Väter mit Elterngeldbezug : zur Relevanz sozialstruktureller und ökonomischer Charakteristika im Partnerschaftskontext
Titelübersetzung:Fathers who claim parental allowance : on the relevance of social and economic characteristics of couples
Autor/in:
Trappe, Heike
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Sonderheft, (2013) H. 2, S. 165-191
Inhalt: "Mit der seit dem Jahr 2007 in Deutschland geltenden Neuregelung von Elterngeld und Elternzeit sollte neben anderen Zielen eine stärkere Einbeziehung von Vätern in die Betreuung ihrer Kinder erreicht werden. Untersucht wird die Inanspruchnahme des Elterngeldes durch Väter unter Berücksichtigung eigener und auf die Partnerin bezogener sozialstruktureller Merkmale und ökonomischer Ressourcen. Auf der Basis des Datensatzes 'Junge Familien 2008' (Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung) werden die Determinanten eines Partnerantrags analysiert. Auf der Grundlage von durch die Elterngeldstellen erhobenen Daten für zwei ausgewählte norddeutsche Bundesländer wird der Frage nachgegangen, wodurch sich die Väter voneinander unterscheiden, welche für maximal zwei Monate oder einen längeren Zeitraum Elterngeld beanspruchen. Die Ergebnisse der empirischen Analysen belegen, dass ökonomische Abwägungen innerhalb der Partnerschaft von erheblicher Bedeutung für die Entscheidung zum Elterngeldbezug des Vaters und dessen Dauer sind." (Autorenreferat)
Inhalt: "The reform of parental leave and parental allowance which was introduced in Germany in 2007 aimed, among other things, at increasing fathers' take up of parental leave. This article investigates fathers' take up of parental allowance in the context of the couple's social characteristics and economic resources. Based on survey data (Young Families 2008, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung) the determinants of fathers taking parental leave will be analyzed. The second research question focuses on the driving forces behind men's decisions to take more time off than the 'daddy quota'. Here the analysis is based on register data for two federal states in northern Germany. Empirical results confirm that economic considerations within the couple are of major importance for men's decisions to claim the parental allowance and for how long." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Väterzeit : das Elterngeld als Beschleuniger von Gleichstellung?
Titelübersetzung:Time with fathers : the parental leave benefit as promoter of gender equity?
Autor/in:
Trappe, Heike
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung : Beiträge zu Haushalt, Verwandtschaft und Lebenslauf, Jg. 25 (2013) H. 2, S. 238-264
Inhalt: "Im Zentrum des vorliegenden Beitrags steht der Elterngeldbezug von Vätern im Kontext der Partnerschaft in den Bundesländern Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Grundlage der Analysen sind von den Elterngeldstellen erhobene Daten für zwischen 2007 und 2009 geborene Kinder. Es wird danach gefragt, welche Paare überhaupt einen Partnerantrag stellen und wodurch sich Paare mit unterschiedlicher Dauer des Elterngeldbezugs durch Väter voneinander unterscheiden. Die Entscheidung für einen Partnerantrag folgt im Wesentlichen aus ökonomischen Theorien abgeleiteten Erwartungen, denn eine Erwerbstätigkeit und ein hohes Einkommen der Frau begünstigen diese. Väter, bei denen der Elterngeldbezug mit einer über die "Bonusmonate" hinausgehenden Elternzeit einhergeht, sind eine sehr selektive Gruppe, die im Zeitverlauf sogar kleiner geworden ist. Ein nichteheliches Zusammenleben, das Leben in einer Großstadt, eine höhere Anzahl von Kindern sowie eine spezifische Lebenssituation der Partnerin (z.B. selbstständige Tätigkeit, Beendigung einer Ausbildung) wirken sich positiv auf eine längere Elternzeit des Vaters aus." (Autorenreferat)
Inhalt: "This contribution centres on men who claim parental leave benefits in the federal states of Bavaria, Mecklenburg-Western Pomerania and Schleswig-Holstein. The analyses are based on register data collected by local authorities for children born between 2007 and 2009. First, it is asked about the determinants underlying the take-up of fathers' parental leave benefits. Then, couples with different durations of fathers' parental leave are investigated more closely. Fathers' decision to take any parental leave follows essentially economic considerations within the couple. Female partners' employment and their relative earnings have a positive impact. Couples where fathers' parental leave exceeds the "daddy quota" represent quite a select group that has become smaller over time. Living in a non-marital union or in a large city, having more children as well as female partners' particular situation (e.g., self-employment, in education) facilitate a longer parental leave of fathers." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Väter in Elternzeit : Umsetzungen und Strategien zwischen Familie und Beruf
Titelübersetzung:Fathers on parental leave : implementations and strategies between work and family life
Autor/in:
Richter, Robert H.H.
Quelle: Paderborn, 2012. 396 S.
Inhalt: "Die mehrebenenanalytische Einzelfallstudie untersucht die Entscheidungs-, Aushandlungs- und Umsetzungsprozesse zur Elternzeit von Vätern in Deutschland nach der Einführung des Elterngeldes und der Partnermonate. Basis der Untersuchung sind problemzentrierte Interviews mit Vätern, ihren Partnerinnen und Vertretern ihrer Arbeitgeber, die den Forschungsgegenstand in einer systemisch orientierten Perspektivverschränkung aus dem Blickwinkel möglichst vieler, an der Umsetzung der Elternzeit von Vätern Beteiligter erfassen. Der erste Teil der Untersuchung analysiert Motivationen und Einflüsse zur Elternzeit, Ankündigungen im Betrieb, betriebliche wie private Reaktionen, Aushandlungen und Planungen der Elternzeit im Familien- und Erwerbssystem und Umsetzungen der und Veränderungen durch die Elternzeit der Väter im familialen und betrieblichen Kontext. Der zweite Teil überprüft anhand der Einzelfälle die Anwendbarkeit personenbezogener Typisierungen von Männern und Vätern und entwickelt im Hinblick auf die familial-berufliche Kontextgebundenheit der Umsetzung von Elternzeit ein systemisch orientiertes Typisierungsmodell, das die primär mit der Elternzeit verfolgten Ziele und Visionen in den Vordergrund stellt und diese anhand von Elternzeitstrategien formuliert. Der dritte Teil schlussfolgert (familien-)politische, betriebliche und pädagogische Handlungsperspektiven v.a. für flankierende Angebote im Übergang zur Elternschaft und zu Männern als Zielgruppe von Gleichstellungspolitik." (utorenreferat)
Inhalt: "This multilevel, single-case study analyses the decision-making, negotiation and implementation processes of fathers in Germany taking paternal leave since the introduction of so-called 'Elterngeld' (child benefit) and the 'Partnermonate' (two bonus months, if both parents take parental leave). Problem-centered interviews with fathers, their partners and employer representatives form the basis for a systemic-oriented study that gathers the interconnected perspectives of as many participants as possible who are involved in the realisation of fathers parental leave. The first part of the study analyses motivations and influences in the decision to take paternity leave, the announcement to do so at work, reactions among colleagues, friends and family, negotiation and planning of the paternity leave within the systems of family and work as well as the execution and the changes caused by it in the context of family and work. The second part focuses the applicability of individual-related typecasts of men and fathers and develops a systemic-orientated typecast model in reference to the context of work and family. This model places the primary goals and visions of fathers taking parental leave in the foreground of a formulation of 'parental-leave strategies'. The third part concludes possible courses of action concerning (family-) politics, workplace-related and pedagogical options for supplementary programmes during the transition to parenthood and to men as a target group for gender-equity politics." (author's abstract)
Herausgeforderte Männlichkeit : Männlichkeitskonstruktionen im Wandel von Erwerbsarbeit und Familie
Titelübersetzung:Challenged masculinity : constructions of masculinity during the change in gainful work and the family
Autor/in:
Meuser, Michael; Scholz, Sylka
Quelle: Erziehung, Bildung und Geschlecht: Männlichkeit im Fokus der Gender-Studies. Meike Sophia Baader (Hrsg.), Johannes Bilstein (Hrsg.), Toni Tholen (Hrsg.). Jahrestagung "Erziehung, Bildung und Geschlecht. Männlichkeit im Fokus der Gender Studies" der Kommission Pädagogische Anthropologie; Wiesbaden: Springer VS, 2012, S. 23-40
Inhalt: Die Verfasser unterziehen das für die Männlichkeitsforschung zentrale Konzept der "hegemonialen Männlichkeit" einer kritischen Prüfung, vor allem mit Blick auf den Wandel von Erwerbsarbeit und Familie. Sie verweisen zum einen auf die historische Verwurzelung des Konzepts in der industriellen Moderne und arbeiten die Problematik der lange Zeit gültigen Priorität des Berufs für das männliche Selbstkonzept heraus. Zum anderen decken sie neue familiäre Konfigurationen auf, die dem immer noch präsenten männlichen Ernährermodell widersprechen und eine Suche nach neuen Formen von Vaterschaft nahe legen. Ferner plädieren sie für eine Aktualisierung des Konzepts der "hegemonialen Männlichkeit" unter den Bedingungen gegenwärtiger globaler Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen. (ICE2)
Geschlechtsspezifisches Arbeitsmarktverhalten, Verdienste und Wohlbefinden im Familienkontext
Titelübersetzung:Gender-specific labor market behavior, earnings and well-being from a family context
Autor/in:
Heineck, Guido; Möller, Joachim
Quelle: Soziale Welt, Sonderband : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, (2012) Nr. 19, S. 210-230
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit geschlechtsspezifischen Beschäftigungs- und Verdienstmustern und der Zufriedenheit im Familienkontext. Zunächst werden auf der Grundlage eines großen Mikrodatensatzes, der Stichprobe der Integrierten Erwerbsbiographien (SIAB), geschlechtsspezifische Unterschiede bei Beschäftigungsformen, Arbeitszeiten und bei Verdiensten im längerfristigen Vergleich analysiert. Anschließend wendet sich der Beitrag den ökonomischen Auswirkungen von familienbedingten Erwerbsunterbrechungen zu; hierzu wird eine Kohortenanalyse durchgeführt. Im Anschluss daran untersucht der Beitrag auf der Grundlage des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), inwieweit individuelle Arbeitszeitformen, -präferenzen sowie Flexibilitätsmaße mit der Job- und Lebenszufriedenheit von (Ehe-)Partnern mit Kindern zusammenhängen. (ICB2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Das Gendermodell der Halbtagsgesellschaft
Titelübersetzung:The gender model of the half-day society
Autor/in:
Stahmer, Carsten
Quelle: Wirtschaft - Gesellschaft - Natur: Ansätze zu einem zukunftsfähigen Wirtschaften ; Festschrift für Prof. Dr. Eberhard K. Seifert. Djordje Pinter (Hrsg.), Uwe Schubert (Hrsg.), Eberhard K. Seifert (Adressat). Marburg: Metropolis-Verl., 2011, S. 337-366
Inhalt: Der Verfasser entwickelt das Modell der Halbtagsgesellschaft weiter und berechnet Schätzungen über deren Auswirkungen aus Basis einer sozioökonomischen Input-Output-Analyse. Das neue Gesellschaftsmodell verfolgt eine grundlegende Änderung der Verwendung von Zeit sowie eine entsprechende Neubewertung und Entlohnung von Arbeit und Engagement. Dabei wird empfohlen, die Erwerbsarbeitszeit zu senken, während unbezahltes soziales Engagement erhöht wird. Dieses Konzept ist seiner Ansicht nach in der Lage, wesentliche Problematiken unserer sozialen Systeme zu entschärfen. Dazu zählen nicht nur die Gleichberechtigung der Geschlechter, sondern vielmehr auch positive Effekte auf das soziale Leben und die Umwelt. Da das Konzept eine grundlegende Veränderung anstrebt, birgt es auch ein enormes Konfliktpotenzial. Abschließend weist der Verfasser auf weiteren Diskussionsbedarf hin. (ICE2)
Quelle: Opladen: Budrich UniPress (Familienforschung - Schriftenreihe des Österreichischen Instituts für Familienforschung, Bd. 23), 2011. 275 S.
Inhalt: "Wie verhalten sich Männer bei der Geburt eines Kindes bzw. beim Übergang zur Elternschaft in Bezug auf ihr Berufsleben? Eine aktuelle Studie des Österreichischen Instituts für Familienforschung beschäftigt sich mit dieser Frage. Eingebettet in die Darstellung der historischen Entwicklung der Väterforschung und der Konzeption von Vaterschaft aus unterschiedlichen Blickwinkeln werden im hier vorliegenden Sammelband die zentralsten Ergebnisse dieser Studie präsentiert." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis:Teil 1: Hintergrunddiskussion: Eva-Maria Schmidt, Mariam I. Tazi-Preve: Väter und Väterforschung - Ein Literaturüberblick (11-46); Eva-Maria Schmidt: Vaterwerden, Vatersein und Väterlichkeit - theoretische Konzeptionen (47-81); Teil 2: Empirische Befunde: Vereinbarkeit aus Sicht von Vätern mit einem unter 3-jährigen Kind in Österreich: Olaf Kapella, Christiane Rille-Pfeiffer, Andreas Baierl, Eva-Maria Schmidt: Die Vereinbarkeitsfrage aus Sicht von Männern - Studienergebnisse im Detail (85-190); Olaf Kapella, Christiane Rille-Pfeiffer: Wie aktiv sind Österreichs "neue" Väter? (191-199); Olaf Kapella, Christiane Rille-Pfeiffer, Andreas Baierl: Klassisch, zögerlich oder mutig? - Eine Vätertypologie zur Vereinbarkeit (201-210); Eva-Maria Schmidt: "Bis ich selbst Vater geworden bin." Vateridentitäten aus der Perspektive biografischer Selbstdeutungen (211-270).
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerk
Warum Väter ihre Erwerbstätigkeit (nicht) unterbrechen : ökonomische versus sozialpsychologische Determinanten der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter
Titelübersetzung:Why fathers (don't) interrupt their gainful employment : economic versus sociopsychological determinants of the use of parental leave by fathers
Autor/in:
Vogt, Ann-Cathrin
Quelle: München: Hampp (Beiträge zur Personal- und Organisationsökonomik, Bd. 21), 2010. 225 S.
Inhalt: "In diesem Beitrag werden die Determinanten der Inanspruchnahme von Elternzeit durch Väter in Deutschland untersucht. Zwar stieg der Anteil der Väter in Elternzeit seit der Elterngeldreform im Jahr 2007 kontinuierlich an, doch stellen Väter immer noch die Minderheit der Elternzeit-Beansprucher. Im theoretischen Teil des Beitrags werden ökonomische und an der Persönlichkeit des Vaters anknüpfende Determinanten für und wider die Inanspruchnahme der Elternzeit durch Väter einander gegenübergestellt. Die empirische Überprüfung der Hypothesen erfolgt anhand eines originären Datensatzes, welcher im Rahmen einer Online-Befragung unter berufstätigen Vätern in Deutschland, deren Kind(er) nach dem 01.01.2001 geboren wurde(n), erhoben wurde. Die Stichprobe umfasst 1.290 Väter, von denen 484 Elternzeiterfahrung haben. Eine logistische Regressionsanalyse mit der abhängigen Variable 'Inanspruchnahme von Elternzeit durch den Vater: ja - nein' zeigt, dass die Entscheidung des Vaters stärker von ökonomischen Determinanten bestimmt wird als von seiner Persönlichkeit. Ein weiterer bedeutsamer Faktor ist das Geschlechterrollenverständnis des Vaters." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Von der Vorgabe zur Aufgabe : die Folgen der Entgrenzung von Erwerbsarbeit für Männlichkeit, Vaterschaft und Arbeitsteilung
Titelübersetzung:From a stipulation to a task : consequences of the delimitation of gainful work for masculinity, fatherhood and the division of labor
Autor/in:
Schier, Michaela; Szymenderski, Peggy
Quelle: Vaterwerden und Vatersein heute: neue Wege - neue Chancen!. Karin Jurczyk (Hrsg.), Andreas Lange (Hrsg.). Gütersloh: Verl. Bertelsmann Stiftung, 2009, S. 250-269
Inhalt: Vor dem Hintergrund der Entgrenzungsdebatte und gestützt auf eine Skizze industriegesellschaftlicher Männlichkeits- und Vaterschaftskonstruktionen rekonstruieren die Verfasserinnen die Palette gesellschaftlicher Umbrüche mit ihren verunsichernden Effekten auf die Vaterrolle. Anhand der Ergebnisse ihres Forschungsprojekts "Entgrenzung von Arbeit - Entgrenzung von Familie" fragen die Verfasser, was geschieht, wenn industriegesellschaftliche Blaupausen für das Vatersein wegfallen, ob sich daraus neue Freiräume für die Realisierung der aktiven Vaterschaft ergeben und wie sich die zunehmende Zweiverdienersituation auf die Beteiligung der Männer in der Familienarbeit niederschlägt. In ihrem Material finden die Autorinnen wenige Hinweise darauf, dass die Erwerbszentrierung von Männern sich lockert und mehr Familienorientierung festgestellt werden kann. Erfahrungen von Prekarität und drohender Arbeitsplatzverlust aktivieren vielmehr die Ernährerrolle. Allerdings finden sich auch Anzeichen einer Erschütterung von Identitäts- und Alltagskonstruktionen. Viele der befragten Männer sind sich der familialen Folgekosten bewusst, die ihre Erwerbsfixierung mit sich bringt. In einigen Konstellationen gibt es Ansätze zu einer auch praktischen Umorientierung. Wenn Väter sich stärker an der Familienarbeit beteiligen, ist dies vor allem auf Forderungen ihrer Partnerinnen zurückzuführen. (ICE2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Motive und Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie für Väter : eine empirische Studie des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. (ISS)
Titelübersetzung:Motives and general conditions for the compatibility between gainful employment and the family for fathers : an empirical study by the Institute for Social Work and Social Pedagogics (ISS)
Quelle: Land Rheinland-Pfalz Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demographie; Mainz, 2009. 86 S.
Inhalt: Die Forderung nach Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat sowohl in die Personalpolitik von Unternehmen als auch in politische Entscheidungen von Bund, Ländern und Kommunen Eingang gefunden. Wegen des Wandels des Partnerschaftskonzepts zwischen Männern und Frauen, aber auch aufgrund des Fachkräftemangels und der damit verbundenen Förderung der Erwerbsbeteiligung von Frauen, müssen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für beide Geschlechter Lösungen entwickelt, familienfreundliche Betriebskulturen etabliert und gesellschaftlich neue Wege erprobt werden. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch für Väter zu fördern, wurde eine Studie zur Untersuchung der "Motive und Rahmenbedingungen der Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie für Väter" durchgeführt, die hier vorgestellt wird. Die Studie gliedert sich in drei Hauptstufen: In einem ersten Schritt wird der empirische Forschungsstand aufgearbeitet und die vorhandene Literatur hinsichtlich geeigneter Untersuchungsinstrumente geprüft. Im zweiten Schritt wurde eine qualitative Voruntersuchung mit zehn Paaren in der Familiengründungsphase und zehn Personalverantwortlichen durchgeführt. Im dritten Schritt wurden zwei quantitative Befragungen und eine qualitative Ergänzungsstudie durchgeführt. Die quantitative Studie umfasste eine für Rheinland-Pfalz repräsentative Befragung von 301 16- bis 35-Jährigen (Studienteil A) sowie eine quantitative Telefonbefragung von 308 Personalverantwortlichen in ausgewählten rheinland-pfälzischen Betrieben (Studienteil B). Zusätzlich wurden zehn qualitative Interviews mit elternzeiterfahrenen Vätern durchgeführt (Studienteil C). Die quantitativen Befragungen wurden im Juli, die qualitativen Interviews im August 2009 durchgeführt. Die Auswertung der für Rheinland-Pfalz repräsentativen Telefonbefragung von 301 16- bis 35-Jährigen kommt zu dem Ergebnis, dass es trotz Abkehr vom traditionellen, männlichen Alleinverdiener-Modell weiterhin zahlreiche betriebliche und gesellschaftliche Hindernisse bei der praktischen Verwirklichung moderner Vaterrollen gibt. Die telefonische Befragung von 308 Personalverantwortlichen in ausgewählten rheinland-pfälzischen Betrieben zeigt die hohe Bereitschaft der Unternehmen, die familiären Belange der Beschäftigten zu berücksichtigen. Die Auswertung der qualitativen Befragung von 10 elternzeiterfahrenen Vätern kommt zu dem Ergebnis, dass die Entscheidung für Elternzeit oftmals sehr früh fällt und sogar eine Voraussetzung für die Entscheidung einer Schwangerschaft sein kann. (ICD2)