Innovationen - Technikwelten, Frauenwelten : Chancen für einen geschlechtergerechten Wandel des Innovationssystems in Deutschland
Titelübersetzung:Innovations - technological worlds, women's worlds : opportunities for a gender-friendly change in the innovation system in Germany
Herausgeber/in:
Buhr, Regina
Quelle: Berlin: Wostok Verl.-Ges., 2006. 176 S.
Inhalt: "Das Buch zeigt, dass technisch qualifizierte Frauen nicht zuletzt aufgrund des demographischen Wandels und des sich anbahnenden Fachkräftemangels immer dringender gebraucht werden. Technik wird für immer mehr junge Frauen attraktiv. Noch nie gab es so viele Studienanfängerinnen in den Ingenieurwissenschaften. Doch immer mehr Technikfrauen verlassen oder verlieren nach einiger Zeit ihren technischen Arbeitsplatz. Nur mit den Kompetenzen, dem Wissen und den Fertigkeiten qualifizierter Technikerinnen und Ingenieurinnen ist jedoch die technische Vorrangstellung Deutschlands zu erhalten. Wenn man mehr Mädchen und Frauen für technische Berufe gewinnen und ihre erfolgreichen Karriereverläufe in diesen Bereichen sichern will, dann müssen Änderungen in den Rahmenbedingungen von Schule, Ausbildung und Studium stärker als bisher mit strukturellen und kulturellen Veränderungen der Arbeitswelt verknüpft werden, stellen die Autorinnen und Autoren fest. Um sicherzustellen, dass junge Frauen in ihren anvisierten Berufsfeldern gehalten werden, bedarf es zudem gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Veränderungen, die schulische Techniksozialisation, technische Ausbildung und Berufstätigkeit als verzahnte Einheit betrachten." (Autorenreferat)
Inhalt: Rund siebzig Prozent der Studierenden ist inzwischen neben dem Studium erwerbstätig. Der Beitrag untersucht Ausmaß und Bedeutung fachnaher studentischer Erwerbsarbeit von Studierenden technischer Fächer (Bauingenieurwesen, Informatik und Maschinenbau) mittels quantitativer und qualitativer Methoden. Es zeigt sich, dass das Bild vom Vollzeitstudierenden mit der heutigen Studienrealität nicht mehr zu vereinbaren ist. Die meisten Studierenden studieren nur mehr in Teilzeit. Rund die Hälfte aller Studierenden arbeitet schon während des Studiums nahezu halbtags fachnah, das heißt nahe an oder in ihrem künftigen Beruf. Für diese fachnah Jobbenden stellt ihre Erwerbstätigkeit eine Investition in die Zukunft dar. Die damit verbundene Verlängerung der Studiendauer sollte bei der Gestaltung der Studiengänge berücksichtigt werden, da nicht davon auszugehen ist, dass sich die finanzielle Situation der Studierenden in der nächsten Zukunft deutlich verbessern wird. Studiengebühren werden die Lage eher verschärfen, weil dieses Geld für viele Studierende nun auch noch durch Jobben verdient werden muss. (IAB)
Digitale Medien in der Bildung : soziale Innovation und technische Neugier - zum Zusammenhang von technologischer Bildung und der Zukunft der Informationsgesellschaft
Titelübersetzung:Digital media in education : social innovation and technical curiosity - the relationship between technological education and the future of the information society
Autor/in:
Schelhowe, Heidi
Quelle: Die Hälfte des Hörsaals: Frauen in Hochschule, Wissenschaft und Technik. Annette Spellerberg (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 147-160
Inhalt: "Heidi Schelhowe nimmt das weit verbreitete Desinteresse von Mädchen und Frauen gegenüber technischen Artefakten zum Anlass, neue Lehr- und Lernformen in der Informatik zu erproben. Die Qualität des Zugangs zu Digitalen Medien hält sie für entscheidend bei der Gestaltung des zukünftigen Geschlechterverhältnisses, denn der Status quo legt eine wachsende Abhängigkeit von zumeist männlichen Experten und das Zurückbleiben von Frauen in der Informations- und Wissensgesellschaft nahe. Ihr Ziel besteht darin, über den Umgang mit Computern und über den Prozess der Konstruktion von Software diese Technologie für beide Geschlechter zu öffnen. Anhand von praktischen Beispielen wird berichtet, wie Software besser gestaltet und der Zugang zum Programmieren erleichtert werden kann. Besonders nachhaltig erscheint das 'Zentrum für Interaktion mit Digitalen Medien', in dem (Medien-)Informatik- und Lehramtsstudierende eine gemeinsame Lernumgebung aufbauen, eine Vielfalt der Technikentwicklung kennen lernen und sich als Gestalter/innen von Bildungsumgebungen begreifen. Da heute in der Informatik nicht von fertigen Produkten ausgegangen werden kann, sondern die Prozessorientierung und die Kommunikation im Mittelpunkt stehen, gibt sie Anstöße für ein stärker wechselseitiges, kooperierendes Lernen und Lehren. Die Weitergabe vorhandenen Wissens sollte einen wesentlichen Bestandteil der Informatikausbildung darstellen. Schelhowe schließt mit den Studierenden Verträge ab, in denen die wechselseitigen Leistungen vereinbart werden. Die Förderung von Fragekultur, Austausch, Netzwerkbildung und der Nachweis von Studienleistungen durch wechselseitige Lehr- und Arbeitseinheiten unter Studierenden der verschiedenen beteiligten Disziplinen soll die in der entstehenden Wissensgesellschaft gestaltende Schlüsselqualifikation 'Medienbildung' eröffnen." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Technik und Gender : Ingenieurwissenschaften als Studium und Wissenschaft von Frauen
Titelübersetzung:Technology and gender : engineering sciences as academic studies and science for women
Autor/in:
Neusel, Ayla
Quelle: Die Hälfte des Hörsaals: Frauen in Hochschule, Wissenschaft und Technik. Annette Spellerberg (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 75-95
Inhalt: "Der geringe Anteil von Frauen in den Technik- und Ingenieurwissenschaften war ein Anlass für Ayla Neusel, über Vorteile nachzudenken, die sich aus einer höheren Frauenquote in diesen Fächern ergeben könnten. Als eine Ursache für das geringe Interesse von Frauen z.B. an der Elektrotechnik identifiziert sie vor allem das Selbstbild der technischen Fächer, das geprägt ist von der 'männlichen Normalbiographie' mit überlangen Arbeitszeiten und einem männlichen beruflichen Habitus. Eine genauere Aufschlüsselung der Ingenieurwissenschaften zeigt, dass Frauen vor allem in interdisziplinären und neuen Fächern anzutreffen sind. Neusel führt aus, dass das andere Erfahrungswissen von Frauen auch zu veränderten Themenwahlen und Prioritäten in diesen Fächern führen würde. Als Beleg führt die Autorin die Internationale Frauenuniversität an, die im Rahmen der Expo 2000 in Hannover unter ihrer Leitung stattfand und bei sechs Projektbereichen u.a. die Themen Informatik und Wasser zum Gegenstand hatte. Der interkulturelle und interdisziplinäre Ansatz führte vor allem zu stärkeren Nützlichkeitsüberlegungen bei technischen Projekten und neuen technischen Gestaltungen. Neusel plädiert für einen monoedukativen Masterstudiengang in Technik, der für Frauen aus der ganzen Welt offen sein und an jeder technischen Hochschule eingerichtet werden sollte." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Prozesse indirekter sozialer Schließung in Natur- und Technikwissenschaften an Hochschulen : Bericht aus einem laufenden Forschungsprojekt
Titelübersetzung:Processes of indirect social closure in natural and technical sciences at universities : report from a current research project
Autor/in:
Lehmann, Jasmin; Neuß, Sonja
Quelle: IFF Info : Zeitschrift des Interdisziplinären Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 22 (2005) Nr. 30, S. 77-82
Inhalt: Die Autorinnen geben einen ersten Einblick in ein bis Oktober 2006 laufendes Forschungsprojekt des Interdisziplinären Zentrums für Frauen- und Geschlechterforschung (IFF), in welchem ausgehend von der Habitus-Feld-Konzeption von Pierre Bourdieu der Frage nachgegangen wird, welche Faktoren zur Reproduktion asymmetrischer Geschlechterverhältnisse in den Natur- und Technikwissenschaften beitragen und inwieweit diese Reproduktion als ein Prozess der sozialen Schließung beschrieben werden kann, der vor allem auf den mittleren Status- bzw. Qualifikationsebenen an deutschen Hochschulen wirksam wird. Die Ausgangsthese der Studie ist, dass die Reproduktion asymmetrischer Geschlechterverhältnisse durch das Wechselspiel zwischen den institutionellen Rahmenbedingungen an Hochschulen und der männlichen Kultur der mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen einerseits und den Wahrnehmungs-, Deutungs- und Handlungsmustern der Akteure andererseits erklärbar wird. Im Vordergrund stehen daher nicht nur die objektiven strukturellen Aspekte von sozialer Schließung, sondern auch die auf der subjektiven Ebene wahrgenommenen Schließungsmechanismen bzw. -prozesse. Als Bezugsgröße wurde der Frauenanteil in den Fächergruppen Mathematik/Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften an Hochschulen ausgewählt, insbesondere das "Input-Output-Verhältnis" zwischen der untersten Statusebene der Studentinnen und der höchsten Statusebene der Professorinnen. (ICI2)
Gedanken des Beitrags eines Frauenstudienganges zum Wandel von Organisationen - Verhältnis von Effizienz und Teilhabe an Hochschulen zur Begleitung von Wandlungsprozessen am Beispiel der FH Stralsund
Titelübersetzung:Thoughts on the contribution by a women's channel of academic studies to the change in organizations - relationship between efficiency and participation at universities
Autor/in:
Jordanov, Petra
Quelle: Netzwerke. Formen. Wissen: Vernetzungs- und Abgrenzungsdynamiken der Frauen- und Geschlechterforschung. Nina Feltz (Hrsg.), Julia Koppke (Hrsg.). Tagung "Netzwerke. Formen. Wissen"; Münster: Lit Verl. (Focus Gender), 2005, S. 94-102
Inhalt: Seit dem Wintersemester 2000/2001 wird am Fachbereich Maschinenbau der FH Stralsund der erste und einzige Frauenstudiengang Ostdeutschlands angeboten. Es handelt sich um einen Modellstudiengang im Wirtschaftsingenieurwesen. Der Frauenstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen ist ein Studiengang mit technisch-wirtschaftlicher Ausrichtung. In den Studieninhalten findet sich eine Verknüpfung technischer, betriebswirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Sachverhalte. Das Modell der FH Stralsund entspricht einer besonderen Konzeption, die bisher so in den anderen Frauenstudiengängen noch nicht erprobt und umgesetzt wurde: monoedukatives Grund- und Hauptstudium in den technischen Lehrgebieten verbunden mit koedukativen Elementen in nichttechnischen Lehrgebieten. Die Monoedukation beschränkt sich folglich ausschließlich auf die technischen Fächer und die neue Schwerpunktsetzung Kommunikation - Information - Management. In den wirtschaftlichen Fächern werden die Lehrveranstaltungen koedukativ durchgeführt. Die daraus resultierenden gemeinsamen Arbeiten der Studierenden in Form von Projektaufgaben, Referaten und Hausarbeiten, wie z.B. in den Fächern BWL und VWL, tragen zum Abbau von Barrieren und Vorurteilen bei. Das hat den Vorteil, dass den Frauen keine Sonderrolle mehr zugeschrieben wird. (ICA2)
Zur Herstellung epistemischer Autorität : eine wissenssoziologische Studie über die Physik an einer Elite-Universität in den USA
Titelübersetzung:Creation of epistemic authority : a study from the aspect of sociology of knowledge on physics at an elite university in the United States of America
Inhalt: "Die Autorin geht in diesem Buch sozialen Konstruktionsprozessen für die Herstellung einer auf Wissen beruhenden, das heißt epistemischen, Autorität am Beispiel der Physik nach. In der theoretischen Diskussion setzt sie sich mit Positionen der Science Studies und der Frauen- und Geschlechterforschung über die Physik auseinander und analysiert in einer empirischen Studie qualitative Interviews mit Doktorandinnen und Doktoranden der Physik an einer naturwissenschaftlich-technisch ausgerichteten Elite-Universität in den USA. Es wird aufgezeigt, wie epistemische Autorität mittels hierarchisch zueinander angeordneter Klassifikationen und Wissensterritorien etabliert und auf formalen, informellen und diskursiven Ebenen an einer lokalen Institution vermittelt wird." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Monographie
Frauen in Technik und Naturwissenschaft
Titelübersetzung:Women in technology and natural science
Herausgeber/in:
Bundesagentur für Arbeit
Quelle: Abi : dein Weg in Studium und Beruf, Jg. 29 (2004) H. 4, S. 14-22
Inhalt: Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft ist die Zahl der erwerbstätigen Frauen zwischen 1991 und 2002 um 630.000 gestiegen, die der Männer um 1,5 Millionen gesunken. Auch zeigt sich ein eindeutiger Trend: Frauen erobern immer mehr Männerberufe, vor allem in Technik und Naturwissenschaften. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Steigerung des Frauenanteils in technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen an Hochschulen von 1993 bis 2002. Hierzu wurden Daten des statistischen Bundesamtes für den Bereich Maschinenbau/ Verfahrenstechnik nach den Fächergruppen Mathematik, Biologie und Physik ausgewertet. Besonders beliebt bei den Frauen waren die Fächergruppen Pharmazie und Biologie, gefolgt von Chemie. Im Mittelfeld befindet sich Elektrotechnik und Informatik. Auffällig ist, dass Bereiche wie Verkehrstechnik/ Nautik, Vermessungswesen und Raumplanung für Studentinnen weniger interessant sind. Angesichts des zu erwartenden Fachkräftemangels auch in den Ingenieurwissenschaften, muss um mehr Studienanfängerinnen geworben werden. In Bezug auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist festzustellen, dass diese 'eine gute Organisation erfordert', die flexiblere Arbeitszeiten und eine bessere Kinderbetreuung implizieren. Der Beitrag schließt mit Berichten von Absolventinnen und Studentinnen der Technik und Naturwissenschaften, die über ihre Studienmotivation und Berufswünsche sprechen. (IAB)
Titelübersetzung:Labor market for female academics
Autor/in:
Schreyer, Franziska
Quelle: Selbstverwaltung aktuell, Jg. 13 (2004) Sonderausg. Jan., S. 23-24
Inhalt: Die Arbeitsbedingungen für Akademikerinnen sind gegenüber den Männern geringfügig schlechter: Sie arbeiten häufiger auf unteren und mittleren Ebenen der betrieblichen Hierarchie, seltener auf höheren. Auch ihre Arbeitslosenquote liegt mit 4,4 Prozent über der der Männer (3,2 Prozent). Die Zukunftsaussichten für weibliche Akademiker werden prinzipiell als positiv eingeschätzt, da sich ein Mangel an Hochqualifizierten bemerkbar machen wird. Als Gefahr wird allerdings gesehen, dass insbesondere in den Technikwissenschaften zu wenig weiblicher Nachwuchs vorhanden ist. Ferner behindert der erhöhte Betreuungs- und Pflegebedarf in einer alternden Gesellschaft die Möglichkeit weiblicher Berufstätigkeit. (IAB)