyzes empirically macroeconomic trends and life-cycle profiles in full-time and part-time employment of different skill groups of women in the UK and West Germany. The analysis is based on large cross-sectional data sets for a time period of 20 years. We find that patterns of part-time and full-time employment are surprisingly different across skill groups and countries. In particular, the life-cycle patterns are such that full-time employment declines and part-time employment increases with age in both countries. Time trends do not change in a monotonous way across skill groups and they differ by country. There is almost no evidence for a positive time trend in part-time employment thus the strong increase in part-time rates in both countries can mainly be attributed to composition effects. Our findings are based on an empirical model taking the effects of time, age, and birth cohort membership simultaneously into account." (author's abstract)
Zeitordnungen des Erwerbssystems und biographische Bindungen an Andere : Verflechtung und Entkoppelung
Titelübersetzung:Time orders of the employment system and biographical ties to other people : interlocking and decoupling
Autor/in:
Geissler, Birgit; Oechsle, Mechtild
Quelle: Individualisierung und Verflechtung: Geschlecht und Generation im deutschen Lebenslaufregime. Claudia Born (Hrsg.), Helga Krüger (Hrsg.). Weinheim: Juventa Verl. (Statuspassagen und Lebenslauf), 2001, S. 83-106
Inhalt: Gegenstand der Untersuchung sind Differenzen zwischen Zeitordnungen sowie die Art und Weise, wie Individuen versuchen, sie in Bezug zu eigenen biographischen Projekten zu setzen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Lebensführung und Lebensplanung von Frauen. Vor dem Hintergrund einleitender Überlegungen zur Dynamik von Erwerbsintegration und Partnerbindung im jungen Erwachsenenalter werden Ergebnisse der zwischen 1989 und 1992 durchgeführten, qualitativen Studie "Lebensplanung junger Frauen" (n=75) vorgelegt. Die Verfasserinnen erarbeiten eine Typisierung unterschiedlicher Muster des Bezugs auf erwerbsbezogene Zeitordnungen: (1) Verflechtung mit normalen Zeitordnungen; (2) Verflechtung mit abweichenden Zeitordnungen des Erwerbssystems; (3) Abkoppelung von den Zeitordnungen des Erwerbssystems. Während die erste Variante für Frauen ein wichtiges Element einer stabilen Erwerbsintegration sein kann, impliziert die Entkoppelung vielfältige Risiken. Die zweite Variante weist Chancen und Risiken auf. Zu berücksichtigen sind dabei auch die Verflechtungen mit Zeitstrukturen anderer Lebensbereiche. (ICE2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauenpolitik im Aufwind : Frauenkarrieren in der Sackgasse?
Titelübersetzung:Women's policy in the ascendant : women's careers in a cul de sac?
Autor/in:
Dudek-Marschaus, Susanne
Quelle: Personalwirtschaft : Magazin für Human Resources, (1996) H. 11, S. 8-10
Inhalt: "Eine Befragung von Expertinnen für betriebliche Frauen- und Familienpolitik in zehn westdeutschen Großunternehmen, die eigene Funktionen hierfür eingerichtet haben, erbrachte überraschende Erkenntnisse: In allen befragten Unternehmen wurden in den 90er Jahren Reorganisationsmaßnahmen beziehungsweise Sparmaßnahmen mit zum Teil tiefgreifenden Struktur- und Funktionsveränderungen durchgeführt. Unter anderen wurden Einsparungen bei den Personalkosten realisiert und Ausgaben für nicht überlebenswichtige Aktivitäten wie Fortbildungs- und Sozialbudgets reduziert. Die Funktion der Frauenbeauftragten wurde interessanterweise in allen Unternhemen nicht nur nicht gestrichen oder nicht wiederbesetzt, sondern antizyklisch in ihrer personellen und materiellen Ausstattung konstant gehalten und in mehreren Unternehmen sogar verstärkt. Das heißt, die Frauen- und Familienpolitik hat sich als Teil der betrieblichen Personalpolitik institutionalisiert und selbst gravierende Sparmaßnahmen unbeschadet durchstanden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Absolventinnen der Dortmunder Frauenstudien in der beruflichen und politischen Praxis
Titelübersetzung:Female graduates of women's studies in Dortmund in occupational and political practice
Herausgeber/in:
Kettschau, Irmhild
Quelle: Münster: Lit Verl. (Frauenstudien und emanzipatorische Frauenarbeit, Bd. 1), 1996. II, 221 S.
Inhalt: "Mit dem vorliegenden Band wird eine Tagung dokumentiert, die am 1. Juli 1995 an der Universität Dortmund zum Thema 'Absolventinnen der Frauenstudien in der beruflichen und politischen Praxis' stattgefunden hat. Teilnehmerinnen der Tagung waren Studierende, Ehemalige und Interessentinnen der Frauenstudien sowie Kolleginnen aus Institutionen und Einrichtungen der Frauenarbeit, aus Hochschulen, Verbänden und Gewerkschaften. Die Dokumentation soll die Ergebnisse dieser Tagung festhalten und einem breiteren Kreis von InteressentInnen zur Verfügung stellen. Erstmals wird hiermit eine umfassendere Erhebung darüber vorgelegt, welche Effekte das Weiterbildende Studium Frauenstudien für die beruflichen und gesellschaftlichen Werdegänge der Absolventinnen hat. Dabei enthält der Band sowohl die Ergebnisse einer Fragebogenerhebung als auch von Einzelinterviews. In theoretischen Beiträgen geht es um die Bedeutung von Bildung und Qualifizierung in den Lebens- und Interaktionszusammenhängen von Frauen - sowohl mit Blick auf 'private' Beziehungen (wie z.B. das Generationenverhältnis) als auch mit Blick auf ihre berufliche und gesellschaftliche Partizipation. In der zweiten Hälfte des Bandes kommen die Absolventinnen der Dortmunder Frauenstudien selbst zu Wort. Hier sind die Beiträge dokumentiert, mit denen sie in vier Arbeitsgruppen über externe und interne Arbeitsbedingungen, über ihre beruflichen Gestaltungsmöglichkeiten und Zukunftschancen, aber auch über Probleme und Grenzen berichteten." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Karrierechancen für Frauen im skandinavischen Modell
Titelübersetzung:Career opportunities for women in the Scandanavian model
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Die soziale Konstruktion von Geschlecht in Professionalisierungsprozessen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 187-203
Inhalt: Der vorliegende Beitrag untersucht typisch skandinavische Institutionen und Regelungen, die die Erwerbsarbeit von Frauen gefördert und geformt haben. Im Rahmen des "institutionellen" Ansatzes werden die spezifischen Institutionen, die die frauenpolitischen Entscheidungsprozesse (Gleichstellung der Frau, Lohngleichheit usw.) steuern, beschrieben. Das skandinavische Modell wird zunächst in mehreren Schritten als eine spezifische Variante des Wohlfahrtsstaats vorgestellt, die durch eine ausgeprägte korporatistische Struktur gekennzeichnet ist. Dann wird geklärt, welchen Zugang die Frauen zu dieser Struktur haben und wie sie ihre (berufspolitischen) Sonderinteressen in dieses korporative Gefüge einbringen. Die Ausführungen zeigen, daß allein aus der Beteiligung von Frauen an bestimmten Positionen, z.B. als Ministerinnen oder in den Professionen, nicht auf ihre Partizipation an gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen geschlossen werden kann. Auch die vorhandenen Daten zeigen ein "recht deprimierendes Bild weiblicher Repräsentanz im skandinavischen Korporatismus". (ICE)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen zwischen Arbeitsmarkt und Hauswirtschaft : zum Verhältnis von Berufsorientierung, Kontinuität und Brüchen von Berufsverläufen von Frauen in den alten Bundesländern
Titelübersetzung:Women between the labor market and housekeeping : the relationship between occupational orientation, continuity and breaks in the job histories of women in the old Bundesländer
Autor/in:
Notz, Gisela
Quelle: Arbeitsmarkt für Frauen 2000 - ein Schritt vor oder ein Schritt zurück?: Kompendium zur Erwerbstätigkeit von Frauen. Petra Beckmann (Hrsg.), Gerhard Engelbrech (Hrsg.). Nürnberg (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB)), 1994, S. 229-252
Inhalt: Auf der Basis von Ergebnissen aus zwei empirischen Projekten in den alten Bundesländern (Gründung der "Kernfamilie" und Wiedereinstieg in den Beruf) zeichnet die Autorin nach "welche gravierenden Folgen die Berufsunterbrechung für Frauen haben. Die aus Intensivinterviews gewonnenen Aussagen aus beiden Studien belegen anschaulich, wie Frauen allzuschnell die (zumindest vorübergehende) Nachrangigkeit der Berufstätigkeit akzeptieren, sobald sie eine "Familie" gründen. Es werden aber auch die Nöte und Restriktionen deutlich, die solche Lücken in den Berufsbiographien für die Frauen bedeuten." Es zeigt sich einerseits, daß arbeitsmarktpolitische Instrumente dazu beitragen können, Frauen in den Berufen zu fördern, für die sich die Doppelrolle besonders schwierig gestalten läßt. Auf der anderen Seite verfestigen familienpolitische Interventionen - wie z.B. der Erziehungsurlaub - die Familie als die das weibliche Leben allein strukturierende Dimension. Mangels anderer Alternativen und häufig gegen die Einstellungen und Verhaltensdispositionen von Frauen wird gegenwärtig mit einer Renaissance des Drei-Phasen-Modells gerechnet. Die Folgen einer sogenannten Mutter-und-Kind-Förderung sind selbst bei nur vorübergehend anfallenden Koordinationsaufgaben in Haushalt und Beruf häufig eingeschränkte Arbeitsmarktchancen von Frauen. Sowohl Vergleiche von Berufsverläufen, wie auch die Einschätzungen von Unternehmen zeigen, daß Diskontinuität der Erwerbsarbeit zu Brüchen führt, die im weiteren Berufsverlauf häufig nicht wieder ausgeglichen werden können. Wenn es somit aufgrund der gegenwärtigen geschlechtsspezifisch unterschiedlichen Verteilung von Berufs- und Familienarbeit nicht möglich ist, die die eigene Persönlichkeit fördernde Erwerbsarbeit von Frauen zu verwirklichen, gilt es diesbezüglich Alternativen nicht nur zum "Normalarbeitstag", sondern auch zur "Normalfamilie" zu entwickeln. (IAB2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die (Dis-)Kontinuität weiblicher Lebensläufe : das Vereinbarkeitsdilemma zwischen betrieblicher und außerbetrieblicher Lebenswelt
Titelübersetzung:The (dis)continuity of female life careers : the compatibility dilemma between the company lebenswelt and the lebenswelt outside the company
Autor/in:
Funder, Maria
Quelle: Alles unter einen Hut?: Arbeits- und Lebenszeit von Frauen in der 'Dienstleistungsgesellschaft'. Irene Raehlmann (Hrsg.), Birgit Meiners (Hrsg.), Alexander Glanz (Hrsg.), Maria Funder (Hrsg.). Hamburg: VSA-Verl., 1992, S. 66-79
Inhalt: Die Autorin diskutiert in ihrem Beitrag Kontinuitäten und Diskontinuitäten im Lebenslauf von vollzeit-, teilzeit- und geringfügigbeschäftigten Frauen. Einerseits zeigt sie generationsspezifische Unterschiede im Lebenslauf auf, andererseits diskutiert sie das Problem der Vereinbarkeit beziehungsweise Wechselwirkungen zwischen betrieblicher und außerbetrieblicher Lebenswelt. Der Aufsatz gibt Teilergebnisse einer empirischen Studie über flexible Arbeitszeiten wieder. Es werden Auszüge aus Intensivinterviews zur privaten und beruflichen Biographie der Frauen ausgewertet. Darüber hinaus wird auf eine schriftliche Befragung zum Umfang der Erwerbsarbeit und zur privaten Lebenslage Bezug genommen. Insgesamt wirft die Verfasserin die Frage auf, ob die hohe Erwerbsorientierung, die gerade bei jüngeren Frauen ausgeprägt ist, Auswirkungen auf die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung haben wird oder ob eher eine Belastungszunahme in Aussicht steht. (ICC)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen in der beruflichen Selbständigkeit : eine erfolgversprechende Alternative zur abhängigen Beschäftigung?
Titelübersetzung:Women in self-employment : a promising perspective?
Autor/in:
Jungbauer-Gans, Monika; Preisendörfer, Peter
Quelle: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 21 (1992) H. 1, S. 61-77
Inhalt: "Der Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, ob - im Sinne einer individuellen Handlungsstrategie - die berufliche Selbständigkeit für Frauen eine erfolgversprechende Alternative zur abhängigen Beschäftigung ist, d.h. eine Möglichkeit, um objektiv bestehenden oder subjektiv wahrgenommenen Diskriminierungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt auszuweichen. Als empirische Datenbasis dient die 'Münchner Grundstudie', eine Befragung von rund 1850 Unternehmensgründerinnen und -gründern. Die wichtigsten Ergebnisse sind: Frauen treten zum einen mit einer ungünstigeren Humankapitalausstattung als Männer in die berufliche Selbständigkeit ein und gründen zum anderen Betriebe, die eher als randständige Selbständigkeitsexistenzen gesehen werden müssen. Die Folge ist, daß 'Frauenbetriebe' (im Vergleich zu 'Männerbetrieben') im Aggregat geringere Überlebenschancen haben und insgesamt auch weniger 'expansiv' sind. Würden jedoch die Frauen mit denselben Humankapitalressourcen wie die Männer in die Selbständigeit eintreten und/oder die gleiche Art von Betrieben gründen, gäbe es keine geschlechtsspezifischen Unterschiede der Bestands- und Überlebenschancen der Betriebe. Dieses - im Unterschied zu abhängigen Beschäftigungsverhältnissen - Fehlen eines eigenständigen Geschlechtseffekts bei Kontrolle der wichtigsten 'anderen' Faktoren wird dergestalt interpretiert, daß mit der Entscheidung für die berufliche Selbständigkeit für die Frauen einige Hürden entfallen, die ihre Chancen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschränken." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Ein Vergleich des "Ambivalenzerlebens" von Frauen in verschiedenen Positionen : Aspekte des Aufstiegs
Titelübersetzung:A comparison of the "ambivalence experience" of women in various positions : aspects of promotion
Autor/in:
Lange, Stefanie
Quelle: Einsprüche: multidisziplinäre Beiträge zur Frauenforschung. Gerlinde Volland (Hrsg.), Astrid Petermeier, Thea A. Struchtemeier, Nicole Dany, Nausikaa Schirilla, Sylvia Manchen, Stefanie Lange. Dortmund: Projekt-Verl., 1992, S. 221-234
Inhalt: In dem Beitrag geht es um die Ambivalenzen bzw. die widersprüchlichen Anforderungen, die an Frauen in Führungspositionen gestellt werden. Zunächst werden verschiedene Erklärungsansätze dafür vorgestellt, warum so wenig Frauen in Führungspositionen sind, um anschließend den integrativen Ansatz näher zu erläutern. Ausgehend von verschiedenen Rollenstereotypen wird gezeigt, wie sich eine widersprüchliche Umwelt subjektiv niederschlägt. Aufgrund unterschiedlicher Umgehensweisen mit Ambivalenzen wird unterschieden zwischen Ambivalenztoleranz und Ambivalenzabwehr. Mögliche Bewältigungsstrategien dieser beiden Ambivalenzerleben werden diskutiert. Aus diesen theoretischen Überlegungen heraus wird vermutet, daß das Ambivalenzerleben einen Einfluß auf das berufliche Handeln von Frauen ausübt. Deshalb wird empirisch überprüft, ob das Ambivalenzerleben die Karrierewünsche von Frauen beeinflußt. Als Hypothese wird aufgestellt, daß Frauen in höheren Positionen Widersprüchlichkeiten mehr wahrnehmen als Frauen in niedrigeren Positionen. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, daß diese Annahme nicht so eindeutig ist, sondern daß alle Frauen Widersprüchlichkeiten erkennen, und zwar nicht nur hinsichtlich ihrer Berufstätigkeit, sondern auch hinsichtlich der Familienarbeit. Insgesamt scheint sich das Ambivalenzkonzept als brauchbares Erklärungsmodell für berufliches Handeln von Frauen zu erweisen. Es wird bestätigt, daß die realen Lebensbedingungen von Frauen mit ihren widersprüchlichen Anforderungen in ihren Auswirkungen auf die psychischen Strukturen wie Wahrnehmung und Erleben Spuren hinterlassen. (ICA)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geld oder Leben? : zur Debatte um Frauen, Karriere und Geld
Titelübersetzung:Cash vs lifelihood
Autor/in:
Andresen, Sünne
Quelle: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 33 (1991) H. 4, S. 593-599
Inhalt: Die Autorin geht von der aktuellen Debatte um "Frauen und Geld" aus und vertritt die Ansicht, daß Fragen wie "Dürfen Frauen Geld besitzen und wenn ja, wieviel? Sollen Frauen die berufliche Karriere erklimmen und wenn ja, wie hoch?" in eine Sackgasse führen, da sie die Frauen spalten in arme, integre und reiche, verwerfliche Frauen. Statt dessen schlägt sie vor, Analysen zum Zusammenhang von Geschlechterverhältnissen und bezahlter und unbezahlter Arbeit anzugehen. Perspektivisch geht es ihr darum, eine gesellschaftliche Organisation der Arbeit zu finden, bei der die vom Profitstandpunkt aus als unproduktiv bestimmten Arbeiten nicht mehr nur den Frauen unbezahlt aufgebürdet werden: "Feministische Politik in der Perspektive von Verhältnissen ohne Ausbeutung müßte sich einsetzen für eine Gesellschaftsordnung, in der gearbeitet wird für das Leben und nicht für den Profit." (psz)
Inhalt: "There's an ongoing debate since 1985 as far as earning a living and the quality of live of women is concerned: (a) should woman own money, (b) should women be allowed to have a career. The author illustrates this problem and suggests as an alternative that this conflict between women and money could be resolved by a societal organization of labour rather than by a 'feminist ethic' of earning a living." (author's abstract)