Ausgereizt? : eine kurze Geschichte der EG-Frauenpolitik
Titelübersetzung:Played out? : a short history of the European community's policy on women
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 5 (1995) H. 2, S. 173-189
Inhalt: "An der Frauenpolitik der EG lassen sich die dynamischen Effekte des Überganges von der nationalen zur supranationalen Souveränität studieren. Supranationale Institutionen, der Europäische Gerichtshof und die Kommission der Europäischen Gemeinschaft, interpretierten Lohngleichheit und Gleichbehandlung von Frauen am Arbeitsmarkt immer großzügiger, oft gegen nationale Auslegung und Sitte. Für Frauen relevante Themen müssen dennoch zwei Hürden nehmen: Kommission und EuGH müssen sie als unmittelbar erwerbsrelevant anerkennen; und sie müssen den Filter nationaler Geschlechterregimes auf dem Weg vom Mitgliedsland zur EU und zurück auf dem der Implementierung durch den nationalen Souverän passieren. Hier kommen die nationalen Geschlechterordnungen ins Spiel. Der Beitrag konzentriert sich auf die Beschreibung dieser Filterprozesse." (Autorenreferat)
Inhalt: "The dynamic effects associated with the transition from national to supranational sovereignty can be studied in therms of the European Community's policies on women. Supranational institutions, the European Court of Justice and the Commission of the European Communities have always tended to give equal pay and equal treatment of women in the workplace a broad interpretation, sometimes even in opposition to national interpretations and customs. There are still two hurdles that must be cleared in terms of topics relevant to women: the Commission and the Court of Justice must recognize them as having immediate relevance in terms of gainful employment, and these topics have to pass through the filter of national gender constellations as they travel back and forth between the EU and its member states, because they are implemented within the framework of each country's sovereignty. This article concentrates on a description of this filtering process." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geteilter Feminismus: der Umgang mit Differenzen unter Frauen in Deutschland und den USA
Titelübersetzung:Divided feminism: dealing with differences among women in Germany and the U.S.A.
Autor/in:
Lennox, Sara
Quelle: Freiburger FrauenStudien, (1995) 1, S 133-149
Inhalt: In dem Artikel wird gezeigt, wie sich historisch und politisch das Thema der Geschlechterdifferenz entwickelt hat hin zu der Auseinandersetzung des Feminismus mit den Differenzen unter Frauen. Dabei wird aus amerikanischer Sicht die deutsche Frauenbewegung und Frauenforschung betrachtet. Diskutiert wird, inwieweit der Feminismus gefährdet ist, wenn die Frauen eigene Differenzen aufarbeiten, sich aber an anderen politischen Debatten nicht beteiligen. Es wird behauptet, daß die Auseinandersetzung des amerikanischen Feminismus damit die feministische Theorie und Analyse grundlegend verändert hat. Die amerikanische Neuformulierung von Paradigmen und analytischen Kategorien wird auf Theorie und Praxis des deutschen Feminismus übertragen. Dann wird aufgezeigt, wie sich die amerikanische Frauenbewegung mit ähnlichen Fragen, die von schwarzen Frauen gestellt wurden, auseinandergesetzt und wie sich die feministische Analyse geändert hat, um diesen Debatten Rechnung zu tragen. Die Unterschiede zwischen dem deutschen und dem amerikanischen Feminismus werden herausgearbeitet. Aus amerikanischer Sicht heißt das Ergebnis, daß der deutsche Feminismus an Boden verliert, wenn er sich nicht mit den Differenzen unter Frauen auseinandersetzt. (ICA)
Schlagwörter:Theorie; Frauenbewegung; North America; women's policy; Federal Republic of Germany; USA; woman; theory; Feminismus; Frauenpolitik; Nordamerika; feminism; United States of America; women's movement
Ost- und Westwissenschaftlerinnen im kritischen Vergleich
Titelübersetzung:A critical comparison of female scientists in east and west Germany
Autor/in:
Petruschka, Gisela
Quelle: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, (1994) H. 43/44, S. 31-43
Inhalt: Die Autorin skizziert die wichtigsten Daten zu den rechtlichen, politischen und verwaltungspolitischen Rahmenbedingungen zur Neuordnung der ostdeutschen Wissenschafts- und Hochschullandschaft seit der Wende 1989, um auf diesem Hintergrund die Verhaltensmuster ost- und westdeutscher Politikerinnen und Wissenschaftlerinnen zu vergleichen. Die Befunde werden unter dem Aspekt von Gleichstellungsfragen von Frauen in der Wissenschaft diskutiert. Aufgabe von Wissenschaftlerinnen hat es zu sein, die Analyse der Geschlechterverhältnisse als gesellschaftliche Verhältnisse auch in der Wissenschaft vorzunehmen und damit die Kritik an Herrschaftsverhältnissen nicht nur auf die Kritik in den Geschlechterbeziehungen zu reduzieren. Damit nicht nur ein neuer "Katzentisch" für Frauen geschaffen wird, müssen die strukturellen Defizite der Frauendiskriminierung aufgezeigt werden. (pmb)
Schlagwörter:Gleichstellung; neue Bundesländer; Frauenpolitik; Integration; alte Bundesländer; DDR; Diskriminierung
Law and equal employment opportunities for women: the Japanese experience
Autor/in:
Lam, Alice
Quelle: Industrielle Beziehungen : Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, 1 (1994) 2, 19 S
Inhalt: "Seit Jahren gründet die Leistungsstärke japanischer Unternehmen auf einem
Beschäftigungssystem, das die Mehrzahl der Frauen von den zentralen
Berufspositionen ausschließt. Seit den frühen 80er Jahren gerät Japan
unter zunehmenden internationalen Druck, die Stellung und den Status
weiblicher Arbeitskräfte an den in anderen Industrienationen geltenden
Gleichberechtigungs-Standard anzugleichen. Im Mai 1985 legte die
japanische Regierung das Equal Employment Opportunity Law (EEO Law) vor,
das seit April 1986 in Kraft ist. Es verbietet die Diskriminierung von
Frauen in der beruflichen Bildung, bei den Zusatzleistungen, beim
Übertritt in den Ruhestand und bei Kündigungen. Ferner drängt es die
Arbeitgeber, sich um eine Gleichbehandlung von Frauen und Männern bei der
Rekrutierung, der Arbeitsplatzzuweisung und der Beförderung "zu bemühen".
Im vorliegenden Aufsatz wird das EEO Law analysiert, und es werden seine
Auswirkungen auf die Personalpolitik der Unternehmen sowie auf die
Karriereorientierungen der Frauen beleuchtet. Die wichtigsten Folgerungen
sind, daß das EEO Law nicht die gewünschten Auswirkungen hatte.
Japanische Unternehmen verblieben in den eingefahrenen Bahnen
"traditioneller" Beschäftigungspraktiken, und ihr Wunsch, die Stabilität
der bestehenden männlich-dominierten internen Arbeitsmärkte zu schützen,
bildet das Haupthindernis für den Wandel." (Autorenreferat)
Inhalt: "For many years Japanese companies built their high performance upon an
employment system which excluded the majority of women from key jobs.
Since the early 1980s Japan has come under increasing pressure from the
international community to improve the position and status of women
workers in compliance with the standards of gender equality accepted by
other advanced countries. In May 1985, the Japanese government passed the
Equal Employment Opportunity Law (hereafter refered to as EEO Law) which
took effect from April 1986. It prohibits discrimination against women in
vocational training, fringe benefits, retirement and dismissal. It also
urges employers to 'endeavour' to treat women equally with men with
regard to recruitment, job assignment and promotion.
This paper analyses the nature of the EEO Law and looks at its effects on
companies' personnel policies and women's career attitudes. The main
conclusions are that the EEO Law has not had the desired effect. Japanese
companies' continued attachment to the 'traditional' employment practices
and their desire to protect the stability of the established maledominated
internal labour markets constitute the major obstacle for
change." (author's abstract)
Schlagwörter:Japan; Japan; Beschäftigungssystem; employment system; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Benachteiligung; deprivation; Gleichbehandlung; equal treatment; gesetzliche Regelung; statuary regulation; Frauenpolitik; women's policy; Ostasien; Far East
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Personalwesen
Geschlechterdifferenz in der politischen Debatte zur europäischen Union?
Titelübersetzung:Gender difference in the political debate on European unity
Autor/in:
Schunter-Kleemann, Susanne
Quelle: Prokla : Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Jg. 23 (1993) Nr. 3, S. 451-472
Inhalt: Jüngste Umfragen in Dänemark, Schweden, der Schweiz und Österreich belegen, daß vor allem Frauen gegen einen EG-Beitritt ihres Landes sind. Im vorliegenden Beitrag geht die Autorin den Gründen für diese ablehnende Haltung nach. Insbesondere geht es darum, welche Vorbehalte und Einwände sich in den höheren Nein-Voten der Frauen ausdrücken. Als wesentliche Kritikpunkte der Frauen werden die erhebliche Beschränkung fiskalpolitischer Handlungsmöglichkeiten der Nationalstaaten, erhebliche Beschäftigungsrisiken für den öffentlichen Sektor, die Aufgabe systematischer Umweltpolitik sowie ein Verlust der demokratischen Öffentlichkeit genannt. Die Autorin beleuchtet einige frauenpolitische Debatten zum Maastrichter Vertrag für Dänemark, die Schweiz, Österreich und Deutschland. Abschließend wird die neue Kommunikations- und Informationspolitik der EG-Behörden kritisiert, welche Frauen zu einer "prioritären Zielgruppe" avanciert, um Vorbehalte aus dem Weg zu räumen. (psz)
Inhalt: "Recent referenda and surveys in Denmark, Sweden, Switzerland and Austria show that women are the most determined opponents against the project of an European Political Union. This article deals with the political debate among women in some European countries and identifies the main topics which stand in the center of women's reservations against the Maastricht Treaty. The new EC Information Policy (Le Clercq Report 1993) is presented, which claims to win back the confidence of the European Citiziens. This new communication strategy adresses to women in a special way." (author's abstract)
Schlagwörter:Diskussion; Dänemark; Österreich; Schweiz; politische Meinung; Frauenpolitik; Kritik; EG; EU; Maastrichter Vertrag
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis
Gender segregation in the engineering and science professions : a case of continuity and change
Titelübersetzung:Geschlechtersegregation bei Ingenieuren und wissenschaftlichen Berufen - Ein Fall von Kontinuität und Wandel
Autor/in:
Devine, Fiona
Quelle: Work, Employment and Society : a journal of the British Sociological Association, Vol. 6 (1992) No. 4, S. 557-575
Inhalt: Im Rahmen einer betrieblichen Fallstudie wird der Frage nachgegangen, ob die geschlechtsspezifische Segregation des Arbeitsmarktes für Technikerinnen durch die verbesserte Ausbildung von Frauen in Großbritannien aufgeweicht wurde. Es zeigt sich, daß zum einen die geschlechtsspezifische Berufswahl, aber auch das Einstellungsverhalten der Personalchefs zu einer fortbestehenden Segregation beitragen. (IAB)
Inhalt: "It has been argued that gender segregation may be declining or, at least, that more complex and subtle forms of gender segregation are now discernible as women acquire the necessary educational credentials to enter previously maledominated professional occupations. Drawing on a case study of engineering and science, it will be seen that the 'gendered' nature of subject choices in the educational system accounts for the persistence of gender segregation in the technical professions. Moreover, despite the introduction of equal opportunity legislation, the small number of women acquiring technical degrees still face discrimination from hostile managers in the reccruitment process, and childcare and domestic responsibilities continue to block their occupational mobility within organisations where uninterrupted linear careers are the norm. The 'liberal feminist' strategy of acquiring the necessary 'human capital' to undermine social closure, in other words, has not substuntially reduced horizontal and vertical gender segregation in technical professions historically almost exclusively dominated by men." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauenbeauftragte an Hochschulen
Titelübersetzung:Women's representatives at universities
Autor/in:
Färber, Christine
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 15 (1992) H. 4, S. 345-358
Inhalt: Die Geschichte der Frauenbeauftragten an den Hochschulen geht auf die feministische Politik und die Neue Frauenbewegung zurück, die Ende der 60er Jahre an den Hochschulen entstanden. Im vorliegenden Beitrag beschreibt die Autorin (Frauenbeauftragte der FU Berlin) die verschiedenen Rechte der Frauenbeauftragten, die für eine wirksame Frauenförderung Voraussetzung sind. Weiterhin wird auf die Probleme der Durchsetzung frauenpolitischer Forderungen eingegangen. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Beteiligung von Frauen an der akademischen Selbstverwaltung. (pmb)
CEWS Kategorie:Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wer hat Angst vor Frauenquoten? : Anmerkungen zur Marginalisierung von Wissenschaftlerinnen
Titelübersetzung:Who's afraid of quotas for women? : comments on the marginalization of female scientists
Autor/in:
Wobbe, Theresa
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 15 (1992) H. 4, S. 359-375
Inhalt: Wer Frauenforschung betreibt und sich für die Förderung von Wissenschaftlerinnen interessiert, stößt auf einige beunruhigende Fragen und Probleme. Im vorliegenden Beitrag thematisiert die Autorin das Verhältnis der Marginalität von Wissenschaftlerinnen und den (institutionalisierten) Redeweisen über Frauenforschung, d.h. inwieweit erzeugen diese Reden Typisierungen, mit denen die Legitimation von Integration oder Ausschluß von Frauen gestützt werden. Diese Fragestellung wird an den unterschiedlichen Wissenschaftsentwicklungen in Deutschland und den USA verfolgt. (pmb)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Bericht der Bundesregierung über die Berufung von Frauen in Gremien, Ämter und Funktionen, auf deren Besetzung die Bundesregierung Einfluß hat
Titelübersetzung:Report by the Federal Government on the appointment of women to committees, offices and functions, whose composition is influenced by the Federal Government
Herausgeber/in:
Bundesregierung; Bundesministerium für Frauen und Jugend
Quelle: Verhandlungen des Deutschen Bundestages / Drucksachen, (1991) Dr. 12/594, 187 S.
Inhalt: Gegliedert nach Geschäftsbereichen der Ministerien berichtet die Bundesregierung "- in welchen Gesetzen Entsendungs- und Benennungs- und Vorschlagsregelungen für Ämter, Delegationen, Kommissionen, Konferenzen, Aufsichtsgremien und andere Funktionen enthalten sind, - für welche Gremien, Ämter, Funktionen usw. ein Benennungs-, Entsendungs- oder Vorschlagsrecht durch Bundesregierung, Deutschen Bundestag, Bundesrat und gesellschaftliche Gruppen besteht und auf welche Weise das jeweilige Auswahlverfahren geregelt ist, - wie viele dieser Funktionen, Positionen usw. mit Männern und Frauen besetzt sind." Der durchschnittliche Frauenanteil in allen dargestellten Gremien und Ämtern betrug 1990 7,2Prozent, in über der Hälfte der Gremien (53,2Prozent) befand sich keine einzige Frau. Die Bundesregierung schlägt am Ende ihrer vorangestellten Ergebniszusammenfassung Maßnahmen zur Verbesserung der Frauenrepräsentanz vor. (IAB2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Situation der Wissenschaftlerinnen in den neuen Bundesländern : Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage (Dr. 12/1503)
Titelübersetzung:Situation of female scientists in the new Bundesländer : reply by the Federal Government to the minor interpellation (printed paper 12/1503)
Herausgeber/in:
Bundesregierung; Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft
Quelle: Verhandlungen des Deutschen Bundestages / Drucksachen, (1991) Dr. 12/1653 v. 2, 11 S.
Inhalt: Die Umstrukturierung der wissenschaftlichen Institutionen in den neuen Bundesländern wirft soziale und berufliche Probleme insbesondere bei den in diesen Einrichtungen beschäftigten Wissenschaftlerinnen auf. In ihrer Antwort geht die Bundesregierung auf folgende Schwerpunkte ein: - Anzahl der Arbeitsplätze im gesamten Wirtschaftsbereich der ehemaligen DDR - Verteilung der Gehaltsstufen - Wegfall von Arbeitsplätzen im Umstrukturierungsprozeß und davon betroffene Frauen - soziale Abfederungsmaßnahmen - Frauenförderung - Rolle der Frauenforschung und - Entwicklung der Studienanfängerzahlen. (IAB)