Equal opportunity policy and feminist political science : the "invisible avant-garde" of governance research?
Autor/in:
Bothfeld, Silke; Kuhl, Mara
Quelle: Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsprofessur
"Neue Formen von Governance", 2007-202), 2007. 25 S.
Inhalt: Obwohl in Deutschland zahlreiche Gleichstellungsmaßnahmen vorhanden sind, ist die
Gleichstellung zwischen Männern und Frauen nicht überall Realität. Wie lässt sich
diese Diskrepanz zwischen de jure und de facto Gleichstellung erklären? Die Autorinnen
stellen in diesem Zusammenhang die Hypothese auf, dass es sich hierbei um ein Governance-Defizit
im Bereich der Mainstream-Politikwissenschaft handele. Der Beitrag geht zunächst auf
die individuellen Logiken ein, die das menschliche Handeln während der Herausbildung
von Gleichstellung in verschiedenen gesellschaftlichen Segmenten bestimmen. In diesem
Kontext werden ebenfalls grundlegende Ergebnisse der Genderforschung in der Politikwissenschaft
integriert. Im nächsten Abschnitt werden drei Bereiche der Gleichstellung exemplarisch
untersucht, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf den Governance-Charakter gelegt wird
und die spezifischen Strukturen, Formen und Prozesse problematisiert werden. Abschließend
werden einige Vorschläge für die zukünftige Entwicklung der Governance-Perspektive
vorgestellt. (ICD)
Equal opportunity policy and feminist political science: the "invisible avant-garde" of governance research?
Titelübersetzung:Gleichstellungspolitik und feministische Politikwissenschaft: eine "unsichtbare Avantgarde" der Governance-Forschung?
Autor/in:
Bothfeld, Silke; Kuhl, Mara
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsprofessur "Neue Formen von Governance", 2007-202), 2007. 25 S
Inhalt: "In Deutschland wurde Gleichstellungspolitik von Beginn an über Steuerungsformen
betrieben, die heute Gegenstand der Governanceforschung sind. Die feministische
Politikwissenschaft kann darum dieser neuen Forschungsperspektive wichtige Antworten
zu ihren Kernfragen anbieten. Im Rückgriff auf zentrale Ergebnisse feministischer
Forschung machen die Autorinnen die Grenzen der Steuerbarkeit in den Bereichen
Recht, Ökonomie und Sozialpolitik deutlich. Konkret wird die Vielfalt der Governanceformen und -modi an der Politik zu Entgeltgleichheit, zu Gleichheit in der Sorgearbeit
und in der Verwaltungspolitik herausgearbeitet. Im Fazit werden die Synergieeffekte
und die gemeinsamen Anliegen der feministischen Politikwissenschaft und
der Governanceforschung aufgezeigt." (Autorenreferat)
Inhalt: "In Germany equal opportunity policy has been conducted from the beginning by
forms of regulation, which are currently the subject of governance research. Feminist
political science can thus offer important answers to the core questions of this new
research perspective. By drawing on the main results of feminist research, the authors
first clarify the boundaries of governance in the areas law, the economy, and
social policy. Specifically, the diversity of forms and modes of governance will be illustrated
for policies concerning wage equality, equality in childcare, and in administrative
policy. In the conclusion the authors address the synergetic effects and the
common concerns of feminist political science and governance research." (author's abstract)
Zwischen Scylla und Charybdis? : Institutionalisierung und Kontextualisierung transdisziplinärer Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Between Scylla and Charybdis? : institutionalization and contextualization of transdisciplinary gender studies
Autor/in:
Gisler, Priska
Quelle: Quer denken - Strukturen verändern: Gender Studies zwischen Disziplinen. Heike Kahlert (Hrsg.), Barbara Thiessen (Hrsg.), Ines Weller (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung), 2005, S. 115-142
Inhalt: Im Mittelpunkt der Untersuchung steht der Zusammenhang von Geschlechterforschung und Gleichstellungspolitik. Zunächst werden wissenschaftssoziologische Konzepte diskutiert, die sich mit institutionellen Veränderungsprozessen von Wissenschaft beschäftigen und damit einen Beitrag zur Rolle von Transdisziplinarität bei der Hervorbringung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf dem Gebiet der Geschlechterforschung leisten können. Im Folgenden geht es um die Geschlechterforschung in der Schweiz und ihre Verbindung zur Gleichstellungspolitik, um die Konzeptualisierung von Geschlecht und um die Bedeutung des imaginierten Publikums. Empirisch basiert die Untersuchung auf einer Dokumentenanalyse von Internetseiten von Gleichstellungsbüros und Einrichtungen der Geschlechterforschung in der Schweiz. Behandelt werden Arbeitsschwerpunkte der Geschlechterforschung, Konzepte des Wissenstransfers, die Rolle der Kategorie Geschlecht in Bezug auf Gleichstellungsprogramme sowie die Adressatinnen, für die Wissen produziert wird. Die Untersuchung macht ein Spannungsverhältnis zwischen der universitären Geschlechterforschung und der Gleichstellungsarbeit sichtbar. (ICE2)
Quelle: Tagung "Kompetenz und/ oder Zuständigkeit. Zum Verhältnis von Geschlechtertheorie und Gleichstellungspraxis"; Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005. 193 S.
Inhalt: "Seit einigen Jahren prägen neue Begriffe wie Gender Mainstreaming und Managing Diversity die institutionalisierte Gleichstellungspolitik. Obwohl nicht unumstritten, haben diese politischen Strategien und Konzepte eine wahre Flut von Aktivitäten ausgelöst: Überall werden Fachgruppen bzw. Gender-Beauftragte in Organisationen und Unternehmen eingesetzt. Der Aus- und Weiterbildungsmarkt boomt. Die Frauen- und Geschlechterforschung ist nicht in vergleichbarer Weise in den wissenschaftlichen 'Mainstream' integriert. Von ihrer Seite aus werden die neuen Gleichstellungspolitiken kritisch beobachtet. Diskutiert wird die Frage, ob damit Ergebnisse neuerer Geschlechtertheorien nicht nur ignoriert, sondern sogar unterlaufen werden. In den Beiträgen des Bandes wird die theoretische Fundierung von Geschlechterpolitik neu problematisiert: Worauf begründen sich Kompetenz und Zuständigkeit für die Gleichstellungspolitik? Welche Rolle kann und soll die Frauen- und Geschlechterforschung spielen? Wie kann Gender-Wissen in Handlungskompetenz überführt werden?" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Cornelia Klinger: Utopie und/oder Illusion? Eine Erinnerung an den Feminismus und andere dirty words (25-37); Hilge Landweer: Kompetenz statt Zuständigkeit. Pflicht und Neigung in Fachdisziplinen und interdisziplinärer Geschlechterforschung (39-52); Barbara Drinck: Blickwechsel der Geschlechterforschung (53-67); Gisela Klann-Delius: Zum Verhältnis von Geschlechtertheorie und Geschlechterpolitik (69-80); Nina Degele: Anpassen oder unterminieren: Zum Verhältnis von Gender Mainstreaming und Gender Studies (81-98); Sigrid Metz-Göckel, Marion Kamphans: Gender Mainstreaming und Geschlechterforschung - Ein erzwungener Dialog (99-116); Mieke Verloo: Reflections on the transformative potential of Gender Mainstreaming in Europe (117-129); Gertraude Krell: Geschlechterpolitik zwischen allen Stühlen: Betriebswirtschaftslehre, Geschlechtsunterscheidungen und die Konzepte Gender Mainstreaming/Managing Diversity als geschlechterpolitische 'Baustellen' (131-146); Michael Meurer: Organisationsveränderung durch Geschlechterpolitik? (147-162); Barbara Stiegler: Chancen und Risiken von Gender Mainstreaming (163-179); Forum: Was ist Gender-Kompetenz? Zum Verhältnis von Geschlechtertheorie und Gleichstellungspraxis (181-188).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Gleichstellungspolitik und Geschlechterwissen - Facetten schwieriger Vermittlungen
Titelübersetzung:Equal opportunity policy and gender knowledge - facets of difficult communications
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Was ist weiblich - was ist männlich?: Aktuelles zur Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften. Ulrike Vogel (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2005, S. 48-70
Inhalt: Der Beitrag wendet sich einer Fragestellung zu, die die Geschlechterforschung sowie die Frauen- bzw. Geschlechterpolitik berührt: Es geht unter dem Thema 'Gleichstellungspolitik und Geschlechterwissen' um eine Kritik an einem Gender Mainstreaming, das von der Annahme zweier konventionell definierter Geschlechter ausgeht, um diese dann gleichzustellen. Entscheidend ist dabei, was z.B. in Gender-Trainings vermittelt wird: Inwieweit wird Geschlechterwissen auch aus konstruktivistischer Perspektive übernommen? Wird die soziale Konstruktion von Geschlecht mit ihren Ungleichzeitigkeiten, Brüchen und Aufweichungen von Stereotypen deutlich? Die Beantwortung gliedert sich in folgende Punkte: (1) die Entwicklung von der Frauenförderung zur Gleichstellungspolitik seit den 1980er Jahren, (2) Gender Mainstreaming und New Public Management, (3) die Entwicklungen feministischer Theorie von Konstruktion, Dekonstruktion und Degendering sowie (4) das alltagsweltliche Geschlechterwissen. Nach Ansicht der Autorin braucht die Gleichstellungspolitik, ob sie nun Gender Mainstreaming heißt oder nicht, mehr als immer ausgefeiltere Verfahren des Gender-Proofing oder des Gender Impact Assessment. Sie braucht mittel- bis langfristige Perspektiven, die jenseits der ökonomischen Rationalitätskalküle des New Public Management liegen. Sie braucht ein analytisches Instrumentarium, das es ihr erlaubt, die Prozesse zu identifizieren und aufzuschlüsseln, die Frauen und Männer fortgesetzt zu verschiedenen und ungleichen Gesellschaftsmitgliedern machen. (ICG2)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Unfreiwillige Vielfalt : gleichstellungspolitische Maßnahmen an Hochschulen
Autor/in:
Schlegel, Uta
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 12 (2003) H. 2, S. 28-49
Inhalt: "Geschlechterpolitik hinsichtlich des wissenschaftlichen Personals gehört nicht etwa zum Selbstverständnis der Hochschulen innerhalb ihrer Binnensteuerungs-Oberhoheit, sondern zu den neuen, von außen gesetzten Imperativen. Während sie mit Frauen- und Geschlechterforschung und -lehre nachgerade eine Vorreiterrolle in unserer Gesellschaft einnehmen und die Studierenden offenbar das Eldorado der Gleichberechtigung erreicht haben, sind die Hochschulen bezüglich ihrer Personalstrukturen noch immer die Hochburgen des Patriarchats in unserer Gesellschaft. Angesichts ihres avantgardistischen Selbstverständnisses, Wissen zu generieren und damit Grundlagen für Gesellschaftsmodernisierung zu liefern, gilt es, dass sie sich nunmehr auch um eine Beispielrolle in Sachen Geschlechtergleichstellung in ihren eigenen Personalhierarchien bemühen." (Autorenreferat)
Quelle: Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Jg. 12 (2003) H. 2, S. 34-42
Inhalt: "Wie kann das Verhältnis von Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik, konkreter das Verhältnis von Frauen- und Geschlechterforschung, Frauenbewegung(en) und Frauen- und Gleichstellungspolitik, angemessen erfasst werden? In dem Beitrag wird ein reflexiv-modernisierungstheoretischer Rahmen zur Analyse dieser Problemstellung vorgeschlagen. In Anlehnung an die Theoretiker reflexiver Modernisierung, vor allem Ulrich Beck und Wolfgang Bonß, argumentieren die Autorinnen, dass das Verhältnis von Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik im Modernisierungsprozess reflexiv geworden ist und zu einer grundlegenden Infragestellung der genannten Kategorien und ihrer korrespondierenden Institutionen geführt hat. Die daran anschließende zentrale These in kritischer Weiterführung reflexiv-modernisierungstheoretischer Überlegungen lautet, dass Frauen- und Geschlechterforschung, Frauenbewegung(en) und Frauen- und Gleichstellungspolitik am Reflexivwerden der Kategorien und Institutionen mitgewirkt haben bzw. mitwirken und auch nicht von den damit verbundenen teils paradoxen Folgen verschont bleiben. Dieses Phänomen fassen die Autorinnen mit der Figur der Gratwanderungen: Die Haltung derjenigen, die Frauen- und Geschlechterforschung betreiben, kommt demnach Balanceakten zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik gleich. Dies wird am Beispiel von Gender Mainstreaming illustriert." (Autorenreferat)