Frauenförderung, Frauen- und Geschlechterforschung und Gleichstellung : eine wesentliche Aufgabe im Hochschulmanagement
Titelübersetzung:Promotion of women, women's studies, gender studies and affirmative action : a key task in university management
Autor/in:
Karsten, Maria-Eleonora
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 21 (2003) H. 4, S. 84-99
Inhalt: Rechtlich ist die Frauenförderung und Gleichstellung von Frauen und Männern im Hochschulrahmengesetz (HRG) des Bundes verankert, das den Rahmen für die Landesgesetze vorgibt. In § 3 HRG ist die Gleichstellung von Frauen und Männern sowie die Beseitigung von bestehenden Nachteilen als Aufgabe der Hochschule festgelegt. Die Aufgaben und Mitwirkungsrechte der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten regeln die Landesrechte. Eine nachträgliche Bestätigung dieser Regelungen ist, dass im HRG (1993) und NHG (erstmals 1994) der Frauenförder- und Gleichstellungsauftrag mehr als den Status von bloßer Rechtsverwirklichung hat. Der vorliegende Beitrag bilanziert diese Entwicklung mit den wesentlichen Handlungsfeldern, Anforderungsbereichen, Chancen und Risiken. Die Ausführungen basieren auf eigenen Forschungen, Erfahrungen, Praxen der Förder- und Gleichstellungsarbeit, Selbstbeobachtungen und Aushandlungsprozessen, Karrieren und Entscheidungen einer Vielzahl von Frauen und Männern, die die Prozesse, das Klima, die Kultur, die Arbeitsweise und die Idee einer lebendigen wissenschaftlichen Frauenförder- und Gleichstellungsarbeit verfolgen. (ICA2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Festung Fachbereich? : Frauen und Gleichstellung in Organisationskultur, Personalauswahl und Lehre des Fachbereichs Philosophie und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg 1974 bis 2000
Titelübersetzung:Fortress faculty? : women and affirmative action in organizational culture, personnel selection and teaching in the Faculty of Philosophy and Social Sciences of the University of Hamburg between 1974 and 2000
Autor/in:
Borgwardt, Rafaela; Eichholz, Erik; Sievers, Andrea; Wachendorf, Petra
Quelle: Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 146), 2003. 171 S.
Inhalt: Die Autorinnen und Autoren untersuchen die Veränderungen bei der Beteiligung von Frauen in Lehre und Forschung sowie die Einbeziehung geschlechtsspezifischer Inhalte im Lehrangebot am Fachbereich Philosophie und Sozialwissenschaften der Universität Hamburg. Im ersten Beitrag geben Borgwardt und Eichholz einen Überblick über die Entwicklungen am Fachbereich insgesamt; in den nachfolgenden Beiträgen wird die recht unterschiedliche Situation der einzelnen Institute behandelt. Die Spanne reicht von weitgehender Gleichstellung am Institut für Journalistik bis zu deutlicher männlicher Dominanz am inzwischen ausgegliederten Philosophischen Seminar. Die auf schwierigen und aufwändigen Recherchen beruhende Analyse ist auf den wissenschaftlichen Bereich beschränkt; die Verwaltung wurde nicht berücksichtigt. Finanziert wurde das Projekt aus Mitteln des Frauenförderpreises der Universität Hamburg, den der Fachbereich im Jahr 2000 erhalten hatte. Aus dem Inhalt: Rafaela Borgwardt, Erik Eichholz: Der Fachbereich: Prozesse der Partizipation unter den Bedingungen einer androzentrischen Organisationskultur (12-94); Rafaela Borgwardt: Positionierung auf zerklüftetem Terrain. Frauen am Institut für Soziologie und die Kategorie Geschlecht in der Lehre (95-111); Andrea Sievers: '... an sich ist das eine ziemlich normale Zeitverschiebung.' Zur Situation von Frauen am Institut für Politische Wissenschaft (112-125); Petra Wachendorf: 'Dem Lehrauftrag ... 'Die Rolle der Frau in der politischen Philosophie' ... ist eine Priorität zugemessen worden': Frauen und Frauenforschung am Philosophischen Seminar (126-139); Rafaela Borgwardt: Mit halbem Ohr. Geschichte von Frauen am Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (140-150); Petra Wachendorf: Feminismus und Harmonie: Frauen und Gender Studies am Institut für Journalistik (151-155). (ZPol, VS)
Gleichstellungspolitik zwischen Wirtschaftlichkeitsanforderungen und hierarchischer Steuerung
Titelübersetzung:Equal opportunity policy between demands for economic efficiency and hierarchical control
Autor/in:
Riegraf, Birgit
Quelle: Gleichstellung in der Forschung: Organisationspraktiken und politische Strategien. Hildegard Matthies (Hrsg.), Ellen Kuhlmann (Hrsg.), Maria Oppen (Hrsg.), Dagmar Simon (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2003, S. 255-267
Inhalt: Der Wandel wissenschafts- und bildungspolitischer Anforderungen an das Wissenschaftssystem wirft nach Einschätzung der Autorin folgende Fragen auf, die sie in ihrem abschließenden Beitrag zum Sammelband "Gleichstellung in der Forschung" diskutiert: Wie wirkt sich die Neuorganisation des Verhältnisses von staatlicher Regulierung und Autonomie der Wissenschaftsorganisationen auf die Gleichstellungspolitik aus? Wie lassen sich die Implementation neuer Steuerungs- und Managementmechanismen, die Forderung nach einem effizienten, flexiblen und effektiven Einsatz öffentlicher Mittel und die herkömmlichen Vorstellungen von Qualität und Leistung mit der Forderung nach Geschlechtergerechtigkeit verbinden? Wie können Geschlechterfragen in den neuen Steuerungs- und Managementmodellen verankert werden? Die Autorin resümiert, dass der Veränderungsdruck auf die Forschungsorganisationen zwar ein "Gelegenheitsfenster" für gleichstellungspolitische Maßnahmen öffnen kann, dass jedoch die neuen Anforderungen in einigen Feldern durchaus in ein Spannungsverhältnis zu gleichstellungspolitischen Zielen geraten können. Die Verschiebung des Kräfteverhältnisses zu Gunsten der Gleichstellungspolitik kann nur dann gelingen, wenn eindeutige Vorgaben von Seiten der Wissenschaftspolitik und der Leitungen der einzelnen Wissenschaftseinrichtungen gemacht werden. (ICI2)
Beispiele "guter Praxis" zur Gleichstellungspolitik in außeruniversitären Forschungseinrichtungen
Titelübersetzung:Examples of "good practice" regarding equal opportunity policy in non-university research facilities
Autor/in:
Dalhoff, Jutta
Quelle: Gleichstellung in der Forschung: Organisationspraktiken und politische Strategien. Hildegard Matthies (Hrsg.), Ellen Kuhlmann (Hrsg.), Maria Oppen (Hrsg.), Dagmar Simon (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2003, S. 231-244
Inhalt: Im vorliegenden Beitrag werden einige erprobte gleichstellungspolitische Maßnahmen vorgestellt und bewertet, die eine Erhöhung des Frauenanteils unter den wissenschaftlich Beschäftigten - insbesondere in den Leitungspositionen der außeruniversitären Forschungseinrichtungen - zum Ziel haben. Die ausgewählten Forschungseinrichtungen haben auf folgenden Politikfeldern Maßnahmen zur Herstellung von Chancengleichheit angesiedelt: Personalauswahl und -entwicklung; Institutionalisierung der Gleichstellung in der Organisation; Vereinbarkeit von Kindererziehung und Wissenschaft als Beruf; Netzwerkbildung unter verschiedenen Interessengruppen; Förderung von Frauenforschungsansätzen in den Einrichtungen; Nachwuchsförderung von Mädchen und jungen Frauen; Implementierung von gender-Elementen in der Organisationskultur. Die Autorin berichtet über "best practice"-Beispiele aus den ersten zwei Feldern, wobei sich allein drei Beispiele - Stellenprogramme, Mentoringmaßnahmen und Stellenbesetzungsverfahren - auf das Feld "Personalauswahl und -entwicklung" beziehen. Ein viertes Beispiel umfasst verschiedene institutsübergreifende Initiativen zur Institutionalisierung von Gleichstellungspolitik in den Forschungseinrichtungen. (ICI2)
Europäische Chancengleichheit von Frauen und Männern im österreichischen Recht
Titelübersetzung:European equal opportunity between women and men in Austrian law
Autor/in:
Allhutter, Doris
Quelle: Linz: Trauner (Linzer Schriften zur Frauenforschung, Bd. 23), 2003. III, 152 S.
Inhalt: "'Europäische Chancengleichheit von Frauen und Männern im österreichischen Recht' liefert eine aktuelle Darstellung der Rechtslage zur Chancengleichheit von Frauen und Männern im Arbeitsrecht und in ausgewählten Bereichen des Sozialrechts auf nationaler und auf EU-Ebene. Da die EU-Standards im Bereich der Gleichstellung von Frauen und Männern oftmals über den österreichischen liegen, erwächst ein ständiger Anpassungsbedarf nationaler Gesetze und der Praxis der Rechtsprechung. Der Europäische Gerichtshof dient dabei zum einen als weitere gerichtliche Instanz, aber auch als Möglichkeit, Diskriminierungsfälle in einen supranationalen Zusammenhang zu stellen. Das Buch beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit der Rechtsbestand der Europäischen Union zur Chancengleichheit im österreichischen Arbeits- und Sozialrecht umgesetzt und ausgestaltet wurde, bzw. wie Gleichstellung und Frauenförderung im nationalen Rechtsrahmen weiterentwickelt werden können. In drei großen Abschnitten werden die gemeinschaftsrechtlichen Vorgaben sowie deren Umsetzung und Verhältnis zu den nationalen arbeits- und sozialrechtlichen Vorschriften zuerst untersucht und die Ergebnisse anschließend in Form von Verbesserungsvorschlägen und Forderungen formuliert." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Organisationsdiagnose und Gender Mainstreaming
Titelübersetzung:Organizational diagnosis and gender mainstreaming
Autor/in:
Kutzner, Edelgard; Steckelbeck, Martina
Quelle: Praxishandbuch: Empirische Sozialforschung. Olaf Katenkamp (Hrsg.), Ralf Kopp (Hrsg.), Antonius Schröder (Hrsg.). Münster: Lit Verl. (Dortmunder Beiträge zur Sozial- und Gesellschaftspolitik), 2003, S. 102-117
Inhalt: Die Verfasserinnen zeigen exemplarisch anhand von drei ausgewählten Projekten der Sozialforschungsstelle Dortmund, wie Gender-Aspekte berücksichtigende Organisationsdiagnosen aussehen können und welche Erhebungsmethoden angewandt werden können. Das erste Projekt befasst sich mit dem Thema der Entgeltdiskriminierung, wobei ein kollektivvertragliches Regelwerk von Organisationen im Mittelpunkt steht. Das zweite Projekt verfolgt das Ziel, auf Basis umfassender Organisationsdiagnosen in verschiedenen Universitäten und wissenschaftlichen Einrichtungen ein Regelwerk zu entwickeln, mit dem die Gleichstellungsaktivitäten der Einrichtungen beurteilt und zertifiziert werden können. Im dritten Projekt geht es um die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten von Männern und Frauen in einer öffentlich-rechtlichen Verwaltung. Die vorgestellten Projekte machen exemplarisch deutlich, dass sich Gender Mainstreaming auch im Kontext der Organisationsdiagnose als geeignet erweist, organisationalen Optimierungen neue Akzente zu verleihen und zur Zielerreichung von Geschlechterdemokratie in Organisationen beizutragen. (ICE2)
Die Europäische Union als Rechtsgemeinschaft und politische Gelegenheitsstruktur : feministische Anfragen und Visionen
Titelübersetzung:The European Union as a legal community and temporary political structure : feminist inquiries and visions
Autor/in:
Gerhard, Ute
Quelle: Europas Töchter: Traditionen, Erwartungen und Strategien von Frauenbewegungen in Europa. Ingrid Miethe (Hrsg.), Silke Roth (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 41-61
Inhalt: Der Beitrag gibt einen Überblick über die rechtliche Entwicklung in der EU und verweist auf die gegenseitige Beeinflussung der nationalen, europäischen und globalen Ebene. Die Autorin konzentriert sich bei der Frage, was Frauen von der europäischen Einigung zu erwarten haben, zunächst auf die neuen europäischen Rechtsverhältnisse, dann auf die politischen Partizipationschancen bzw. den Raum des Politischen, um schließlich das Konzept der Bürgerrechte oder aktiver Staatsbürgerschaft auf europäischer Ebene aus feministischer Perspektive zu diskutieren. Ein Rückblick auf die Geschichte der europäischen Rechtsgemeinschaft verdeutlicht, dass die Rechtspolitik zur Gleichstellung der Frauen zu Beginn einseitig marktorientiert, auf männliche Erwerbsmuster zugeschnitten und unzureichend war und erst mit dem Maastrichter Vertrag 1992 Rahmenbedingungen für eine andere Frauenpolitik geschaffen wurden. Mittlerweile wird der Alltag der EU-Bürgerinnen zunehmend von Brüssel bestimmt, während andererseits die politischen Partizipationsmöglichkeiten noch nicht in gleichem Maße zugenommen haben. Die abschließenden Überlegungen beziehen sich auf die Frage, inwieweit der europäische Integrationsprozess als ein Projekt fortschreitender Demokratisierung und damit als ein Probelauf für zivilgesellschaftliche Aktivitäten weiterhin eine politische Gelegenheitsstruktur gerade auch für Frauen anbietet. (ICH)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender im Mainstreaming : Geschlechtertheorie und -praxis im internationalen Diskurs
Titelübersetzung:Gender in mainstreaming : gender theory and practice in the international discourse
Autor/in:
Frey, Regina
Quelle: Frankfurt am Main: Helmer, 2003. 217 S.
Inhalt: "Welches Denken liegt Gender Mainstreaming zugrunde? Während diese neue geschlechterpolitische Strategie hierzulande boomt, wird oft vergessen, dass sie international eine über zehnjährige Geschichte hat: In der Entwicklungspolitik entstanden bereits in den 1980er Jahren verschiedene Gender-Ansätze und entsprechende Analysemethoden, in Gender Trainings wird seit langem entwicklungspolitisches Personal für Geschlechterfragen sensibilisiert und geschult. Aber was bedeutet der Begriff Gender überhaupt und welche Kontroversen ranken sich um ihn? Die Autorin stellt die These auf, dass Gender Mainstreaming und somit auch Gender Training Gefahr laufen, tradierte Geschlechterverhältnisse zu reproduzieren bzw. zu verstärken, wenn es versäumt wird, neuere Gender-Theorien in diesen Diskurs aufzunehmen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; internationale Politik; Feminismus; Theorie; Entwicklungspolitik; Gender Mainstreaming
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Gender Mainstreaming - postmoderner Schmusekurs oder geschlechterpolitische Chance? : Argumente zur Diskussion
Titelübersetzung:Gender mainstreaming - post-modern cuddling or gender policy opportunity? : arguments regarding the discussion
Autor/in:
Stiegler, Barbara
Quelle: Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Abt. Wirtschafts- und Sozialpolitik Bereich Arbeit und Sozialpolitik; Bonn (Expertisen zur Frauenforschung), 2003. 24 S.
Inhalt: Der vorliegende Beitrag untersucht das Konzept Gender Mainstreaming. Die Autorin stellt zunächst vor, worum es dabei geht, und erläutert dann die Chancen von Gender Mainstreaming. Im Anschluss daran erfolgt eine Abgrenzung von anderen Geschlechter-bezogenen Strategiekonzepten. Im nächsten Abschnitt werden Kontroversen um Gender Mainstreaming als Konzept vorgestellt. Abschließend übt die Autorin Kritik an der Umsetzung des Konzeptes. (ICD)
Bevorzugte Geschlechtergerechtigkeit : zur ungleichheitspolitischen Bedeutung und Zielvereinbarungen zwischen Landesregierungen und Hochschulen
Titelübersetzung:Preferential gender justice : the meaning of inequality policy and target agreements between Bundesland governments and universities
Autor/in:
König, Karsten; Kreckel, Reinhard
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 12 (2003) H. 2, S. 64-79
Inhalt: "Der Beitrag untersucht, welche Rolle soziale Werte in der gegenwärtigen hochschulpolitischen Diskussion in Deutschland spielen. Während die Debatte um Einsparpotenziale, Effizienzsteigerung und Elitenbildung die Tagesordnung bestimmen, wird kaum noch diskutiert, ob die Hochschulen sich auch für Studierende aus bildungsfernen Schichten öffnen, ob das Prinzip der sozialen Statusvererbung oder das der sozialen Öffnung beim Zugang zu Lebenschancen die Oberhand behält. Anhand von Zielvereinbarungen, Hochschulverträgen oder Hochschulpakten zwischen Landesregierungen und Hochschulen wird gezeigt, dass allenfalls die Chancengleichheit von Frauen und Männern als soziales Thema einen Platz in der hochschulpolitischen Debatte gefunden hat, dass soziale Ungleichheit in der hochschulpolitischen Debatte nicht vorkommt. Abschließend wird untersucht, wie weit sich die im Rahmen der Gleichstellungsdebatte entwickelten Maßnahmen auch als Instrumente einer sozialen Hochschulpolitik eignen könnten." (Autorenreferat)