Frauen in Führungspositionen : massiver Nachholbedarf bei großen Unternehmen und Arbeitgeberverbänden
Titelübersetzung:Women in management positions : massive pent-up demand in large enterprises and employers' associations
Autor/in:
Holst, Elke
Quelle: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 72 (2005) Nr. 3, S. 49-56
Inhalt: "Frauen sind in Europa zu einem erheblich geringeren Maße in Führungspositionen tätig als Männer; im europäischen Durchschnitt haben sie nur 10 Prozent der Sitze in den höchsten Entscheidungsgremien der jeweils 50 größten börsennotierten Unternehmen inne. Dabei gibt es von Land zu Land beträchtliche Unterschiede: Spitzenreiter sind Slowenien und Lettland mit Anteilen von jeweils 22 Prozent, Schlusslicht ist Italien mit 2 Prozent. Deutschland liegt hier mit 10 Prozent im Mittelfeld. Eine stärkere Differenzierung für Unternehmen und Interessenverbände zeigt allerdings ein noch ungünstigeres Bild: In den Vorständen der 87 größten Kapitalgesellschaften der Old Economy stellen Frauen im Durchschnitt beispielsweise nur 1 Prozent und in Aufsichtsräten 8 Prozent der Sitze. In den Interessenvertretungen von Arbeitnehmern und den Berufsverbänden sieht die Situation mit einem Anteil von einem Fünftel bis einem Viertel besser aus, auch wenn man von einer Gleichstellung noch weit entfernt ist. Selbst in der umfassenderen Abgrenzung der Fach- und Führungspositionen insgesamt in allen Beschäftigungsbereichen von Angestellten und Beamten erreicht der Frauenanteil nicht einmal ein Drittel - obwohl ihr Anteil an der Gesamtbeschäftigung bei 45 Prozent liegt. Die mit der Bundesregierung vereinbarte Selbstverpflichtung der deutschen Wirtschaft zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft aus dem Jahr 2001 hat bislang bei Führungspositionen kaum Wirkung gezeigt. Hier sind noch erhebliche Anstrengungen zur Verbesserung der Situation notwendig." (Autorenreferat)
Führungskräfte im internationalen Vergleich: Frauen in Aufsichtsräten in Deutschland meist von Arbeitnehmervertretungen entsandt
Titelübersetzung:International comparison of executives: women on boards of supervisors in Germany primarily sent by workers' representations
Autor/in:
Holst, Elke
Quelle: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 72 (2005) Nr. 35, S. 505-511
Inhalt: "In den 200 größten Unternehmen weltweit entfiel im Juni 2004 nur etwa ein Zehntel aller Sitze in den Aufsichtsräten (Boards) auf Frauen. Hierzu gehören 22 Unternehmen mit einem Frauenanteil von mindestens 25 Prozent im Aufsichtsrat, darunter drei deutsche Unternehmen. Diese Positionierung geht allerdings ausschließlich auf die Entsendung von Frauen durch Arbeitnehmervertretungen zurück. In Deutschland ist in 72 der 100 größten Unternehmen mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats weiblich (7,5 Prozent der Sitze insgesamt); über 80 Prozent der Frauen erhielten auch hier ihr Mandat durch Arbeitnehmervertretungen. Diese für die Unternehmensleitung ernüchternde Bilanz ist nicht zuletzt eine Folge der im Vergleich zu Männern geringen Zahl von weiblichen Topführungskräften. Nach Unternehmensangaben haben Frauen gegenwärtig etwa ein Zehntel der Führungspositionen in Deutschland inne. Auch wenn es hier in der letzten Dekade in einigen Bereichen Fortschritte gegeben hat, so liegt eine auch nur annähernd gleiche Vertretung von Frauen und Männern noch in weiter Ferne. Angesichts der erheblichen gesellschaftlichen und demographischen Veränderungen ist es zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft unerlässlich, das Potential an hochqualifizierten Frauen besser zu nutzen. Deshalb wird vorgeschlagen, eine hochrangige 'Glass Ceiling'-Kommission - ähnlich der in den USA - einzurichten, mit dem Ziel, die ökonomischen und gesellschaftlichen Konsequenzen der Problematik unter Beteiligung der Privatwirtschaft aufzuarbeiten sowie Empfehlungen für notwendige Maßnahmen und verbindliche Rahmenbedingungen zu entwickeln. Damit könnte ein Beitrag zur Überwindung der Barrieren für den Aufstieg von Frauen in Führungs- und Entscheidungspositionen geleistet werden." (Autorenreferat)
Partnerschaftliche Verwaltung der Haushaltseinkommen ist die Regel : eine Analyse von Arrangements der Geldverwaltung in Paarhaushalten
Titelübersetzung:Partnership-based management of household incomes is the norm : an analysis of money management arrangements in couple-based households
Autor/in:
Holst, Elke; Schupp, Jürgen
Quelle: Informationsdienst Soziale Indikatoren : ISI ; Sozialberichterstattung, gesellschaftliche Trends, aktuelle Informationen ; eine ZUMA-Publikation, (2005) H. 33, S. 12-15
Inhalt: "Der nachfolgende Beitrag untersucht Arrangements der Geldverwaltung in Paarhaushalten in Deutschland. Dabei wird auch der Frage nach dem Einfluss von Einstellungen zur Berufstätigkeit der Frau auf diese Größe nachgegangen. Auf Basis zweier Sondererhebungen des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) aus den Jahren 2003 und 2004 wird gezeigt, dass neben verschiedenen sozio-ökonomischen Einflussfaktoren auch die Einstellungen eine eigenständige Erklärungskraft für das jeweils gewählte Arrangement der Geldverwaltung haben. In die Untersuchung einbezogen wurden Personen, die verheiratet oder nicht verheiratet gemeinsam in einer festen Partnerschaft mit oder ohne Kinder in Paarhaushalten leben. Um differenziertere Einzelauswertungen zu ermöglichen, wurden die Daten aus den beiden Sondererhebungen zusammengeführt (gepoolt; insgesamt 980 Personen, 525 Frauen und 455 Männer)." (Autorenreferat)
Gestiegene berufliche Mobilität geprägt von Frauen und Jüngeren : erfolgreiche Arbeitssuche durch private Initiative
Titelübersetzung:Increased occupational mobility shaped by women and younger people : successful job seeking through private initiative
Autor/in:
Holst, Elke; Schupp, Jürgen
Quelle: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 71 (2004) Nr. 21, S. 303-310
Inhalt: "In Deutschland hat die Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt in den vergangenen zehn Jahren deutlich zugenommen. Nach Berechnungen des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) stieg von 1992 bis 2002 die Zahl jener, die innerhalb eines Jahres eine Arbeitsstelle neu angetreten haben, um mehr als 30 Prozent auf knapp 6,3 Mill. Personen. Bei einer insgesamt sinkenden Erwerbstätigenzahl geht diese Dynamik vor allem auf Frauen und Jüngere zurück. Während die Erwerbsorientierung von Frauen stieg, zogen sich Männer vielfach vorzeitig vom Arbeitsmarkt zurück und nahmen dabei arbeitsmarktpolitische Maßnahmen in Anspruch, die zur Reduzierung des Arbeitsangebots dienen. In Ostdeutschland ist die Erwerbsorientierung der Frauen nach wie vor deutlich höher als in Westdeutschland. Zugleich sinkt deren Bedeutung auf dem Arbeitsmarkt vor allem aufgrund der Abwanderung jüngerer Frauen. Für eine erfolgreiche Stellensuche spielte die Vermittlung über das Arbeitsamt eine vergleichsweise geringe Rolle. Von der Stelle erfahren hatten die Bewerberinnen und Bewerber vor allem von Freunden und Verwandten." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Berufsmobilität; Arbeitsplatzwechsel; regionale Mobilität; Erwerbsbeteiligung; Berufsverlauf; Arbeitsuche; befristetes Arbeitsverhältnis; Berufsanfänger; älterer Arbeitnehmer; Geschlechterverteilung; Berufsausstieg; Berufsaussicht; neue Bundesländer; alte Bundesländer
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Hohe Lebenszufriedenheit teilzeitbeschäftigter Mütter
Titelübersetzung:High satisfaction with life of mothers working part-time
Autor/in:
Trzcinski, Eileen; Holst, Elke
Quelle: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 70 (2003) Nr. 35, S. 539-545
Inhalt: In dem Beitrag wird die Lebenszufriedenheit von Müttern in Deutschland vor und nach der Geburt eines Kindes untersucht. Ziel ist es, subjektive Belastungen im Zusammenhang mit der Geburt eines Kindes - auch in Abhängigkeit vom Erwerbsstatus - zu ermitteln. Datengrundlage ist das Sozio-oekonomische Panel. Im Mittelpunkt stehen Mütter mit deutscher Nationalität, die im Zeitraum 1992 bis 1998 ein Kind geboren haben. Analysiert wird ihre Lebenszufriedenheit ein Jahr vor und drei bzw. fünf Jahre nach einer Geburt. Es wird festgestellt, dass die Lebenszufriedenheit von Müttern in den Jahren nach der Geburt eines Kindes dann besonders hoch ist, wenn sie einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen. Die Geburt des ersten Kindes geht fast immer mit einem Anstieg der Lebenszufriedenheit der Mütter einher. Doch dieser Effekt hält meist nicht lange an. Bereits ein Jahr später ist die Lebenszufriedenheit der Mütter wieder gesunken. Teilzeiterwerbstätige Mütter sind dabei am zufriedensten - auch im Vergleich mit nichterwerbstätigen Müttern. Vollzeiterwerbstätige Mütter sind dagegen am wenigsten mit ihrem Leben zufrieden. Bei einer weiteren Geburt ist die Lebenszufriedenheit im Allgemeinen geringer, ganz besonders im Falle von vollzeitbeschäftigten Müttern. In Ostdeutschland sind die Mütter mit ihrem Leben erheblich weniger zufrieden als in Westdeutschland. "Es wird deutlich, dass Deutschland noch nicht auf eine gleiche Teilhabe von Müttern und Vätern in Beruf und Familie eingestellt ist. Eine moderne Familienpolitik, die erfolgreich sein will, sollte im Rahmen einer Gleichstellungspolitik erfolgen." (IAB2)
Schlagwörter:Mutter; Lebenssituation; Zufriedenheit; Teilzeitarbeitnehmer; Arbeitszeit; Nichterwerbstätigkeit; regionaler Vergleich; Beruf; Familie; Doppelrolle; alte Bundesländer; neue Bundesländer
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern nehmen in höheren Positionen zu
Titelübersetzung:Differences in earnings between men and women increase with higher occupational status
Autor/in:
Holst, Elke
Quelle: WSI Mitteilungen : Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 56 (2003) H. 4, S. 243-250
Inhalt: "Der Beitrag untersucht die monatlichen Brutto- und Netto-Verdienste erwerbstätiger Frauen und Männer in Deutschland nach ihrer Stellung im Beruf und weiteren Merkmalen für das Jahr 2000 auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Die Ergebnisse zeigen, dass die Einkommensunterschiede zwischen Vollzeit beschäftigten Frauen und Männern in höheren beruflichen Stellungen zugunsten der Männer zunehmen. In den Top-Positionen sind sie am höchsten. Diese Differenzen können zu einem großen Teil durch persönliche und Arbeitsplatzmerkmale erklärt werden. Einen besonders starken negativen Einfluss hat die traditionelle Aufgabenteilung im Haushalt. Das Ehegattensplitting verstärkt diesen Effekt und trägt dazu bei, dass die Verdienstrelationen nach Steuern und Abgaben häufig noch ungünstiger ausfallen als in der Brutto-Betrachtung." (Autorenreferat)
Inhalt: "This contribution examines the monthly gross and net earnings of female and male employees according to occupational status in Germany for the year 2000. The results, which are based on the German Socio-Economic Panel (SOEP), indicate that the differences in earnings between full-time employed men and women in jobs with higher occupational status increasingly favour men. In top-positions the differences are greatest. The earning differentials can be explained in part by personal and workplace characteristics. The traditional role model in the division of tasks in private households has a particularly strong negative impact. The German system of separate taxation for the man and the wife (Ehegattensplitting) reinforces this negative effect and contributes to the fact that differences in earnings after deduction of tax and social contributions are greater than when gross earnings are compared." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Institutionelle Determinanten der Erwerbsarbeit : zur Notwendigkeit einer Gender-Perspektive in den Wirtschaftswissenschaften
Titelübersetzung:Institutional determinants of gainful work : the need for a gender perspective in economics
Autor/in:
Holst, Elke
Quelle: Gender Matters: feministische Analysen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik. Friederike Maier (Hrsg.), Angela Fiedler (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma (fhw-Forschung), 2002, S. 89-109
Inhalt: Die Autorin untersucht implizite und explizite Verhaltensregeln, die bei der Analyse des Erwerbsangebots von Frauen zu berücksichtigen sind. Es handelt sich dabei um in der Ökonomie verwandte Regeln zur Untersuchung von Erwerbsentscheidungen, die in Form von Geschlechtsrollen-Stereotypen im Alltagswissen der Gesellschaft bewusst oder unbewusst verankert sind, sowie um Regeln, die in gesetzlicher Form vorliegen und das Erwerbsverhalten der Geschlechter strukturieren. Die Autorin entfaltet die Thematik anhand von drei Thesen: (1) Die neoklassische Entscheidungstheorie mit dem Prinzip der individuellen Nutzenmaximierung unter Nebenbedingungen kann aufgrund der Vereinfachungen zu verzerrten Ergebnissen führen. Der ökonomische Ansatz ist insbesondere problematisch, wenn hieraus die Allokation der Ressourcen gerechtfertigt wird. (2) Die Konstruktion der neoklassischen Entscheidungstheorie ist nicht unabhängig von deren historischer Einbettung und den am Ende des 19. Jahrhunderts bestehenden Vorstellungen über Eigenschaften, Fähigkeiten und Rollen der Geschlechter zu sehen. Als geschlechtsspezifische Zuschreibungen können sie zur Diskriminierung gesellschaftlicher Gruppen am Arbeitsmarkt führen. (3) Kulturelle Determinanten, die sich im Alltagswissen einer Gesellschaft z.T. unbemerkt als Vorurteile verbergen können, fließen in das institutionelle Regelwerk eines Landes ein und beeinflussen die Erwerbschancen der Geschlechter auf unterschiedliche Art und Weise. Hierdurch erscheint positivistisch oder als "höhere Gewalt", was jedoch normativ und interessengeleitet sein kann. (ICI2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zu wenig weibliche Führungskräfte unter den abhängig Beschäftigten
Titelübersetzung:Too few female executives among non-self-employed persons
Autor/in:
Holst, Elke
Quelle: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 69 (2002) Nr. 48, S. 839-844
Inhalt: Im vom DIW Berlin zusammen mit Infratest Sozialforschung erhobenen Sozio-oekonomischen Panel (SOEP) wurden jährlich seit 1984 in Westdeutschland und seit 1990 in Ostdeutschland Personen unter anderem nach ihrer beruflichen Stellung und ihrem Einkommen befragt. Die hochgerechneten Ergebnissen der Befragung des Jahres 2000 zeigen, dass Frauen in Deutschland mit 57 Prozent die Mehrheit der Angestellten und Beamten stellen, aber nur etwa ein Viertel der höheren Positionen und Führungspositionen einnehmen. In den zukunftsträchtigen Hochtechnologiebereichen sind Frauen an der Spitze noch seltener anzutreffen als in den traditionellen Branchen. Die besten Chancen für Frauen bietet der Dienstleistungssektor einschließlich des öffentlichen Dienstes. Männer in höheren Positionen sind meistens verheiratet und leben in Familien, bei den Frauen trifft dies nur für etwa zur Hälfte zu. Insgesamt besteht ein erheblicher Nachholbedarf bezüglich des Anteils und der Verdienste von Frauen in höheren Positionen. (IAB2)
Schlagwörter:berufstätige Frau; Führungskraft; Stellung im Beruf; Lohnunterschied
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Titelübersetzung:Requests for working hours fluctuate with the economic trend
Autor/in:
Holst, Elke; Schupp, Jürgen
Quelle: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 69 (2002) Nr. 23, S. 370-373
Inhalt: "Die vom DIW Berlin erhobenen Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) zeigen, dass die Bereitschaft zur Arbeitszeitverkürzung im Jahre 2000 einen vorläufigen Höhepunkt erreichte. Im Durchschnitt wollte jeder abhängig Beschäftigte in Westdeutschland wöchentlich 1,8 Stunden und in Ostdeutschland 1,2 Stunden weniger als vertraglich vereinbart arbeiten. Vor allem der Wunsch nach einer nur geringen Verkürzung der Arbeitszeit von weniger als zwei Wochenstunden hat zugenommen. Bei den Arbeitszeitwünschen gibt es wesentliche innerdeutsche Unterschiede; sie sind vor allem in der Erwerbsorientierung teilzeitbeschäftigter Frauen begründet. Während in Westdeutschland drei von fünf teilzeitbeschäftigten Frauen mit ihrer Arbeitszeit zufrieden waren, wollten in Ostdeutschland 56 Prozent ihren wöchentlichen Arbeitsumfang deutlich erhöhen, 44 Prozent sogar um mehr als sechs Stunden. Die Wunscharbeitszeit teilzeitbeschäftigter Frauen lag in Ostdeutschland mit 29 Wochenstunden um etwa zehn Stunden höher als in Westdeutschland. Arbeitslose und Nichterwerbstätige in der Stillen Reserve hätten zumindest rechnerisch an einer beschäftigungswirksamen Ausschöpfung dieses Beschäftigungspotenzials partizipieren können. Es ist aufgrund des regionalen und qualifikatorischen Mismatches aber nur schwer zu erschließen. Erste Analysen für das Jahr 2001 zeigen zudem, dass sich das Beschäftigungspotential im Zuge der ungünstigeren konjunkturellen Lage verringert hat." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Arbeitszeitwunsch; Arbeitszeitverkürzung; Arbeitszufriedenheit; Arbeitszeit; Teilzeitarbeit; alte Bundesländer; neue Bundesländer
Erwerbsverhalten von Frauen : trotz Annäherung immer noch deutliche Unterschiede zwischen Ost und West
Titelübersetzung:Employment behavior of women : in spite of convergence, still substantial differences between east and west Germany
Autor/in:
Holst, Elke; Schupp, Jürgen
Quelle: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 68 (2001) Nr. 42, S. 648-658
Inhalt: In dem Beitrag wird die Frauenerwerbsarbeit mit Hilfe der Ergebnisse des Sozio-oekonomischen Panels der Jahre 1991 bis 2000 für Ost- und Westdeutschland analysiert. "Trotz anhaltend schwieriger Arbeitsmarktlage bleibt die Erwerbsorientierung von Frauen in Ostdeutschland hoch; in Westdeutschland hat sie merklich zugenommen. In Ostdeutschland allerdings sind die Frauen häufiger unfreiwillig teilzeitbeschäftigt. Beim Arbeitszeitumfang zeichnet sich in ganz Deutschland ein Trend zu mehr Teilzeitarbeit ab. Der Wunsch nach Vollzeitbeschäftigung nimmt wieder zu. Dies steht im Zusammenhang mit der Pluralisierung der Lebensformen, die eine eigenständige Existenzsicherung insbesondere der Frauen immer wichtiger werden lässt." (IAB2)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Arbeitszeit; Erwerbsverhalten; Teilzeitarbeit; Erwerbstätigkeit; Quote; Arbeitszeitwunsch; Mutter; Elternurlaub; regionaler Vergleich; neue Bundesländer; alte Bundesländer
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis