Egalisierung und Individualisierung : zur Dynamik der Geschlechterbalancen bei Norbert Elias
Titelübersetzung:Leveling and individualization : the dynamism of gender balances according to Norbert Elias
Autor/in:
Klein, Gabriele; Liebsch, Katharina
Quelle: Soziale Verortung der Geschlechter: Gesellschaftstheorie und feministische Kritik. Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 2001, S. 225-255
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Inhalt: Die Autorinnen gehen der Frage nach, welchen Beitrag die figurationssoziologische und zivilisationstheoretische Perspektive von Norbert Elias für ein Verständnis der Geschlechterbeziehungen heute leisten kann. Sie beschreiben zum einen die Besonderheit des Elias'schen Begriffs von Individualisierung und arbeiten zum anderen dessen theoretischen Beitrag zu dem in der Frauen- und Geschlechterforschung umstrittenen Zusammenhang von Individualisierung und Egalisierung heraus. Hierzu werten sie bisher unveröffentlichte Manuskripte von Norbert Elias zum Thema "Geschlecht" aus. In seiner bislang einzigen Veröffentlichung zum Thema der Geschlechterverhältnisse entwickelte Elias am Beispiel der Wandlungen der Geschlechtsbalancen im antiken Römerstaat die These, dass Machtverschiebungen in der gesamtgesellschaftlichen Figuration mit einer Veränderung der Machtbalancen zwischen den Geschlechtern einhergehen. Die Autorinnen ergänzen die Untersuchung zum antiken Römerstaat um die Überlegungen Elias' in seinen unveröffentlichten Manuskripten und ordnen sie in sein Theoriegebäude ein. Die Ergebnisse der Textexegese werden anschließend auf ihre Erklärungsleistung für die aktuelle Individualisierungsdiskussion in der Frauen- und Geschlechterforschung hin betrachtet. (ICI2)
Schlagwörter:Elias, Norbert; Individualisierung; Zivilisation; Gesellschaftstheorie; Feminismus; Geschlechterverhältnis; Gleichheit; Figuration; Geschlechterforschung; Forschungsansatz
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
(K)Eine Denkerin der Vermittlung? : Gesellschaftstheorie und Geschlechterverhältnis im Werk von Hannah Arendt
Titelübersetzung:(Not) a thinker of mediation? : theory of society and gender relationships in the works of Hannah Arendt
Autor/in:
Braun, Kathrin
Quelle: Soziale Verortung der Geschlechter: Gesellschaftstheorie und feministische Kritik. Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 2001, S. 132-156
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Inhalt: Im Mittelpunkt des Aufsatzes steht die Bedeutung der politischen Theorie Hannah Arendts für die feministische Theoriebildung. In der von Habermas beeinflussten feministischen Demokratietheorie spielen die Untersuchungen Hannah Arendts zum Verhältnis von privatem und öffentlichem Raum eine wichtige Rolle, denn es ist allgemeine Überzeugung, dass gesellschaftliche Konflikte im Medium der Verständigung gelöst werden sollten, dass die Öffentlichkeit einen Raum dieser möglichen Verständigung darstellt und dass Frauen in angemessener Weise an dieser Verständigung partizipieren müssen. Die Autorin diskutiert einige methodische Probleme, die sich ergeben, wenn die Arendtschen Überlegungen als Referenztheorie dieser verständigungs- und öffentlichkeitstheoretischen Ansätze im Feminismus genutzt werden. Anhand der Begriffe der "Arbeitsgesellschaft" und der "Massengesellschaft" aus dem Buch "Vita activa" arbeitet sie ferner gesellschaftstheoretische Elemente im Werk Hannah Arendts heraus und geht insbesondere auf deren Auseinandersetzung mit Karl Marx ein. In diesem Zusammenhang zeigt sie, dass Hannah Arendt ihre Theorie politischen Handelns nicht in Anlehnung an, sondern in Entgegensetzung zur Marxschen Theorie entworfen hat und dabei in einen "phänomenologischen Essentialismus" verfallen ist. (ICI)
Schlagwörter:Arendt, Hannah; Gesellschaftstheorie; Geschlechterverhältnis; Feminismus; Forschungsansatz; Öffentlichkeit; politische Theorie; Zivilgesellschaft; Arbeitsgesellschaft; Marxismus; Theoriebildung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die "zweite Moderne", ein herrenloses Konstrukt - Reichweite und Grenzen modernisierungstheoretischer Zeitdiagnosen
Titelübersetzung:The "second modern age", an abandoned construct - extent and limits of modernization theory time diagnoses
Autor/in:
Aulenbacher, Brigitte
Quelle: Soziale Verortung der Geschlechter: Gesellschaftstheorie und feministische Kritik. Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 2001, S. 188-224
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Inhalt: Die Autorin setzt sich mit den Modernisierungstheorien von Ulrich Beck und Anthony Giddens kritisch auseinander und bewertet ihre Ansätze mit Blick auf die feministische Theorie unter den Aspekten ihrer theoriepolitischen Orientierung, ihres methodischen Vorgehens und ihres Untersuchungsgegenstandes. Ihr Beitrag beginnt mit einer Gegenüberstellung von Modernisierungstheorie und feministischer Theorie als zwei gegenläufigen Selbstbeschreibungen der Moderne. Vor dem Hintergrund der Unterschiede beider Theorieströmungen wird gezeigt, wie die Ansätze von Beck und Giddens den gesellschaftlichen Umbruch aufgreifen und die "zweite Moderne" als Versuch einer "modernisierungskritischen Modernisierungstheorie" reflektieren. Die Autorin geht insbesondere der Frage nach, wie die Kategorie "Geschlecht" im Paradigma der "einfachen" und "reflexiven" Modernisierung bei Ulrich Beck und die "institutionalisierte Reflexivität" bei Anthony Giddens thematisiert bzw. dethematisiert wird und welche Folgen dies für ihre Zeitdiagnosen hat. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass dominante und Dominanz beanspruchende Formen der Problemwahrnehmung und -bearbeitung im Kapital- und Geschlechterverhältnis analytisch ausgeblendet und verschleiert werden, was die "zweite Moderne" seltsam herrenlos macht. (ICI2)
Schlagwörter:Moderne; Modernisierungstheorie; Feminismus; Theoriebildung; Beck, Ulrich; Giddens, Anthony; reflexive Modernisierung; Kategorie; Geschlechterverhältnis; Forschungsansatz
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Dezentriert und viel riskiert: Anmerkungen zur These vom Bedeutungsverlust der Kategorie Geschlecht
Titelübersetzung:Decentered and extremely risky: comments on the thesis of the loss of meaning in the category of gender
Autor/in:
Knapp, Gudrun-Axeli
Quelle: Soziale Verortung der Geschlechter: Gesellschaftstheorie und feministische Kritik. Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 2001, S. 15-62
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Inhalt: Im vorliegenden Aufsatz werden einige Grundlinien der gegenwärtigen Debatte in der Frauen- und Geschlechterforschung nachgezeichnet. Die Autorin möchte einerseits zur begrifflichen Klärung des Feldes dieser Debatte beitragen, um "rhetorische Überschüsse" und wichtige Impulse voneinander unterscheiden zu können. Andererseits möchte sie auf diesem Hintergrund die Relevanz und die Herausforderungen einer historisch-kritischen Theorie der Gesellschaft für eine feministische Kritik verdeutlichen. Mit dem Titel des Aufsatzes "Dezentriert und viel riskiert" soll angedeutet werden, dass die im Zeichen theoretischer Differenzierung vollzogene und in gewisser Hinsicht unhintergehbare "Verschiebung der Denkachsen" Gefahr läuft, den Horizont feministischer Kritik einzuschnüren. Den Bedeutungsverlust der Kategorie "Geschlecht" untersucht die Autorin anhand der drei Strömungen "Individualisierung", "Sex/Gender" und "Achsen der Differenz" im gegenwärtigen Diskurs. Dieser ist eher von neuen Problematisierungen, kurzfristigen Rezeptionsmoden und unterbrochenen Forschungssträngen geprägt, als dass er Veränderungen in den sozialen Beziehungen zwischen den Geschlechtern in angemessener Komplexität und Gewichtung reflektiert. (ICI2)
Schlagwörter:Kategorie; Diskurs; Geschlechterforschung; Forschungsansatz; Individualisierung; soziale Differenzierung; Gesellschaftstheorie; Geschlechterverhältnis; Feminismus
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gesellschaftsanalyse: der Institutionenansatz in der Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Social analysis: the institutional approach in gender research
Autor/in:
Krüger, Helga
Quelle: Soziale Verortung der Geschlechter: Gesellschaftstheorie und feministische Kritik. Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 2001, S. 63-90
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Inhalt: Die Autorin geht in ihrer "empiriegeleiteten Theoretisierung" der Geschlechterordnung davon aus, dass Institutionen nicht nur aus der Sicht der Sozialstruktur und ihrer Reproduktion, sondern auch aus der Perspektive der Subjekte sowohl einen orientierenden als auch sozialisierenden Handlungsrahmen für individuelle Selbstverortung und subjektive Biographiegestaltung darstellen. Sie untersucht verschiedene Konzepte des Feminismus und die Tragfähigkeit eines Ansatzes, in dem veränderbare Orientierungen und eine in Institutionen inkorporierte, historisch gewachsene und veränderbare Geschlechterstruktur als miteinander vernetzt gedacht und in ein dynamisches Verhältnis zueinander gebracht werden. Die Autorin geht zunächst auf das heutige Selbstverständnis von männlichen und weiblichen Jugendlichen und auf den inter-generationalen Wandel des Geschlechterverständnisses ein. Anschließend thematisiert sie die Strukturierungsmacht der Institutionenregimes und ihre Territorialitätszuweisungen nach Geschlechtszugehörigkeit. In Bezug auf den Wandel von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft stellt sie fest, dass der soziale Wandel gerade durch die Beharrung auf der alten Geschlechterordnung nun seine Väter frisst. (ICI2)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Feminismus; Gesellschaftstheorie; Institution; Sozialstruktur; Forschungsansatz; sozialer Wandel; Geschlechterverhältnis; soziale Ungleichheit; Sozialisation; Lebenslauf
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Soziale Verortung der Geschlechter : Gesellschaftstheorie und feministische Kritik
Titelübersetzung:Social localization of genders : theory of society and feminist criticism
Herausgeber/in:
Knapp, Gudrun-Axeli; Wetterer, Angelika
Quelle: Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Bd. 13), 2001, 1. Aufl.. 338 S.
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Inhalt: "Der Band nimmt den in der jüngeren Geschlechterforschung weitgehend fallen gelassenen Faden gesellschaftstheoretischer Reflexionen wieder auf und belebt diese in zwei Schwerpunkten: Zum einen stellt er gesellschaftstheoretische Konzeptionen feministischer Wissenschaftlerinnen vor, zum anderen befragt er einschlägige Sozialtheorien daraufhin, was sie zum Verständnis von Geschlechterverhältnissen beitragen." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gudrun-Axeli Knapp/Angelika Wetterer: Einleitung (7-13); Gudrun-Axeli Knapp: Dezentriert und viel riskiert: Anmerkungen zur These vom Bedeutungsverlust der Kategorie Geschlecht (15-62); Helga Krüger: Gesellschaftsanalyse: der Institutionenansatz in der Geschlechterforschung (63-90); Regina Becker-Schmidt: Was mit Macht getrennt wird, gehört gesellschaftlich zusammen. Zur Dialektik von Umverteilung und Anerkennung in Phänomenen sozialer Ungleichstellung (91-131); Kathrin Braun: (K)Eine Denkerin der Vermittlung? Gesellschaftstheorie und Geschlechterverhältnis im Werk von Hannah Arendt (132-156); Maria Mies: Hausfrauisierung, Globalisierung, Subsistenzperspektive (157-187); Brigitte Aulenbacher: Die "zweite Moderne", ein herrenloses Konstrukt - Reichweite und Grenzen modernisierungstheoretischer Zeitdiagnosen (188-224); Gabriele Klein/Katharina Liebsch: Egalisierung und Individualisierung. Zur Dynamik der Geschlechterbalancen bei Norbert Elias (225-255); Hannelore Bublitz: Geschlecht als historisch singuläres Ereignis: Foucaults poststrukturalistischer Beitrag zu einer Gesellschafts-Theorie der Geschlechterverhältnisse. (256-287); Ulrike Teubner: Soziale Ungleichheit zwischen den Geschlechtern - kein Thema innerhalb der Systemtheorie? (288-316); Beate Krais: Die feministische Debatte und die Soziologie Pierre Bourdieus: Eine Wahlverwandtschaft (317-338).
Schlagwörter:Feminismus; Geschlechterverhältnis; Gesellschaftstheorie; Gesellschaftskritik; Forschungsansatz; Geschlechterforschung; Paradigma
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Die feministische Debatte und die Soziologie Pierre Bourdieus: Eine Wahlverwandtschaft
Titelübersetzung:The feminist debate and the sociology of Pierre Bourdieu: an affinity
Autor/in:
Krais, Beate
Quelle: Soziale Verortung der Geschlechter: Gesellschaftstheorie und feministische Kritik. Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.), Angelika Wetterer (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 2001, S. 316-338
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Inhalt: Die Autorin diskutiert zu Beginn den gesellschaftstheoretischen Anspruch der Frauen- und Geschlechterforschung und die Frage, warum es dieser Disziplin bislang nicht gelungen ist, den Status einer "Bindestrich-Soziologie" zu überwinden und "Geschlecht" als zentrale Kategorie für das Verständnis der modernen Gesellschaft in der Soziologie zu verankern. In ihren weiteren Ausführungen versucht die Autorin zu zeigen, dass der Umbau der Soziologie zu einer "geschlechtssensiblen" Sozialwissenschaft allerdings so ohne Weiteres nicht zu erreichen ist. Denn ein "Brückenschlag" zwischen den beiden Welten erfordert eine tiefgreifende Umstrukturierung soziologischen Denkens. Sie zeigt, dass die wissenschaftstheoretische Auseinandersetzung mit einer anderen Aussenseiter-Soziologie - der Soziologie Pierre Bourdieus - bei dieser Umstrukturierung hilfreich sein kann, wobei sie auf das Konzept der sozialen Rolle, den Begriff des Habitus, den Zusammenhang von männlicher Herrschaft und symbolischer Ordnung sowie auf die politischen Implikationen der Soziologie eingeht. (ICI2)
Schlagwörter:Feminismus; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; soziologische Theorie; Bourdieu, Pierre; Rolle; Forschungsansatz; Herrschaft; Symbol; Habitus; Kategorie
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterverhältnisse - Naturverhältnisse : feministische Auseinandersetzungen und Perspektiven der Umweltsoziologie
Titelübersetzung:Gender relationships - natural relationships : feminist arguments and prospects for environmental sociology
Herausgeber/in:
Nebelung, Andreas; Poferl, Angelika; Schultz, Irmgard
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich (Soziologie und Ökologie, Bd. 6), 2001. 321 S.
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Inhalt: "Der vorliegende Sammelband geht auf eine Tagung der Sektion 'Ökologie und Gesellschaft' in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie zurück, die am 16. und 17.04.1999 in Bielefeld stattfand. In der Auseinandersetzung mit dem Zusammenhang von Geschlechterverhältnissen und Naturverhältnissen sollte dort dieser Themenbereich, der selbstkritisch 'als defizitär bewertetes Problemfeld' (so das Protokoll über die Tagung) eingestuft wurde, stärker ins Zentrum der Sektionsarbeit gerückt werden. Geplant war, die Vielfalt der geschlechtsreflexiven Erkenntnis- und Theoretisierungsansätze vorzustellen sowie hinsichtlich ihrer expliziten oder impliziten Bezüge auf Umweltprobleme bzw. deren Kommunikation und Bearbeitung in der Soziologie zu diskutieren. Trotz interessanter Einblicke in aktuelle Debatten und Projekte konnte dieses anspruchsvolle Vorhaben auf der Tagung angesichts der Heterogenität und des elaborierten Standes, den die feministische Theoriebildung und Geschlechterforschung gegenwärtig erreicht hat, nur ansatzweise realisiert werden. Der Band geht deshalb sowohl inhaltlich als auch personell weit über das auf der Veranstaltung repräsentierte Spektrum hinaus und versammelt auch Beiträge von Autorinnen, die nicht auf der Tagung referierten." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Angelika Poferl: Doing Gender, Doing Nature? Einführende Bemerkungen zur Intention des Bandes (9-17); Andreas Nebelung, Angelika Poferl, Irmgard Schultz: Zu den Beiträgen (18-22); Irmgard Schultz: Umwelt- und Geschlechterforschung: eine notwendige Übersetzungsarbeit (25-51); Jost Halfmann: Geschlecht und Natur als gesellschaftstheoretische Grundbegriffe. Zur Soziologie der feministischen Irritation der Wissenschaft (53-73); Elvira Scheich: Frauen und Männer in der TechnoScience? Überlegungen zum Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft (75-101); Andreas Nebelung: Welt ... chora ... Zwischenraum. Der Untergrund einer poetischen Soziologie (103-117); Mary Mellor: Nature, Gender and the Body (121-139); Randi Gunzenhäuser: Die diskurstheoretische Störung der Naturverhältnisse (141-159); Paula-Irene Villa: Natürlich Queer? Soziologische Überlegungen zu Natur, Kultur und (Geschlechts-)Körpern (161-179); Christa Müller: Interkulturelle Grenzöffnungen, Geschlechterverhältnisse und Eigenversorgungsstrategien: Zur Entfaltung zukunftsfähiger Lebensstile in den Internationalen Gärten Göttingen (183-196); Meike Spitzner: Zukunftsoffene Entwicklung als Problem gesellschaftlicher Raum-Zeit-Verhältnisse. Annäherungen an ein Zusammendenken physischer und sozialer Dimensionen mit Blick auf Geschlechterverhältnisse (197-226); Barbara Adam: Zeitpolitik und Gender: Eine zeitökologische Perspektive für die Umweltsoziologie (227-243); Gudrun Lachenmann: Die geschlechtsspezifische Konstruktion von Umwelt in der Entwicklungspolitik (247-267); Ines Weller: Globalisierung in der textilen Kette und Stoffströme: Folgen für die Gestaltungsmacht von Frauen (269-285); Birte Rodenberg: Positionen und Perspektiven im Handlungsfeld feministischer Ökologiepolitik seit UNCED 1992: Die Selbstorganisationsprozesse internationaler Frauen-Umwelt-Bewegungen (287-303); Josepa Bru i Bistuer: Globalisation, Environmental Policies and Gender Perspectives. A Critical Analysis (305-320).
Schlagwörter:Feminismus; Umwelt; Natur; Umweltsoziologie; Geschlechterverhältnis; Forschungsansatz; Geschlechterforschung; Diskurs; soziale Konstruktion
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Subjekt und Erkenntnis : Einsichten in feministische Theoriebildungen
Titelübersetzung:Subject and cognition : insights into feminist theory formations
Herausgeber/in:
Projekt Feministische Theorien im Nordverbund -PROFETIN-
Quelle: Projekt Feministische Theorien im Nordverbund -PROFETIN-; Opladen: Leske u. Budrich, 2000. 163 S.
Details
Inhalt: "Die im vorliegenden Band veröffentlichten Beiträge der ersten vom ZFS - und das heißt hier vor allem von den im Zentrum arbeitenden Studentinnen und wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen - konzipierten und organisierten Winterakademie, beschäftigen sich mit einer zentralen Frage feministischer Diskussionen und Theoriebildungen der letzten Jahre: der Frage nach den Vorstellungen vom Subjekt, was nicht zuletzt auch heißt, vom Subjekt der Wissenschaft. In der theoretischen Auseinandersetzung um die Konstitution des Subjekts wird dieses zugleich als Erkenntnissubjekt sowie als Erkenntnisobjekt gesehen. Diese Aufspaltung spiegelt die doppelte Positionierung des Subjekts: als historisch gewordenes und situiertes agiert es - z.B. im Feld der Wissenschaften - aktiv im Kontext von Rahmenbedingungen, um diese zu verändern und damit die Subjektwerdung selbst zu verschieben. Wie ist Selbstreflexion zu denken, wenn das Selbst selbst zunächst als Reflexion gedacht werden muß: ein Dilemma, in dem eine - wenn auch zu einfache - Vorstellung der Determiniertheit des Subjekts mit der Vorstellung des (feministisch) subversiv handelnden Subjekts im Widerstreit zu liegen scheint. Die Kritik am traditionellen (westlichen, männlichen) Subjektbegriff ist selbst schon Teil einer Wissenschaftsgeschichte, in der psychoanalytische, ethnologische, semiologische, diskurshistorische und dekonstruktive Ansätze eine zentrale Rolle gespielt haben, ohne daß darin - außer in psychoanalytischen und ethnologischen Modellen - die Subjektwerdung mit Geschlechtwerdung bereits explizit miteinander in Verbindung gebracht wurde. Diesen Konnex herzustellen blieb der feministischen Forschung vorbehalten, für die die Aufdeckung intersubjektiver und unausgesprochener Strukturen von Machtpositionen seit langem konstitutiver Bestandteil ist, und die die Komplementarität von Subjektpositionen im Rahmen heterosexuell definierter Geschlechterdifferenz nachweisen konnte. Die in Prozessen der Institutionalisierung sich verfestigenden Konzepte von Subjektivität, die zwangsläufig mit Machtstrukturen verschränkt sind und in denen dominante Gruppen ihre Interessen durchsetzen (z.B. weiße, heterosexuelle Frauen), müssen immer wieder neu befragt werden, denn auch die Theoriebildungen in der feministischen Forschung bleiben von solchen Prozessen nicht verschont. Die Erkenntnisse, die aus einer kritischen Befragung der Tradition gewonnen werden, müssen auf das eigene Denken bezogen werden. Dies ist sich das Subjekt der Erkenntnis, das sich auch als Objekt der Erkenntnis denkt, schuldig." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Sabine Barz, Kathrin Heinz, Ute Jeß-Desaever, Michaela Kuhnhenne, Nikola Müller, Dörte Weber: SUBjektVISIONEN - VERSIONEN feministischer Erkenntnistheorien. Einleitung (11-20); Ilse Modelmog: Wissenschaft als Erkenntnisweg. Neue feministische Paradigmen (21-38); Rose Killinger: Der Zusammenhang von Erkenntnis, Wahrheit und Ethik (39-44); Barbara Hey: Analyse oder Paralyse? Der Subjektbegriff in der feministischen theoretischen Praxis (45-60); Nikola Müller: Subjekte unterwegs (61-64); Sandra Günter: Das Unbehagen der "Materie" im postmodernen feministischen Subjekt-Diskurs (65-74); Andrea D. Bührmann: Der Mensch als Weib - das Weib als Mensch (75-96); Susanne Maurer: Subjekt im Denken? Feministischer Subjektbegriff zwischen empirischer Rekonstruktion und theoretischer Dekonstruktion (97-108); Yvonne Bauer: ´Subjekt, Geschlecht und Handlungsfähigkeit" - Überlegungen zur Subjektkonzeption bei Andrea Maihofer (109-126); Jutta Weber: Geschichte wird gemacht: Über Selbst- und Fremdkategorisierungen feministischer Theorie (127-140); Sabine Hark: Utopische Höhenflüge mit bleiernen Gewichten - Paradoxien der Institutionalisierung feministischer Wissenschaft in der BRD (141-152); Sabine Fuchs: "Was man nicht erfliegen kann, muß man erhinken" - zur feministischen Rezeption von Queer Theorie im deutschsprachigen Raum (153-160).
Schlagwörter:Feminismus; Theoriebildung; Forschungsansatz; Subjekt; Erkenntnistheorie; Geschlechterverhältnis; Paradigma
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Frauenforschung, feministische Forschung, Gender Studies: Entwicklungen und Perspektiven
Titelübersetzung:Research on women, feminist research, gender studies: developments and prospects
Herausgeber/in:
Lutter, Christina; Menasse-Wiesbauer, Elisabeth
Quelle: Wien: Kommissionsverl. d. Österreich. Staatsdruckerei (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft, Bd. 8), 1999. 320 S.
Details
Inhalt: "Frauenforschung, feministische Forschung und Gender-Studies befinden sich seit den 70er Jahren sowohl an Universitäten als auch im außeruniversitären Bereich in einer lebhaften Entwicklung. Das Wissenschaftsministerium hat in den 80er Jahren den Forschungsschwerpunkt 'Frauenforschung' installiert, der seit 1996 in modifizierter Form als 'Gender-Studies' fortgeführt wird. In diesem Buch stellen insgesamt 18 Wissenschaftlerinnen elf Forschungsprojekte vor, die in den letzten Jahren im Rahmen dieses Schwerpunktes durchgeführt wurden. Über Geschichte, Theorie und Politik führt der Bogen der Arbeiten zu Gender und Differenz und schließt mit Fragen zu Körper und Repräsentation. Manche Wissenschafterinnen haben Überblicksthemen, wie etwa die Frage nach der Feministischen Forschung in Österreich bearbeitet, andere haben sich mit empirischer Grundlagenforschung beschäftigt, etwa bei der Frage nach den Geschlechtsunterschieden in der klinischen Diagnostik und Therapie koronarer Herzkrankheiten. Frauen in Führungspositionen waren ebenso Thema einer Arbeit wie die Integration der weiblichen Welt in Museen. Das Buch bietet einen Einblick in die Bandbreite der durchgeführten Forschungen, die den Genderaspekt in verschiedenen Kontexten thematisieren." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Johanna Gehmacher/ Mona Singer: Feministische Forschung in Österreich. Eine Geschichte zur Fortsetzung (19-40); Doris Ingrisch/ Brigitte Lichtenberger-Fenz: Feministin. Wissenschafterin. Feministische Wissenschafterin? Ein wissenschaftshistorischer Rekonstruktionsversuch (41-94); Cornelia Klinger: Essentialismus, Universalismus und feministische Politik (95-116); Eva Wazziek: Erarbeitung eines feministischen Bedeutungsbegriffs im Bereich der Gender Studies (117-134); Helga Amesberger/ Brigitte Halbmayr: "Multiple jeopardy" und die Bedeutung von Differenz in den Analysen afrikanisch-amerikanischer Wissenschafterinnen (137-162); Cheryl Benard/ Edit Schlaffer: Plastik im Kopf (163-174); Gertraud Diem-Wille/ Judith Ziegler: Führungskräfte als Pionierinnen neuer Lebensformen. Zur Neugestaltung und Verwirklichung neuer Lebensformen von Führungskräften in Politik und Wirtschaft (175-195); Margarethe Hochleithner: Frauen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Geschlechtsunterschiede in der klinischen Diagnostik und Therapie der koronaren Herzkrankheit (199-212); Brigitta Keintzel: Psychiatrie und Geschlecht-Methodologische und philosophiegeschichtliche Aspekte zum Forschungsprojekt (213-224); Birgit Buchfinger/ Beate Hofstadler: KörperNormen - KörperFormen. Über-Gewicht bei Frauen (225-274); Roswitha Muttenthaler/ Regina Wonisch: "Das inszenierte Geschlecht". Abwesenheiten, Umformulierungen und phantastmatisches Begehren in Museen und Ausstellungen (275-311).
Schlagwörter:Feminismus; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Österreich; Frauenforschung; Forschungsstand; Forschungsansatz
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk