Geschlechtsspezifische Entgeltdifferenzierungen: Integration oder Differenzierung der Geschlechter in der Lohnstruktur?
Titelübersetzung:Gender-specific wage differences: integration or differentiation of genders in the wage structure?
Autor/in:
Weiler, Anni
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Differenz und Integration; Opladen, 1997. S 532-537
Details
Inhalt: "Sowohl geschlechtsspezifische Differenzierungen als auch Lohndifferenzierungen sind zentrale Bereiche sozialer Ungleichheit. Die amerikanische Soziologin Joan Acker (1989) argumentiert, daß weder Prozesse sozialer Ungleichheit noch Prozesse geschlechtsspezifischer Differenzierungen verstanden werden können, ohne den Prozeß der Lohndetermination und der Verteilung von Einkommenszuwächsen zu begreifen. Trotz nach wie vor eklatanter struktureller Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern zeichnen sich tendenziell Annäherungen der durchschnittlichen Einkommen ab. Allerdings werden bei einer näheren Analyse recht widersprüchliche Trends erkennbar. Insbesondere bei den Angestellten wird ein unverkennbarer Anstieg des Eingruppierungsniveaus deutlich. Hinsichtlich der Angleichung der Einkommensrelationen ist der Tatbestand besorgniserregend, daß der seit den fünfziger Jahren kontinuierliche tendenzielle Anstieg der Relationen der Frauen- zu den Männereinkommen abbricht bzw. sich umkehrt und der relative Einkommensabstand erneut wächst, eine Tendenz, die auch in vielen anderen Ländern sichtbar wird. Was ist in Zukunft von den geschlechtsspezifischen und den gesellschaftlichen Einkommensdifferenzierungen zu erwarten? In den Industriestaaten können Entwicklungen zu einer stärkeren Einkommensdifferenzierung beobachtet werden. Zeichnet sich eine zunehmende Lohndifferenzierung und eine stärkere soziale Ungleichheit in der Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschlands ab, wie dies z.B. für die USA zutrifft? Muß mit einer noch stärkeren Polarisierung der Einkommen im Zusammenhang mit industriellen und beschäftigungsstrukturellen Veränderungen auf der Basis der Globalisierung der Weltwirtschaft gerechnet werden, und welche sozialstrukturellen Auswirkungen hat dies? " (Autorenreferat)
Schlagwörter:integration; North America; Federal Republic of Germany; Nordamerika; man; United States of America; Lohn; Integration; labor market; Arbeitsmarkt; gender; income; wage; international comparison; salary; Differenzierung; USA; Gehalt; woman; Mann; Einkommen; internationaler Vergleich; differentiation; gender-specific factors
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterdifferenz, soziale Bewegungen und Recht: der Beitrag feministischer Rechtskritik zu einer Theorie sozialer Staatsbürgerrechte
Titelübersetzung:Gender difference, social movements and law: the contribution by feminist criticism of law to a theory of social citizenship laws
Autor/in:
Gerhard, Ute
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Hradil, Stefan; Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Differenz und Integration; Frankfurt am Main, 1997. S 402-420
Details
Inhalt: "Der Beitrag verbindet theoretische Ansätze der Rechtssoziologie, ihre Vorarbeiten über die gesellschaftliche Bedeutung von Recht für soziale Integration und Exklusion mit der in der feministischen Theorie auch international breitgeführten Debatte um Geschlechterdifferenz. Ausgehend von einem prozeduralen Rechtsverständnis wird in Anlehnung, aber auch in einer inhaltlichen Kritik an der Diskurstheorie des Rechts insbesondere die Rolle sozialer Bewegungen für die Erweiterung und Neukonstitution sozialer Staatsbürgerrechte diskutiert. Am Beispiel der Frauenbewegungen als eine der 'Schlüsselfiguren der modernen Zivilgesellschaft' (Cohen/ Arato) werden die verschiedenen Stufen im Kampf um Bürgerrechte und damit um politische, bürgerliche und soziale Gleichberechtigung vorgestellt, um anhand dieser historisch empirischen Analyse die Dimensionen feministischer Rechtskritik zu entfalten: eine rechtssoziologisch empirische, eine moraltheoretisch begründete sowie die feministischen Theorien zur Geschlechterdifferenz. Die Frage, wieviel Differenz zur Herstellung von Gleichheit oder Gerechtigkeit im Geschlechterverhältnis zu berücksichtigen bzw. inwieweit von ihr zu abstrahieren ist, hat unterschiedliche politische Strategien auch in den Frauenbewegungen provoziert und trifft gegenwärtig ins Zentrum der Diskussionen über Liberalismus, Kommunitarismus und Zivilgesellschaft. Die Erörterungen zielen auf den Versuch, ein dynamisches Konzept von Recht und sozialen Bürgerrechten zu begründen, das notwendigerweise die Teilhabe und Inklusion auch der Frauen voraussetzt." (Autorenreferat)
Schlagwörter:soziale Partizipation; Frauenbewegung; criticism; soziale Bewegung; social movement; equality of rights; Gleichberechtigung; Feminismus; Kritik; Recht; civil rights; gender-specific factors; social participation; law; feminism; Bürgerrecht; women's movement
SSOAR Kategorie:politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Rechtsextremismus bei Jugendlichen: Analysen im Rahmen des Sozialkapital-Ansatzes
Titelübersetzung:Right-wing extremism among adolescents: analyses based on the social capital approach
Autor/in:
Boehnke, Klaus; Merkens, Hans; Hagan, John
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Clausen, Lars; Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Gesellschaften im Umbruch"; Frankfurt am Main, 1996. S 818-836
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Inhalt: "Der Beitrag greift Ansätze der amerikanischen Soziologie zu sog. 'subterranean traditions', unterschwelligen Traditionen (David Matza) auf. Diese Ansätze gehen davon aus, daß Hauptkultur und Subkultur - auch und besonders in Deutschland (Everett Hughes) - gleichartige 'dunkle' Traditionen haben, die die Hauptkultur aber in der Regel durch die Ausübung sozialer Kontrolle (Travis Hirschi) und die Bereitstellung von sozialem Kapital (James Coleman) beherrschen kann. Nur bei Wegfall von sozialer Kontrolle und sozialem Kapital in anomieauslösenden gesellschaftlichen Krisensituationen werden, so die im Beitrag vertretene These, Traditionen der Gewalt und des Rechtsextremismus in Subkulturen ausgelebt. Der Wegfall von sozialer Kontrolle und verstärkte Anomiegefühle finden dabei jedoch keinen unmittelbaren Niederschlag in Gewalttätigkeit und Rechtsextremismus, sondern führen insbesondere Jugendliche zunächst in deviante Freizeitgewohnheiten. Erst die Teilhabe an einer auf 'delinquent drift' ausgerichteten Freizeitkultur bewirkt den Durchbruch der vorhandenen unterschwelligen Traditionen unserer Gesellschaft. Die aufgestellten Thesen werden anhand einer längsschnittlich befragten Jugendstichprobe aus Ost- und Westberlin überprüft. Es zeigt sich, daß ein Zusammenhang von Anomie mit Gewalttätigkeit und Rechtsextremismus in der Regel tatsächlich nur vermittelt über die Teilhabe an delinquenten Freizeitaktivitäten zu belegen ist und daß Schule und Familie (stärker noch in Ost- als in Westberlin) bedeutende Quellen sozialen Kapitals sind, die die Teilhabe an solchen Freizeitaktivitäten reduzieren und so dem Ausleben unterschwelliger rechtsextremer und gewalttätiger Traditionen entgegenwirken." (Autorenreferat)
Schlagwörter:delinquency; alte Bundesländer; abweichendes Verhalten; Berlin; adolescent; old federal states; right-wing radicalism; Delinquenz; politische Einstellung; violence; Federal Republic of Germany; Gewalt; Jugendlicher; neue Bundesländer; Rechtsradikalismus; political attitude; deviant behavior; gender-specific factors; subculture; New Federal States; Berlin; Subkultur
SSOAR Kategorie:politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Deinstitutionalisierung des weiblichen Lebenslaufs: Dezentrierungsphänomene in weiblichen Biographien
Titelübersetzung:Deinstitutionalization of the female life career: decentering phenomena in female biographies
Autor/in:
Wohlrab-Sahr, Monika
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Hoffmann-Nowotny, Hans-Joachim; Deutscher Soziologentag "Kultur und Gesellschaft"; Zürich, 1989. S 41-44
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Schlagwörter:woman; way of life; life career; Lebensweise; employment behavior; Lebenslauf; gender-specific factors; role change; Rollenwandel; Erwerbsverhalten
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Konstruktion der idealen Frau: zu einigen Szenen aus den "Bekenntnissen" des Jean-Jacques Rousseau
Titelübersetzung:Construction of the ideal woman: on some scenes from the "Confessions" of Jean-Jaques Rousseau
Autor/in:
Prokop, Ulrike
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Haller, Max; Hoffmann-Nowotny, Hans-Joachim; Zapf, Wolfgang; Deutscher Soziologentag "Kultur und Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 1989. S 129-141
Details
Inhalt: Die feministische ideologiekritische Sichtung der Rousseauschen Schriften hat jene Einschränkungen offengelegt, die das Rousseausche Erziehungsmodell für Frauen verlangt. Die drei Kategorien: Scham statt Vernunft, Sanftmut statt Kampf, Verborgen statt Öffentlich wurden auf die Herausbildung bürgerlicher Subjektivität bezogen und als Zerstörung der weiblichen Individuierung interpretiert. Durch die Herausarbeitung bewußter und unbewußter Handlungsmuster in Textbeispielen von Rousseau wird die Stichhaltigkeit dieser Interpretation überprüft. Es werden vor allem Textstellen aus der Rousseauschen Selbstdarstellung im zweiten Buch der "Bekenntnisse" unter psychoanalytischen Gesichtspunkten betrachtet. Gezeigt wird, daß sich der Konflikt bei Rousseau um die männliche Geschlechtsidentität und Heterosexualität in Dichotomien ausdrückt. Mit der Imago der allmächtigen Frau wird die Ohnmacht, die Bewußtlosigkeit, das Schweigen, die Entmannung verbunden. Dem anderen Pol, dem Redner, dem Machthaber und dem Wissenden wird die Imago der entmachteten Frau zugeordnet. (GF)
Schlagwörter:Selbstdarstellung; education; identity formation; model; self-presentation; Identitätsbildung; Weiblichkeit; identity; Modell; gender role; Menschenbild; image of man; Erziehung; femininity; Identität; woman; Geschlechtsrolle; Rousseau, J.; gender-specific factors; Rousseau, J.
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Weiblichkeit als Kulturform": zur Codierung der Geschlechter in der Moderne
Titelübersetzung:"Femininity as a form of culture": on encoding the genders in modern times
Autor/in:
Honegger, Claudia
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Haller, Max; Hoffmann-Nowotny, Hans-Joachim; Zapf, Wolfgang; Deutscher Soziologentag "Kultur und Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 1989. S 142-155
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Inhalt: Es wird versucht, die soziologischen Fragen um weibliche und/ oder männliche Kultur durch eine historische Perspektive zu ergänzen und zu repräsentieren. Innerhalb von zwei zentralen Zeiträumen - um 1800 und um 1900 - wird die moderne Verschränkung von Kultur und Geschlecht als Produkt einer Dialektik von Alltagswissen und Wissenschaft, von Politik und Moral untersucht und auf unmittelbare wie paradoxe Folgen für gegenwärtige Thematisierungen geschlechtsspezifischer Kulturen hingewiesen. Durch die Analyse des Entstehungskontextes wird eine bestimmte Definition von "Kultur", von "Geschlecht" und von "Geschlecht und Kultur" als kulturelle Selbstverständlichkeit decodiert. Die These ist: Kultur und Geschlecht im modernen Sinne sind gleich ursprünglich. Sie verdanken ihre Entdeckung derselben kulturellen Lage und sozialpolitischen Konstellation; ihrer Systematisierung und Ausdifferenzierung liegen ähnliche Erkenntnisinteressen und Wissensverschiebungen zugrunde. (GF2)
Schlagwörter:common knowledge; Patriarchat; Politik; historische Entwicklung; patriarchy; science; Moral; Weiblichkeit; gender role; femininity; culture; woman; Geschlechtsrolle; historical development; morality; politics; Männlichkeit; Kultur; gender-specific factors; masculinity; Alltagswissen
SSOAR Kategorie:Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Beitrag zur Podiumsdiskussion "Solidarität und Individualisierung"
Titelübersetzung:Contribution towards the podium discussion "Solidarity and individualization"
Autor/in:
Beck-Gernsheim, Elisabeth
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Hoffmann-Nowotny, Hans-Joachim; Deutscher Soziologentag "Kultur und Gesellschaft"; Zürich, 1989. S 393-397
Details
Schlagwörter:Arbeitsteilung; Individualisierung; individualization; division of labor; Familie; gender role; Solidarität; woman; Geschlechtsrolle; family; gender-specific factors; solidarity
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtsspezifische Subkulturen
Titelübersetzung:Gender-specific subcultures
Autor/in:
Lautmann, Rüdiger
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Hoffmann-Nowotny, Hans-Joachim; Deutscher Soziologentag "Kultur und Gesellschaft"; Zürich, 1989. S 376-378
Details
Schlagwörter:Geschlechtsrolle; Feminismus; gender-specific factors; subculture; feminism; Subkultur; gender role
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Komplexität von Lebenslagen als Problem von Frauenforschung und Frauenpolitik
Titelübersetzung:Complexity of living arrangements as a problem in research on women and women's policy
Autor/in:
Cyba, Eva
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Hoffmann-Nowotny, Hans-Joachim; Deutscher Soziologentag "Kultur und Gesellschaft"; Zürich, 1989. S 100-102
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Schlagwörter:woman; Frauenforschung; Frauenpolitik; Lebenssituation; social inequality; women's studies; gender-specific factors; women's policy; soziale Ungleichheit; life situation
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Frauenfrage ist auch eine Männerfrage: (Kommentar)
Titelübersetzung:The women's question is also a men's question: (commentary)
Autor/in:
Lichtblau, Klaus
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Haller, Max; Hoffmann-Nowotny, Hans-Joachim; Zapf, Wolfgang; Deutscher Soziologentag "Kultur und Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 1989. S 156-164
Details
Inhalt: Am Beispiel der Arbeiten von Georg Simmel wird die systematische Verknüpfung von soziologischer Kulturtheorie und Geschlechtermetaphysik exemplarisch aufgezeigt. Ausgangspunkt von Simmels Theorie der soziokulturellen Evolution und der geschlechtlichen Differenzierung ist seine Auffassung, daß die ganze, moderne, auf dem okzidentalen Rationalismus und Intellektualismus beruhende Kulturentwicklung völlig einseitig durch ein "männliches Prinzip" geprägt sei. Darlegegt wird, daß Simmel selbst einen so einseitig auf das männlich-menschliche Geschlecht bezogenen Kulturbegriff vertritt, daß die Frage nach der Möglichkeit einer genuin weiblichen Kultur im objektiven Sinne im Grunde genommen bereits von den kategorialen Voraussetzungen her eindeutig nur negativ beantwortet werden kann. Abschließend wird angedeutet, welche eigentliche Funktion die metaphysische Überhöhung des Tatbestandes der geschlechtlichen Differenzierung innerhalb Simmels Kulturtheorie einnimmt. Das Interesse, welches Simmel dabei verfolgt, wird als post-moderner Impetus bezeichnet. (GF)
Schlagwörter:Theorie; Simmel, G.; Patriarchat; patriarchy; Begriff; concept; Weiblichkeit; Simmel, G.; gender role; sociocultural development; femininity; culture; woman; Geschlechtsrolle; soziokulturelle Entwicklung; theory; Männlichkeit; Kultur; gender-specific factors; Metaphysik; metaphysics; masculinity
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag