Dual-Career-Strategien als Teil gender- und diversitygerechter Personalentwicklung an Hochschulen
Titelübersetzung:Dual career strategies as part of gender- and diversity-oriented human resource development at universities
Autor/in:
Gramespacher, Elke; Melzer, Kerstin
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 2 (2011) H. 3, S. 123-133
Inhalt: "Der Beitrag stellt den Stellenwert der Dual-Career-Strategien an deutschen Hochschulen vor und ordnet sie in eine gender- und diversity-gerechte Personalentwicklung ein. Dual-Career-Strategien tragen dazu bei, den Anteil von Frauen in der Wissenschaft zu erhöhen. Ein diversity-orientiertes Argument besteht darin, dass die Unterstützung der Dual Career Couples dazu beiträgt, die Humanressourcen in ihrer Vielfalt zu erschließen, was innovative Forschung fördert und im (inter-)nationalen Wettbewerb der Hochschulen von Vorteil ist. Abschließend gibt der Beitrag Hinweise darauf, wie Dual-Career-Strategien in der Praxis gender- und diversity-gerechter Personalpolitik an Hochschulen umgesetzt werden können." (Autorenreferat)
Inhalt: "The contribution highlights the significance of dual career strategies at German universities and integrates them into gender- and diversity-orientated human resource management. The gender dimension focuses here on the increase of women in science and humanities. In regard to diversity, supporting dual career couples includes, for example, developing the variety of human resources; this enhances creative research and is advantageous in (inter)national competition among universities. Finally, the contribution indicates how dual career strategies in a gender- and diversity-oriented human resource policy at universities might be realized." (author's abstract)
Hürdenlauf zur Exzellenz : Karrierestufen junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
Titelübersetzung:Hurdle race to excellence : career stages of young scientists
Autor/in:
Findeisen, Ina
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011. 309 S.
Inhalt: "Die vertikale Segregation des Wissenschaftssystems ist ein äußerst dauerhaftes und gerade vor dem Hintergrund der Exzellenzdebatte hochaktuelles Phänomen. Ina Findeisen untersucht auf der Basis quantitativer und qualitativer Daten drei Hürden auf dem Weg zu einer langfristigen Etablierung im deutschen Wissenschaftssystem: Qualifikationsbedingungen und Abbruchrisiken während der Promotionsphase, Möglichkeiten und Grenzen der Vereinbarung von Wissenschaft und Familie in der Postdocphase, Behauptung des Nachwuchses durch die Einwerbung von DFG-Forschungsstipendien. Sie zeigt durch systematische Geschlechter-vergleiche, wie die Strukturen des Wissenschaftssystems objektive und subjektive Ungleichheitslinien zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erzeugen und somit auch bei vorhandenen Bemühungen um die Erhöhung von Chancengleichheit zu einer Reproduktion geschlechtsspezifischer Barrieren beitragen." (Autorenreferat)
Geschlechterdifferente (Wissenschafts-)Karrieren - Fakten, Theorien und Denkanstöße
Titelübersetzung:Gender-different (science) careers - facts, theories and intellectual approaches
Autor/in:
Hüttges, Annett; Fay, Doris
Quelle: Frauen in den Naturwissenschaften: Ansprüche und Widersprüche. Kirsti Dautzenberg (Hrsg.), Doris Fay (Hrsg.), Patricia Graf (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 11-18
Inhalt: Frauen- und Männeranteile driften im wissenschaftlichen Karriereverlauf wie eine sich öffnende Schere auseinander. Interessanterweise findet sich auch in Fächerdisziplinen mit einem mehrheitlichen Frauenanteil beim Studienbeginn und Studienabschluss dieser scherenartige Verlauf, das heißt, die weiblichen Mehrheitsverhältnisse zu Studienbeginn schlagen sich nicht im weiteren Karriereverlauf nieder. Auch die umgekehrte Situation in Fächerdisziplinen mit einem vergleichsweise geringen Frauenanteil zum Studienbeginn ändert nichts an der relativen Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen. Damit markieren die höheren Qualifizierungs- und Karrierestufen schwer überwindbare, hartnäckige Barrieren für Wissenschaftlerinnen. Wird das Karriereziel "Professur" dann tatsächlich erreicht, gilt hier: je höher die Besoldungsgruppe, desto geringer der jeweilige Frauenanteil. Zur Frage, warum Frauen auf dem Weg an die Spitze verloren gehen, geben die theoretischen Perspektiven einzelner Fachdisziplinen sehr unterschiedliche Antworten. Die Autorinnen greifen in ihrem Beitrag exemplarisch einige zentrale Erklärungsansätze auf: (1) Balancierung und Priorisierung beruflicher und privater Ziele, (2) männliche Karrierekulturen, (3) vergeschlechtlichte Organisationsstrukturen und -prozesse. Klassische Karrieremodelle erklären Geschlechterunterschiede (4) mit einer Wettbewerbsmetapher, in der die erbrachte Leistung die "Aufstiegswährung" darstellt, oder (5) mit der benachteiligenden Wirkung von Geschlechtsrollenstereotypen. (ICI2)
Wie undicht ist die Pipeline? : Wissenschaftskarrieren von promovierten Frauen
Titelübersetzung:How leaky is the academic pipeline for female PhDs in Switzerland?
Autor/in:
Schubert, Frank; Engelage, Sonja
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 63 (2011) H. 3, S 431-457
Inhalt: "Welche Mechanismen führen dazu, dass der Frauenanteil auf den verschiedenen Stufen der wissenschaftlichen Qualifikation und Karriere bis hin zur Besetzung von Lehrstühlen stetig abnimmt? Das Phänomen der so genannten 'Leaky Pipeline' wird anhand retrospektiv erhobener Bildungs- und Berufsverläufe von Promovierten der Abschlussjahrgänge 1996-2002 in der Deutschschweiz untersucht. Die Ergebnisse zeigen für Frauen eine geringere wissenschaftliche Produktivität und kleinere akademische Netzwerke als bei Männern. Sie sehen sich zudem strukturellen Barrieren im Wissenschaftssystem ausgesetzt. Dennoch verbleiben Frauen häufiger im Hochschulsektor und habilitieren gleich oft wie Männer. Mittels Übergangsratenmodellen kann gezeigt werden, dass es keine generellen geschlechtsspezifischen Unterschiede in den Chancen auf eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere gibt. Da Frauen inzwischen genauso häufig studieren wie Männer, könnten heute wahrgenommene Geschlechterungleichheiten ein Abbild der Vergangenheit darstellen. Für zukünftige Forschung bleibt offen, welche Rolle Frauenförderungsmaßnahmen zukommt und wie sich die für die Wissenschaftskarriere geltenden Ergebnisse auf weibliche Karrieremuster in der Privatwirtschaft übertragen lassen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Which mechanisms lead to the fact, that the proportion of women in the academic career ladder is the smaller the further up the qualification and career to full professorship gets? This phenomenon, known as the 'leaky pipeline', is analysed with a unique retrospective dataset of PhDs who graduated between 1996 and 2002 at universities in the German speaking part of Switzerland. Results show women have a lower scientific productivity and smaller academic networks than men. Moreover, they suffer from structural barriers in the scientific system. However, women stay in the sector of higher education more often than men and habilitate as often as their male colleagues. Transition rate models show no gender differences in the chance of a successful academic career. Because meanwhile women start to study as often as men, today's picture of the leaky pipeline could be a result of gender inequalities of the past. Future research should examine the role of affirmative action for women in academia and how results from scientific careers can be transferred into the private labour market." (author's abstract)
Habitus in the classroom : the relevance of student heterogeneity and departmental culture for learner-oriented didactics in teaching sociology
Titelübersetzung:Didaktische Strategien zum Umgang mit habitueller Vielfalt und spezifischer Fachkultur in Soziologie
Autor/in:
Lueg, Klarissa
Quelle: Journal of social science education, Vol. 10 (2011) No. 2, S. 29-38
Inhalt: "Chancenungleichheit durch Passungsdifferenzen unterschiedlicher sozialer Milieus zum Hochschulsystem ist schon häufig theoretisch diskutiert worden. Zudem geben empirische Untersuchungen detaillierte Einblicke in studentische Milieus und Fachkulturen. Bei der Literaturrezeption entsteht der Eindruck, eine didaktische Reaktion auf das Problem der hochschulinternen Exklusionsmechanismen könnte nicht dringend genug sein. Die Konzeption entsprechender didaktischen Ansätze wird aber wenig thematisiert. Dieser Artikel hat den Anspruch, konkrete Umsetzungsmöglichkeiten von lernerzentrierten didaktischen Ansätzen im Fach Soziologie aufzuzeigen. In einem Fach, das grundsätzlich sensibel für Ungleichheiten ist, fehlen trotzdem heterogenitätsorientierte Gestaltungskonzepte. Der vorliegende Aufsatz will diese Lücke schließen und beantworten a) welche der Informationen über studentische Milieus relevant für die Konzeption einer lernerzentrierten Didaktik ist, b) welche konkreten Passungsprobleme sich in Lehr-Lern-Settings ergeben könnten und c) mit welchen Methoden diesen Problemen begegnet werden kann. Die Ergebnisse zeigen nicht nur, dass eine heterogenitätssensible, lernerbezogene Didaktik bereits jetzt methodisch möglich ist." (Autorenreferat)
Inhalt: "The relevance of habitus, social origin and the mechanisms of exclusion as applied by the university system has often been discussed in current research. It has been stated that opportunities of students are impaired by field-of-study orientations and drop-out rates. In contrast to this, the aspect how university teachers can practically deal with this knowledge is less elaborated. In view of this, this article presents methods of how learner-oriented approaches, with special reference to the heterogeneity of student milieus, can be implemented in teaching sociology. On the basis of reviewing theoretical approaches and recent empirical data, this article points out: a) what data are relevant for the operationalization of learner oriented didactics, b) what concrete problems might occur in the teacher-student-relationship and c) what techniques are to be applied by sociology teachers in handling classroom problems. The results demonstrate that teaching methods which adequately respond to heterogeneity within the culture of sociology departments are imperative and available. Still, to establish equal opportunities, a more practical turn in a hitherto predominantly theoretical discussion is clearly needed." (author's abstract)
Gender plus Diversity als bildungspolitische Perspektive
Titelübersetzung:Gender plus diversity as an educational policy perspective
Autor/in:
Schiederig, Katharina; Vinz, Dagmar
Quelle: Genderkompetenz und Schulwelten: alte Ungleichheiten - neue Hemmnisse. Dorothea Krüger (Hrsg.). Wiesbaden (Kultur und gesellschaftliche Praxis), 2011, S. 229-254
Inhalt: Der Beitrag widmet sich der Frage, ob der Ansatz "Gender plus Diversity" eine Perspektive für den Abbau von Ungleichheiten in der Schule darstellt. Zunächst werden die Konzepte Diversity und Diversity Management vorgestellt. Diversity wird in Bezug zu dem Konzept Gender und Gender Mainstreaming gesetzt und es wird begründet, warum von "Gender plus Diversity" gesprochen wird. Anschließend werden Perspektiven für die Übertragung auf die Bildungs- und Schulpolitik aufgezeigt. Dazu werden der Begriff der institutionellen Diskriminierung als Forschungsperspektive für die Analyse des Bildungssystems und der Bildungsorganisationen eingeführt und abschließend einige Perspektiven für die Bildungspolitik und die Organisationsentwicklung von Bildungseinrichtungen mit Gender- und Diversity-Kompetenz entwickelt. (ICE2)
Chancengleichheit zahlt sich nicht aus : soziale Ungleichheit als strukturelle Leerstelle und potenzielles Fehlsteuerungsrisiko in Modellen leistungsorientierter Mittelverteilung an Hochschulen
Titelübersetzung:Equal opportunity does not pay off : social inequality as a structural deficit and a potential mismanagement risk in models of performance-oriented distribution of funds to universities
Autor/in:
Banscherus, Ulf
Quelle: Neue Steuerung - alte Ungleichheiten?: Steuerung und Entwicklung im Bildungssystem. Fabian Dietrich (Hrsg.), Martin Heinrich (Hrsg.), Nina Thieme (Hrsg.). Münster: Waxmann, 2011, S. 327-338
Inhalt: Der Verfasser zeigt, dass die soziale Dimension von Studierenden aus den sogenannten bildungsfernen Schichten durch die Nichtberücksichtigung in Modellen der leistungsbezogenen Mittelverteilung im Hochschulbereich in der Finanzierungsfrage ein blinder Fleck bleibt. Denn die zentralen Indikatoren der formelgebundenen Mittelverteilungsmodelle, die Studiendauer, der Studienerfolg, die Mobilität und der Promotionserfolg, sind in starkem Maße sozial determiniert, da Studierende aus niedrigen sozialen Herkunftsgruppen durchschnittlich mehr Zeit für ihr Studium benötigen, sich häufiger für einen Studienabbruch entscheiden, weniger mobil sind und seltener eine Promotion beginnen. Im Hinblick auf die Akquise von Drittmitteln und Forschungsprojekten wird gezeigt, dass die positive Leistungsbewertung einer wissenschaftlichen Einrichtung in hohem Maße vom vorhandenen sozialen und symbolischen Kapital der dort tätigen Wissenschaftler abhängig ist. Im Beitrag werden für die wesentlichen personenbezogenen Steuerungsindikatoren dargestellt, in welchem Maße sich die soziale Ungleichheit bei der Bildungsbeteiligung im tertiären Bereich in ihnen abbildet. Abschließend werden in den Modellen selbst angelegte Fehlsteuerungsimpulse diskutiert und erste Überlegungen für alternative Vorgehensweisen vorgestellt. (ICF2)
Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung : fünfzehnte Fortschreibung des Datenmaterials (2009/2010) zu Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen
Titelübersetzung:Equal opportunity in science and research : fifteenth updating of the data material (2009/2010) on women at universities and non-university research facilities
Leistungsabhängige, verbindliche und flexible Zielquoten für wissenschaftliche Führungsposition
Autor/in:
Dalhoff, Jutta; Steinweg, Nina
Quelle: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS); Köln, 2011, 2., erw. Aufl.. 27 S
Schlagwörter:Führungsposition; executive position; science; Frauenanteil; proportion of women; Quote; quota; Chancengleichheit; equal opportunity; Gleichstellung; affirmative action; Frauenförderung; advancement of women; university; außeruniversitäre Forschung; non-university research; Personalpolitik; personnel policy; Federal Republic of Germany
"Ich denk nicht, dass meine Jungs einen typischen Mädchenberuf ergreifen würden": intersektionale Perspektiven auf Fremd- und Selbstrepräsentationen von Jungen in der Jungenarbeit
Titelübersetzung:"I don't think my boys would choose a typical female career path": intersectional perspectives on boys' self-images and their perception by pedagogic professionals
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 3, S 119-127
Inhalt: "Seit einiger Zeit richtet sich die pädagogische Aufmerksamkeit verstärkt auf Jungen, entsprechende Projekte zur Jungenpädagogik sind mittlerweile implementiert. Gestützt auf qualitative Daten aus einer Studie zu Wirkungsweisen von Jungenpädagogik diskutiert der Beitrag Divergenzen in den Fremd- und Selbstrepräsentationen von Jungen in sprachlich geäußerten Einstellungen und Praktiken. Es zeigt sich, dass die Fremdrepräsentationen der pädagogischen Professionellen wie auch ihre Didaktik und Methodik eher von stereotypen Sichtweisen geprägt sind. Bei Jungen hingegen lässt sich sowohl auf der praxeologischen Handlungsebene als auch in der Praxisreflexion eine erhebliche Ausdifferenzierung feststellen." (Autorenreferat)
Inhalt: "For some time now, pedagogic attention has increasingly focused on boys and projects specifically aimed at them have been implemented. Based on qualitative research on the modus operandi of pedagogy for boys, this article discusses differences between the boys' self-images and their perception by education professionals as expressed in attitudes and practices. It can be shown that pedagogic professionals tend to have a stereotypical image of boys, which dominates their didactic approach and methodology. In contrast, there is a wide variety in both the boys' practices and their reflections on them." (author's abstract)