Inhalt: "Nach wie vor ist Geschlechtergleichheit auch in Bildung und Wissenschaft ein ungelöstes Problem: 2010 waren nur 19% der Professuren in Deutschland mit Frauen besetzt. Mit welchen langfristigen Strategien und Herangehensweisen kann dieses Problem bewältigt werden? Die Autorinnen greifen die akademische Lehre als einen wichtigen Bereich heraus. Anhand theoretischer und empirischer Analysen wird aufgezeigt, wie Doing-Gender-Prozesse in der Lehre maßgeblich durch die Fachkulturen mitbestimmt werden." (Verlagsangabe)
Quelle: Wiesbaden: Springer VS (Geschlecht und Gesellschaft, Bd. 54), 2014. 338 S.
Inhalt: "Den meisten Menschen sind die alltäglichen Dimensionen ihres gesellschaftlichen Seins im Modus des Selbstverständlichen gegeben: Mannsein, Frau-sein, jung sein, körperlich fit sein, überhaupt körperlich sein - all dies wird für gewöhnlich nicht zum Gegenstand reflexiver Bemühungen, sondern gehört zum Bestand des fraglos Gegebenen. Charakteristisch für das Denken und Forschen Michael Meusers ist es, dieses fraglos Gegebene gleichsam zum Sprechen bringen zu wollen: Wie lassen sich die im Modus der Selbst-verständlichkeit gelebten Wissens- und Erfahrungsbestände des Alltagslebens empirisch fassen und auf den Begriff bringen? Dieser Band versammelt mit 22 Beiträgen aktuelle Forschungen, die Fragen der Hervorbringung von Wissen und WissensakteurInnen, methodische und methodologische Fragen der Erforschung von Wissen und schließlich die Themenfelder Geschlecht, Körper und Sport in verschiedenen Perspektiven verhandeln." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Cornelia Behnke, Diana Lengersdorf, Sylka Scholz: Wissen - Methode - Geschlecht: erfassen des fraglos Gegebenen. Einleitung (9-18); Ein Gespräch mit Michael Meuser: Die Selbstverständlichkeiten des alltäglichen Denkens hinterfragen (19-32); Birgit Riegraf, Lina Vollmer Professionalisierungsprozesse und Geschlechter-Wissen (33-47); Michaela Pfadenhauer: Kunden-Kompetenz vs. Professionalität. Zur Differenz zweier Begrifflichkeiten am Beispiel der Beteiligung von Konsumenten an Geschäftsprozessen (49-65); Ronald Hitzler, Stefan Hornbostel: Wissenschaftliche Tagungen - zwischen Disput und Event (67-78); Gabriele Klein: Kulturelle Übersetzungen und soziale Rahmungen von Bewegungswissen (79-89); Robert Gugutzer: Leibliche Praktiken der Geschlechterdifferenz. Eine Neophänomenologische Kritik der Praxeologie des Körpers in handlungstheoretischer Absicht (91-106); Uwe Wilkesmann: Geld schießt Tore? Zur sozialen Ungleichheit im Fußball (107-124); Peter Loos, Burkhard Schäffer: 90 Minuten in einem Bild. Zur fotografischen Repräsentation von Fußballspielen (125-142); Reiner Keller: Wissenssoziologische Diskursforschung und Deutungsmusteranalyse (143-159); Tomke König: Diskurstheorie als Werkzeugkiste. Zur Analyse von geschlechtlichen Selbstverhältnissen (161-173); Nicole Burzan: Unsichere Zukunftsperspektiven in der Mittelschicht? Methodische Überlegungen und ausgewählte Befunde (175-188); Mechthild Bereswill: Geschlecht als Konfliktkategorie (189-199); Sylka Scholz: Soziologie der Geschlechterverhältnisse und/oder Soziologie der Männlichkeit? Positionierungen im Werk von Michael Meuser (201-217); Martin Dinges: Sociologia semper historiae magistra? (219-234); Toni Tholen: Männlichkeiten in der Literatur. Überlegungen zu einer männlichkeitssensiblen Literaturwissenschaft (235-247); Brigitte Aulenbacher: Vom Kolonialherrn zum Banker. "Hegemoniale Männlichkeit", Kapitalismus und Krise im Roman und in der soziologischen Gesellschaftsanalyse (249-264); Ilse Lenz: Geschlechterpolitiken und Männlichkeiten (265-279); Cornelia Koppetsch, Sarah Speck: Wenn der Mann kein Ernährer mehr ist... Coolness als Strategie männlichen Statuserhalts in individualisierten Paarbeziehungen (281-298); Cornelia Behnke: "Weil wir beide jetzt nicht die Malocher sind". Vaterschaft in unkonventionellen Arrangements in nicht bürgerlichen Milieus (299-311); Andrea Maihofer: Familiale Lebensformen zwischen Wandel und Persistenz. Eine zeitdiagnostische Zwischenbetrachtung (313-334).
Geschlechtergerechtigkeit und Geschlechterkonstruktionen : die mediale Darstellung von Frauen in Top-Führungspositionen
Titelübersetzung:Gender equality and gender constructions : media presentation of women in top management positions
Autor/in:
Bührmann, Andrea D.
Quelle: WSI Mitteilungen : Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 67 (2014) H. 2, S. 97-104
Inhalt: "Seit Beginn der Finanzkrise wird über eine Geschlechterquote für Top-Management-Teams (TMTs) diskutiert. Viele fordern aus Gründen der Gerechtigkeit ('equity case') einen Anstieg des Frauenanteils in TMTs. Andere verweisen auf den 'business case'. Demnach befördere es die ökonomische Entwicklung, wenn mehr Frauen in TMTs gelangten. Denn divers zusammengesetzte Teams steigerten letztlich die Leistungsfähigkeit der Unternehmen. Dabei wird vielfach unterstellt, dass Männer und Frauen Herausforderungen 'anders' wahrnehmen, Entscheidungen 'anders' begründen und aus 'anderen' Motiven handeln. Im Ergebnis ergibt sich die Argumentationslogik, es könnte mehr Geschlechtergerechtigkeit durch die Konstruktion von mehr Geschlechterungleichheit hergestellt werden. Diese Logik wird in dem Artikel rekonstruiert, und ihre Folgen werden diskutiert: In einem ersten Schritt wird zunächst der historische Wandel des Wissens über die Natur der Geschlechter skizziert. Davon ausgehend werden zentrale Befunde einer Diskursanalyse von Zeitschriftenporträts erfolgreicher Top-Managerinnen vorgestellt. In einem dritten Schritt werden die Befunde diskutiert und weiterführende Forschungsfragen formuliert." (Autorenreferat)
Inhalt: "Since the beginning of the financial crisis the pros and cons of a gender quota in top management teams (TMTs) have increasingly been at the focus of debate. Many demand a quota system for reasons of equity, others point to reasons related to business. According to that argument diversified teams will ultimately improve economic performance. In arguing this way, they imply that men and women perceive challenges 'differently' and that they decide 'differently' because they have 'different' motives. In short, they pursue the logic of increasing gender equity by increasing gender differences. The article starts by reconstructing the historical changes in the understanding of gender differences. Subsequently, the central results of a discourse analysis of successful female top managers are presented und discussed. The final section formulates and proposes further research perspectives." (author's abstract)
Forum Hochschule 9/2014: Bildungsentscheidungen im nachschulischen Verlauf : Dritte Befragung der Studienberechtigten 2008 viereinhalb Jahre nach Schulabschluss
Autor/in:
Quast, Heiko; Scheller, Percy; Lörz, Markus
Quelle: Deutsches Zentrum für Hochhschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW); Hannover (Forum Hochschule, 9/2014), 2014. 158 S
Inhalt: Dritte Befragung der Studienberechtigten 2008 viereinhalb Jahre nach Schulabschluss
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 36 (2014) H. 3, S. 52-73
Inhalt: "Die Darstellung von Förderprogrammen für Postdocs auf den Homepages von Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen gibt einen Eindruck, wie sich diese zu ihrem potentiellen Nachwuchs verhalten. Der Artikel stellt die Ergebnisse einer solchen Analyse von Homepages dar. Der quantitative Untersuchungsteil zeigt, dass es sich bei den Programmen im Wesentlichen um Informations- oder Finanzierungsangebote handelt. Unter Gender-Gesichtspunkten ist anzumerken, dass es nur wenige Angebote mit explizitem Gender-Schwerpunkt gibt. In der qualitativen Analyse ausgewählter Programmbeschreibungen wird ein Balanceakt offengelegt, der einerseits Geschlecht neutralisiert, andererseits die Bedeutung unterschiedlicher Lebenswirklichkeiten der Geschlechter für die Wissenschaft betont." (Autorenreferat)
Inhalt: "The postdoc phase following the completion of a PhD is a precarious period in most academic careers. The descriptions of postdoc support programs found on the web provide insight into the ways how research organisations and universities address early-career researchers. A quantitative survey finds that most support programs offer information and/or funding options. A few include explicit gender priorities. A qualitative analysis of selected program descriptions reveals a balancing act: On the one side gender is neutralised, on the other side the different living situations of men and women regarding academia is addressed." (author's abstract)
Die Situation von Professorinnen in historischer und soziologischer Sicht : dargestellt am Beispiel der Universität-Gesamthochschule Essen 1972-1997 - eine Fallstudie
Titelübersetzung:The situation of female professors from historical and sociological perspectives : described by means of the example of Essen University-Comprehensive University from 1972 to 1997 - a case study
Autor/in:
Grondstein, Erika
Quelle: Duisburg, 2014. 338 S.
Inhalt: "Historische und gesellschaftspolitische Entwicklungen machten es selbst Ende des 20. Jahrhunderts Frauen noch schwer, in Wissenschaft und Lehre tätig zu werden/ zu sein. In den 1990er-Jahren gab es zwar Informationen zur Situation von Frauen an Universitäten, diese vermittelten aber kein schlüssiges Bild zu deren Positionierung in den Institutionen. Mit dem Vorhaben, die Situation für Frauen an Hochschulen zu beschreiben, war zwangsläufig die Notwendigkeit verbunden, die Historie mit einzubeziehen. Denn viele der Hindernisse der letzten 100 Jahre sind immer noch zu spüren, Überbleibsel einer Grundhaltung, die sich in immer neuen Varianten von Hemmnissen für die Frauen zeigte - und noch zeigt. rauen als Professorinnen befanden sich lange in einer Außenseiterposition. Die Auswertung der Beschäftigten-Daten belegt das ungleiche Geschlechterverhältnis in den letzten Jahr-zehnten. Sie zeigt die Unterrepräsentanz von Professorinnen auf, die Auswirkungen auf Interaktionen und Strukturen in dem gemeinsamen Arbeitsgebiet von Männern und Frauen generieren. Die für Professorinnen persönliche Bedeutsamkeit ergibt sich aus der Anforderung, wie privates und berufliches Leben und z.B. politische Entscheidungen miteinander verflochten sind. Das zeigt sich insbesondere bei den Querauswertungen der durchgeführten Interviews, die Besonderheiten aufweisen, die sich den Individuen bestimmter Geburtsjahrgänge bzw. Berufseintrittskohorten kollektiv als die ihnen gemeinsam widerfahrene Lage stellte. Sie konnten teils auf rechtlich-politische, teils auf gesamtgesellschaftliche Umstände zurückgeführt werden. Durch quantitative Ermittlungen kann diese Aussage gestützt werden. Die quantitative Auswertung der Daten zeigt, dass die Entwicklung der Frauenanteile an Professuren erst in den späten 1990er-Jahren verhalten zunahm. Sie traf zusammen mit alters-bedingtem Ausscheiden von Männern. Das Ziel der Herstellung von Chancengleichheit durch die Gründung einer Gesamthochschule Anfang der 1970er-Jahre hat Frauen als Professorinnen nicht mitgedacht. Frauen haben erst von einer allgemeinen gesellschaftlichen und politischen Entwicklung profitieren können. D.h., das Thema Geschlechtergerechtigkeit ist gebunden an mehr Demokratie und redliche Umsetzung von Berechtigung in soziale Teilhabe. Mit der Ontogenese bisheriger Organisationsstrukturen werden die unterschiedlichen sozialen Verpflichtungen von Frauen und Männern nachvollziehbar werden können." (Autorenreferat)
(Mehr) Geschlechtergerechtigkeit in Aufsichtsgremien? : Kritische Bestandsaufnahme und Ausblick
Titelübersetzung:Will there be more gender equality on supervisory boards? : A critical analysis and outlook
Autor/in:
Reichel, Karin
Quelle: Sozialer Fortschritt : unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik, Jg. 63 (2014) H. 7, S. 178-184
Inhalt: "Welche Auswirkungen eine Erhöhung des Frauenanteils in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien haben würde, wird in Deutschland kontrovers, aber häufig wenig fundiert diskutiert. Der Beitrag adressiert die für ein Mandat in einem Aufsichtsrat notwendigen Kompetenzen sowie die wissenschaftlichen Erkenntnisse bezüglich der erfolgversprechenden Zusammensetzung solcher Gremien. Mit Hilfe der Ressourcenabhängigkeitstheorie wird aufgezeigt, dass für eine effektive Arbeit in Kontrollgremien vier Typen von Wissensträger/innen benötigt werden. Diese werden auch in Deutschland zukünftig vermehrt weiblich sein, da eine gesetzliche Geschlechterquote für Aufsichtsräte eingeführt werden soll. Um qualifizierte Frauen auf die Aufgaben in einem Kontrollgremium vorzubereiten, wurde am Harriet Taylor Mill-Institut der HWR Berlin eine zertifizierte Hochschulweiterbildung entwickelt, die im April 2014 erfolgreich gestartet ist und kurz skizziert wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "There are many controversial - though hardly profound - discussions in Germany about the impact of increasing the proportion of women on supervisory boards. The article addresses the required competencies for supervisory board members as well as the scientific findings about effective board composition. Using the resource dependence theory, the author shows that in order to work effectively, boards need four different classes of directors. In the future, we will have more female supervisory board members in Germany because the government will adopt a binding quota law. In order to qualify highly skilled women for the duties on supervisory boards, the Harriet Taylor Mill Institute at the Berlin School of Economics and Law developed an advanced training program, which started successfully in April 2014 and is outlined in the article." (author's abstract)
Wider die Feminisierung der Öffentlichkeit : Aktuelle Geschlechterordnungen in Journalismus und Politik
Titelübersetzung:Against the feminization of the public : current gender orders in journalism and politics
Autor/in:
Lünenborg, Margreth; Maier, Tanja
Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 32 (2014) Nr. 2, S. 234-248
Schlagwörter:Öffentlichkeit; Geschlechterverhältnis; Journalismus; Politik; Berichterstattung; Männlichkeit; Politiker
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Neo-Institutionalismus : Geschlechtergleichheit als Egalitätsmythos?
Titelübersetzung:Neo-institutionalism : gender equality as an equality myth?
Autor/in:
Funder, Maria; May, Florian
Quelle: Gender cage - revisited: Handbuch zur Organisations- und Geschlechterforschung. Maria Funder (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Arbeit, Organisation und Geschlecht in Wirtschaft und Gesellschaft), 2014, S. 195-224
Auf zu neuen Ufern? : Geschlechterleitbilder im Wandel
Titelübersetzung:Heading for new shores? : change in gender models
Autor/in:
Brand, Ortrun; Rudolph, Clarissa
Quelle: WSI Mitteilungen : Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung, Jg. 67 (2014) H. 2, S. 89-96
Inhalt: "Eine zentrale Frage der Veränderungen der bundesdeutschen sozialstaatlichen Reformen war und ist die nach einer anderen Ausrichtung der Geschlechterverhältnisse hin zu einem adult worker model, dem Zweiverdienermodell. Dieses besagt, dass beide Partner gemeinsam zum Lebensunterhalt des Haushalts beitragen. Ob und inwiefern dieses Modell jedoch tatsächlich umgesetzt wurde, ist z.B. in den Debatten rund um das SGB II (Hartz IV) höchst umstritten. Der Beitrag verfolgt deshalb zwei Ziele: Einerseits richtet die Analyse den Blick darauf, welche Erwerbskonstellationen der Geschlechter mit den jüngeren Reformen der Sozial- und Familienpolitik konzeptionell und in der Umsetzung befördert wurden. Es zeigt sich, dass diese Reformen weder eindeutig das adult worker model noch das modernisierte Ernährermodell umsetzen. Andererseits fragen die Autorinnen danach, wie erstrebenswert das adult worker model ist und argumentieren, dass mehr Geschlechtergerechtigkeit im Sozialstaat nur durch mehr Emanzipation und Autonomie erreicht werden kann." (Autorenreferat)
Inhalt: "Social policy reforms in Germany have, among other goals, targeted the question of how to transform gendered divisions of labour into an adult worker model. According to this model, both partners contribute to the household's income. Whether and in how far the reforms, and notably those of the social security system SGB II ('Hartz IV'), have realized this model is a matter of dispute. The article contributes to the debate by analyzing reforms of the past decade with respect to the question of which gender role models are supported by the reforms. As the analysis shows, the reforms support different models at the same time. On the other hand the article asks whether an adult worker model should be the main goal of emancipatory reforms and argues that a gender sensitive concept for social policy should mainly focus on more autonomy." (author's abstract)