Wissenschaft und Politik gehen Hand in Hand : Gender Mainstreaming im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis am Beispiel der Stadt Bochum
Herausgeber/in:
Sabisch, Katja; Frauenbeirat der Stadt Bochum
Quelle: Essen, Ruhr: Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW (Studien Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW, 20), 2015. 116 S
Inhalt: Die Einrichtung eines Frauenrats (1996) in der Stadt Bochum hat der gesellschaftspolitischen Situation von Frauen eine besondere Stellung eingeräumt. Die Unterstützung der Politik beim Abbau von vorhandenen Benachteiligungen von Frauen und Mädchen sowie bei der Verwirklichung des verfassungsrechtlichen Gebots der Gleichberechtigung von Frauen und Männern sind Zielsetzung. Vor diesem Hintergrund wurde untersucht, welche Rolle dem Frauenbeirat bei der Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Stadt Bochum zukommt.
METHODE:
Es wurden drei Methoden der empirischen Sozialforschung angewendet:
Offene leitfadengestützte Experteninterviews mit vier Ratsfraktions- und drei Frauenbeiratsvorsitzenden sowie einer Vertreterin der Geschäftsstelle des Frauenbeirates
Dokumentenanalyse der Protokolle des Frauenbeirats (ab 2000)
Halbstandardisierte teilnehmende Beobachtung einer Sitzung des Frauenbeirats
ERGEBNISSE:
Durch den Frauenbeirat kann ein hoher Zugewinn an Repräsentanz von Frauen für die politischen Gremien der Stadt Bochum festgestellt werden.
Der Frauenbeirat weist eine hohe fachliche Kompetenz auf. Aufgrund seiner institutionellen Verankerung kann aber nur geringe politische Effizienz entwickelt werden, da er ausschließlich eine beratende Funktion einnimmt.
Innerhalb dieses Rahmens kann er auf informeller Ebene Einfluss auf Politik und Verwaltung nehmen. Dem einzelnen Beiratsmitglied kommt dabei die entscheidende Funktion der „Vernetzerin“ zu, die an den Schnittstellen zwischen Politik, Verwaltung und Gesellschaft tätig wird.
Insgesamt kann der Frauenbeirat als wirksames Rädchen zum Antrieb der Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Stadt Bochum gesehen werden. Durch Projekte wie „Gesundheitscampus“ oder „Charta der Vielfalt“ wurde Gender Mainstreaming in das politische Blickfeld gerückt.
HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN:
Die Werkzeuge des Instruments „Frauenbeirat“ sollten gezielter eingesetzt werden,
die formale Verzahnung mit den politischen Gremien sollte optimiert und
die Auswirkungen des „Ufo-Effekts“ ausgeglichen werden.
New Public Management an Hochschulen: wissenschaftsadäquat? - Essay
Autor/in:
Zechlin, Lothar
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte, (2015) 18-19
Inhalt: The author’s main hypothesis is that new public management isn’t either science adequate or not science adequate, but rather has to be shaped und therefrom its adequacy for the scientific organization depends. He starts with a short review of the NPM and points out what is central for his assumptions: the product- and outcome-orientation of the NPM.
His central question is if politics have the ability to reform the higher education system with management principles. He distinguishes macro-level government and politics, on the meso-level higher education institutions as organizations and on the micro-level science itself. So the question of “how science adequate is new public management” can be differentiated with regard to the relationship between government and higher education institutions on the hand and with regard to the relationship between higher education institutions and science on the other hand.
Findings: new public management is not that bad, obviously we need figures and management instruments and there is no turning back from the bureaucracy or the planning model. There are some learning processes necessary though: at the macro-level as well as at the meso-level. Learning objectives should be: the science adequate handling of the instruments, the connection of technic and competency, of objectivity and subjectivity. An essential contribution is the development of leadership abilities in politics, in public administrations and in higher education institutions. Only if the skills development succeeds, new public management can be science adequate.
All in all it’s about the question to what extent higher education and science can be rationalized. Has everything to be measured? The author underlines the importance of figures of publications, citations, graduates, third-party funds, evaluation outcomes, rankings and achievements in competitions. There remains still a part which is not projectable that depends on subjective views, interpretations and controversies. And obviously: those are not familiar with the internal logic of the NPM, but its success depends on them as well.
Schlagwörter:Hochschulpolitik; New Public Management
Kinderzahl und Migrationshintergrund - ein Vergleich zwischen Frauen türkischer Herkunft mit oder ohne eigene Wanderungserfahrung sowie Frauen ohne Migrationshintergrund in Westdeutschland
Titelübersetzung:Number of children and migration background: a comparison between women of Turkish origin with or without migration experience of their own and women without a migration background in Western Germany
Autor/in:
Naderi, Robert
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 3, S 322-342
Inhalt: "Die Fertilität von Frauen mit türkischer Herkunft und deutschen Frauen unterscheidet sich deutlich voneinander. Die grundlegende Frage lautet dabei, welche Faktoren dazu führen, dass sich das Fertilitätsverhalten an das der Frauen ohne Migrationshintergrund annähert. Hierzu werden in diesem Beitrag Ergebnisse einer vergleichenden Analyse des Mikrozensus 2012 zur Kinderzahl von Frauen mit türkischem Migrationshintergrund und Frauen gleicher Jahrgänge (1963 bis 1977) ohne Migrationshintergrund präsentiert. Die Analysen berücksichtigen die eigene Wanderungserfahrung, Aufenthaltsdauer, den Bildungsstand, Erwerbstätigkeit und die Partnerschaft. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Differenzierung nach eigener Migrationserfahrung sowie Aufenthaltsdauer im Zusammenspiel mit dem Bildungsstand wesentlich sind. Wenn in Deutschland geborene Frauen mit türkischen Wurzeln einen hohen Bildungsstand aufweisen, sind die Paritäten vergleichbar mit denen von gleich hoch gebildeten Frauen ohne Migrationshintergrund. Bei Betrachtung niedrigerer Bildungsabschlüsse bleiben die Unterschiede bestehen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The fertility of women of Turkish origin significantly differs from German women’s fertility. Thus, the basic question is which factors may lead to the fact that the former’s fertility behavior starts to converge to that of women without migration background. Based on comparative analyses of the German Microcensus 2012, this article presents findings with regard to the number of children born to a) women with a Turkish migration background and b) women without migration background, both belonging to the same age group that was born between 1963 and 1977. The analyses take into account: a) having migration experience of one’s own, b) duration of living in Germany, c) educational attainment, d) employment status, and e) partnership status. The results indicate that a differentiation with regard to both migration experience and duration of living in Germany, interacting with the level of education, is essential. Highly educated women with Turkish roots born in Germany display a parity that is similar to the parity of equally highly educated women not having a migration background. When comparing women of the subgroups who have lower levels of education in common, the differences in fertility do persist." (author's abstract)
Schlagwörter:Fruchtbarkeit; fertility; Migrationshintergrund; migration background; woman; Türke; Turk; Deutscher; German; Kinderzahl; number of children; Geburtenentwicklung; birth trend; Geburtenrückgang; declining birth rate; generatives Verhalten; reproductive behavior; sozioökonomische Faktoren; socioeconomic factors; Bildungsniveau; level of education; Federal Republic of Germany; neue Bundesländer; New Federal States; Parität
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Inhalt: Die BeitragsautorInnen des vorliegenden Bandes diskutieren das forschungsprogrammatische Konzept einer ungleichheitssensiblen Hochschullehre aus unterschiedlichen Perspektiven. Ziel ist es, in systematischer Weise aufzuzeigen, wie sich Ungleichheitssensibilität in der Lehre verankern lässt, mit welchen Widerständen zu rechnen ist und welche professionellen Praxen von Lehrenden im Kontext ungleichheitssensibler Hochschullehre entscheidend sein können. Denn wenngleich an den Hochschulen darüber viel diskutiert wird, gibt es wenig empirische Hinweise dazu, welche Lehrkultur für eine heterogenität