Die "langen Wellen" der Frauenbewegung - Traditionslinien und unerledigte Anliegen
Titelübersetzung:The "long waves" of the women's movement - traditional attitudes and unaccomplished concerns
Autor/in:
Gerhard, Ute
Quelle: Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften. Regina Becker-Schmidt (Hrsg.), Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 247-278
Inhalt: Thema des Beitrags sind die Bedingungen politischer Aktivität in Frauenbewegungen. Da Forschungsergebnisse aus der ehemaligen DDR noch nicht vorlagen, wird die Beziehung zwischen neuer und alter Frauenbewegung in Deutschland aus westlicher Perspektive beleuchtet. Auf dem Hintergrund der Geschichte des Verhältnisses zwischen alter und neuer Frauenbewegung untersucht die Autorin die Frage, ob die Frauenbewegung Motor sozialen Wandels geblieben ist und ob Frauenemanzipation noch als Gradmesser demokratischer Verhältnisse gelten kann. In die Untersuchung werden die latenten Strömungen einbezogen, die zwischen den 'Hoch-Zeiten' der Massenmobilisierung und dem Ablaufen von spektakulären feministischen Aktionen Frauennetzwerke in Bewegung halten. Im Nachvollzug der verschiedenen Phasen der Frauenbewegung wird nicht nur verdeutlicht, daß sich Frauenbewegungen auch nach Perioden vermeintlichen Niedergangs revitalisieren können, sondern der Beitrag schärft so auch den Blick dafür, unter welchen Bedingungen welche Organisationsformen der Durchsetzung von Fraueninteressen förderlich oder hinderlich sind. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender and the evolution of European social policies
Titelübersetzung:Geschlecht und die Entwicklung der europäischen Sozialpolitik
Autor/in:
Lewis, Jane; Ostner, Ilona
Quelle: Zentrum für Sozialpolitik, Universität Bremen; Bremen (ZeS-Arbeitspapier, Nr. 4/94), 1994. 63 S.
Inhalt: Die Autorinnen skizzieren zunächst ihren geschlechtspolitischen Ansatz. Sodann richten sie ihre Aufmerksamkeit auf die grundlegende Unterscheidung zwischen Privatheit und Öffentlichkeit sowie auf das Thema "Gleichheit" als analytisches Konzept und politische Forderung in nationaler wie europäischer Politik. Daran anschließend wird die historische Bedeutung des informellen Sektors im Bereich der Wohlfahrtsleistung durch Frauen näher untersucht. Diese Überlegungen werden zum Anlaß genommen, Wohlfahrtsstaaten auf der Basis geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung und der Bedeutung des - traditionell männlichen - Familienernährers (male breadwinner) zu analysieren. Dabei werden verschiedene nationale Ausprägungen des Familienernährers unterschieden: strong, moderate und weak male breadwinner states (Großbritannien, Deutschland; Frankreich und Schweden). Weitere Schwerpunkte sind die frauenspezifischen Themen und Errungenschaften der europäischen Politik sowie die Erwartungen an die zukünftige europäische Frauenpolitik. (ICD)
Sozialwissenschaftliche Frauenforschung in der Bundesrepublik Deutschland : Bestandsaufnahme und forschungspolitische Konsequenzen
Titelübersetzung:Social science research on women in the Federal Republic of Germany : review and consequences for research policy
Herausgeber/in:
Deutsche Forschungsgemeinschaft Senatskommission für Frauenforschung
Quelle: Deutsche Forschungsgemeinschaft Senatskommission für Frauenforschung; Berlin: Akademie Verl. (Mitteilung / Deutsche Forschungsgemeinschaft, Senatskommission für Frauenforschung, 1), 1994. VIII, 301 S.
Inhalt: Gegenstand der Untersuchung sind die "vielfältigen Entwicklungslinien der sozialwissenschaftlich orientierten Frauenforschung bis hin zu ihrer heutigen Situation in verschiedenen Fachdisziplinen und fächerübergreifenden Fragestellungen". Im Anschluß an einen einleitenden Beitrag zur "historischen Ortsbestimmung" der sozialwissenschaftlich orientierten Frauenforschung und definitorische Überlegungen werden drei Begründungszusammenhänge für die Bedeutsamkeit von Frauenforschung diskutiert (wissenschaftsimmanente Überlegungen, Legitimationskrise der geschlechtshierarchischen Arbeitsteilung, externe Nachfrage). Es schließen sich Berichte zum Forschungsstand in ausgewählten Fach- und Themenbereichen an: geschlechtsspezifische Sozialisation, Bildungsforschung, Familiensoziologie, Sozialstrukturanalyse, Soziologie der Sozialpolitik, Frauen- und Geschlechterpolitik, Frauenbewegung, historische Frauenforschung, Recht, Volkswirtschaftslehre, Frauengesundheitsforschung, Migrationsforschung, Entwicklungssoziologie. Abschließend werden forschungspolitische Konsequenzen formuliert. In einem Anhang wird ein Überblick über die Institutionalisierung von Frauenforschung an deutschen Universitäten gegeben. (ICE)
Quelle: Internationale Konferenz "Women's Studies im internationalen Vergleich"; Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges. (Aktuelle Frauenforschung, Bd. 27), 1994. 240 S.
Inhalt: "Das Sammelwerk enthält folgende Einzelbeiträge: 1) Women's Studies in the United States: its history, present status, and future prospects. 2) Einschließende Ausschließung? Zur Entwicklung und Institutionalisierung von Women's Studies in Europa. 3) Frauenstudien in der BRD - Ein Überblick. 4) Sozialer Wandel, Frauenbewegung, Wissenschaftsperspektiven und Frauenstudien. 5) Is there life after Women's Studies? 6) Women's Studies und Prinzipien feministischer Pädagogik - Methodik und Inhalt. 7) Curriculum transformation. The impact of Women's Studies on the academic disciplines. 8) Das Frauenstudien-Programm in Groningen. 9) Studienschwerpunkt "Frauen und Wirtschaft" an der Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin. 10) Frauenstudien - Falle oder Chance? Erfahrungen des Frauenstudiengangs am Oberstufenkolleg in Bielefeld. 11) Chancen und Grenzen der Qualifizierung für eine emanzipatorische Frauenarbeit. 12) Institutionalisierung von Frauenforschung und Frauenstudien in der Bundesrepublik am Beispiel des Graduiertenkollegs "Geschlechterverhältnis und sozialer Wandel". 13) Frauenforschung und Frauenstudien im Konzept des Zentrums für interdisziplinäre Frauenforschung an der Humboldt Universität. 14) Frauenpolitik in den USA, Schweden und der Bundesrepublik Deutschland. 15) Arbeits- und Lebenssituation von Frauen in leitenden Positionen in (West)- Deutschland und Schweden. 16) Women doctors and lawyers: personal, ethical, and economic dilemmas facing American working women in the 90's. 17) Frauenarbeit in den Niederlanden. 18) Affirmative action and administrative networks for women. 19) Language theory and curriculum revision. 19) Shakespeare's sisters: Women's Studies and English literature. 20) Ost-West-Widersprüche als Problem kultureller Reflexion in Texten schreibender Frauen. 21) The evolution of the issue of sexual harassment in the United States. 22) Sexuelle Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen an der Freien Universität Berlin.
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Frauen- und Geschlechterforschung, Sexuelle Belästigung und Gewalt
Dokumenttyp:Sammelwerk
Perspektiven einer Politik der Gleichstellung von Frauen und Männern
Titelübersetzung:Prospects for a policy of equality between men and women
Autor/in:
Hausen, Karin; Krell, Gertraude
Quelle: Frauenerwerbsarbeit: Forschungen zu Geschichte und Gegenwart. Karin Hausen (Hrsg.), Gertraude Krell (Hrsg.). München: Hampp, 1993, S. 9-24
Inhalt: Die in Wissenschaft und Politik vorherrschende Sicht auf erwerbstätige Frauen läßt sich mit den Begriffen "Defizitforschung" und "Entwicklungshilfe" (Frauenförderung etc.) charakterisieren. Ausgehend von dieser These versuchen die Autorinnen für beide deutsche Staaten die getrennten Wege der Frauenpolitik historisch und systematisch vergleichend zu analysieren. Sie skizzieren im Überblick die historische Entwicklung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen seit dem 19. Jahrhundert. Nach dem zweiten Weltkrieg galt für beide deutsche Staaten das Modell der Geschlechterordnung, das für Frauen zwar eine berufsrelevante Ausbildung vorsah, diese aber inhaltlich möglichst auf die zukünftige Familienarbeit abstimmte. Geschildert wird der unterschiedliche politische und rechtliche Umgang mit diesem Modell in der DDR und im Westen Deutschlands und die unterschiedliche Entwicklung einer "Frauenförderung". Eine starke institutionalisierte Interessenvertretung von Frauen in diesem Bereich ist nach der Wiedervereinigung dringender denn je, lautet ein Fazit. (rk)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Frauenforschung; DDR; neue Bundesländer; Frauenpolitik; historische Entwicklung; alte Bundesländer; Wiedervereinigung; Arbeitsmarkt- und Berufsforschung; Mann; Gleichberechtigung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Hochschule der Zukunft - eine Bildungs- und Arbeitsstätte der Frauen? : Frauenbewegung in der Wissenschaft der alten Bundesländer
Titelübersetzung:The university of the future - an education and work center for women? : the women's movement in science in the old Bundesländer
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Utopia ist (k)ein Ausweg: zur Lage von Frauen in Wissenschaft, Technik und Kunst. Ayla Neusel (Hrsg.), Helga Voth (Hrsg.), Margot Gebhardt-Benischke (Mitarb.), Karin Hildebrandt (Mitarb.), Gisela Notz (Mitarb.), Martina Schlosser (Mitarb.), Christine Waltenberg (Mitarb.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 29-51
Inhalt: Ausgehend vom Bestreben, die Diskriminierung von Frauen durch und in der Wissenschaft aufzudecken und gleichzeitig die Erneuerung der Wissenschaften durch die Einbeziehung der Perspektive von Frauen zu fördern, wird für die Einrichtung einer Hochschule der Frauen oder einer Technischen Universität für Frauen geworben, die gewährleisten, daß schon von den Ausgangsbedingungen her Frauen sich selbstverständlich in einem von Frauen bestimmten Kontext ausbilden lassen und Wissenschaft betreiben können. Die allgemeinen Vorteile liegen erstens in der Vorbildfunktion für ein neues Verhältnis von Frauen zur Macht und öffentlichen Einflußnahme, zweitens wird das Vereinbarkeitsproblem von Berufstätigkeit und Familie erstmals zum relevanten Thema in der Wissenschaftspolitik der alten Bundesländer, drittens wird die Bedeutung der stimulierenden Wirkung der im öffentlichen Bereich erfolgreichen Wissenschaftlerinnen für ein positives Selbstwertgefühl als wesentliche Voraussetzung für "Leistungsfähigkeit" und "Überleben in der Wissenschaft" hervorgehoben. Frauenförderung muß sich in erster Linie auf die Entwicklung und Ausweitung der Frauenforschung als inhaltliche Erneuerung und Ausweitung von Wissenschaft konzentrieren. Es wird die Herausbildung einer Streitkultur innerhalb der verschiedenen feministischen Gruppen im Hinblick auf ihre kreativen und innovativen Potentiale begrüßt, Neuerscheinungen aus der Frauenforschung mit Blick auf frauenspezifische Machtausübung und Entscheidungsfindung werden vorgestellt. Es wird die Institutionalisierung einer Frauenbeauftragten an den Universitäten gefordert, die Entscheidungsprozesse hinsichtlich Chancengleichheit überwacht, sowie eine eigenständige Frauenpolitik in der Wissenschaft und die Netzwerkbildung von engagierten Frauen. (ICB)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Das Demokratiedefizit der EG und die Verrechtlichung der Frauenfrage
Titelübersetzung:The democracy deficit of the EC and the increasing legalization of the women's question
Autor/in:
Schunter-Kleemann, Susanne
Quelle: Herrenhaus Europa: Geschlechterverhältnisse im Wohlfahrtsstaat. Susanne Schunter-Kleemann (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 1992, S. 29-58
Inhalt: Die Autorin untersucht den inneren Zusammenhang zweier zentraler defizitärer Bereiche des bisherigen europäischen Integrationsprozesses. Sie versucht zu zeigen, daß die mangelnde politische Gestaltungsfunktion des Europäischen Parlaments wesentlich dazu beigetragen habe, daß die europäische Gleichstellungspolitik "konzeptionell und institutionell" zu kurz greife. Der Gleichstellungspolitik liege ein Politikverständnis zugrunde, das den "defizitären" Frauen nahelegt, es den vorbildhaften "Normalbürgern" gleichzutun und sich ohne Rücksicht auf die ökologischen und menschlichen Kosten im Wettbewerb auf dem Markt zu behaupten. Überlegungen zur Rolle und Aufgabe eines "EG-Frauennetzwerkes" schließen den Beitrag ab. (rk)
Quelle: Symposium "Frauen - Alltag - Forschung. Weibliche Lebenskultur in beiden Teilen Deutschlands"; Köln: Bund-Verl., 1992. 256 S.
Inhalt: Der Alltag von Frauen in beiden Teilen Deutschlands ist Gegenstand des Sammelbandes, in dem Wissenschaftlerinnen verschiedener Fachbereiche aus Ost und West ihre Arbeiten und Sichtweisen präsentieren, um ein gemeinsames Bild weiblicher Lebenskultur zu zeichnen. Dabei werden erstaunliche Gemeinsamkeiten und zugleich gravierende Unterschiede deutlich. Wissenschaftlerinnen der Arbeitsgemeinschaft Frauenforschung der Universität Bonn und der Humboldt- Universität sowie der Akademie der Wissenschaften in Ost- Berlin begannen anfang 1990 mit der Analyse der Situation der Frauen in Deutschland nach dem Fall der Mauer. Der Band dokumentiert die Beiträge für ein im Rahmen dieser Zusammenarbeit veranstaltetes Symposium "Frauen - Alltag - Forschung" vom 20. - 22. Nov. 1991 in Bonn, bei dem es um die sechs Themenbereiche Alltagskultur und Lebensplanung, Frauen und Wohnen, Frauenarbeit, Frauen und Gesundheit, Alltag in der Literatur / Alltag von Schriftstellerinnen und Frauen in der Wissenschaft ging. (pka)
Akkulturationsprozesse und die Entwicklung kultureller Zwischenwelten
Titelübersetzung:Acculturation processes and the development of interim cultural worlds
Autor/in:
Schultz, Dagmar
Quelle: Profession und Geschlecht: über die Marginalität von Frauen in hochqualifizierten Berufen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1992, S. 225-240
Inhalt: Im vorliegenden Beitrag führt die Autorin die Konzepte "Akkulturation" und "kulturelle Zwischenwelt" als einen Ansatz ein, die Integrations- und Interaktionsprozesse von Frauen an der Hochschule nicht nur als reaktive, sondern auch als kreative Prozesse zu beschreiben. Allerdings bedarf es in Zukunft auch einer Modifikation dieser Konzepte, in denen es zentral um mentale und damit individuelle Verarbeitungsstrategien von Fremdsein geht. Mit diesem Ansatz ist die derzeitige, gezielte Vernetzung von Frauenforscherinnen an der Hochschule in ihrer Wirkung auf die professionelle Institution nicht zu erfassen. (pmb)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gesundheitsforschung
Titelübersetzung:Health research
Autor/in:
Wolf-Braun, Barbara
Quelle: Frauenalltag: weibliche Lebenskultur in beiden Teilen Deutschlands. Barbara Geiling-Maul (Hrsg.), Hildegard Macha (Hrsg.), Heidi Schrutka-Rechtenstamm (Hrsg.), Anne Vechtel (Hrsg.), Brigitte Bröring. Köln: Bund-Verl., 1992, S. 117-126
Inhalt: Die Frauengesundheitsforschung sieht Gesundheit nicht nur als objektiv meßbar und vergleichbar an, sondern berücksichtigt auch das Zusammenspiel von sozialem, körperlichem und psychischem Wohlbefinden. Es gibt Strukturen, die die Gesundheit fördern und solche, die sie behindern. Der Beitrag will dies am Beispiel der Verhältnisse in den beiden deutschen Staaten aufzeigen. Die Autorin gibt Einblick in die psychosoziale und gesundheitliche Lage von Frauen in der DDR. Sie stellt das spärlich vorhandene statistische Material vor, um es einer vergleichenden Frauengesundheitsforschung zugänglich zu machen und sie zeigt, daß die derzeitige Umbruchsituation die Frauen in der früheren DDR nicht nur vor wirtschaftliche Probleme, sondern auch vor zusätzliche gesundheitliche Schwierigkeiten stellt. (pka)