Arbeit und Geschlechterverhältnisse im Umbruch : (Des)Ingegration der Lebenssphären?
Titelübersetzung:Restructuring work and gender : (dis)integrating worlds?
Autor/in:
Peinl, Iris; Völker, Susanne
Quelle: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 11 (2001) H. 1, S. 63-76
Inhalt: "Ausgehend von dem Umbruch der Erwerbsarbeit in Richtung einer flexibilisierten, markteffizienten Tertiarisierung fragen wir nach Chancen für Frauenerwerbsarbeit. Dabei richten wir den Blick insbesondere auf das Verhältnis zwischen Erwerbssphäre und außerbetrieblichem Leben. Die Ausgangsthese lautet: Dem Umbruch der Arbeit sind 'Entgeschlechtlichungstendenzen' inhärent. Diese werden jedoch sowohl von überdauernden Geschlechterungleichheiten, als auch durch die Verdrängung gesellschaftlicher Reproduktionsnotwendigkeiten in das 'Private' als (neu konfigurierte) 'Vergeschlechtlichungsprozesse' konterkariert. Als Ergebnis zeigen sich zwiespältige Integrations- aber auch zunehmend Desintegrationseffekte für 'weibliche' Erwerbsarbeit. Diese These wird mit Befunden einer empirischen Untersuchung bei der Deutschen Bahn AG erhärtet, deren rigoroser Umbau hin zu börsenfähiger Wirtschaftseffizienz u.E. paradigmatisch für Unternehmensreorganisationen gelten kann. Das Fazit lautet: Nur über eine konsensuale Arbeitspolitik, die die Symmetrierung der außer- und innerbetrieblichen Lebensbereiche beinhaltet, ist eine nachhaltige Chancenerweiterung für Frauenerwerbsarbeit möglich. Sie ist - mittelfristig - auch die Voraussetzung für eine 'geschlechtsneutrale' Bestenauslese der Unternehmen und damit ihrer Wirtschaftseffizienz." (Autorenreferat)
Inhalt: "As gainful employment is transformed towards more flexible, market-efficient work in the service sector, we examine the opportunities for women, focussing in particular on the relationship between the world of paid work and the world outside. Our underlying thesis is that trends towards 'undoing gender' are an inherent feature of the reorganisation of work. However, these processes are countered by persistent gender inequalities and by off-loading society's reproductive needs into the 'private' sphere, which triggers new (reconfigured) gendering processes. The effects are ambivalent: 'women's' paid employment promotes an integration and simultaneously a greater disintegration of work spheres. This thesis is explored by drawing on research at the Deutsche Bahn AG, where rigorous restructuring in pursuit of (pre-IPO) commercial efficiency in our view reflects a paradigm of corporate reorganisation. We conclude that paid employment for women will only sustain broader opportunities, if labour policy is based on a consensus, which respects a symmetry between life inside and outside the workplace. In the medium term this would also enable companies to select quality on a gender-neutral basis, thereby enhancing their commercial efficiency." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Assessing equal opportunities in the European Union
Titelübersetzung:Einschätzung der Gleichstellung in der EU
Autor/in:
Plantenga, Janneke; Hansen, Johan
Quelle: International labour review, Vol. 138 (1999) No. 4, S. 351-379
Inhalt: Die Autoren analysieren die relative Arbeitsposition von Frauen und Männern in den 15 EU-Ländern. Die Daten stammen überwiegend aus 1997, zur Analyse wenden sie Techniken des Benchmarking, u.a. die Radar-Chart-Analyse an. (IAB)
Inhalt: "To usefully evaluate the extent of equal opportunity demands innovative methodology. The authors select indicators of the relative opportunities of men and women (the 'gender gap'), including differences in employment, wages, and the sharing of unpaid work; and also indicators of women's absolute situation in the labour market. These indicators are then estimated empirically for 15 member states, with highly revealing results. To close the circle, the main determinants of equal opportunity are posited - including the rate of economic growth, tax systems, working-time regimes, childcare facilities and parental leave arrangements. Seeing country performance in that light produces compelling lessons for policy." (author's abstract)
Quelle: IAB Materialien : Informationsdienst des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesanstalt für Arbeit, (1999) Nr. 3, S. 9-10
Inhalt: In dem Beitrag wird ein Überblick über Entwicklungen von Studium, Arbeitslosigkeit und Erwerbstätigkeit von Ingenieuren in den 90er Jahren gegeben. Es handelt sich dabei um eine vielfältige Fächerlandschaft mit unterschiedlichen Konjunkturen. (IAB)
Ausbildung und Arbeitsmarktchancen von Ingenieurinnen und Ingenieuren
Titelübersetzung:Training and labor market opportunities of male and female engineers
Herausgeber/in:
Bundesregierung; Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie
Quelle: Verhandlungen des Deutschen Bundestages / Drucksachen, (1998) Dr. 13/1070, S. 1-25
Inhalt: Die Bundesregierung nimmt in ihrer Antwort zu folgenden Fragekomplexen stellung: Entwicklung von Angebot und Nachfrage von Ingenieurinnen und Ingenieuren auf dem Arbeitsmarkt bis 2010, Entwicklung der Abschlüsse in Ingenieurwissenschaften, Entwicklung und Bewertung von Qualifikationen und Arbeitsmarktchancen, Ziele und Qualifikationen einer Ingenieurausbildung, Entwicklung und Konsequenzen der Studienplatznachfrage, Entwicklung der Arbeitslosigkeit und Einsatz von Ingenieuren und Ingenieurinnen in der öffentlichen Verwaltung. (IAB)
Quelle: Soziologie : Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, (1996) H. 3, S. 5-23
Inhalt: Auf der Grundlage von zwei Absolventenbefragungen aus den Jahren 1983 und 1995 werden die Veränderungen in der Arbeitsmarktlage von Münchner Soziologen und Soziologinnen aufgezeigt. Es wird danach gefragt, wie sich die Arbeitsmarktchancen in den letzten 20 Jahren langfristig entwickelt haben und welche einzelnen Faktoren den beruflichen Erfolg der AbsolventInnen bestimmten. In den Verbleibsuntersuchungen der Jahrgänge 1978-1982 und 1983-1994 wurden Daten zum Studienverlauf, Studienschwerpunkt, zu Zusatzqualifikationen und zum Berufsverlauf der AbsolventInnen erhoben sowie ihre aktuelle Tätigkeitsbiographie durch einen "Zeitpfeil" dargestellt. Insgesamt konnte festgestellt werden, daß ca. 80% der AbsolventInnen bereits nach einem Jahr erwerbstätig waren, wobei sich der Berufseinstieg bei den jüngeren Kohorten schneller vollzog. Die Arbeitsmarktchancen von SoziologInnen scheinen sich allgemein verbessert zu haben, auch wenn hier die positiven Merkmale des Münchener Arbeitsmarktes berücksichtigt werden müssen. Die erfolgsfördernden Faktoren liegen in wirtschaftlichen Studienschwerpunkten, einer empirischen Examensarbeit und berufsnahen Zusatzqualifikationen. Dagegen führen sehr gute Examensnoten und kurze Studienzeiten überraschenderweise nicht unbedingt zum Berufserfolg. (ICI)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Arbeitsmarkt für Akademikerinnen : Entwicklungen, Tendenzen, Handlungsfelder
Titelübersetzung:Labor market for female academics : developments, trends, action areas
Autor/in:
Tischer, Ute
Quelle: Informationen für die Beratungs- und Vermittlungsdienste der Bundesagentur für Arbeit : Zeitschrift für berufskundliche Information und Dokumentation, (1996) H. 44, S. 2641-2670
Inhalt: Frauen mit Studienabschluß an einer Fachhochschule oder Universität sind deutlich häufiger arbeitslos als Männer und sind auch sonst vielfältigen Benachteiligungsmechanismen auf dem Arbeitsmarkt ausgesetzt. Der Beitrag zeichnet die Entwicklung seit 1976 nach und skizziert abschließend Handlungsfelder für die Personalplanung in Verwaltungen und Unternehmen sowie individuelle Handlungsansätze, mit denen Akademikerinnen ihre Beschäftigungschancen verbessern können. Im Anhang befinden sich 14 Tabellen und Schaubilder. (IAB)
Chancengleichheit durch Bildung? : zum Stellenwert von Weiterbildung für die Erwerbschancen von Frauen
Titelübersetzung:Equal opportunity through education? : the place value of further education for the working opportunities of women
Autor/in:
Gottschall, Karin
Quelle: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Jg. 24 (1991) H. 2, S. 396-408
Inhalt: "In der gegenwärtigen Situation erscheint 'Qualifizierung' als Schlüssel zur Verbesserung der sozialen Lage von Benachteiligten, insbesondere von Frauen. Denn Frauen sind eher als Männer von Rationalisierung und Erwerbslosigkeit betroffen, sie sind in höherem Ausmaß von innerbetrieblichen Aufstiegsmöglichkeiten und neuen technischen Arbeitsfeldern ausgeschlossen. Eine genauere Arbeitsmarktanalyse zeigt jedoch, daß nicht alle Frauen gleichermaßen betroffen sind. Die Risiken von Erwerbslosigkeit und dauerhafter sozialer Ausgrenzung konzentrieren sich vielmehr bei gering qualifizierten Frauen. Für diese Teilgruppe - nicht jedoch für Frauen generell - ergibt sich also ein besonderer Weiterbildungsbedarf als Voraussetzung für eine Re-Integration in den Arbeitsmarkt; ähnliches gilt für Berufsrückkehrerinnen. Tatsächlich sind diese Frauen jedoch in staatlich geförderten Weiterbildungsmaßnahmen unterrepräsentiert. Die Gründe dieser sozialen Selektivität sind vielfältig: unzureichende Beratung, gering bemessene finanzielle Unterstützung, Unzulänglichkeiten in der zeitlichen und curricularen Gestaltung der Maßnahmen. Die in den 80er Jahren entstandenen zahlreichen alternativen Projekte versuchen, der Lebenssituation und Weiterbildungsbereitschaft der Frauen besser Rechnung zu tragen. Wie die Erfahrungen zeigen, können hier durch zielgruppenspezifische Ansprache und adäquate Gestaltung der Teilnahmebedingungen (wie z.B. sozialpädagogische Begleitung, Kinderbetreuung im Krankheitsfall, bessere finanzielle Unterstützung) die in staatlichen Maßnahmen unterrepräsentierten Frauen eher erreicht werden. Es mangelt jedoch nach wie vor an einer Umsetzung dieser neuen Konzepte in die staatliche Arbeitsmarktpolitik und die betriebliche Weiterbildung. Die Arbeitsmarktrealität zeigt freilich auch die Grenzen der Option 'Chancengleichheit durch Bildung': auch bei gleicher Qualifikation sind Frauen gegenüber Männern benachteiligt. Weiterbildung kann zwar zu einer Verbesserung der Erwerbschancen der Frauen beitragen. Sie ist notwendig, aber nicht hinreichend. Um Egalität im Sinn gleicher sozialer Teilhaberechte zu erreichen, bedarf es vielmehr einer neuen Verteilung von Arbeit und Macht." (Autorenreferat)
Aspekte der Beschäftigung und Arbeitslosigkeit von Akademikerinnen
Titelübersetzung:Aspects of employment and unemployment among female academics
Autor/in:
Klippenstein, Eva
Quelle: Informationen für die Frau : Informationsdienst des Deutschen Frauenrates, Bundesvereinigung Deutscher Frauenverbände und Frauengruppen Gemischter Verbände e.V., Jg. 37 (1988) Nr. 9, S. 3-7
Inhalt: Die Verfasserin geht am Beispiel der Beschäftigungsposition von Akademikerinnen der Frage nach, ob überproportionelle Betroffenheit von Arbeitslosigkeit vor allem auf mangelhafte Qualifikation und nicht marktgerechte Fächer- bzw. Berufswahl zurückzuführen ist. Ihre Analyse von Daten aus der Hochschul- und Beschäftigungsstatistik Nordrhein-Westfalens zeigt sowohl die höhere Arbeitslosigkeit von Hochschulabsolventinnen bei fast allen Studienfächern wie auch die Auswuchsstrategie vieler Frauen mit Hochschulausbildung, die zunächst in nichtakademische Berufe einsteigen. (IAB)
Studentenberg, Akademikerschwemme und Schweinezyklus : zur Entwicklung der Akademikerbeschäftigung
Titelübersetzung:Mass of students, glut of university graduates and hog cycle : the development of the employment of university graduates
Autor/in:
Krais, Beate; Trommer, Luitgard
Quelle: WSI-Mitteilungen : Zeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Jg. 41 (1988) H. 12, S. 721-730
Inhalt: "Die seit über einem Jahrzehnt anhaltende Massenarbeitslosigkeit in der Bundesrepublik Deutschland ist auch an den Akademikern nicht spurlos vorübergegangen. Wenn auch deren Beschäftigungssituation keineswegs so dramatisch ist, wie oft unterstellt wird, so lassen sich doch eindeutige - allerdings im Zeitablauf wechselnde - Problemzonen ausmachen. Gegenwärtig sind dies der schwierige Übergang vom Studium in den Beruf, die 'Feminisierung' der Arbeitslosigkeit und die Beschäftigungspolitik des öffentlichen Sektors. Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt haben sich dagegen berufsstrukturelle Verschiebungen größeren Ausmaßes v.a. in der privaten Wirtschaft abgespielt." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Akademiker; Absolvent; Berufsaussicht; Arbeitslosigkeit; Stellung im Beruf; Geschlechterverteilung; Einkommen; Berufseinmündung
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Der Schlüssel zur Lösung der Arbeitslosigkeit liegt bei den Frauen ..." : Überlegungen zur Frauenarbeitslosigkeit an einem 'privilegierten' Beispiel: Arbeitslose
Hoch- und Fachhochschulabsolventinnen
Titelübersetzung:"The key to the solving of the unemployment problem rests with women ..." : reflections
on the unemployment of women shown with a 'privileged' example: Unemployed female
graduates from universities and technical colleges
Autor/in:
Biermann, Ingrid; Ziebell, Lindy
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 7 (1983) H. 2/3, S. 24-44
Inhalt: In der Öffentlichkeit werden die Bedeutung der Berufsarbeit für Frauen und die psychischen
Belastungen durch Arbeitslosigkeit noch als sekundär angesehen. Die Analyse der Autorinnen
basiert auf 30 Intensivinterviews mit arbeitslosen Akademikerinnen. Die Berufsarbeit
wird vorwiegend unter den Ansprüchen der Selbstverwirklichung, der Selbst- und Fremdbestätigung
und der finanziellen Unabhängigkeit gesehen, die durch den Rückzug in die Familie
nicht erfüllt werden können. Nicht absehbare Arbeitslosigkeit führt ebenso wie bei
Männern zu Verlust an Selbstwertgefühl, negativem Zeiterlebnis, Tendenzen sozialen
Rückzugs und gesundheitlicher Verschlechterung. (HD)