Perspektiven für Frauenforschung zur Mathematik
Titelübersetzung:Prospects for women's research on mathematics
Autor/in:
Pieper-Seier, Irene
Quelle: Vorausdenken - Querdenken - Nachdenken: Texte für Ayla Neusel. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.), Ayla Neusel (Adressat). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1996, S. 127-140
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Inhalt: Die Autorin entwickelt Ansatzpunkte für eine Frauenforschung zur Mathematik, welche auch die wissenschaftstheoretischen Grundlagen, die Geschichte und Didaktik der Mathematik sowie das geschlechtsspezifisch geprägte Verhältnis zu den verschiedenen Anwendungsbereichen umfassen sollte. Angesichts der hartnäckigen Vorurteile von Männern über die mathematischen bzw. logischen Fähigkeiten von Frauen ist es ein vorrangiges Ziel, der männlichen Dominanz im Selbstverständnis, in der Organisationsweise und im Arbeitsprozeß dieses Fachgebietes entgegenzuwirken und geschlechtsspezifische Herrschaftsstrukturen bereits in der mathematischen Begriffs- und Theoriebildung aufzudecken. Eine solchermaßen skizzierte Frauenforschung trägt nicht nur zu einer Selbstreflexion der Disziplin bei, sondern würde auch die gegenwärtige berufliche Isolation von Mathematikerinnen durchbrechen. (ICI)
Schlagwörter:Mathematik; Vorurteil; Wissenschaftler; Qualifikation; Professionalisierung; Diskriminierung; Frauenforschung; Theoriebildung; soziale Wahrnehmung; Forschungspraxis; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Grenzen der Theorie sozialer Schließung? : die Erklärung von Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern
Titelübersetzung:Limits of the theory of social exclusion? : explanation of inequalities between the genders
Autor/in:
Cyba, Eva
Quelle: Die soziale Konstruktion von Geschlecht in Professionalisierungsprozessen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 51-70
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Inhalt: Der Begriff der sozialen Schließung bezieht sich auf Situationen, in denen einzelne, vor allem aber soziale Gruppen von der Teilnahme an sozialen Lebenschancen, vom Zugang zu sozialen Gütern ausgeschlossen, in denen soziale Ungleichheit produziert und fortgeschrieben wird. Das Konzept "soziale Schließung" ist zuerst von Weber zur Erklärung konkreter Benachteiligungen sozialer Gruppen verwendet worden. Die vorliegende Arbeit diskutiert die Anwendbarkeit dieses Ansatzes auf die (berufliche) Situation von Frauen. Da die soziale Schließung immer das Resultat von Machtkämpfen, Rivalitäten und Konkurrenzen ist, beschreibt die Autorin jene Momente dieser Konstellationen, die dafür verantwortlich sind, daß die angewandte Schließungsstrategie erfolgreich ist oder erfolglos bleibt. Dies wird an den zwei folgenden Konstellationstypen demonstriert: Im Fall der Schließung sind "Frauen als mögliche Konkurrentinnen" Gegenstand von Strategien, im Fall der Ausbeutung sind es "Frauen als billige Arbeitskräfte". Abschließend weist die Autorin darauf hin, daß der Ansatz ergänzt werden muß, da die Situation von Frauen in der Familie nicht ohne weiteres unter den Typen Schließung oder Ausbeutung zu fassen ist. (ICE)
Schlagwörter:soziale Ungleichheit; soziale Schichtung; Weber, Max; Mann; Berufssituation; Familie; soziale Schließung; Macht; soziale Lage
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Unbeschadet des Geschlechts ... : das Potentiale-Konzept und Debatten der Frauenforschung
Titelübersetzung:Regardless of gender ... : the potential concept and debates concerning research on women
Autor/in:
Roloff, Christine; Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Die soziale Konstruktion von Geschlecht in Professionalisierungsprozessen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 263-286
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Inhalt: Die Autorinnen setzen sich in dem vorliegenden Beitrag zum "Potentiale-Konzept" mit dem Problem auseinander, daß die traditionelle binäre Geschlechterklassifikation kaum (noch) geeignet ist, die vielfältigen Arbeitsvermögen und Lebensweisen von Männern und Frauen zu erfassen. Sie schlagen mit dem Konzept vor, gerade die Fähigkeiten, Interessen und Erfahrungen von Frauen (und Männern) ernstzunehmen, die in der gängigen Geschlechterkonstruktion nicht berücksichtigt werden. Als Potentiale-Konzept bezeichnen sie folgenden Denk- und Forschungsansatz: "(1) Die Erklärung der asymmetrischen Geschlechterverteilung auf Arbeitsbereiche und Positionen in unserer Gesellschaft, (2) die Transzendierung der Geschlechterdifferenz und der Geschlechterstereotypisierung und (3) die Herstellung einer gleichen Beteiligung von Frauen an den gesellschaftlichen, insbesondere naturwissenschaftlich-technischen, Entwicklungen inklusive der reellen Chancen und dem Willen, diese mitzubestimmen." (ICE)
Schlagwörter:Konstrukt; Frauenforschung; Konstruktivismus; Identität; Klassifikation; Mann; Lebensweise; Alternative
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Das Fiktionale der Geschlechterdifferenz : oder: wie geschlechtsspezifisch ist die Kategorie Geschlecht?
Titelübersetzung:The fiction of the difference between the genders : or: how gender-specific is the category of gender?
Autor/in:
Teubner, Ulrike
Quelle: Die soziale Konstruktion von Geschlecht in Professionalisierungsprozessen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 247-262
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Inhalt: Der vorliegende Beitrag geht davon aus, daß die soziale Konstruktion von Geschlecht auf der inhaltlichen Ebene mit Annahmen über die Unterschiede zwischen Männern und Frauen einhergeht, die bei genauerer Analyse nicht zu halten sind. Von daher ist es angezeigt, die Geschlechterdifferenz in den Bereich des Fiktionalen zu verweisen. Die Autorin nimmt die Diskrepanz zwischen binärer Geschlechterklassifikation und den realen Differenzierungen zum Anlaß, danach zu fragen, ob nicht vielschichtigere Klassifikationsverfahren entwickelt werden müßten, wenn die Geschlechtszuweisung weiterhin dem Anspruch genügen soll, die "wirklichen" Unterschiede zwischen den Geschlechtern adäquat zu erfassen. Daß wir - je nach Gesichtspunkt der Klassifikation - eigentlich bereits heute von acht, zehn oder gar zwölf "Geschlechtern" ausgehen müßten, dies aber nur im akademischen Diskurs und nicht im Alltagshandeln können, führt abschließend zu der Frage, wie die "hartnäckige Veränderungsresistenz" der Ver(zwei)geschlechtlichung zu erklären ist. Die Autorin plädiert dafür, daß differenzierte Instrumentarium der Systemtheorie zu nutzen. (ICE)
Schlagwörter:Konstrukt; Klassifikation; Mythos; Systemtheorie; Konstruktivismus; Gesellschaft; Geschlechtsrolle; Mann
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Dekonstruktion und Alltagshandeln : die (möglichen) Grenzen der Vergeschlechtlichung von Berufsarbeit
Titelübersetzung:Deconstruction and everyday actions : the (possible) limits of the genderization of occupational work
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Die soziale Konstruktion von Geschlecht in Professionalisierungsprozessen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 223-246
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Inhalt: Die Auseinandersetzung mit theoretischen Ansätzen, die das Geschlecht als soziale Konstruktion begreifen und dabei nicht nur die kulturell und historisch verschiedenen Erscheinungsformen des "Weiblichen" und "Männlichen" im Blick haben, sondern die Grundstruktur der Zweigeschlechtlichkeit selbst problematisieren, hat inzwischen auch die bundesrepublikanische Frauenforschung erreicht. Der vorliegende Beitrag versucht im Rahmen dieser theoretischen Ansätze, die Logik der sozialen Konstruktion von Geschlecht im Bereich von Arbeit und Beruf zu rekonstruieren und damit die Bedingungen der "Vergeschlechtlichung" von Arbeit ebenso aufzuzeigen wie deren mögliche Grenzen. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob nicht der "Herstellung" von Geschlecht Momente innewohnen, die sich - gegen den Strich gelesen - nutzen lassen, den "Zwang zur Zweigeschlechtlichkeit" auszuhebeln. Ein von der Autorin nahe gelegter "dekonstruktivistischer Guerillakrieg" zielt darauf ab, die scheinbare "Natürlichkeit" der Geschlechterdifferenz bzw. ihre Reproduktion als Geschlechterhierarchie als trügerisch zu entlarven. (ICE)
Schlagwörter:Konstrukt; Arbeitsteilung; Mann; Frauenforschung; Konstruktivismus; Beruf; Arbeit
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Neue Richtungen für Geschlechtertheorie, Männlichkeitsforschung und Geschlechterpolitik
Titelübersetzung:New directions for gender theory, research on masculinity and gender policy
Autor/in:
Connell, Robert W.
Quelle: Neue Horizonte?: sozialwissenschaftliche Forschung über Geschlechter und Geschlechterverhältnisse. Christof L. Armbruster (Hrsg.), Ursula Müller (Hrsg.), Marlene Stein-Hilbers (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1995, S. 61-83
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Inhalt: Angeregt durch den neueren Feminismus hat die Forschung zu Geschlechterfragen in den Sozialwissenschaften an Bedeutung gewonnen. Diese Veränderungen sind auf die Anerkennung des sozialen Charakters von Geschlecht zurückzuführen: "Geschlecht" ist weit mehr als ein individuelles Merkmal. Ausgehend von diesen Überlegungen untersucht der Autor die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Sozialwissenschaft. Er analysiert die Frage, wie eine angemessene Geschlechtertheorie heute auszusehen hätte. Danach skizziert er Auseinandersetzungen über das "dominante Geschlecht" und zeigt Schlüsselprobleme in der neueren Soziologie der Männlichkeit auf. An Beispielen beschäftigt er sich daran anknüpfend mit der Konstruktion von Geschlecht. Zum einen geht es dabei um die Institution des Staates (Staat als "vergeschlechtlichte Institution" und als Ort von Geschlechterpolitik) und zum anderen um erwerbslose Männer aus der Arbeiterklasse. Überlegungen für ein neues Forschungsprogramm schließen den Text ab. (rk)
Schlagwörter:Feminismus; Theorie; Geschlechtsrolle; Frauenfrage; Arbeitslosigkeit; Erwerbsarbeit; Arbeiter; Mann; Frauenpolitik; soziale Ungleichheit; Sozialwissenschaften
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Das Verschwinden der "Frau" : Geschlecht und Hierarchie in feministischen und sozialwissenschaftlichen Diskursen
Titelübersetzung:The disappearance of "women" : gender and hierarchy in feminist and social science discourses
Autor/in:
Maynard, Mary
Quelle: Neue Horizonte?: sozialwissenschaftliche Forschung über Geschlechter und Geschlechterverhältnisse. Christof L. Armbruster (Hrsg.), Ursula Müller (Hrsg.), Marlene Stein-Hilbers (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1995, S. 23-39
Details
Inhalt: Die Autorin analysiert die aktuelle Diskussion, ob die Kategorie "Geschlecht" eine Variable in der sozialwissenschaftlichen Analyse sein kann und welche Implikationen sich aus der Theoretisierung dieser Kategorie ergeben. In der aktuellen Entwicklungsphase der Geschlechterforschung sieht sie die Gefahr, daß "Frauen" als Forschungssubjekte und -objekte verschwinden, während Männerforschung einen Aufschwung erfährt. Sie plädiert für eine Unterscheidung zwischen Universalisierungen und Generalisierungen in der theoretischen Auseinandersetzung und für eine Rückbesinnung auf die Kategorie "Frau" und die Analyse von entsprechenden "Erfahrungen und empirisch beobachtbaren Phänomenen". Keineswegs müsse sich die feministische Perspektive den Vorwurf des "Essentialismus" gefallen lassen, wenn sie darauf beharre, daß "Frauenunterdrückung" nicht nur eine Frage kultureller Symbolik, sondern auch der materiellen Verhältnisse sei. (rk)
Schlagwörter:Feminismus; Theorie; Geschlechtsrolle; kulturelle Faktoren; Gleichberechtigung; Frauenfrage; Mann; Frauenforschung; soziale Ungleichheit
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gleichberechtigung in der Differenz : Replik auf einige neuere Kritiken und die Frage der Quoten
Titelübersetzung:Equality of rights in the gender difference : reply to some recent criticism and the question of quotas
Autor/in:
Maihofer, Andrea
Quelle: Und drinnen waltet die züchtige Hausfrau: zur Ethik der Geschlechterdifferenz. Helga Kuhlmann (Hrsg.). Gütersloh: Kaiser, 1995, S. 32-45
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Inhalt: Die Autorin setzt sich insbesondere mit zwei Einwänden gegenüber der Position der Geschlechterdifferenz auseinander: zum einen sei die Forderung nach Anerkennung der Geschlechterdifferenz konservativ, zum anderen unnötig. Sie versucht in der Auseinandersetzung mit diesen und verwandten Kritikpunkten zu zeigen, daß das Gleichheitsverständnis, wie es mit der bürgerlichen Moderne entstanden sei, selbst Teil des Problems sei. Den dialektischen Punkt, an dem "das herrschende Gleichheitsverständnis umschlägt", skizziert sie am Beispiel der Auseinandersetzungen um den Ausschluß der Frauen bei der Französischen Revolution. Daran anschließend setzt sie sich anhand einer Kritik an der aktuellen Frauenförderpolitik als Differenzpolitik mit den Einwänden gegenüber der Geschlechterdifferenz auseinander. Überlegungen u.a. zur Frage von "Quoten" schließen den Beitrag ab. (rk)
Schlagwörter:Förderungsprogramm; Frauenpolitik; Gleichberechtigung; Frankreich; Moderne; Geschlechtsrolle; Differenzierung; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Naturwissenschaftliche Grundlagen für die Geschlechterdifferenzierung
Titelübersetzung:Natural science principles for gender differentiation
Autor/in:
Schroeder-Kurth, Traute M.
Quelle: Und drinnen waltet die züchtige Hausfrau: zur Ethik der Geschlechterdifferenz. Helga Kuhlmann (Hrsg.). Gütersloh: Kaiser, 1995, S. 19-31
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Inhalt: Die Autorin skizziert, was Geschlechterdifferenz aus der Perspektive einer in der genetischen Forschung und Beratung tätigen Medizinerin bedeutet. Sie skizziert an Beispielen die medizinisch-antropologische Erforschung von Geschlechterdifferenz (Moebius etc.) im 19. Jahrhundert und erläutert daran anknüpfend genetisch bedingte Unterschiede zwischen den Geschlechtern? Was sind die signifikanten naturwissenschaftlichen Differenzen zwischen Mann und Frau? Sie skizziert chromosomale Einflüsse, Aspekte der embryonalen Geschlechtsentwicklung und geht ein auf psychische Einflüsse. Es habe sich bei vielen Untersuchungen gezeigt, daß beide Geschlechter eine breite Variabilität in den Eigenschaften aufweisen, die unter den Geschlechtern Übereinstimmung zeigen. Überlegungen zu Aspekten der Transsexualität schließen den Beitrag ab. (rk)
Schlagwörter:Transsexualität; Differenzierung; Ethik; Gleichberechtigung; Geschlechtsrolle; Mann; Soziobiologie; Genetik
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Von Jungen, die keine Mädchen und von Mädchen, die gerne Jungen sein wollen : geschlechtsspezifische Umwege auf der Suche nach Identität
Titelübersetzung:Boys who don't want to be girls and girls who want to be boys : gender-related diversions in the search for identity
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften. Regina Becker-Schmidt (Hrsg.), Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 220-246
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Inhalt: Der Beitrag behandelt das Phänomen, daß Frauen mehrheitlich ihre Lebensplanung sowohl an der Verpflichtung, die Familienarbeit zu übernehmen, als auch am gegenläufigen Wunsch nach Erwerbstätigkeit ausrichten, während für Männer der Beruf vorrangig ist. Ihre Familienorientierung bleibt meist auf die finanzielle Versorgung der Angehörigen beschränkt. Es wird aufgezeigt, wie die unterschiedlichen Entwicklungen geschlechtstypisch verlaufen und unterschiedliche biographische Orientierungen zur Folge haben. In kritischer Abgrenzung gegenüber traditionellen psychoanalytischen Konzepten, die Individuationsprozesse einseitig aus der Perspektive der psychosexuellen Entwicklung betrachten, steht hier das Schicksal von gleich- und gegengeschlechtlichen Identifikationen im Zentrum, die auf dem Begehren nach sozialer Anerkennung und Geltung beruhen. Mit dem Aufzeigen, wie früh Handlungsorientierungen mit der Geschlechterdifferenz in ihren körperlichen, psychischen und sozialen Aspekten konfrontiert werden und welche Weichen dadurch für die Identifikationsprozesse gestellt werden, soll ein Beitrag zu einer psychoanalytisch orientierten Subjekttheorie geleistet werden, die über eine bloße Reformulierung der psychosexuellen Entwicklung bei Jungen und Mädchen hinausgeht. (ICH)
Schlagwörter:Mann; Junge; Mädchen; Geschlechtsrolle; Sozialisation; psychosoziale Entwicklung; Identifikation; Sexualität; Benachteiligung; Vater; Chancengleichheit; Mutter; psychologische Theorie; Psychoanalyse
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag