Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 13 (2012) 3, 15 S
Inhalt: "Der Aufsatz gibt ein Beispiel einer auf Lernprozesse bezogenen psychosozialen Analyse der Arbeit. Zu Beginn wird ein Konzept des Lernens und der Lebenserfahrung vorgestellt, das sich auf die Arbeiten von Alfred Lorenzer und Oskar Negt stützt. Psychoanalyse wird in diesem Zusammenhang als eine Interaktionsanalyse verstanden. Es wird ein Fallbeispiel eines Lernprozesses aus einem Forschungsprojekt mit einem Trainingsprogramm für ungelernte Arbeitnehmer/ innen dargestellt und kommentiert. Das Beispiel zeigt eine sehr konfliktreiche subjektive Lernerfahrung mit dem Trainingsprogramm. Die Erfahrung der Arbeitnehmer/ innen wird in der Perspektive von Gender-Konflikten interpretiert. Es geht um die Identitätsbildung im Arbeitsprozess, die durch Veränderungen des Arbeitsmarktes herausgefordert wird. Männliche Arbeitnehmer werden für Sozialarbeit weitergebildet, die bis dahin meist von Arbeitnehmerinnen ausgeführt wurde. Des Weiteren geht es um eine neue Konfiguration des gesellschaftlichen Verhältnisses von Arbeit und Gender. Im letzten Abschnitt werden vor dem Hintergrund der Fallanalyse die Methoden einer Sprachanalyse von Lernprozessen diskutiert. Der Begriff des Sprachspiels verbindet in dieser methodologischen Perspektive die Dimension eines sozialen Unbewussten mit der Dimension von formalem Lernen und Wissen. Dadurch wird ein tieferes Verständnis von Lernen und Identitätsbildung in Arbeit und Beruf ermöglicht." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article provides an example of psycho-societal analysis of work related learning. Initially a conceptual framework of learning and life experience is established drawing on Alfred Lorenzer and Oskar Negt, and the interactional development of psychoanalysis. A case of learning experience from research into a retraining program for unskilled workers, exposing a very conflictual subjective experience of a traineeship, is presented and commented. The worker's experience is interpreted focusing on the gender aspects of the conflicts, seeing the learning process in the context of a work identity process, which is related to a career shift enforced by labor market transition requiring male workers to retrain for a social work profession which used to be female, and more widely to a reconfiguration of the societal relation between work and gender. The final section discusses the methodological framework for analyzing learning processes by means of interpreting language use. The notion of language game connects the level of unconscious social engagements and level of formal learning and knowledge, and the opportunity for a deeper understanding of professional learning and identity is indicated by reference to one more example." (author's abstract)
Schlagwörter:Lernprozess; gender relations; social work; Arbeit; gender role; Geschlechtsrolle; learning; learning process; Lernen; labor; man; world of work; gender; Sozialarbeit; Arbeitswelt; woman; Mann; Geschlechterverhältnis; Identifikation; identification; gender-specific socialization; gender-specific factors
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
John Higley's work an elite foundations of social theory and politics
Titelübersetzung:Elitetheoretische Grundlagen sozialwissenschaftlicher Theoriebildung und politischer Analyse
Autor/in:
Pakulski, Jan
Quelle: Historical Social Research, 37 (2012) 1, S 9-20
Inhalt: "John Higley' s work traverses the boundaries of sociology, history and politics in the best tradition of classical social theory, and it has inspired countless scholars across Europe, North America, Australia and Asia. This inspiration has worked on three fronts: paradigmatic, theoretical and empirical. Higley and his colleagues revived the 'elite paradigm' focusing on top national power-holders, where elites are seen as the key social actors and agents of social and political change. An interest in elite theory was also stimulated by his work, especially with respect to the relationship between the key characteristics of national elites, such as their integration and consensus, and the nature (democratic or otherwise) of political regimes. This theoretical work inspired numerous critical analyses of elite transformations that precipitated the post-WWII 'halcyon years' of stability and growth in Europe and North America, the liberal-democratic transformations in post-communist Europe, as well as the recent turbulences: the financial crisis and a prolonged economic slowdown. The work of Higley and colleagues also continues to inspire a revival of macro-theoretical interests, especially in the European social theory, social-historical research, and theoretically informed political analysis." (author's abstract)
Schlagwörter:post-socialist country; Western Europe; Elite; Transformation; Eastern Europe; North America; Demokratie; political change; Russland; Marktwirtschaft; consolidation; political regime; post-communist society; Russia; Europa; elite research; Paradigma; Eliteforschung; Nordamerika; Konsolidierung; postsozialistisches Land; paradigm; United States of America; theory of society; Gesellschaftstheorie; transformation; gender; politisches Regime; Europe; politischer Wandel; Grundlagenforschung; basic research; elite; USA; postkommunistische Gesellschaft; market economy; democracy; woman; Theoriebildung; East Central Europe; Ostmitteleuropa; UdSSR-Nachfolgestaat; theory formation; Osteuropa; USSR successor state; Westeuropa
SSOAR Kategorie:Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Inhalt: "Mittels ihres feministischen, politikkritischen Denkansatzes versucht Haug ein neues Konzept für die Gestaltung einer gerechten Gesellschaft zu formulieren. Dieser Text behandelt aus theoretischer Sicht die Frage, ob der utopische Denkansatz Frigga Haugs mit Teilaspekten von Nancy Frasers normativem Theorieansatz in Bezug gesetzt werden kann, um Haugs Utopie realitätsnäher zu gestalten. Auf diese Weise sollen eventuelle Diskrepanzen und Probleme herausgearbeitet und anschließend diskutiert werden. Im Zentrum der Diskussion stehen die Begriffe 'Gleichheit' und 'Gerechtigkeit' aus der Perspektive der Geschlechterverhältnisse. Abschließend soll die Frage geklärt werden, ob die Zusammenführung diverser Teilaspekte der beiden Theorien eine sinnvolle Gesellschaftsnorm schaffen würde." (Autorenreferat)
SSOAR Kategorie:Generelle Theorien der Sozialwissenschaften, Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Weitere Ergebnisse der Absolventenbefragung 2010: gibt es unterschiedliche Bewertungen zwischen Männern und Frauen?
Autor/in:
Lott, Birgit
Quelle: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, (2011) 12, S 16-20
Schlagwörter:Absolvent; graduate; Befragung; survey; Studienfach; subject of study; Frauenanteil; proportion of women; Studiengang; program of study; Praxisbezug; practice relevance; Studium; studies (academic); Ausland; foreign countries; Erwerbstätigkeit; gainful employment; beruflicher Aufstieg; career advancement; Mann; man; woman; Baden-Württemberg; Baden-Württemberg; Federal Republic of Germany; Arbeitsplatz; job; Bewertung; evaluation; Teilzeitarbeit; part-time work; Einkommen; income
SSOAR Kategorie:Bildungs- und Erziehungssoziologie, Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Die Herkunft der Studierenden an den Hochschulen in Baden-Württemberg
Autor/in:
Kühn, Axel
Quelle: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, (2011) 5, S 23-29
Schlagwörter:soziale Herkunft; social background; regionale Herkunft; regional origin; university; Baden-Württemberg; Baden-Württemberg; Federal Republic of Germany; Studienanfänger; first-year student; Staatsangehörigkeit; citizenship; Migrationshintergrund; migration background; Studienwahl; choice of studies; gender; Hochschulzugang; university admission
SSOAR Kategorie:Bevölkerung, Bildungswesen tertiärer Bereich, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Migration, Geschlecht, Gewalt: Überlegungen zu einem intersektionellen Gewaltbegriff
Titelübersetzung:Migration, gender, violence: towards an intersectional concept of violence
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 44-60
Inhalt: "Politische Maßnahmen gegen und wissenschaftliche Diskussionen um sogenannte 'traditionsbedingte' Gewalt gegen Frauen in westlichen Einwanderungsgesellschaften machen einen intersektionellen Gewaltbegriff nötig, der der kulturalisierenden Falle entkommt und nachhaltigen Gewaltschutz zu denken ermöglicht, ohne bestimmte minorisierte Gruppen abzuwerten und von Gewalt betroffene Frauen zu viktimisieren. Der Text schlägt im Kontext eines weiten feministischen Gewaltbegriffs eine Re-Theoretisierung von Gewalt gegen Frauen vor. Ein feministischer Gewaltbegriff sollte erstens das Zusammenspiel von Gewaltstrukturen und -diskursen, zweitens die Interaktion von Ungleichheitsstrukturen in Minderheitengruppen und der Mehrheitsgesellschaft sowie drittens die Interaktion von Ungleichheits- und Gewaltstrukturen an der Schnittstelle von Geschlecht, Kultur, Ethnizität/Nationalität, Religion und Klasse umfassen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Political measures against as well as scientific debates about so-called 'traditional harmful practices' against women in western immigration countries put the necessity of an intersectional concept of violence on the feminist scientific agenda, Such a concept should aim to escape the trap of culturalizing the 'Other'. It should also build the ground to guarantee sustainable harm reduction without stigmatizing minority groups nor victimizing women affected by violence. In the context of a broad feminist notion of violence the article suggests the re-theorization of the concept of violence against women. This conceptualization should include first the interplay of structures and discourses of violence, second the interaction of structures of inequality between minority groups and dominant society, and third the intersection of structures of inequality and violence between gender, culture, ethnicity, religion, and class." (author's abstract)
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme, Migration, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Geschlecht - die überschätzte Dimension sozialer Ungleichheit: zentrale Herausforderungen liegen anderswo
Titelübersetzung:Gender - the overestimated dimension of social inequality: main challenges lie elsewhere
Autor/in:
Alber, Jens
Quelle: WZB-Mitteilungen, (2010) 129, S 7-11
Inhalt: "Die Industriegesellschaft war eine patriarchalisch geprägte Männergesellschaft, die Frauen den Zugang zu privilegierten Positionen versperrte. Post-industrielle Dienstleistungsgesellschaften werden hingegen zunehmend zu Frauengesellschaften, in denen geschlechtsspezifische Unterschiede an Bedeutung verlieren. Seit den 1960er Jahren haben sich die Geschlechterverhältnisse stärker verändert als in den 100 Jahren zuvor. Diese stille Revolution findet in aktuellen Gleichheitsdiskursen zu wenig Berücksichtigung. Ungleichheitsforscher und Gleichstellungsbeauftragte sollten ihr Augenmerk stärker auf die zentralen Herausforderungen unserer Tage richten: das Fortdauern von Klassenunterschieden sowie die prekäre Integration von Migrantenkindern im Bildungswesen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Industrial societies were predominantly male societies which blocked women from access to privileged positions. Present-day post-industrial service economies increasingly become female societies in which gender-specific inequalities lose salience, having undergone more profound changes since the 1960s than in the hundred previous years. Contemporary policy discourses do not yet adequately reflect this silent revolution and should focus more on two central challenges to social integration, i.e. class-related inequalities and the integration of immigrant children into our systems of higher learning." (author's abstract)
Schlagwörter:class position; EU; gender relations; matriarchy; Patriarchat; Gleichstellung; service society; patriarchy; soziale Herkunft; Dienstleistungsgesellschaft; Migrant; Federal Republic of Germany; Kind; Matriarchat; social inequality; equal opportunity; man; United States of America; EU; social background; gender; Klassenlage; Chancengleichheit; migrant; international comparison; Emanzipation; USA; woman; sozialer Wandel; Mann; Geschlechterverhältnis; emancipation; child; internationaler Vergleich; affirmative action; gender-specific factors; social change; soziale Ungleichheit
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Geschlecht bleibt eine wichtige Dimension sozialer Ungleichheit: eine Replik auf Jens Alber
Titelübersetzung:Gender remains an important dimension of social inequality
Autor/in:
Allmendinger, Jutta
Quelle: WZB-Mitteilungen, (2010) 129, S 12-15
Inhalt: "Trotz mancher Fortschritte gibt es weiterhin eine Kluft zwischen den Geschlechtern, wenn es um Lebenschancen und -verläufe geht. Frauen-Erwerbsquoten haben sich verbessert, doch gewaltige geschlechtsspezifische Unterschiede sind geblieben: In ein und demselben Beruf stehen Frauen in der Hierarchie oft unterhalb der Männer, sie unterbrechen häufiger und länger ihre Erwerbstätigkeit, arbeiten öfter Teilzeit als männliche Kollegen. Von freier Entscheidung der Frauen kann keine Rede sein, denn noch lassen die Strukturen ihnen keine echte Wahl - Vollzeitberufstätigkeit und Kinder sind für Frauen beispielsweise meist ein Entweder-Oder." (Autorenreferat)
Inhalt: "Despite great progress, there still remains a gap between the sexes regarding the opportunities in one's lifetime. Employment rates for women have increased but huge gender differences remain: within the same profession women are often positioned lower than men in the hierarchy, women take breaks from working more often and for longer periods of time and work part-time more often than their male colleagues. It is not a question of freedom of choice for women since existing structures still do not give them a real choice - for women, full-time employment and having children are often an either/ or situation." (author's abstract)
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie