Governance-Forschung : zur Tauglichkeit eines modischen politikwissenschaftlichen Konzepts
Titelübersetzung:Governance research : the suitability of a fashionable political science concept
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: Theoriearbeit in der Politikwissenschaft. Eva Kreisky (Hrsg.), Marion Löffler (Hrsg.), Georg Spitaler (Hrsg.). Wien: WUV-Univ.-Verl., 2012, S. 203-214
Inhalt: Der Beitrag widmet sich im Rahmen des Sammelbandes "Theoriearbeit in der Politikwissenschaft" der Governanceforschung und diskutiert den Governance-Begriff als politikwissenschaftliches Konzept. Der Beitrag stellt zunächst die Entwicklung der politikwissenschaftlichen Governance-Debatte als Teil aktueller Transformationen von Staatlichkeit (Abschnitt 2) und als einen politikwissenschaftlichen Paradigmenwandel dar (Abschnitt 3). Daran anschließend macht der Beitrag die Macht- und Herrschaftsleere des Konzepts im Policy-Paradigma der Steuerungstheorie deutlich (Abschnitt 4). Abschließend argumentiert der Beitrag, warum Critical Governance Studies lohnend sein können bzw. wie sie zu Critical State and Governance Studies zu erweitern sind (Abschnitt 5). (ICA2)
Die korrumpierte Universität : Entwicklungslinien nach zwölf Jahren Bologna-Prozess
Titelübersetzung:The corrupted university : development trends after twelve years of the Bologna Process
Autor/in:
Walkenhaus, Ralf
Quelle: Ideen - Macht - Utopie: Festschrift für Ulrich Weiß zum 65. Geburtstag. Ulrich Weiß (Adressat), Bernhard Schreyer (Hrsg.), Ralf Walkenhaus (Hrsg.). Würzburg: Ergon Verl., 2012, S. 289-311
Inhalt: Gesellschaftliche und politische Krisen waren zumindest in Deutschland immer zugleich auch Universitätskrisen, was die besondere Abhängigkeit und Sensibilität dieser Institutionen von ihrer Umgebung unterstreicht. Der Beitrag beschäftigt sich mit den Universitätsreformen und stellt dazu zunächst allgemeine Überlegungen an. Im Fokus des Beitrags steht aber der Bologna-Prozess. Hier werden die Widerstände gegen diesen Prozess und die Bausteine der Bologna-Welt betrachtet. Außerdem wirft der Beitrag einen Blick auf die Politiknetzwerke des Bologna-Prozesses. Die letzten Kapitel des Beitrags widmen sich den Mängeln und Defiziten des Bologna-Reformprozesses. (ICB2)
Schlagwörter:Hochschulwesen; Reform; politische Reform; Bologna-Prozess; Bildung; Hochschulpolitik; Bildungspolitik; Netzwerk; Entwicklung
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Internationalisierungspolitiken und -strategien im deutschen Hochschulsystem
Titelübersetzung:Internationalization policies and strategies in the German university system
Autor/in:
Hahn, Karola; Teichler, Ulrich
Quelle: Funktionswandel der Universitäten: Differenzierung, Relevanzsteigerung, Internationalisierung. Barbara M. Kehm (Hrsg.), Harald Schomburg (Hrsg.), Ulrich Teichler (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Schwerpunktreihe Hochschule und Beruf), 2012, S. 459-474
Inhalt: Der Beitrag analysiert Bedingungen, Politiken und Strategien im Hinblick auf die Globalisierung, Internationalisierung und Europäisierung im deutschen Hochschulwesen. Er geht dabei auf den Wandel von Zielen und Maßnahmen zur Internationalisierung des Hochschulwesens in Deutschland ein, zeigt Internationalisierungsstrategien im Hinblick auf die Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlern auf und beleuchtet den Einfluss des sich wandelnden Zeitgeists auf die Internationalisierungspolitik: Braingain, Bildungsexport, die Ökonomisierung der Hochschulen sowie die Attraktivität des Hochschulstandorts Deutschland sind Beispiele für die diskutierten Themen. Des Weiteren werden räumliche Perspektiven der Internationalisierungspolitiken und -aktivitäten aufgegriffen und Aussagen zur statistischen Datenlage im Hinblick auf die Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlern getroffen. In den Jahren 2003 und 2004 wurde das sogenannte HEIGLO-Projekt durchgeführt, in dem geprüft werden sollte, wie die europäischen Länder in der Hochschulpolitik und die einzelnen Hochschulen in den europäischen Ländern in ihren Strategien mit Internationalität umgehen. Aus diesem Projekt werden abschließend einzelne wichtige Befunde aus Interviews an deutschen Hochschulen vorgestellt. (ICB2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Drei Jahrzehnte Hochschulforschung in Kassel
Titelübersetzung:Three decades of university research in Kassel
Autor/in:
Kehm, Barbara M.; Teichler, Ulrich
Quelle: Funktionswandel der Universitäten: Differenzierung, Relevanzsteigerung, Internationalisierung. Barbara M. Kehm (Hrsg.), Harald Schomburg (Hrsg.), Ulrich Teichler (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Schwerpunktreihe Hochschule und Beruf), 2012, S. 533-558
Inhalt: Im Anhang zum Sammelband "Funktionswandel der Universitäten" zeichnen die Autoren die Geschichte der Hochschulforschung in Kassel nach, die mit der Gründung des Wissenschaftliches Zentrums für Berufs- und Hochschulforschung am 5. Juni 1978 begann und bis heute als Internationales Zentrum für Hochschulforschung (INCHER-Kassel) der Universität Kassel fortgeführt wird. Für die Gründung des Kasseler Forschungszentrums werden u. a. die Hochschulexpansion und die Einführung der Gesamthochschule Kassel als wichtige Rahmenbedingungen für die Etablierung von Forschung über Hochschulfragen insgesamt und für die Schwerpunktbildung der Kasseler Forschung auf die Beziehung von Hochschule und Beruf im Besonderen herausgestellt. Es wird von den Anfangsschwierigkeiten beim institutionellen Start des Kasseler Zentrums in den ersten Jahren berichtet und von den Menschen, die sich von Beginn an in der Entwicklung des Zentrums engagiert haben. Es werden die Themen der Forschungsarbeiten und das forschungsstrategische Grundverständnis sowie Ergebnisse und Wirkungen der Forschungsarbeiten aufgezeigt. Im abschließenden Kapitel wird ein Ausblick auf die Zukunft des Zentrums gegeben, das inzwischen zur größten Hochschulforschungsinstitution an europäischen Universitäten geworden ist. (ICB2)
Studienstufen und Rankings : auf dem Weg zu einer neuen Hochschulstruktur
Titelübersetzung:Study stages and rankings : on the road to a new university structure
Autor/in:
Merkator, Nadine; Teichler, Ulrich
Quelle: Funktionswandel der Universitäten: Differenzierung, Relevanzsteigerung, Internationalisierung. Barbara M. Kehm (Hrsg.), Harald Schomburg (Hrsg.), Ulrich Teichler (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Schwerpunktreihe Hochschule und Beruf), 2012, S. 299-316
Inhalt: Der Beitrag folgt weitgehend einer Expertise auf Anregung der Böckler-Stiftung, in der der Strukturwandel des Hochschulwesens als Hintergrundinformation für politische Diskurse in Deutschland bilanziert worden ist. Die Etablierung der gestuften Studiengänge und die vertikale Differenzierung der Universitäten, die in Ranking-Studien zum Ausdruck kommt, sind zwei zentrale Themen, die die Aufmerksamkeit in jüngster Zeit auf sich gezogen haben. Bevor der Beitrag diese näher beleuchtet, werden die wichtigsten Baustellen und Reformansätze im Hinblick auf strukturelle Veränderungen des Hochschulsystems in der Bundesrepublik Deutschland aufgezeigt. Zunehmende Profilbildung der Hochschulen und tertiäre Bildung außerhalb des Hochschulwesens sind weitere Aspekte, die in dem Beitrag diskutiert werden. Im letzten Kapitel kommen die Autoren zu dem Schluss, dass die Frage, wie sich die Strukturen des Hochschulwesens entwickeln, künftig komplexer anzugehen ist: Wie hängen die Stufung von Studiengängen, die verschiedenen Hochschularten, vertikale und horizontale Differenzierung zusammen, und wie wirken sie auf die zukünftige Gestaltung von Forschung und Studium ein? (ICB2)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Studium und Studierende, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Führungspositionen in der Wissenschaft : zur Ausbildung männlicher Soziabilitätsregime am Beispiel von Exzellenzeinrichtungen
Titelübersetzung:Management positions in science : training of masculine sociability regimes, using excellence institutions as an example
Autor/in:
Beaufays, Sandra
Quelle: Einfach Spitze?: neue Geschlechterperspektiven auf Karrieren in der Wissenschaft. Sandra Beaufays (Hrsg.), Anita Engels (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2012, S. 87-117
Inhalt: Die Verfasserin geht anhand von empirisch-qualitativem Material aus dem Projekt "Frauen in der Spitzenforschung" der Frage nach, welche Voraussetzungen und welche Folgen das ungleiche Geschlechterverhältnis auf der Führungsebene im Untersuchungsfeld hat. In einem ersten Schritt wird gefragt, wie Führungsgremien und -positionen in der Exzellenzinitiative zustande kommen. In einem zweiten Schritt werden Leitungsgremien in actu aus der Sicht von beteiligten Wissenschaftlerinnen beleuchtet. Damit wird das Problem der wissenschaftlichen Führungspositionen von zwei Seiten betrachtet: Zunächst wird gefragt, wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Teil von leitenden Gruppen werden, um daran anschließend zu verstehen, welche sozialen Mechanismen dazu führen, dass die geschlechtshomogene Zusammensetzung dieser Gruppen weitgehend erhalten bleibt. Auf der Basis der Konzepte der sozialen Felder und der symbolischen Gewalt von Pierre Bourdieu wird abschließend eine herrschaftsanalytische Auswertung vorgenommen, die "Männlichkeit" und "Führungspositionen" nicht als gegeben voraussetzt, sondern als Ergebnis feldspezifischer Praxisformen versteht. Überwiegend männlich zusammengesetzte Gremien neigen dazu, Soziabilitätsregime auszubilden, die die Beteiligung von Frauen auf der Führungsebene nachhaltig erschweren und behindern. (ICE2)
Schlagwörter:Führungsposition; Wissenschaftler; Wissenschaftlerin; Männlichkeit; Karriere; Geschlechterverhältnis; Mann
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Hierarchie ohne Macht? : Karriere- und Beschäftigungsbedingungen als 'vergessene' Grenzen der organisatorischen Umgestaltung der deutschen Universitäten
Titelübersetzung:Hierarchy without power? : career and employment conditions as 'forgotten' limits of the organizational restructuring of German universities
Autor/in:
Hüther, Otto; Krücken, Georg
Quelle: Hochschule als Organisation. Uwe Wilkesmann (Hrsg.), Christian J. Schmid (Hrsg.). Wiesbaden: Springer VS (Organisationssoziologie), 2012, S. 27-40
Inhalt: Trotz einer weit reichenden Angleichung der Organisation "Universität" an Organisationen anderer gesellschaftlicher Bereiche bilden die Karrieremuster und Beschäftigungsbedingungen an deutschen Universitäten eine fundamentale Barriere für die Angleichung der Organisation "Universität" an andere Organisationstypen. Sie führen nämlich dazu, dass die Organisationsführung kaum Macht- und Sanktionspotenziale gegenüber den wissenschaftlichen Mitgliedern besitzt. Die neu geschaffenen Anreizmechanismen in Deutschland umfassen nicht den gesamten wissenschaftlichen Kern der Universität, treffen nicht alle Professoren in gleicher Weise und setzen einseitig auf Geld als Steuerungsmedium. Sie können daher - anders als Organisations- und Personalmacht - nicht als basale und umfassende Machtpotenziale der Organisation angesehen werden. (ICE2)
Zwischen Interessenorganisation und Arbeitsorganisation? : Wissenschaftsfreiheit, Hierarchie und Partizipation in der 'unternehmerischen Hochschule'
Titelübersetzung:Between interest organization and work organization? : scientific freedom, hierarchy and participation in the 'entrepreneurial university'
Autor/in:
Zechlin, Lothar
Quelle: Hochschule als Organisation. Uwe Wilkesmann (Hrsg.), Christian J. Schmid (Hrsg.). Wiesbaden: Springer VS (Organisationssoziologie), 2012, S. 41-60
Inhalt: Der Verfasser rekonstruiert einleitend den organisationssoziologischen Referenzrahmen - die Unterscheidung von Arbeits- und Interessenorganisation und ihre Bedeutung für das Verständnis von Hochschulen. Anschließend wird die organisationsrechtliche Frage behandelt, welche Bedeutung der verfassungsrechtlich garantierten Wissenschaftsfreiheit für die Einordnung der Hochschule in dieser Unterscheidung zukommt. Schließlich wird mit Blick auf das Organisationsmanagement die Frage behandelt, wie hoch die Chancen der unternehmerischen Hochschule sind, in der Balance zwischen externen Anforderungen und interner Eigenlogik selbstbestimmt zu agieren, also gerade nicht zur bloßen Erfüllungsgehilfin externer Zwänge zu degenerieren. Dies geht nur durch die aktive Einbeziehung der Mitglieder in die Entscheidungsbildung, und dazu bedarf es der Regelung durch Hierarchie. Die Möglichkeiten für eine in diesem Sinne selbstbestimmte Hochschule wären dann sogar höher als in den früheren Zeiten der Gremienuniversität. (ICE2)
Trends der Hochschulbildung : Gegenwartsdiagnose, Zukunftsprognose, Handlungserfordernisse
Titelübersetzung:Trends in the university level of education : current diagnosis, future prognosis, action requirements
Autor/in:
Pasternack, Peer; Kreckel, Reinhard
Quelle: Wissenschaft und Hochschulbildung im Kontext von Wirtschaft und Medien. Barbara Hölscher (Hrsg.), Justine Suchanek (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 143-164
Inhalt: Die aktuelle deutsche Hochschulreformdebatte fokussiert vor allem Organisations-, Steuerungs- und Finanzierungsfragen. Selbst ein so genuin inhaltliches Projekt wie die grundlegende Neugestaltung der Studiengänge und -abschlüsse im Zuge des Bologna-Prozesses wird vornehmlich unter Organisationsgesichtspunkten diskutiert. In dieser Vereinseitigung bleiben die Fragen der inhaltlichen Entwicklung von Hochschulbildung nach Meinung der Autoren unterbelichtet. Gleichwohl stellt sich die Frage, in welche Richtungen sich die Hochschulbildung entwickeln wird - nicht zuletzt, um wiederum der Sache angemessene Organisationsentscheidungen treffen zu können. Dabei ist sowohl von externen Anforderungen auszugehen als auch von hochschulsysteminternen Trends. Vor diesem Hintergrund stellen die Autoren zunächst die Schwerpunkte aktueller Entwicklungen in der Hochschulbildung dar und prognostizieren zukünftige Trends. Daran schließt sich die Bestimmung prioritärer Handlungsfelder an, wobei in einem ersten Schritt praktische Konsequenzen aus den gegenwärtigen und den zu erwartenden Trends der Hochschulbildung gezogen werden. In einem zweiten Schritt werden die Schlüsselfaktoren der Entwicklung identifiziert, um schließlich die mittelfristigen Ziele zu formulieren, auf welche hin die Hochschulbildungsentwicklung organisiert werden sollte. (ICI2)
Schlagwörter:Hochschulbildung; Organisationsentwicklung; Trend; Zukunft; Bologna-Prozess; Bildungsreform; Handlungsorientierung; Ökonomisierung; Wettbewerb; Studium
Quelle: Wissenschaft und Hochschulbildung im Kontext von Wirtschaft und Medien. Barbara Hölscher (Hrsg.), Justine Suchanek (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 111-122
Inhalt: Der vorliegende Beitrag diskutiert verschiedene Mechanismen des Wissenstransfers an Hochschulen. Es werden dabei nicht nur rechtliche und institutionelle Hindernisse sowie mangelnde individuelle Anreizmechanismen identifiziert, sondern auch darauf hingewiesen, dass der Wissenstransfer in den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften bisher kaum systematisch institutionalisiert wurde. Wie eine Intensivierung der Interaktion zwischen Wirtschaft und Wissenschaft in diesen Fachbereichen möglich ist, wird anhand des Forschungsprojekts "StatiPedja" exemplarisch aufgezeigt. Die dort entwickelte Wissensvermittlungs- und Forschungsinfrastruktur kann den Wissenstransfer für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften schnell und wirkungsvoll im transnationalen Kontext ermöglichen, indem sie Daten zentralisiert, visualisiert und neue Anreizmechanismen für den hochschulischen Wissenstransfer in die Gesellschaft schafft. Die Wissenschaftler können ihre öffentliche und wissenschaftsinterne Präsenz erhöhen und ihr Wissen auf einfache Art popularisieren. Darüber hinaus ermöglicht der Netzwerkcharakter des Transferprojekts auf einfache Art und Weise die persönliche Zusammenführung von Wissensanbietern und Wissensnachfragern. Die Autoren beleuchten abschließend die Wirtschaftlichkeit von "StatiPedja" für die Hochschulen. (ICI2)