Neue Ungleichheiten im deutschen Hochschulsystem? : Internationale Studierendenmobilität zwischen 1991 und 2012
Autor/in:
Finger, Claudia; Netz, Nicolai
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB); (WZBrief Bildung, 34)2016. 8 S
Inhalt: Akademikerkinder verbringen häufiger Studienzeit im Ausland als Mitstudierende ohne akademisch gebildete Eltern.
Dieser Unterschied wurde in den 1990er Jahren größer, seitdem stagniert er auf hohem Niveau.
Studierende aus akademischem Elternhaus bekommen häufiger Auslandsstipendien; dieser Unterschied hat zwischen 1991 und 2012 zugenommen
Bildungsförderung in Deutschland : Ungleichheiten beim Zugang zu Stipendien - Stipendienstudie 2016
Autor/in:
Stiftung Mercator
Quelle: Stiftung Mercator; Essen, 2016. 42 S
Inhalt: Frauen, Migranten und Arbeiterkinder werden bei der Vergabe von Stipendien für Studierende benachteiligt. 21 Prozent der Frauen, die sich um ein Stipendium bewarben, erhielten den Zuschlag, bei den Männern liegt die Erfolgsquote bei 23 Prozent. Das geht laut "Zeit" aus einer aktuellen Studie der Initiative für transparente Studienförderung, die durch die Stiftung Mercator gefördert wurde, hervor. Hochgerechnet auf die aktuell knapp 2,8 Millionen Studierenden, bekommen Frauen demnach knapp 30.000 Stipendien weniger als Männer. Dabei hätten die Bewerberinnen im Schnitt sogar bessere Noten als die Bewerber (1,9 zu 2,1), trotzdem seien sie seltener erfolgreich.
Die Erfolgsquote bei Bewerbern aus Akademikerhaushalten liegt laut Studie bei 23 Prozent, bei Arbeiterkindern bei 20 Prozent; fast identische, ebenfalls signifikante Unterschiede zeigten sich bei Bewerbern aus Migrantenfamilien. Das Problem werde dadurch verstärkt, dass Abiturienten und Studierende aus privilegierten Verhältnissen sich öfter bewerben als Arbeiterkinder und Migranten.
Auch wenn die Erhebung nicht repräsentativ sei, tue das den Erkenntnissen aus der Studie jedoch keinen Abbruch. "Eben weil es sich um überdurchschnittlich informierte Befragte handelt, gehen wir davon aus, dass die Effekte unter allen Studierenden noch stärker sind", heißt es dazu aus der Stiftung Mercator. Für die Studie wurden fast 28.000 Abiturienten und Studierende online befragt. Die Teilnehmer kamen über das Internetportal mystipendium.de, hinter dem sich die Initiative für transparente Studienförderung verbirgt.
Schlagwörter:Chancengerechtigkeit; Geschlecht; Migrationshintergrund; soziale Ungleichheit; Stipendium; Studium
CEWS Kategorie:Hochschulen, Fördermaßnahmen, Geschlechterverhältnis, Studium und Studierende
Studienmodelle individueller Geschwindigkeit : Ergebnisse der Wirkungsforschung 2011-2014
Autor/in:
Mergner, Julia; Ortenburger, Andreas; Vöttiner, Andreas
Quelle: Deutsches Zentrum für Hochhschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW); Hannover, 2015.
Inhalt: Das Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW, vormals HIS-Institut für Hochschulforschung) wurde vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (MWK) mit der modellübergreifenden Wirkungsforschung des Förderprogramms „Studienmodelle individueller Geschwindigkeit“ beauftragt. Während der dreijährigen Laufzeit der Wirkungsforschung wurden insgesamt zehn Studienmodelle an elf Hochschulen vergleichend untersucht.
Autor/in:
Helbig, Marcel; Jähnen, Stefanie; Marczuk, Anna
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB); Berlin (WZB discussion paper, P 2015-01), 2015. 131 S
Inhalt: Zusammenfassung
Bundesländerunterschiede bei der Studienaufnahme
von Marcel Helbig, Stefanie Jähnen und Anna Marczuk
Die Übergangsquoten von Studienberechtigten ins Stu
dium variieren erheblich zwischen den 16
Bundesländern: Während in Bayern etwa 80 Prozent de
r berechtigten SchulabgängerInnen ein
Studium aufnehmen, sind es in Nordrhein-Westfalen n
ur rund 60 Prozent. Im vorliegenden
Bericht untersuchen wir, wie diese Bundesländerunte
rschiede in den Übergangsquoten zustande
kommen. Dafür werden zwei Mechanismen geprüft: Zum
einen Kompositionseffekte, die auf der
unterschiedlichen Zusammensetzung der Studienberecht
igten in den einzelnen Bundesländern
hinsichtlich studienrelevanter Individualmerkmale b
eruhen. Hierzu zählen die soziale Herkunft,
der Migrationshintergrund, das Geschlecht, die besu
chte Schulform und Art der
Hochschulzugangsberechtigung sowie die Abiturnote. Z
um anderen berücksichtigen wir
Kontexteffekte, also länderspezifische Rahmenbeding
ungen, die die Studierneigung
beeinflussen. Neben sozioökonomischen Faktoren auf K
reisebene und der Entfernung zur
nächsten Hochschule gehören dazu auch Peergroup-Effekt
e auf Schulebene, also die Frage, ob die
Mehrheit der MitschülerInnen studieren will. Für die
Analysen werden Daten der DZHW-
Studienberechtigtenpanels 1999 bis 2010 herangezoge
n. Die Berechnungen ergeben, dass
Differenzen in der Studierneigung zwischen den Bund
esländern vor allem auf drei Faktoren
zurückgeführt werden können: Dies sind erstens die u
nterschiedlichen Abiturdurchschnitte in
den Bundesländern. Sie scheinen weniger auf Leistun
gsunterschieden zu beruhen, sondern
vielmehr auf unterschiedlichen Benotungspraxen. Zwei
tens zeigt sich, dass die räumliche
Abdeckung mit Hochschulen einen Teil der Bundeslände
runterschiede aufklären kann. Als
dritter wichtiger Faktor erweist sich die Studierbe
reitschaft der MitschülerInnen.