Wie Frauen trotz allem zu akademischen Qualifikationen kamen : Beobachtungen zur Parallelität von Erfolg und Bekämpfung des Studiums von Frauen am Beispiel der protestantischen Theologin Carola Barth
Titelübersetzung:How women attained academic qualifications in spite of everything : observations on the parallelity of success and the fight for the right of women to study, using the Protestant theologist Carola Barth as an example
Autor/in:
Henze, Dagmar
Quelle: metis : Zeitschrift für historische Frauenforschung und feministische Praxis, Jg. 3 (1994) H. 2, S. 6-18
Inhalt: Am Beipiel der protestantischen Theologin Carola Barth zeigt die Autorin im vorliegenden Beitrag auf, "wievieler Zufälligkeiten und günstigen Rahmenbedingungen es bedurfte damit es - zunächst einzelnen - Frauen gelingen konnte, Zugang zu Wissen und Macht zu erhalten". Carola Barth erwarb 1907 in Jena als erste Frau den Titel einer Licentiatin der Theologie. Ihr Beispiel belegt, "daß mit der Öffnung der Universitäten für Frauen sich eine Struktur zu verfestigen begann, nach der Frauen trotz im Prinzip gleicher Bildungsschancen in besonderer Weise von dem Wohlwollen und der Loyalität einzelner Universitätsprofessoren abhängig waren". Günstig für Carola Barth erwies sich, daß der Druck durch die Frauenbewegung bereits so stark war, daß eine rigorose Ablehnung von Frauen in der Theologie politisch nicht mehr durchsetzbar war. Trotzdem war es für sie nicht möglich, eine ihrer Qualifikation angemessene Beschäftigung, gar als Pfarrerin, durchzusetzen. Letztendlich kam nur das Berufsfeld der Religionslehrerin an Mädchenschulen in Betracht. (psz)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Diskriminierungsverbot versus Verpflichtung zur positiven Förderung : die Implementation des amerikanischen Regelwerks zur Gleichstellung von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt
Titelübersetzung:Ban on discrimination versus obligation towards positive promotion : the implementation of the American set of rules relating to equality of men and women on the labor market
Autor/in:
Lindecke, Christiane
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 17 (1994) H. 1, S. 4-15
Inhalt: In der Bundesrepublik gibt es inzwischen eine Vielzahl von rechtlichen Ansätzen zur Durchsetzung der Gleichstellung von Frauen. Die zentrale Frage in der Debatte zu Gleichberechtigungsregelungen ist, wie gesetzliche Maßnahmen ausgestaltet werden sollen, um die soziale Rolle zugunsten von Frauen verändern zu können. Der vorliegende Beitrag befaßt sich in diesem Kontext mit bereits institutionalisierten Frauengleichstellungsregelungen in den USA. Hier sind bereits drei Bundesgesetze in den 60er Jahren verabschiedet worden, die eine Wirkungseinschätzung zulassen. Eine Besonderheit der Regelungen, die Ausstattung mit Kontrollinstanzen und Sanktionsmöglichkeiten wird zunächst vorgestellt. Durch sie kann für den Bereich über Erfahrungen mit Konzeptionsmodellen verfügt werden. Im Mittelpunkt stehen dann die Implementationen und konkrete Umsetzung der Regelungen, um Möglichkeiten und Grenzen von Gleichstellungsgesetzen zu skizzieren. (psz)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Ost- und Westwissenschaftlerinnen im kritischen Vergleich
Titelübersetzung:A critical comparison of female scientists in east and west Germany
Autor/in:
Petruschka, Gisela
Quelle: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, (1994) H. 43/44, S. 31-43
Inhalt: Die Autorin skizziert die wichtigsten Daten zu den rechtlichen, politischen und verwaltungspolitischen Rahmenbedingungen zur Neuordnung der ostdeutschen Wissenschafts- und Hochschullandschaft seit der Wende 1989, um auf diesem Hintergrund die Verhaltensmuster ost- und westdeutscher Politikerinnen und Wissenschaftlerinnen zu vergleichen. Die Befunde werden unter dem Aspekt von Gleichstellungsfragen von Frauen in der Wissenschaft diskutiert. Aufgabe von Wissenschaftlerinnen hat es zu sein, die Analyse der Geschlechterverhältnisse als gesellschaftliche Verhältnisse auch in der Wissenschaft vorzunehmen und damit die Kritik an Herrschaftsverhältnissen nicht nur auf die Kritik in den Geschlechterbeziehungen zu reduzieren. Damit nicht nur ein neuer "Katzentisch" für Frauen geschaffen wird, müssen die strukturellen Defizite der Frauendiskriminierung aufgezeigt werden. (pmb)
Schlagwörter:Gleichstellung; neue Bundesländer; Frauenpolitik; Integration; alte Bundesländer; DDR; Diskriminierung
Umbau der universitären und außeruniversitären Forschungslandschaft
Titelübersetzung:Transformation of the university and non-university research landscape
Autor/in:
Döge, Peter
Quelle: Berliner Debatte Initial : Zeitschrift für sozialwissenschaftlichen Diskurs, (1994) Nr. 1, S. 86-93
Inhalt: Der Autor wirft in seinem Aufsatz die Frage nach strukturellen Grundlagen und Effekten des Umbaus der universitären und außeruniversitären Forschungslandschaft im Zuge des Beitritts der neuen Bundesländer zur Bundesrepublik Deutschland auf. Der Verfasser begründet in seinem Beitrag die These, daß eine inhaltliche und qualitative Zurichtung der Forschungslandschaft der ehemaligen DDR nach den Bedürfnissen der ökonomischen Verwertbarkeit und der Sicherung von Herrschaftspositionen erfolgt ist. Im ersten Abschnitt diskutiert er Konfigurationen von institutionalisierten Ausschlußregeln im Rahmen der Forschungs- und Technologiepolitik des Bundesministeriums für Forschung und Technologie. Er stößt hierbei auf die Dominanz patriarchalischer auf ökonomische Verwertbarkeit ausgerichteter Selektivitäten, die den Transformationsprozeß der ostdeutschen Forschungslandschaft dominiert haben, wie der Autor in einem zweiten Schritt aufzeigt. Der Verfasser wendet sich gegen diese "Zurichtung der Forschungslandschaft gemäß den ökonomischen Verwertungs- und Wachstumsinteressen" und fordert statt dessen eine sozialökologische Forschungs- und Technologieförderung mit dem Ziel, zur globalen Ökologisierung, Solidarisierung und Entmilitarisierung beizutragen. (ICC)
Weiblicher Führungsstil und moderne Organisationskultur : eine frauenförderliche Verbindung?
Titelübersetzung:Female management style and modern organizational culture : a beneficial link for women?
Autor/in:
Krell, Gertraude
Quelle: Zeitschrift Führung und Organisation, Jg. 63 (1994) H. 6, S. 377-380
Inhalt: "Seit einiger Zeit wird in der Managementliteratur eine Verbindung von 'moderner Organisationskultur' und 'weiblichem Führungsstil' hergestellt, die - so wird behauptet - für Frauen und Organisationen gleichermaßen vorteilhaft sei. In diesem Beitrag werden dagegen vier Einwände vorgetragen, drei bezogen auf die Vision einer 'neuen weiblichen Kultur', der vierte generell gegen die interessenpolitische Verwendung von Geschlechtstereotypen. Mit dem Entwurf einer Politik der Gleichstellung von Frauen und Männern als Verhandlungsprozeß wird abschließend eine frauenförderlichere Perspektive skizziert." (Autorenreferat, IAB-Doku)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Rhetorische Präsenz - faktische Marginalität : zur Situation von Wissenschaftlerinnen in Zeiten der Frauenförderung
Titelübersetzung:Rhetorical presence - factual marginality : the situation of female scientists in times of promotion of women
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 12 (1994) H. 1/2, S. 93-110
Inhalt: Die Autorin des vorliegenden Beitrags befaßt sich kritisch mit der Frauenförderung im Hochschulbereich. Sie vertritt die Thesen, daß (1) Frauenförderungsmaßnahmen, so wie sie bislang konzipiert waren und sich als durchsetzbar erwiesen haben, kaum geeignet sind, mehr zu bewirken, als daß die "Frauenfrage" zu einer leidigen Verwaltungsangelegenheit wird; (2) eine ganze Reihe der Maßnahmen, die inzwischen gewohnheitsmäßig der Frauenförderung zugerechnet werden, eher kontraproduktiv sind. In einem Rückblick auf zehn Jahre Frauenförderungsdebatte versucht die Autorin ihre Thesen zu manifestieren und die Ursachen zu erforschen, warum es zwar inzwischen an zunehmend mehr Hochschulen Frauenförderungspläne, Frauenbeauftragte, Frauen- und Frauenforschungskommissionen, Frauenräte etc. gibt, jedoch dort, wo es um Einfluß und Prestige in der Institution Universität, um Zugang zu materiellen Ressourcen und nicht zuletzt um die vielbegehrten Dauerstellungen geht, Frauen immer noch eine Seltenheit sind. (psz)
Schlagwörter:Förderung; Frauenfrage; Kapazität; Quotierung; Kritik; Wissenschaftler; wissenschaftliche Institution; Karriere
CEWS Kategorie:Fördermaßnahmen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauenforschungsprofessuren : Marginalisierung, Integration oder Transformation im Kanon der Wissenschaften?
Titelübersetzung:Professors of research on women : marginalization, integration or transformation in the canon of sciences?
Autor/in:
Bock, Ulla; Landweer, Hilge
Quelle: Feministische Studien, Jg. 12 (1994) Nr. 1, S. 99-109
Inhalt: Die Autorinnen des vorliegenden Beitrags diskutieren das Pro und Contra von Frauenforschungsprofessuren. Sie fragen, ob mit dieser Institutionalisierung feministische Fragen in Forschung und Lehre eher marginalisiert oder wirklich integriert werden bzw. welche Art von Institutionalisierung wünschenswert ist: ausschließlich der Frauenforschung gewidmete Professuren oder solche, die stärker in die "Normalwissenschaft" integriert sind. In diesem Zusammenhang stellen sich auch zwei "alt-feministische" Selbstverständlichkeiten zur Diskussion, nämlich ob der Terminus "Frauenforschung" durch "Geschlechterforschung" zu ersetzen ist und ob der Anspruch auf Interdisziplinarität weiterhin aufrechterhalten werden kann und soll. (psz)
Quelle: Erziehungswissenschaft, Jg. 5 (1994) H. 9, S. 113-129
Inhalt: "Frauenforschung ist ein wissenschaftlicher Ansatz, dessen Erkenntnisinteresse in der Aufhebung der Geschlechterhierarchie liegt. In der Erziehungswissenschaft hat sich Frauenforschung seit ihren Anfängen vor ca. 15 Jahren mit zunehmendem Einfluß auf die Disziplin entwickelt." Der vorliegende Bericht gibt einen Einblick in diese Entwicklung. Zunächst wird der interdisziplinäre und internationale Zusammenhang von Frauenforschung und die Lage in der Bundesrepublik Deutschland allgemein skizziert. Im nächsten Abschnitt werden die Ergebnisse einer Erhebung zum Stand der Institutionalisierung von Frauenforschung an erziehungswissenschaftlichen Studienstätten der alten und neuen Länder im Jahre 1992 vorgestellt, um danach einen Überblick über die inhaltlichen Schwerpunkte der pädagogischen Frauenforschung zu geben. Die Autorinnen kommen zu dem Ergebnis, daß es eine ständig steigende Tendenz in der pädagogischen Frauenforschung gibt, nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ, sich im Fach zu etablieren. Dies schlägt sich in der immer größeren Ausdifferenzierung von Themen, Forschungsfragen und Methoden nieder; sie wird aber nur von einer sehr schwachen institutionellen Struktur getragen. Am extremsten zeigt sich diese strukturelle Schwäche in dem hohen Anteil von nicht fest etablierten Stellen für Frauenforscherinnen und dem hohen Anteil von außeruniversitären Lehraufträgen. (psz)
Schlagwörter:Frauenforschung; Erziehungswissenschaft; internationale Verflechtung; Hochschulforschung; Studienfach; Kooperation
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Karrieren - Barrieren : zur Konzeption von Frauenförderprogrammen
Titelübersetzung:Careers - barriers : on conceptualization of affirmative action programs
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 23 (1994) H. 2, S. 205-211
Inhalt: "Ausgangspunkt für diesen Text war die wissenschaftliche Evaluierung des Frauenförderungsprogrammes im Salzburger Landesdienst - eines Programmes, das inhaltlich eine Mittelstellung zwischen dem Förderungsprogramm für Frauen im Bundesdienst und dem Bundes-Gleichstellungsgesetz einnimmt. Im folgenden sollen allerdings die konkreten Schwerpunkte des Frauenförderungsprogramms nur kurz angerissen werden. Zentral sind vielmehr Fragen der grundsätzlichen Konzeptionalisierung von Frauenförderung sowie Überlegungen hinsichtlich ihrer politischen Umsetzbarkeit." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article is concerned with equality policy in public services. Based on a study of the 'Frauenförderprogramm im Salzburger Landesdienst' we put in question how an affirmative action program should be conceptualized for bringing efficient results. But at first we critisize their inherent assumptions and implications regarding the standard of equality and the ignorance against intersections between gender, party affiliation, and job status." (author's abstract)
Schlagwörter:Förderungsprogramm; Salzburg; Konzeption; öffentlicher Dienst; Förderung; Karriere; Österreich
CEWS Kategorie:Fördermaßnahmen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauen an der Technischen Universität : zwischen Anspruch und Wirklichkeit ; Dokumentation, Analyse und Folgerungen zur Situation von Studentinnen und Akademikerinnen an der Technischen Universität München
Titelübersetzung:Women at technical universities : between claim and reality
Autor/in:
Sauter, Johanna
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, (1994) H. 3, S. 451-488
Inhalt: Im ersten Teil des Beitrags wird anhand der Notenstatistik für sämtliche angebotenen Studiengänge der TU München (Diplom, Staatsexamen, Promotionen, Habilitationen) geklärt, ob der niedrige Frauenanteil am wissenschaftlichen Personal durch eine Unterrepräsentanz von Frauen bei den Spitzenleistungen untersucht wird. Der zweite Teil sucht andere - nicht leistungsbezogene - Ursachen, während der dritte Teil sich mit der Frage beschäftigt, warum die bisherigen Maßnahmen, den Frauenanteil and den höheren Positionen einer Universitätslaufbahn anzuheben, so wenig Wirkung zeigen. (IAB)