"Sie wissen ja, wie Frauen so sein können ..." : feministisch Forschen in der Bundeswehr?
Titelübersetzung:"You know what women can be like ..." : feminist research in the Federal Armed Forces
Autor/in:
Dittmer, Cordula
Quelle: Geschlechterverhältnisse, Frieden und Konflikt: feministische Denkanstöße für die Friedens- und Konfliktforschung. Bettina Engels (Hrsg.), Corinna Carmen Gayer (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges., 2011, S. 81-94
Inhalt: Die Verfasserin legt eine Metaanalyse der Konstruktion von Gender in der Interview- und Feldforschungssituation vor. Die Basis bilden Erfahrungen aus einem Forschungsprojekt zu Geschlechterkonstruktionen in der Bundeswehr. Zunächst werden feministische Ansätze und Methodologien zur Bedeutung des Geschlechts für den Forschungsprozess, die Interaktion im Feld und die konkrete Interviewsituation erörtert. Dann geht die Verfasserin auf ihre Position als zivile Forscherin in der Bundeswehr ein. Schließlich wird die Konstruktion von Geschlecht in der Interviewsituation angesprochen, die sich in der Interaktion von Interviewer(in) und Interviewpartner(in) beiderlei Geschlechts vollzieht. (ICE2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender and diversity
Titelübersetzung:Geschlecht und Diversität
Autor/in:
Kosnick, Kira
Quelle: Orte der Diversität: Formate, Arrangements und Inszenierungen. Cristina Allemann-Ghionda (Hrsg.), Wolf-Dietrich Bukow (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Interkulturelle Studien), 2011, S. 161-169
Inhalt: Der Beitrag zeigt, dass mit der Verschränkung der Kategorien gender und Diversität (Vielfalt) auch die Erfahrung von "Fremdheit" in einer polyzentrischen und pluralisierten Gesellschaft "normal" wird. So werden hinsichtlich der Darstellung von gender neben dem medial inszenierten Androzentrismus vielfältige Ambivalenzen deutlich. Für die Autorin erweitern sich Vielfalt und Differenz bzw. Gleichheit heute unter dem Aspekt der Anerkennung und der gerechten Verteilung von Macht. Ehemals getrennte und parallele Betrachtungsweisen wie der Diskurs über soziale Klassen, Schichten und Milieus, oder die Genderdebatte verschmelzen mit ethnischen und kulturellen Unterschieden. Der Diskurs über sexuelle Orientierungen, die Debatte über hybride Identitäten und über das Patch-work der Identitäten in der Spätmoderne bestätigen diese Entwicklung. Sie werden sukzessive zu einer Gesamtbetrachtung der Diversität zusammengeschmolzen, wenngleich verschiedene Autoren verschiedene Schwerpunkte hinsichtlich der relevanten Merkmalsdimensionen (Alter, Geschlecht, Ethnizität, Religiosität, Nationalität usw.) setzen. (ICA)
In der Krise? : Männlichkeiten im 21. Jahrhundert ; Einleitung
Titelübersetzung:In a state of crisis? : masculinities in the twenty-first century; introduction
Autor/in:
Bereswill, Mechthild; Neuber, Anke
Quelle: In der Krise?: Männlichkeiten im 21. Jahrhundert. Mechthild Bereswill (Hrsg.), Anke Neuber (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2011, S. 7-17
Inhalt: In ihrem den Sammelband "In der Krise? : Männlichkeiten im 21. Jahrhundert" einleitenden Beitrag sprechen sich die Verfasserinnen für eine Theorieperspektive aus, die die Relationalität der Kategorie Geschlecht betont und den Blick auf die Geschlechterverhältnisse lenkt. Sie bringen die "Krise der Männlichkeit" in Zusammenhang mit dem Konzept hegemonialer Männlichkeit und der Krise der Arbeitsgesellschaft. Ein Überblick über die Einzelbeiträge des Sammelbandes schließt diese Einleitung ab. (ICE2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen und Männer im Alter : Fakten und Empfehlungen zur Gleichstellung
Titelübersetzung:Women and men during old age : facts and recommendations relating to affirmative action
Autor/in:
Oesterreich, Detlef; Schulze, Eva
Quelle: Berlin: Ed. Sigma, 2011. 99 S.
Inhalt: "Geschlechtergleichstellung und Alter sind beide seit langem zentrale Themen der öffentlichen wie der wissenschaftlichen Diskussion. Die Kombination beider Stränge - die Thematik Gleichstellung im Alter - wurde hingegen bisher wenig beachtet. Die Autoren legen in diesem Buch erstmalig eine zusammenfassende Analyse der bislang nur verstreut vorliegenden empirischen Erkenntnisse zum Geschlechterverhältnis älterer Menschen vor. Die Ergebnisse zeigen, dass infolge gesellschaftlich geprägter Lebensverläufe die Stereotypisierungen und Rollenzuweisungen im höheren Lebensalter fortbestehen; an der lebenslangen Benachteiligung von Frauen ändert sich kaum etwas. Die Studie geht der Frage nach, wie im Einzelnen sich die Ungleichheit von Frauen und Männern im Alter fortsetzt. In welchen Lebensbereichen werden Differenzen eher noch größer, in welchen gibt es dagegen eher eine Angleichung der Geschlechter? Sind Veränderungen zu erwarten, wenn anders sozialisierte Menschen die künftige ältere Generation stellen werden? Das Buch fragt schließlich nach den Möglichkeiten, durch praktische Politik Veränderungen auch im Alter zu bewirken oder zumindest anzustoßen, und fasst Empfehlungen hierzu zusammen." (Autorenreferat)
Quelle: Berufliche Karrieren von Frauen: Hürdenläufe in Partnerschaft und Arbeitswelt. Waltraud Cornelißen (Hrsg.), Alessandra Rusconi (Hrsg.), Ruth Becker (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 9-20
Inhalt: Basierend auf statistischen Daten geben die Verfasserinnen zunächst einen Überblick über den Stand der Chancengleichheit im Erwerbssystem aus geschlechtsspezifischer Perspektive. Sie wenden sich dann Erklärungsversuchen für den begrenzten beruflichen Aufstieg von Frauen zu und nennen in diesem Zusammenhang die Berufswahl von Frauen, Ausgrenzungs- und Benachteiligungsprozesse sowie zeit-räumliche Konflikte von "Dual-Career-Couples" und das Fortbestehen von Geschlechtsrollenideologien. Vor diesem Hintergrund behandeln die Beiträge des Sammelbandes private Lebensformen von Frauen und Männern und den sozialen Kontext der Arbeitswelt als Karrierebarrieren von Frauen im Beruf. (ICE2)
Von Natur aus anders : die Psychologie der Geschlechtsunterschiede
Titelübersetzung:Naturally different : the psychology of gender differences
Autor/in:
Bischof-Köhler, Doris
Quelle: Stuttgart: Kohlhammer, 2011, 4., überarb. u. erw. Aufl.. 406 S.
Inhalt: Im ersten Teil des Buches wird die These ausgelotet, dass Geschlechtsunterschiede im Verhalten und Erleben nicht biologisch angelegt sind - sie werden sozial hergestellt oder sind das Produkt kognitiver Verarbeitungsprozesse. Dabei werden die vier wichtigsten soziokulturellen Theorien der Geschlechterdifferenzierung dargestellt und auf ihre empirische Haltbarkeit hin überprüft. Es handelt sich um die Erklärungsansätze der Psychoanalyse, des konventionellen Behaviorismus, der Sozialen Lerntheorie und des Kognitivismus. Der zweite Teil des Buches behandelt die Befundlage in Bezug auf die biologischen Faktoren. Dabei wird auf zwei Analyseebenen argumentiert. Die erste betrifft die evolutionsbiologische Herleitung von Geschlechtsunterschieden aufgrund ultimater Betrachtung, mit der zentralen Frage, ob die Geschlechter in der Evolution unterschiedlichem Selektionsdruck ausgesetzt waren und worin dieser bestand. Die zweite befasst sich mit der proximaten Ursachenanalyse, welche die individuelle geschlechtliche Morphogenese zum Gegenstand hat und damit auch die anatomischen und physiologischen Grundlagen für geschlechtstypische Verhaltensdispositionen. Als entscheidend erweist sich die Diskrepanz der potenziellen Nachkommenzahl bei zeugenden und empfangenden Organismen. Im dritten Teil des Buchs werden Hypothesen formuliert, wie man sich die Interaktion von anlagebedingten Dispositionen und soziokulturellen Einflussgrößen am ehesten vorzustellen hat. Dabei wird eingeräumt, dass man zum gegenwärtigen Zeitpunkt von der Aufklärung dieses Fragenkomplexes noch weit entfernt ist. Das liegt wesentlich am Aufwand der einzusetzenden Forschungsstrategie. Zum Schluss versucht die Verfasserin zu modellieren, wie sich ein typischer Junge und ein typisches Mädchen entwickeln. Dabei wird hervorgehoben, dass es sich um eine Idealisierung handelt, von der die Realität stets mehr oder minder weit abweicht. Ausgangspunkt der Entwicklung wäre eine Präferenz für geschlechtstypische Tätigkeiten. Je stärker sie ist, umso eindeutiger wird ein Kind sich auf Gleichgeschlechtliche hin orientieren. Umso leichter wird es ihm dann auch fallen, beide Geschlechter zu unterscheiden, was ja die Voraussetzung für die Benennung ist, die als nächster Schritt in der Entwicklung folgt. (ICF2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Das späte Auftreten und der frühe Niedergang des männlichen Ernährers
Titelübersetzung:The late appearance and early decline of the male breadwinner
Autor/in:
Coontz, Stephanie
Quelle: Familie, Bindungen und Fürsorge: familiärer Wandel in einer vielfältigen Moderne ; Freiberger Studie zum familiären Wandel im Weltvergleich. Hans Bertram (Hrsg.), Nancy Ehlert (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2011, S. 33-49
Inhalt: Die Verfasserin zeigt, dass Geschlechtsrollen, Partnerbeziehung und Eltern-Kind-Beziehungen in bestimmten historischen Kontexten bestimmt sind von ökonomischer Struktur, kulturellen Entwicklungen und normativen Erwartungen. Sie hält die universelle Gültigkeit des Modells des zusammenlebenden Paares mit Kindern für historisch problematisch, weil diese Familienform selbst in den Industrieländern erst im 19. Jahrhundert entstand und vermutlich erst nach dem Zweiten Weltkrieg zum dominanten Interpretationsmuster von Familie wurde. Das Familienmodell mit männlichem Alleinverdiener kippte bereits in den 1960er Jahren wieder. (ICE2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtergerechtigkeit an Hochschulen : manches ist erreicht, vieles ist noch zu tun
Titelübersetzung:Gender justice at universities : some successes have been achieved, but a great deal of work still has to be done
Autor/in:
Becker, Ruth
Quelle: Wissenschaft und Geschlecht: Erfolge, Herausforderungen und Perspektiven. Torsten Bultmann (Hrsg.), Janine Wulz (Hrsg.), Erik Marquardt (Hrsg.), Salome Adam (Hrsg.), Andreas Keller (Hrsg.), Anne Jenter (Hrsg.), Cindy Salzwedel (Hrsg.), Mike Niederstraßer (Hrsg.). Marburg: BdWi-Verl. (BdWi-Studienheft), 2011, S. 28-31
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender-Aspekte beim Übergang vom Bachelor zum Master
Titelübersetzung:Gender aspects during the transition from a Bachelor's degree to a Master's degree
Autor/in:
Knauf, Anne; Himpele, Klemens
Quelle: Wissenschaft und Geschlecht: Erfolge, Herausforderungen und Perspektiven. Torsten Bultmann (Hrsg.), Janine Wulz (Hrsg.), Erik Marquardt (Hrsg.), Salome Adam (Hrsg.), Andreas Keller (Hrsg.), Anne Jenter (Hrsg.), Cindy Salzwedel (Hrsg.), Mike Niederstraßer (Hrsg.). Marburg: BdWi-Verl. (BdWi-Studienheft), 2011, S. 35-38
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Benachteiligung durch Zulassungsverfahren
Titelübersetzung:Discrimination through admission procedures
Autor/in:
Rothmüller, Barbara
Quelle: Chancen verteilen: Ansprüche und Praxis universitärer Zulassungsverfahren. Barbara Rothmüller (Hrsg.). Wien: Löcker (Arts & culture & education), 2011, S. 79-96
Inhalt: Im Zusammenhang mit Chancengleichheit und Fairness beim Hochschulzugang von Frauen in Österreich ist die Frage relevant, ob durch die Gestaltung des Zulassungsverfahrens bestimmte Bewerberinnengruppen systematisch benachteiligt werden. Hierzu werden im vorliegenden Beitrag die Anteile verschiedener Bewerberinnengruppen mit jenen der Studienanfängerinnen nach dem Aufnahmeverfahren verglichen. Dabei wird hinsichtlich der Fairness von Zulassungsverfahren deutlich, dass die Ansprüche und die Praxis in mehreren Punkten auseinander klaffen. Implizit wird bei standardisierten Verfahren davon ausgegangen, dass der Einsatz formal gleicher Kriterien Fairness ausreichend garantiert, ohne dass jedoch ihre vermeintliche Neutralität je explizit überprüft oder sichergestellt worden ist. Darüber hinaus sind gerade persönliche Verfahren anfällig dafür, nach leistungsfernen Kriterien zu bewerten. Probleme der Fairness und (Un-) Gleichbehandlung finden sich damit sogar bei Verfahren, die gerade eine Lösung des Problems der Fairness darstellen sollten. Nachdem weder standardisierte noch persönliche Verfahren prinzipiell unproblematische Lösungen sind und mit dem Bezug auf Chancengleichheit und Fairness alle möglichen Praktiken zu legitimieren versucht werden, scheint schnellen Lösungen gegenüber eine erhebliche Skepsis angebracht, zumindest solange sich die offiziellen Ansprüche an Fairness, Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit beim Studienzugang nicht in konkreten Praktiken niederschlagen. (ICI2)