Pflege und Unterstützung bei gesundheitlichen Einschränkungen: welchen Beitrag leisten Personen in der zweiten Lebenshälfte für andere?
Autor/in:
Klaus, Daniela; Tesch-Römer, Clemens
Quelle: Altern im Wandel: zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Wiesbaden, 2017, S 185-200
Inhalt: Die für die am meisten unterstützte Person aufgewendete Zeit ist von 1996 zu 2014 zurückgegangen. Der Großteil der Unterstützung wird im Jahr 2014 weiterhin innerhalb der Kernfamilie erbracht. Frauen vereinbaren häufiger Erwerbstätigkeit und Unterstützungsaufgaben als Männer und Hochgebildete häufiger als niedriger Gebildete. Personen zwischen 40 und 85 Jahren unterstützen im Jahr 2014 häufiger und eine größere Anzahl gesundheitlich eingeschränkter Menschen als im Jahr 1996.
Schlagwörter:Versorgung; Pflegebedürftigkeit; alter Mensch; family member; home care; Altenpflege; socioeconomic factors; Federal Republic of Germany; sozioökonomische Faktoren; need for care; häusliche Pflege; supply; elderly; nursing care for the elderly; gender-specific factors; Familienangehöriger; geriatrische Versorgung; Pflegebereitschaft
Zeit gegen Geld? Der Austausch von Unterstützung zwischen den Generationen
Autor/in:
Klaus, Daniela; Mahne, Katharina
Quelle: Altern im Wandel: zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Wiesbaden, 2017, S 247-256
Inhalt: Intergenerationale Transfers folgen 2014 demselben Muster wie 1996. Materielle Transfers an jüngere Generationen finden im Jahr 2014 häufiger statt als im Jahr 1996. Die Häufigkeit materieller Transfers von Großeltern an Enkelkinder hat sich zwischen 1996 und 2014 fast verdoppelt. Im Jahr 2014 erhalten ältere Familiengenerationen seltener instrumentelle Hilfen von jüngeren als im Jahr 1996.
Schlagwörter:Transfer; generation; Großeltern; Enkel; alter Mensch; Intergenerational relations; Generation; Hausarbeit; Altenpflege; housework; Federal Republic of Germany; grandparents; transfer; child care; Kinderbetreuung; Eltern-Kind-Beziehung; elderly; parent-child relationship; Generationenverhältnis; nursing care for the elderly; gender-specific factors; grandchild; Intergenerationeller Transfer; Pflegebereitschaft; Hilfe im Alltag
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 1, S 70-87
Inhalt: "Der Beitrag befasst sich mit der Renaissance autoritärer Diskurse und Praxen und fragt nach den Effekten für die Einschreibung geschlechtlicher Machtverhältnisse in die politischen Gesellschaften. Ausgehend von einer Kritik an bestehenden aktuellen Konzepten der Rechtspopulismus- und Autokratieforschung, welche den Fokus vor allem auf staatliche Herrschaftsinstitutionen, Regierungsapparate und politische Entscheidungsprozesse richten, plädieren die Autorinnen für ein gesellschaftstheoretisch erweitertes feministisches Analysekonzept. Kern bildet ein Verständnis des Autoritären als ein Handlungsprogramm, das universalistische Werte der Gleichstellung und Gerechtigkeit aufgreift und diese als Instrumente für Diskriminierung und Ausbeutung in der Verknüpfung unterschiedlicher Diskursen und Praxen umdeutet. Wie liberale Positionen und Argumente für die Diskriminierung und Ungleichbehandlung von Frauen in Zusammenhang mit einer Politisierung kultureller und ethnischer Konfliktlinien genutzt werden, zeigt der Beitrag exemplarisch an zwei unterschiedlichen Fallbeispielen. So wird zum einen am Beispiel des vorläufigen Parteiprogramms der Alternative für Deutschland (AfD) die Konstruktion autoritärer Geschlechterdiskurse in Verbindung mit einem wertkonservativen Familienbild analysiert. Im Vergleich dazu wird am Beispiel der Transitionsgesellschaft Chiles gezeigt, über welche Praxen die Normalisierung autoritärer Diskurse erfolgt und zivilgesellschaftliche Frauenorganisationen für demokratische Öffnungs- und Schließungsprozesse instrumentalisiert werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "Focusing on the current renaissance of authoritarian discourses and practices we analyze the effects of gendered power relations in society. We base our analysis on a critique of current research on right wing populism and autocracy research, which focuses primarily on state dominated institutions, official government apparatuses and political decision-making processes. In contrary, we take up a bottom-up perspective and advocate a concept of feminist analysis that is rooted in a broader concept of civil society, analyzing gender relations as societal power structures from a non-essentialist governmentality and post-structuralist perspective. The core is an understanding of authoritarian as a program of action that takes up universalist values of equality and justice and reinterprets them as instruments for discrimination and exploitation in linking different discourses and practices. Based on two case studies we show how liberal positions and arguments for the discrimination and inequality of women are used in the context of the politicization of cultural and ethnic conflict lines. Using example of the provisional program of the alternative for Germany (AfD) we analyze the construction of authoritarian gender discourses in connection with a value-conservative family. The example of the transitional society of Chile shows how the normalization of authoritarian discourse takes place and how civil society women’s organizations are instrumentalized for democratic opening and closing processes." (author's abstract)
Also, als wir jung waren... Die Einschätzung des Verhältnisses von Alt und Jung
Autor/in:
Franke, Janna; Simonson, Julia
Quelle: Altern im Wandel: zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Wiesbaden, 2017, S 345-358
Inhalt: Jüngere werden im Jahr 2014 bei der Einschätzung des Verhältnisses von Alt und Jung kritischer beurteilt als Ältere. Die Wertschätzung gegenüber der älteren sowie gegenüber der jüngeren Generation ist im Jahr 2014 sehr hoch. Enge Eltern-Kind-Beziehungen hängen positiv mit der Einschätzung sowie mit der Wertschätzung der Jüngeren zusammen. Niedriggebildete äußern sich im Jahr 2014 generell kritischer zum Verhältnis zwischen Alt und Jung als Hochgebildete.
Schlagwörter:junger Erwachsener; young adult; Erwachsener; adult; alter Mensch; elderly; Selbstbild; self-image; Fremdbild; stereotype; Generationenverhältnis; Intergenerational relations; Beurteilung; assessment; Subjektivität; subjectivity; Eltern-Kind-Beziehung; parent-child relationship; sozioökonomische Faktoren; socioeconomic factors; gender-specific factors; Federal Republic of Germany; alte Bundesländer; old federal states; neue Bundesländer; New Federal States; Lebensmitte; ältere Erwachsene
Glücklich bis ins hohe Alter? Lebenszufriedenheit und depressive Symptome in der zweiten Lebenshälfte
Autor/in:
Wolff, Julia K.; Tesch-Römer, Clemens
Quelle: Altern im Wandel: zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Wiesbaden, 2017, S 171-183
Inhalt: Im Jahr 2014 sind die meisten der 40- bis 85-Jährigen mit ihrem Leben zufrieden. Im höheren Alter sind mehr Menschen von zumindest leichten depressiven Symptomen betroffen. Der Wandel der depressiven Symptome unterscheidet sich zwischen den Altersgruppen - nur Ältere berichten 2014 weniger Symptome als 2002. Mehr Frauen als Männer berichten von zumindest leichten depressiven Symptomen. Niedriggebildete haben häufiger eine geringere Lebenszufriedenheit und häufiger zumindest leichte depressive Symptome als Höhergebildete.
Schlagwörter:alte Bundesländer; mental health; alter Mensch; well-being; old federal states; Lebenszufriedenheit; sozioökonomische Faktoren; Federal Republic of Germany; neue Bundesländer; social inequality; New Federal States; Wohlbefinden; age group; Alter; socioeconomic factors; comparison; old age; psychische Gesundheit; Depression; Altersgruppe; elderly; depression; gender-specific factors; soziale Ungleichheit; Vergleich; satisfaction with life; Lebensmitte
Was tun wir für unsere Gesundheit? Gesundheitsverhalten in der zweiten Lebenshälfte
Autor/in:
Spuling, Svenja M.; Ziegelmann, Jochen P.; Wünsche, Jenna
Quelle: Altern im Wandel: zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Wiesbaden, 2017, S 139-156
Inhalt: Im Jahr 2014 bestehen deutliche Alters- und Bildungsunterschiede hinsichtlich der sportlichen Aktivität. Die sportliche Aktivität hat zwischen 1996 und 2014 kontinuierlich zugenommen. Der Anteil der Raucherinnen und Raucher ist zwischen 2008 und 2014 angestiegen. Personen, die im Jahr 2014 Vorsorgeleistungen in Anspruch nehmen und Personen, die nicht rauchen, sind auch häufiger sportlich aktiv. Personen, die 2014 nicht rauchen, sind deutlich häufiger regelmäßig sportlich aktiv als es Nicht-Raucherinnen und Nicht-Raucher im Jahr 2002 waren.
Schlagwörter:Gesundheitsverhalten; Gesundheitsvorsorge; Gesundheit; sports; alter Mensch; age group; Risiko; Sport; health care; prophylaxis; risk; socioeconomic factors; Federal Republic of Germany; sozioökonomische Faktoren; Prophylaxe; smoking; Altersgruppe; elderly; Rauchen; gender-specific factors; health behavior; health
Auslaufmodell "traditionelle Ehe"? Wandel der Lebensformen und der Arbeitsteilung von Paaren in der zweiten Lebenshälfte
Autor/in:
Engstler, Heribert; Klaus, Daniela
Quelle: Altern im Wandel: zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Wiesbaden, 2017, S 201-213
Inhalt: Der Anteil der Menschen, die in der Lebensform Ehe in Alter kommen, ist gesunken. Die Erwerbsarrangements der Paare mittleren Alters (Frau 40 bis 65 Jahre alt) haben sich verändert. Trotz gestiegener Erwerbsbeteiligung tragen Frauen weiterhin die Hauptverantwortung für die Hausarbeit. Männer sind sehr, Frauen wenig zufrieden mit einer vorwiegend weiblichen Zuständigkeit für die Hausarbeit.
Schlagwörter:way of life; alte Bundesländer; Arbeitsteilung; alter Mensch; satisfaction; old federal states; Zufriedenheit; Hausarbeit; housework; Federal Republic of Germany; neue Bundesländer; Partnerschaft; labor force participation; New Federal States; man; Ehe; marriage; Erwerbsbeteiligung; Lebensweise; age group; division of labor; partnership; woman; Mann; Altersgruppe; elderly; gender-specific factors
Arbeit und Liebe: Wie die soziale Organisation der Geschlechterverhältnisse in beiden Bereichen zu Machtunterschieden zwischen Frauen und Männern führt
Titelübersetzung:Work and love: how the social organisation of gender relations in both areas leads to unequal power between women and men
Autor/in:
Kupfer, Antonia
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 26 (2017) 1, S 103-117
Inhalt: "Gegenstand dieses Beitrags ist die soziale Organisation der Geschlechterverhältnisse als Hierarchie zwischen Männern und Frauen vorwiegend in westlichen Ländern. Auf der Grundlage eines dualisierenden Denkmodells werden Frauen von Männern instrumentalisiert, ausgegrenzt und diskriminiert. Im Bereich der Arbeit manifestiert sich das in einer geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung, der Vergeschlechtlichung von Tätigkeiten und Berufen, einer gläsernen Decke für Frauen in höheren Erwerbspositionen und dem Gender Pay Gap. Die Ungleichverteilung der Reproduktionsarbeit bildet das Fundament für eine geschlechtsspezifische Anerkennungsstruktur, die Frauen auf den Bereich der Liebesbeziehungen als einen zentralen Ort der Herstellung ihres Selbstbildes verweist, während Männer dieses stärker in der Öffentlichkeit generieren. In Liebesbeziehungen dominiert das Ideal der Autonomie, welche Männer vor dem Hintergrund ihrer geringeren Belastung mit Reproduktionsarbeiten bevorzugt. Feministische Politikwissenschaft sollte weiterhin dualistische Denkmodelle hinterfragen und feministische Politik sollte geschlechtsspezifische Arbeitsteilung abbauen, um Machtunterschiede und soziale Ungleichheit zwischen Frauen und Männern zu beenden." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper deals with the social organization of gender relations as hierarchies between men and women mainly in western countries. Based on a dualistic model of thinking, women are instrumentalized, excluded and discriminated by men. In the area of work this is manifested in labour divisions between men and women, in gendered occupations and activities, a glass ceiling for women to prevent them moving into upper employment positions and the gender pay gap. Unequal distribution of reproductive and care labour is fundamental for gender specific structure of recognition that refers women more strongly to love relations as a place to generate self-perception, while men are more referred to the public as a space for self-perception. In love relations, the modern ideal of autonomy privileges men on the premise of their lower involvement in reproductive labour. Feminist political sciences should continue to question dualistic models of thinking and feminist politics should reduce gender specific labour divisions to end unequal power relations and social inequality between men and women." (author's abstract)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; gender relations; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Chancengleichheit; equal opportunity; Rollenbild; role image; Macht; power
Wandel von Teilhabe und Integration älterer Menschen - ein politikorientiertes Fazit
Autor/in:
Berner, Frank; Mahne, Katharina; Wolff, Julia K.; Tesch-Römer, Clemens
Quelle: Altern im Wandel: zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Wiesbaden, 2017, S 381-393
Inhalt: Handlungsfelder und politische Ziele der Alternspolitik; Ergebnisse des Deutschen Alterssurveys (DEAS) 2014; Alter nachrangig - Hauptsache gut gebildet?; Fazit.
Schlagwörter:alter Mensch; elderly; Alter; old age; politische Partizipation; political participation; soziale Partizipation; social participation; soziale Integration; social integration; Altern; aging; Altenpolitik; policy on the elderly; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Ruhestand; retirement; Altersgrenze; age limit; Pflegebedürftigkeit; need for care; Gleichstellung; affirmative action; Selbständigkeit; autonomy; sozioökonomische Faktoren; socioeconomic factors; gender-specific factors; Lebenssituation; life situation; Federal Republic of Germany; Deutscher Altersurvey 2014; ältere Menschen
Allein unter vielen oder zusammen ausgeschlossen: Einsamkeit und wahrgenommene soziale Exklusion in der zweiten Lebenshälfte
Autor/in:
Böger, Anne; Wetzel, Martin; Huxhold, Oliver
Quelle: Altern im Wandel: zwei Jahrzehnte Deutscher Alterssurvey (DEAS). Wiesbaden, 2017, S 273-285
Inhalt: Die 40- bis 85-Jährigen fühlen sich im Jahr 2014 selten einsam oder gesellschaftlich ausgeschlossen: Personen über 70 Jahre sind daher seltener einsam als Jüngere. Bei den über 71-Jährigen ist der Anteil einsamer Personen im Jahr 2014 geringer als im Jahr 1996. Personen mit einer unterdurchschnittlichen Anzahl von Beziehungen, in denen sie Rat oder Trost erhalten können, berichten häufiger von Einsamkeit. Personen in Armut und Personen mit geringer Bildung haben ein deutlich höheres Risiko, sich aus der Gesellschaft ausgeschlossen zu fühlen.
Personen, die sich als sozial exkludiert wahrnehmen, haben ein deutlich höheres Einsamkeitkeitsrisiko als Personen, die sich nicht als sozial exkludiert wahrnehmen.
Schlagwörter:soziale Beziehungen; perception; Einsamkeit; alter Mensch; Wahrnehmung; age group; psychosoziale Faktoren; socioeconomic factors; Federal Republic of Germany; sozioökonomische Faktoren; exclusion; psychosocial factors; social relations; Exklusion; Altersgruppe; elderly; social inequality; gender-specific factors; solitude; soziale Ungleichheit; Lebensmitte