Die Gleichstellungsgesetzgebung in der EG: ein Hoffnungsschimmer für Frauen aus der ehemaligen DDR?
Titelübersetzung:Equal opportunities legislation in the EC: a glimmer of hope for women from the former GDR?
Autor/in:
Hörburger, Hortense
Quelle: Frauenerwerbsarbeit : Forschungen zu Geschichte und Gegenwart. München, 1993, S 187-197
Inhalt: Der europäische Einigungsprozeß ist langsamer als der deutsche verlaufen und Frauen, so die These der Autorin, kommen "formal auch sehr viel besser weg". Sie skizziert die Ansätze der europäischen Gleichstellungspolitik und deren Schwachstelle: der ganzheitliche Bezug auf die weibliche Lebensbiographie fehle völlig, im Vordergrund stehe nur die Chancengleichheit von weiblichen und männlichen Arbeitnehmern. An Beispielen von Urteilen und juristischen Richtlinien beschreibt sie die Handhabung des europäischen Rechts. Trotz aller Unsicherheiten, so ein Fazit, habe sich gezeigt, daß die bisherige Gleichstellungspolitik auf europäischer Ebene weit über die bundesdeutsche hinausreicht und deshalb ein wichtiges Instrument für erwerbstätige Frauen in den alten und neuen Bundesländern Deutschlands bleibt. (rk)
Schlagwörter:Arbeitsmarkt; women's employment; occupational research; Wiedervereinigung; Gleichstellung; Europe; Frauenforschung; women's studies; women's policy; EG; Federal Republic of Germany; Europa; Berufsforschung; reunification; neue Bundesländer; Frauenpolitik; EC; affirmative action; gender-specific factors; New Federal States; Frauenerwerbstätigkeit; labor market
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Die Methoden haben gewechselt, die "Geschlechtsabzüge" bleiben: auf dem Weg zu einer Neubewertung von Frauenarbeit?
Titelübersetzung:Methods have changed, but the "gender-related deductions" remain: on the road to a reassessment of women's work?
Autor/in:
Jochmann-Döll, Andrea; Krell, Gertraude
Quelle: Frauenerwerbsarbeit : Forschungen zu Geschichte und Gegenwart. München, 1993, S 133-148
Inhalt: Berufe, die hauptsächlich von Frauen ausgeübt werden, sind oft Berufe mit vergleichsweise geringem Verdienst. Ausgehend von dieser Überlegung fragen die Autorinnen, ob hier eine systematische Unterbewertung von Frauenarbeit und damit eine Diskriminierung vorliegt. Sie schildern im Überblick die historischen Grundsätze der Arbeitsbewertung in Deutschland, gehen auf "Geschlechtsabzüge" bei der Bewertung von Arbeitern und Arbeiterinnen ein, wobei bis etwa zum Jahr 1940 nach Qualifikation unterschieden worden sei. Frauen erhielten jedoch nur 40-70 Prozent der Männerlöhne. Diese "Geschlechtsabzüge" seien auch bei der Neugestaltung einer "Arbeitsbewertung" (ab 1942) erhalten worden. Die Autorinnen gehen abschließend auf Aspekte der angelsächsischen Diskussion um die methodenkritische Analyse zur systematischen Unterbewertung von Frauenarbeitsplätzen ein ("comparable worth"-Diskussion) und skizzieren die dort vorgetragenen Argumente. (rk)
Frauendiskriminierung in Ost und West: oder: die relativen Erfolge der Frauenförderung. Eine Bestandsaufnahme in den beiden ehemaligen deutschen Staaten
Titelübersetzung:Discrimination against women in east and west Germany: or: the relative successes of the promotion of women. A review in both former German states
Autor/in:
Ochs, Christine
Quelle: Frauenerwerbsarbeit : Forschungen zu Geschichte und Gegenwart. München, 1993, S 47-67
Inhalt: Die Autorin skizziert einige zentrale Aspekte der Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen und versucht Unterschiede und Gemeinsamkeiten in beiden deutschen Staaten aufzuzeigen. Es geht um einen überblicksartigen Vergleich, so die Autorin, da vor allem die bisher vorliegenden Daten aus der DDR noch unzureichend und z.T. nicht mit den westdeutschen Materialien zu vergleichen sind. Die Autorin geht ein auf Aspekte der Erwerbsbeteiligung von Frauen, beschreibt die Frauenpolitik in der DDR, die zwischen Erwerbstätigkeit und Mutterschaft angesiedelt gewesen sei, während die Frauenleitbilder im Westen die Erwerbstätigkeit von Frauen weder politisch anstrebten noch besonders förderten ("Mutterschaft gegen Beruf"). Sie erläutert Probleme von Teilzeitarbeit und Fragen von Kinderbetreuungseinrichtungen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei in beiden deutschen Staaten ein Frauenproblem gewesen. Nach der Wiedervereinigung müsse eine langfristige Strukturpolitik mit Quotierungsregelungen die Frauen berücksichtigen, heißt ein Fazit. (rk)
Schlagwörter:women's employment; alte Bundesländer; Wiedervereinigung; Kindergarten; Frauenforschung; old federal states; part-time work; women's studies; German Democratic Republic (GDR); women's policy; kindergarten; Federal Republic of Germany; DDR; Teilzeitarbeit; reunification; intercultural comparison; interkultureller Vergleich; Frauenpolitik; gender-specific factors; employment research; Frauenerwerbstätigkeit; Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Frauenarbeit im Schatten: Anmerkungen zum Androzentrismus der Wirtschaftswissenschaften
Autor/in:
Rudolph, Hedwig
Quelle: Geld und Leben: Überlegungen zu einer feministischen Ökonomie. Bochum (SWI-Materialien), 1993, S 9-13
Schlagwörter:Wissenschaftssoziologie; sociology of science; Frauenforschung; women's studies; Androzentrismus; androcentrism; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Wirtschaftswissenschaftler; economist; woman; alte Bundesländer; old federal states; neue Bundesländer; New Federal States; Federal Republic of Germany; Studentin; female student; Wirtschaftswissenschaft; economics
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie
Quelle: Frauenerwerbsarbeit : Forschungen zu Geschichte und Gegenwart. München, 1993, S 85-107
Inhalt: Die Autorin geht der Qualität von Arbeitsbedingungen nach, wobei sie unter "Qualität" in Anlehnung an die Sozialindikatorenforschung sowohl "objektive" Bedingungen (Einkommen, Teilhabe an arbeits- und sozialrechtlichen Sicherungen) als auch deren subjektive Wahrnehmung versteht. Sie skizziert eingangs die "geschützte" bzw. "ungeschützte" Teilzeitarbeit und geht auf Arbeitsverhältnisse ein, die Merkmale der "kapazitätsorientierten variablen Arbeitszeit" (Kapovaz) aufweisen. Zunächst stellt sie dann den sozialversicherungs- und arbeitsrechtlichen Rahmen dieser Arbeitsverhältnisse in der Bundesrepublik dar. Danach versucht sie die Einschätzung der "Qualität der Arbeit" durch die Beschäftigten anhand der Daten des "Sozioökonomischen Panels" nachzuvollziehen. Die Ergebnisse werden in einem Qualitätsurteil zusammengefaßt und im Überblick dargestellt. Generell, so ein Fazit, könne die Qualität der Teilzeitarbeit nicht als "besser" oder "schlechter" im Vergleich zur Vollzeitarbeit bewertet werden. (rk)
Schlagwörter:women's employment; alte Bundesländer; old federal states; Frauenforschung; part-time work; women's studies; Federal Republic of Germany; Teilzeitarbeit; employment relationship; Arbeitsverhältnis; gender-specific factors; employment research; Frauenerwerbstätigkeit; Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Frauenerwerbstätigkeit, Qualifikation und Entlohnung in fünf Betrieben des Kreises Freiberg/Sachsen in den Jahren 1945 bis 1980
Titelübersetzung:Gainful employment of women, qualification and wages in five enterprises in the Freiberg district of Saxony between 1945 and 1980
Autor/in:
Eichfeld, Rosemarie
Quelle: Frauenerwerbsarbeit : Forschungen zu Geschichte und Gegenwart. München, 1993, S 167-185
Inhalt: Die Autorin bezieht sich auf eine Analyse, die Mitte der achtziger Jahre in Sachsen durchgeführt wurde. Untersucht wurden zwei Betriebe der metallverarbeitenden und drei Betriebe der Leichtindustrie. Skizziert werden Technik, Arbeitsorganisation, die geschlechtstypische Zuweisung von Arbeitsplätzen, Entwicklung der Struktur und Qualifikation der Beschäftigten sowie die Entwicklung der Löhne. Die ökonomische Gleichstellung der Frau mit dem Mann in industriellen Arbeitsprozessen konnte in den untersuchten Betrieben, so ein Fazit der Autorin, nicht verwirklicht werden. So wurden etwa Frauen bei gleicher Qualifikation an minderwertigeren Arbeitsplätzen eingesetzt, die Familienarbeit zwang Frauen häufiger zu einem Wechsel des Arbeitsplatzes mit Lohnminderung an der neuen Arbeitsstelle etc. (rk)
Schlagwörter:women's employment; Industriebetrieb; German Democratic Republic (GDR); Industrieforschung; Federal Republic of Germany; Saxony; Industrieberuf; industrial occupation; neue Bundesländer; industrial plant; Industrie; New Federal States; Lohn; labor market; Arbeitsmarkt; occupational research; Sachsen; Lohnpolitik; wage policy; Frauenforschung; wage; industrial enterprise; Industrieanlage; women's studies; industry; DDR; industry research; Berufsforschung; gender-specific factors; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Gleichberechtigungsmaßnahmen und Entwicklungen im Personalmanagement in Europa
Titelübersetzung:Measures relating to equality of rights and personnel management developments in Europe
Autor/in:
Hegewisch, Ariane
Quelle: Frauenerwerbsarbeit : Forschungen zu Geschichte und Gegenwart. München, 1993, S 198-214
Inhalt: Die Autorin skizziert die von der Europäischen Gemeinschaft gesetzten Rahmenbedingungen für eine Gleichbehandlung von Mann und Frau auf dem Arbeitsmarkt. Inwieweit das kommende Jahrzehnt eine Umsetzung des Gleichbehandlungsprinzips - mit positiven Resultaten auf die Stellung der Frau im Berufsleben - bringt, hängt auch, so eine These der Autorin, von den Entwicklungen der betrieblichen Personalarbeit ab und von dem Druck, den Frauen auf Betriebsebene ausüben können. Sie beschreibt künftige wichtige Entwicklungen des Personalmanagements (flexible Beschäftigungsverhältnisse, dezentrale Vergütungspolitik etc.). Gerade diese Entwicklungen, so ein Fazit, vermindern aber auch die Erfolgschancen betrieblicher Gleichberechtigungsmaßnahmen. Als Gegengewicht könnten sich Frauen in Westeuropa auf die demographische Entwicklung stützen, die zu einer Verminderung und Überalterung der Erwerbsbevölkerung und damit zu einer größeren Nachfrage an weiblicher Erwerbsarbeit führen wird. (rk)
Zur Krise der Frauenerwerbstätigkeit in den neuen Bundesländern
Titelübersetzung:The crisis in the gainful employment of women in the new Bundesländer
Autor/in:
Jasper, Gerda
Quelle: Frauenerwerbsarbeit : Forschungen zu Geschichte und Gegenwart. München, 1993, S 108-130
Inhalt: Die Wahrnehmung der erweiterten Lebenschancen und individuellen Entfaltungsmöglichkeiten im Zuge der Wiedervereinigung ist für Frauen in Ostdeutschland schwieriger und beschränkter möglich als für Männer. Ausgehend von dieser These skizziert die Autorin in Grundzügen die Situation von Frauen in den neuen Bundesländern. Vorruhestand, Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit bedeuten besonders für Frauen "eine Erosion ihrer sozialen Identität". Die Autorin schildert mögliche Ursachen für die Ausgrenzung von Frauen aus dem Arbeitsmarkt und geht dann anhand von Arbeitsmarktstatistiken auf die konkrete Lage von Frauen auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt ein. Die Autorin fordert eine Umverteilung von Erwerbsarbeit durch eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung, gezielte Strukturpolitik etc. zur Schaffung von Arbeitsplätzen für Frauen. (rk)
Schlagwörter:women's employment; Wiedervereinigung; Frauenforschung; women's studies; Federal Republic of Germany; employment relationship; reunification; neue Bundesländer; Arbeitsverhältnis; gender-specific factors; New Federal States; employment research; Frauenerwerbstätigkeit; Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Zwischen Arbeitsmarkt und Familie : Frauenarbeit in den alten Bundesländern
Titelübersetzung:Between the labor market and the family : women's work in the old Bundesländer
Autor/in:
Maier, Friederike
Quelle: Frauen in Deutschland 1945-1992. Gisela Helwig, Hildegard Maria Nickel. Berlin: Akademie Verl., 1993, S. 257-279
Inhalt: Anhand der Entwicklung der Frauenerwerbstätigkeit seit Beginn der fünfziger Jahre wird die widersprüchliche Situation dargestellt, in der Frauen zwischen Familie und eigenen Lebensentwürfen in den alten Bundesländern berufstätig sind. Bilanziert werden Daten und Studien zur Erwerbstätigkeit, zur Stellung der Frau im Beruf, zur Entwicklung der Einkommen und der Arbeitszeiten. Ziel der Autorin ist es, sowohl die Veränderungen und deren Einflußfaktoren in der Situation von Frauen deutlich zu machen als auch die Kontinuitäten darzustellen. Die Wirtschaftsentwicklung der Bundesrepublik stellt dabei den Bezugspunkt für die Entwicklung der Berufstätigkeit und der Familienarbeit dar. Am Beispiel einiger Politikfelder werden die Integration von Frauen sowie die politischen und sozialen Regelungen im Bereich Familie, Arbeitsmarkt und Soziales näher analysiert. Abschließend greift die Autorin Entwicklungen auf dem gesamtdeutschen Arbeitsmarkt auf, um daran für die Frage nach künftigen Tendenzen einige Anhaltspunkte zu entwickeln. (rk)
Schlagwörter:Frauenforschung; Wiedervereinigung; alte Bundesländer; Familie; Frauenerwerbstätigkeit; berufstätige Frau; Frauenbild; Arbeitsteilung
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Das Demokratiedefizit der EG und die Verrechtlichung der Frauenfrage
Titelübersetzung:The democracy deficit of the EC and the increasing legalization of the women's question
Autor/in:
Schunter-Kleemann, Susanne
Quelle: Herrenhaus Europa: Geschlechterverhältnisse im Wohlfahrtsstaat. Susanne Schunter-Kleemann (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 1992, S. 29-58
Inhalt: Die Autorin untersucht den inneren Zusammenhang zweier zentraler defizitärer Bereiche des bisherigen europäischen Integrationsprozesses. Sie versucht zu zeigen, daß die mangelnde politische Gestaltungsfunktion des Europäischen Parlaments wesentlich dazu beigetragen habe, daß die europäische Gleichstellungspolitik "konzeptionell und institutionell" zu kurz greife. Der Gleichstellungspolitik liege ein Politikverständnis zugrunde, das den "defizitären" Frauen nahelegt, es den vorbildhaften "Normalbürgern" gleichzutun und sich ohne Rücksicht auf die ökologischen und menschlichen Kosten im Wettbewerb auf dem Markt zu behaupten. Überlegungen zur Rolle und Aufgabe eines "EG-Frauennetzwerkes" schließen den Beitrag ab. (rk)