Nerd-Pride, Privilegien und Post-Privacy: eine intersektional-hegemonietheoretische Betrachtung der Netzbewegung
Titelübersetzung:Nerd-pride, privilege, and post-privacy: analyzing Germany's Internet movement from the perspective of intersectionality and hegemony
Autor/in:
Ganz, Kathrin
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 23 (2014) 2, S 47-59
Inhalt: "Die Netzbewegung ist eine wichtige zivilgesellschaftliche Stimme in den Debatten über das Internet und die gesellschaftlichen Auswirkungen von Digitalisierung in Deutschland. Der Beitrag analysiert den politischen Diskurs der Bewegung aus einer hegemonietheoretischen und intersektionalen Perspektive. Entlang von Auseinandersetzungen um das Nerd-Stereotyp, Privilegien und die Diskussion um Post-Privacy zeigt sich, wie sich soziale Positionierungen und Ungleichheit in die Subjektivierungs- und Forderungsstruktur der Bewegung einschreiben. Diese konflikthafte Form der Selbstreflexion verweist auf den Einfluss feministischer und intersektionaler Politiken auf netzkulturelle Räume." (Autorenreferat)
Inhalt: "The 'Netzbewegung' (Internet Movement) is one of civil society's major voices in German debates about the internet and the social impact of digitalization. Drawing on concepts of hegemony and intersectionality, this paper analyzes the movement's political discourse. Contentions about the nerd stereotype, privileges, and the discussion of post-privacy show how social positions and inequality are inscribed into the movement's structures of subjectivization and demands. This contentious mode of self-reflexivity implies the influence of feminist and intersectional politics on cultural spaces of the net." (author's abstract)
Schlagwörter:Internet; Internet; Digitalisierung; digitalization; Netzgemeinschaft; internet community; Diskurs; discourse; Hegemonie; hegemony; Intersektionalität; intersectionality; Subjektivierung; subjectivation; kollektive Identität; collective identity; Diskriminierung; discrimination; Datenschutz; data protection; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:interaktive, elektronische Medien, Frauen- und Geschlechterforschung
Feministische Netzpolitik: Perspektiven und Handlungsfelder; Studie im Auftrag des GWI (2012)
Autor/in:
Ganz, Kathrin
Quelle: Heinrich-Böll-Stiftung, Gunda-Werner-Institut; Berlin, 2013. 28 S
Schlagwörter:Internet; Internet; Feminismus; feminism; Datenschutz; data protection; Privatsphäre; privacy; Kommunikationsverhalten; communication behavior; Öffentlichkeit; the public; Digitale Medien; digital media; Netzgemeinschaft; internet community; Geschlechterpolitik; gender policy; politische Intervention; political intervention; gender-specific factors; Urheberrecht; copyright; Web 2.0; web 2.0; Soziale Medien; social media; informationelle Selbstbestimmung; self-determination over personal data; Kommunikationsraum; communications area; Netzpolitik
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, interaktive, elektronische Medien
Quelle: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung / Discourse. Journal of Childhood and Adolescence Research, 8 (2013) 2, S 205-222
Inhalt: "Kindliches Medienverhalten ist heute zunehmend geprägt durch die Hinwendung zu digitalen Medien, insbesondere zu Spielen auf mobilen Endgeräten. Damit nehmen Kinder Teil an einem medialen und gesellschaftlichen Wandel, in dem Mobilität von zentraler Bedeutung ist. Zur Nutzung und Verarbeitung mobiler Spiele durch Kinder liegen allerdings sowohl national wie international bisher kaum sozialwissenschaftliche oder psychologische Untersuchungen vor. Erziehungswissenschaftlich ausgerichtete Studien, die herangezogen werden können, thematisieren vornehmlich Lernaspekte. In diesem Beitrag werden daher erstmals Daten über Nutzung und Bedeutung von digitalen Spielen auf mobilen Endgeräten bei Kindern im Alter von 6 bis 13 Jahren vorgelegt, mit besonderem Fokus auf den Stellenwert des Mobilen beim digitalen Spielen. Es handelt sich um erste Ergebnisse eines triangulativ angelegten zweijährigen Forschungsprojekts der Universität zu Köln und Fachhochschule Köln. Als zentrale Ergebnisse zeigen sich: Mobiles Spielen ist ein fester Bestandteil der heutigen Lebenswelt von Kindern. Dabei nimmt die Mobilität einen wichtigen Stellenwert beim digitalen Spielen ein." (Autorenreferat)
Inhalt: "The media behavior of today's children is increasingly informed by an orientation towards digital media, especially towards gaming on mobile devices. Therefore, children are actively participating in a change within society and the media landscape, in which mobility is taking a central position. As of now, there are very few national or international studies in the fields of social science and psychology that deal with children's use and their psychological processing of mobile games. In the context of educational science, all available studies mainly focus on aspects of learning. This article provides initial data on the use and relevance of digital games on mobile devices among 6- to 13-year-old children and especially focuses on the significance of mobility in digital gaming. It encompasses the first results of a two-year research project that uses the method of triangulation and is being conducted by the University of Cologne and the Cologne University of Applied Sciences. The central findings are that mobile gaming is a consistent part of the environment of today's children and that within children's digital gaming, mobility has an important status." (author's abstract)
Transzendenzen - Ambivalenzen: Onlinedating und das Versprechen auf die Befreiung der Liebe im Netz
Titelübersetzung:Transcendencies - ambivalences: Online dating and the promise of liberating love on the internet
Autor/in:
Dröge, Kai
Quelle: Paare und Ungleichheit(en): Eine Verhältnisbestimmung. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2013, S 80-98
Inhalt: Onlinedating ist in den letzten Jahren zu einem Massenphänomen geworden und hat sowohl in der Wissenschaft als auch in der allgemeinen Öffentlichkeit eine breite Debatte ausgelöst. Interessanterweise werden dabei teils große Hoffnungen auf eine Aufweichung der gesellschaftlichen Geschlechterkonstruktionen und den Abbau von Ungleichheiten formuliert. Der Artikel zeigt auf der Basis eigener Forschungen, wie ambivalent sich diese Hoffnungen in der Praxis tatsächlich darstellen. Dahinter steht die These, dass sich im Phänomen Onlinedating zwei sehr ähnlich gelagerte kulturelle Befreiungsnarrative der modernen Gesellschaft kreuzen: einerseits das romantische Ideal mit seinem Versprechen auf eine freie und selbstbestimmte Liebe sowie andererseits der Diskurs um die Potenziale des Internets für soziale Umwälzungen und seine befreiende Wirkung auf die sozialen Geschlechterkategorien und -verhältnisse.
Markt der Bilder - Bilder des Marktes? Netzwerkanalysen zur Verbreitung von Bildinhalten und Useraktivitäten auf Social Network Sites am Beispiel von festzeit.ch
Autor/in:
Wirz, Dominic
Quelle: kommunikation @ gesellschaft, 13 (2012) Sonderausgabe, 34, S
Inhalt: "Bilder kursieren auf Social Network Sites zuhauf. Doch welche Bilder stoßen bei den Usern tatsächlich auf Interesse, so dass sie auch angeschaut werden und vielleicht sogar für Gesprächsstoff sorgen? Sind es Bilder des Kultur- und Konsummarktes, Bilder mit ausgeprägt sexuellem Bezug oder letztlich ganz gewöhnliche Bilder aus dem Privatleben der User? Diese Studie hat mit festzeit.ch ein Portal untersucht, das wegen seiner wettbewerbszentrierten 'Fotocharts' die User ganz besonders zum Bilderanschauen ermuntert. Das Resultat stellt Spekulationen um die Marktdurchdringung und das 'Fremde' im Netz deutlich infrage: Zwar schwimmen in der Flut der Bilder die sexuellen Inhalte und die Bilder des Marktes regelmäßig obenauf. Aber gemessen an der Zahl privater Bilder ist ihr Anteil gering. Das gilt erst recht für die eigentlichen Bildgespräche: Selbst in den Charts, wo das Buhlen um Aufmerksamkeit die treibende Kraft ist, ernten private Bilder die meisten Kommentare. Methodologisch betrachtet ist die Studie im Schnittfeld quantitativer und qualitativer Netzwerkanalysen anzusiedeln. Der Schritt hin zu akteurszentrierten Interpretationsansätzen erfolgte mithilfe von bimodalen Netzwerkvisualisierungen, die u.a. um bildinhaltliche Aspekte angereichert waren." (Autorenreferat)
Titelübersetzung:Doing gender and domestic Internet use
Autor/in:
Ahrens, Julia
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 2, S 129–144
Inhalt: "Dieser Beitrag analysiert die alltägliche häusliche Internetnutzung und diskutiert in diesem Kontext Doing-Gender-Muster von heterosexuellen Paaren. Es wird der Frage nachgegangen, ob sich im Zuge der Domestizierung des Internets eine Entwicklung von Gender- Demokratisierungsprozessen abzeichnet, die über eine verstärkte Partizipation von Frauen an der Internetnutzung hinausgehen. Untersucht wurde dies anhand einer ethnographischen Studie mit 48 ProbandInnen in Australien und Deutschland. In der zugrunde liegenden Studie, aus der hier Ergebnisse präsentiert werden, wurde Deutschland mit einer weiteren westlichen Industrienation verglichen, die sich in einer bereits fortgeschrittenen Diffusionsphase des Internets befand. Zum Zeitpunkt der Untersuchung nutzten mehr Prozent der Bevölkerung in Australien seit längerer Zeit das Internet, zudem gab es mehr Haushalte mit Internetzugang und die Zugangszahlen zwischen Männern und Frauen glichen sich in Australien früher an als in Deutschland. Werden über die Internetnutzung im Haushalt traditionelle Geschlechterverhältnisse fortgeführt oder zeigt sich ein Rückgang? Sind geschlechtsgebundene Kodierungen des Internets erkennbar?" (Autorenreferat)
Inhalt: "This article analyses the everyday domestic internet use of couples and shows in this context how heterosexual couples use doing gender to shape their relationship. In particular, the question of whether the domestication of the internet has an influence on gender democratisation processes is examined. This is investigated using an ethnographic study of 48 participants in Australia and Germany. By including another Western industrialised nation in the research design, it was possible to compare Germany with a country that already showed an advanced diffusion stage of the internet. Previously, as a percentage of the population, more people used the internet in Australia than in Germany. In addition, more households have internet access and differences between men and women levelled out earlier in Australia than in Germany. Will traditional household gender relations continue via internet usage or are there signs of a decline? Can a gender-linked coding of the internet be identified?" (author's abstract)
Schlagwörter:Internet; Internet; Nutzung; utilization; Doing Gender; doing gender; Geschlechtsrolle; gender role; Rollenbild; role image; Geschlechterverhältnis; gender relations; Partnerschaft; partnership; Alltag; everyday life; Privathaushalt; private household; Medienkompetenz; media skills; Federal Republic of Germany; Australien; Australia; internationaler Vergleich; international comparison; Ethnographie; ethnography
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, interaktive, elektronische Medien
Kernkraft: Informationsquellen, Wissen und Position der ÖsterreicherInnen
Titelübersetzung:Nuclear energy: sources of information, knowledge and position of Austrians
Autor/in:
Gutschik, Reinhold; Sturm, Nadine
Quelle: SWS-Rundschau, 52 (2012) 2, S 202-211
Inhalt: "In Österreich dominiert eine kernkraftkritische Haltung, dennoch wird auch hier - aus dem Ausland importierter - Atomstrom konsumiert. Wie nützen vor diesem Hintergrund die ÖsterreicherInnen unterschiedliche Möglichkeiten der Information und Meinungsbildung zum Thema Atomkraft? In welchem Zusammenhang zur Mediennutzung stehen das Wissen und die grundlegende Position bezüglich Kernenergie? Zu diesen Fragen werden empirische Ergebnisse einer Meinungsumfrage präsentiert: Vorläufig dominieren als Informationsquellen noch Presse und Rundfunk. Bei den soziodemographischen Faktoren erweisen sich vor allem Alter, Geschlecht und Bildung als einflussreich. Das Wissen über Kernkraft ist in Österreich insgesamt gering, wobei die besser Informierten zu einer kernkraftkritischen Position tendieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "A critical attitude towards nuclear power prevails in Austria and yet, energy from nuclear sources is being imported and consumed. Given this issue, what are the possibilities to make Austrian citizens use different sources of information and influence their stance regarding atomic power? What connections can be established between the use of media, existing knowledge and the basic knowledge in regards to nuclear energy? Empirical results of a public opinion poll shall be presented as a result to these questions: For the time being, the press and broadcast media still dominate as the primary source of information. Among socio-demographic factors, age, gender and the level of education seem to be influential. Knowledge about nuclear power among the Austrian population is modest. However, the better-informed citizens tend to lean towards a nuclear-critical position." (author's abstract)
Review: Julia Ahrens (2009). Going Online, Doing Gender. Alltagspraktiken rund um das Internet in Deutschland und Australien
Titelübersetzung:Review: Julia Ahrens (2009). Going Online, Doing Gender. Alltagspraktiken rund um das Internet in Deutschland und Australien [Going Online, Doing Gender. Everyday Practices around the Internet in Germany and Australia]
Autor/in:
Jost, Gerhard
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 12 (2011) 2, 11 S
Inhalt: Das Internet kann auf vielfältige Weise in den (häuslichen) Alltag integriert werden – die vorliegende, durchaus interessante Studie analysiert hauptsächlich auf der Basis von problemzentrierten Interviews und einer qualitativen Inhaltsanalyse (nach MAYRING) die (aktiven) Aneignungsmodi und die Integration dieses Mediums in den Alltag. Im Mittelpunkt der Studie stehen die Effekte der Nutzungs- und Kommunikationsformen des Internets, aufgegliedert in zeitliche, räumliche, inhaltliche und soziale Dimensionen. Im Besonderen werden die Wirkungen der Internetnutzung in Bezug auf Beziehungsstrukturen zwischen (Lebens-) Partner/innen und Geschlechterverhältnisse fokussiert. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwieweit Ungleichheitsstrukturen auch im Bereich des going online reproduziert werden. Durch die Auswahl von jeweils zwölf Paaren in Deutschland und Australien werden Veränderungsprozesse in zwei Ländern verglichen, die sich in einer etwas differenten Phase des Diffusions- und Integrationsgrads befinden. Die Autorin verweist darauf, dass gerade qualitativ orientierte Studien die sich wandelnden Kommunikationsprozesse und Interaktionsstrukturen im häuslichen Alltag in den Blick nehmen können – das wird mit der Studie gezeigt, auch wenn "nur" ein eher explorativer Anspruch deutlich wird.
Inhalt: The Internet can be integrated into domestic life in various ways. This interesting study analyzes, primarily on the basis of problem-centered interviews and a qualitative content analysis (MAYRING), the (active) mode of picking up this medium and its integration into daily life. In the center of this study are the effects of Internet use and forms of communication, divided into temporal, spatial, contextual and social dimensions. In particular, this study focuses on the effects of Internet usage in the field of partner relationships with respect to gender relations. The question is raised as to the extent to which structures of inequality in the field of "going online" are reproduced. On the basis of the analysis of 12 couples, the integration processes in two countries (Germany and Australia, which differ somewhat in terms of diffusion level) are compared. The author argues that qualitatively oriented observation alone can bring the processes of communication and interaction in domestic (everyday) life into view—as shown by this study, even if "only" a more exploratory alignment is evident.
Schlagwörter:everyday sociology; Partnerbeziehung; communication; Internet; Doing Gender; Kommunikation; utilization; Alltagssoziologie; Nutzung; Federal Republic of Germany; Internet; Australia; doing gender; everyday life; partner relationship; Australien; Alltag; gender-specific factors; Ungleichheit; inequality; Soziologie des Internets; qualitative Inhaltsanalyse; Gender Studies; sociology of the Internet; everyday sociology; qualitative content analysis; gender studies; media analysis
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, interaktive, elektronische Medien
Female teams im eSport: Re-Konstruktion der Kategorie Geschlecht
Autor/in:
Streubel, Anett
Quelle: Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg, Fak. für Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie; Duisburg (Working Papers kultur- und techniksoziologische Studien, 05/2010), 2010. 33 S
Inhalt: "Das Ziel dieses Papers ist es, die Herausbildung von "female Teams" im eSport zu untersuchen. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf Rekonstruktionsmechanismen der Kategorie Geschlecht, welche durch Sprache und Diskurse gebildet, erlernt und fortgeführt werden. Der Anteil der Spielerinnen, die das Computerspielen als Sport betreiben, wächst stetig an - deshalb soll in dieser Studie der Profibereich des eSport näher betrachtet werden. In einem Tätigkeitsfeld, in dem nicht der Körper im Mittelpunkt steht -im eSport ist kein Körperkontakt von SpielerInnen gefordert- wird nicht die körperliche Leistung im Sinne von "Körper gegen Körper" gemessen und verglichen. Es werden vor allem kognitive Fähigkeiten wie Reaktionsvermögen, strategisches und technisches Verständnis erfordert. Welche Mechanismen -ob bewusst oder unbewusst- haben in diesem Feld zur Rekonstruktion der Kategorie Geschlecht geführt?" (Autorenreferat)