Vereinbarkeitsmanagement: Zuständigkeiten und Karrierechancen bei Doppelkarrierepaaren
Titelübersetzung:Compatibility management: responsibilities and career opportunities among dual career couples
Autor/in:
Meuser, Michael
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 4713-4722
Details
Inhalt: "Auf der Basis biographischer Paarinterviews mit Doppelkarrierepaaren wird der Frage nachgegangen, erstens ob und in welcher Hinsicht die Doppelkarriere-Konstellation eine Auflösung geschlechtstypischer Zuständigkeiten, mithin ein Aufbrechen der tradierten Geschlechterordnung impliziert und zweitens ob und in welcher Weise vor diesem Hintergrund die Karrierechancen zwischen den Partnern ungleich verteilt sind. Festzustellen ist eine lebensformspezifische Reproduktion geschlechtstypischer Handlungsmuster, die allerdings mit einem Gestaltwandel dieser Muster verbunden ist. Familienarbeit ist auch in den Doppelkarrierepaaren den Frauen zugewiesen. Hinzu kommt, dass es ebenfalls an ihnen liegt, ob eine berufliche Doppelkarriere gelingt oder nicht. Auch in dieser Zuständigkeit dokumentiert sich ein geschlechtstypisches Muster: Die Frauen sind dafür verantwortlich, den partnerschaftlichen bzw. familialen Zusammenhalt in jeder Hinsicht zu organisieren. In dieser doppelten Zuständigkeit für das Vereinbarkeitsmanagement wird ein geschlechtstypisches Muster in veränderter, den Besonderheiten der Paarkonstellation angepasster Form reproduziert. Das ermöglicht es den Männern, sich in ihrer Karriere als vergleichsweise autonom zu begreifen. Hingegen bleibt das Lebenslaufprogramm der Frau weiterhin ein Stück weit Verhandlungsmasse zwischen den Partnern und angepasst an die Karriereoptionen des Partners, wenn auch, aufgrund der eigenen beruflichen Karriere, in geringerem Maße als in der Konstellation der sogenannten 'Hausfrauenehe'. Die partielle Herauslösung aus vorgegebenen geschlechtstypischen Lebenslaufmustern geschieht in einem Rahmen, der deutlich von der tradierten Struktur der Geschlechterbeziehungen bestimmt ist. Hinsichtlich der 'Entscheidung', welcher Partner eine berufliche Karriere macht, hat die Geschlechterdifferenz bei den Doppelkarrierepaaren ihre Ordnungsfunktion weitgehend verloren. Hingegen scheint die Zuständigkeit der Frauen für Beziehungsarbeit, familialen Zusammenhalt und das Vereinbarkeitsmanagement trotz aller Individualisierungsprozesse im weiblichen Lebenszusammenhang etwas äußerst Hartnäckiges zu sein - wie auch die weitgehende Abstinenz der Männer gegenüber diesen Bereichen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:women's employment; family work; Dual Career Couple; gender relations; Berufsverlauf; Berufsunterbrechung; individualization; Familienarbeit; job history; gender role; Lebensplanung; Geschlechtsrolle; Handlungsorientierung; Berufstätigkeit; Partnerschaft; social inequality; equal opportunity; gainful occupation; man; dual career couple; berufstätige Frau; career break; life career; Individualisierung; Chancengleichheit; Familie; working woman; partnership; Karriere; woman; life planning; Mann; Geschlechterverhältnis; family; gender-specific factors; Lebenslauf; action orientation; career; soziale Ungleichheit; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Convergence, persistence and diversity in male and female careers : does context matter in an era of globalization? ; a comparison of gendered employment mobility patterns in West Germany and Denmark
Titelübersetzung:Konvergenz, Persistenz und Unterschiede im Berufsverlauf von Männern und Frauen : spielt der Kontext in der Ära der Globalisierung eine Rolle? Ein Vergleich der geschlechtsspezifischen Muster beruflicher Mobilität in Westdeutschland und Dänemark
Autor/in:
Grunow, Daniela
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich (edition recherche), 2006. 250 S.
Details
Inhalt: "Am Beispiel der Wohlfahrtsstaatlichen Regime Westdeutschlands und Dänemarks zeigt diese Längsschnittstudie, in welcher Weise Institutionen und nationale Kontexte die individuellen Risiken und Chancen unter dem Druck der Globalisierung und Flexibilisierung geschlechtsspezifisch vorstrukturieren und welche tiefgreifenden Konsequenzen sich daraus für die Lebensläufe jüngerer Generationen ergeben." (Textauszug)
Inhalt: "Little comparative knowledge exists on how the radical transformations that constitute the late 20th century's 'era of globalization' have affected gender relations and their particular structural manifestation on the labor market, thereby neglecting a core element of the changes and Problems currently underway. This book analyses how converging tendencies in the life courses and employment careers of men and women interfere with developments of increasing diversity and instability, both within and between sexes, as economies move from industrial to global- Using the shifting welfare regimes of West Germany and Denmark as illustrative evidence of how national context 'genders' the risks and chances associated with globalization and increasing employment flexibility, this study provides a timely, comprehensive longitudinal analysis of the gendered career consequences of recent political and economic change." (excerpt)
Schlagwörter:Berufsmobilität; Berufsverlauf; internationaler Vergleich; berufstätige Frau; Mann; Erwerbstätiger; Globalisierung; institutionelle Faktoren; beruflicher Aufstieg; sozialer Wandel; Arbeitsteilung; Frauenerwerbstätigkeit; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Rollenverständnis; alte Bundesländer; Dänemark
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Männer - Paschas und Nestflüchter? : Zeitverwendung von Männern in der Bundesrepublik Deutschland
Titelübersetzung:Men - pashas and persons who leave home at any early age? : time budgeting by men in the Federal Republic of Germany
Autor/in:
Döge, Peter
Quelle: Opladen: B. Budrich, 2006. 178 S.
Details
Inhalt: "'Männer sind ihr Beruf, und zuhause sind sie fremd' - so lautet wohl das vorherrschende Stereotyp, das Männern in der Bundesrepublik Deutschland entgegengebracht wird. Ein Blick auf aktuelle Studien der Männerforschung sowie umfassende Analysen der Zeitverwendung der bundesdeutschen Männer auf Basis der Daten der Zeitbudgetstudie 2001/ 2002 des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass diese Vorurteile auf eine große Zahl von Männern nicht mehr zutreffen: Männerleben ist eindeutig im Wandel. Grundlage der Zeitbudgetanalyse bilden mehr als 5400 Haushalte und somit über 12.600 Personen ab dem 10. Lebensjahr, die an jeweils drei Wochentagen jede Tätigkeit und ihren Umfang akribisch notiert haben, so dass auf diese Weise 37.700 Tagebücher zusammengekommen sind. Damit ist zugleich eine bisher in der bundesdeutschen Männerforschung noch nicht da gewesene Stichprobengröße realisiert. Zum ersten Mal wird dieses Datenmaterial unter männerspezifischen Gesichtspunkten ausgewertet. Ausgehend von der Analyse der Entwicklungstendenzen im Alltag von Männern werden abschließend Perspektiven einer geschlechterdemokratischen Männerpolitik entwickelt."(Autorenreferat)
Schlagwörter:Mann; Zeitverwendung; Geschlechtsrolle; Geschlechterverhältnis; Identität; Rollenwandel; Familie-Beruf; Freizeit; Managing Diversity; Zeitbudget
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Vereinbarkeitsmanagement : Zuständigkeiten und Karrierechancen bei Doppelkarrierepaaren
Titelübersetzung:Compatibility management : responsibilities and career opportunities among dual career couples
Autor/in:
Meuser, Michael
Quelle: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Susanne Kappler (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4713-4722
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Inhalt: "Auf der Basis biographischer Paarinterviews mit Doppelkarrierepaaren wird der Frage nachgegangen, erstens ob und in welcher Hinsicht die Doppelkarriere-Konstellation eine Auflösung geschlechtstypischer Zuständigkeiten, mithin ein Aufbrechen der tradierten Geschlechterordnung impliziert und zweitens ob und in welcher Weise vor diesem Hintergrund die Karrierechancen zwischen den Partnern ungleich verteilt sind. Festzustellen ist eine lebensformspezifische Reproduktion geschlechtstypischer Handlungsmuster, die allerdings mit einem Gestaltwandel dieser Muster verbunden ist. Familienarbeit ist auch in den Doppelkarrierepaaren den Frauen zugewiesen. Hinzu kommt, dass es ebenfalls an ihnen liegt, ob eine berufliche Doppelkarriere gelingt oder nicht. Auch in dieser Zuständigkeit dokumentiert sich ein geschlechtstypisches Muster: Die Frauen sind dafür verantwortlich, den partnerschaftlichen bzw. familialen Zusammenhalt in jeder Hinsicht zu organisieren. In dieser doppelten Zuständigkeit für das Vereinbarkeitsmanagement wird ein geschlechtstypisches Muster in veränderter, den Besonderheiten der Paarkonstellation angepasster Form reproduziert. Das ermöglicht es den Männern, sich in ihrer Karriere als vergleichsweise autonom zu begreifen. Hingegen bleibt das Lebenslaufprogramm der Frau weiterhin ein Stück weit Verhandlungsmasse zwischen den Partnern und angepasst an die Karriereoptionen des Partners, wenn auch, aufgrund der eigenen beruflichen Karriere, in geringerem Maße als in der Konstellation der sogenannten 'Hausfrauenehe'. Die partielle Herauslösung aus vorgegebenen geschlechtstypischen Lebenslaufmustern geschieht in einem Rahmen, der deutlich von der tradierten Struktur der Geschlechterbeziehungen bestimmt ist. Hinsichtlich der 'Entscheidung', welcher Partner eine berufliche Karriere macht, hat die Geschlechterdifferenz bei den Doppelkarrierepaaren ihre Ordnungsfunktion weitgehend verloren. Hingegen scheint die Zuständigkeit der Frauen für Beziehungsarbeit, familialen Zusammenhalt und das Vereinbarkeitsmanagement trotz aller Individualisierungsprozesse im weiblichen Lebenszusammenhang etwas äußerst Hartnäckiges zu sein - wie auch die weitgehende Abstinenz der Männer gegenüber diesen Bereichen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Berufsverlauf; berufstätige Frau; Berufstätigkeit; Berufsunterbrechung; Familie; Familienarbeit; Partnerschaft; Karriere; Chancengleichheit; Individualisierung; soziale Ungleichheit; Mann; Frauenerwerbstätigkeit; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Lebenslauf; Lebensplanung; Dual Career Couple; Handlungsorientierung
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der Einfluss des männlichen Rollenverständnisses auf die Balance zwischen Beruf und Familie
Titelübersetzung:Influence of the male role conception on the balance between an occupation and a family
Autor/in:
Waidhofer, Eduard
Quelle: Aktive Vaterschaft: Männer zwischen Familie und Beruf. Harald Werneck (Hrsg.), Martina Beham (Hrsg.), Doris Palz (Hrsg.). Gießen: Psychosozial-Verl. (Forschung Psychosozial), 2006, S. 196-213
Details
Inhalt: Anhand theoretischer Erkenntnisse und empirischer Arbeiten setzt sich der Verfasser mit männlicher Sozialisation und Männerrollen heute auseinander und reflektiert die Auswirkungen der traditionellen Auffassung von Männlichkeit bezüglich Beziehungsgestaltung und Gesundheit. Er analysiert unterschiedliche Facetten der Männerrollen zwischen Erwerbsarbeit und Familie, als Väter sowie in Situationen unter Druck und kommt zum Schluss, dass es zu den großen Herausforderungen der sich entwickelnden Männerbewegung zählt, einen Beitrag zu leisten, die von gesellschaftlichen Zwängen und Erwartungen geprägte Männerrolle abzulegen. (ICG2)
Schlagwörter:Mann; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Rollendefinition; Rollenverständnis; Rollenwandel; Identität; familiale Sozialisation; Familie-Beruf; soziale Bewegung; Partnerschaft; Beziehungsarbeit
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Führung im Sport : eine Frage des Geschlechts?
Titelübersetzung:Leadership in sport : a question of gender?
Autor/in:
Combrink, Claudia; Dahmen, Britt; Hartmann-Tews, Ilse
Quelle: Handbuch Sport und Geschlecht. Ilse Hartmann-Tews (Hrsg.), Bettina Rulofs (Hrsg.). Schorndorf: Hofmann (Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport), 2006, S. 288-297
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Inhalt: Der Beitrag zur Sportentwicklung unter gleichstellungspolitischen Aspekten befasst sich mit der Repräsentanz von Frauen und Männern in Führungspositionen des Sports. Die Führung im Sport ist gekennzeichnet durch geschlechtsdifferente Segregationslinien, d.h. durch eine Unterrepräsentanz von Frauen und durch eine Zuordnung der Geschlechter zu bestimmten Aufgabenbereichen. Nationale wie internationale Studien zeigen verschiedene Ursachenkomplexe für diesen Tatbestand auf. Biografische Daten und Rekonstruktionen des Werdegangs von Frauen und Männern in Führungspositionen lassen Differenzierungsprozesse aus der subjektbezogenen Perspektive erkennen. Die Entschlüsselung von formellen und informellen Rekrutierungsstrukturen und von Erwartungshaltungen an Führungskräfte verdeutlicht die Funktion und Relevanz von Strukturen für die Herstellung von Geschlechterdifferenz und -hierarchie im Sport. (ICG2)
Schlagwörter:Führungsposition; Sport; Sportverband; Sportverein; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; soziale Differenzierung; Chancengleichheit; Gender Mainstreaming; Führungskraft; Rekrutierung; Sozialstruktur; Hierarchie; Mann; Frauenerwerbstätigkeit; Breitensport; Leistungssport
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender Mainstreaming in der Arbeitswelt : Grundlagenwissen für Projekte, Unternehmen und Politik
Titelübersetzung:Gender mainstreaming in the world of work : basic knowledge for projects, enterprises and politics
Autor/in:
Baur, Christine; Fleischer, Eva; Schober, Paul
Quelle: Hafelekar Unternehmensberatung Schober GmbH; Innsbruck: Studien-Verl., 2005. 212 S.
Details
Inhalt: "Wo liegen die Wurzeln des Begriffs Gender Mainstreaming? Welche theoretischen und rechtlichen Grundlagen gibt es und wie kann Gender Mainstreaming in der Arbeitswelt umgesetzt werden? Im Buch werden feministische Theorien und zentrale Begriffe der Gleichstellungspolitik aus wissenschaftlicher und rechtlicher Sicht diskutiert. Aktuelle Themengebiete wie Berufswahl, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Einkommensverteilung, Gleichbehandlung und Gleichstellung finden hier besondere Berücksichtigung. Es enthält Informationen über die Förderlandschaft der Europäischen Union sowie über aktuelle Gender Mainstreaming-Projekte in Tirol. Die beiliegende CD-Rom enthält eine Sammlung aktueller Publikationen, Checklisten, Leitfäden, Links und Kontakte für die Umsetzung von Gender Mainstreaming. Alle Daten der WoMen-Studie können mittels einer neu entwickelten Einstiegsversion der Forschungssoftware GABEK - WinRelan selbstständig erforscht werden." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Begriff; Arbeitswelt; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Feminismus; Theorie; Frauenpolitik; Gleichbehandlung; Berufswahl; Beruf; Familie; Doppelrolle; Einkommen; Verteilung; Förderung; Chancengleichheit; Gesetzgebung; Frauenbewegung; Arbeitsteilung; Arbeitsmarkt; Forschungsprojekt; Mann; EU; Österreich
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Monographie
"Dass die Leute uns nich' alle über einen Kamm scheren": Männer in Wohnungsnot ; eine qualitative Untersuchung zu Deutungsmustern und Lebenslagen bei männlichen Wohnungsnotfällen
Autor/in:
Fichtner, Jörg; Enders-Dragässer, Uta; Sellach, Brigitte; Zeng, Matthias
Quelle: Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Frauenforschung e.V.; Forschungsverbund Wohnungslosigkeit und Hilfen in Wohnungsnotfällen; Frankfurt am Main, 2005. 192 S
Details
Inhalt: "Die grundlegende Hypothese dieser Forschungsarbeit ist, dass auch marginalisierte Männer nicht außerhalb der bestehenden Geschlechterordnung zu verorten sind. Männliche Wohnungslose weisen einen massiven Mangel an Ressourcen auf. Sie sind im Rahmen komplexer Pauperisierungsformen meist nicht nur durch die Wohnungslosigkeit, sondern in ihren Handlungsmöglichkeiten gleichzeitig auch durch extreme Armut, Ausschluss aus dem Erwerbsleben, Abbruch sozialer Bindungen und intimer Beziehungen und durch seelische und körperliche Krankheit erheblich eingeschränkt. Gleichwohl ist im Sinne eines 'Doing Gender' im Rahmen sozialkonstruktiver Männerforschung davon auszugehen, dass sie weiterhin kompetente Geschlechterkonstrukteure bleiben, die nach Maßgabe ihrer Lebenslage versuchen, aktiv Männlichkeit zu konstruieren. Der männliche Habitus und die Orientierung an der hegemonialen Männlichkeit leiten dieses Handeln an und schaffen damit teilweise Spielräume, die gegenüber denen von wohnungslosen Frauen größer sein können. Allerdings dürfen solche Konstruktionsprozesse nicht voluntaristisch ausschließlich als Handlungsoptionen gesehen werden: Der männliche Habitus verhindert auch soziale Praktiken, die zur Lösung von Problemen erfolgversprechender wären, weil sie einer Konstruktion von Männlichkeit widersprechen. In diesen Habitus sind Deutungs- und Handlungsmuster eingelassen, die die Wahrnehmung der Welt und die soziale Praxis bestimmen; im Produktiven wie im Restriktiven. Auch wohnungslose Männer machen zwar ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken. Mit dieser Untersuchung ist die Hoffnung verbunden, dass sie zum Verstehen des männlichen Habitus von Wohnungslosen und das durch ihn generierte Handeln beitragen und damit den Blick auf die Ressourcen und auf die Restriktionen dieser Männer schärfen kann. Und die Hoffnung, dass daran ein Hilfesystem ansetzen kann, das in einem analytischen Sinne geschlechtssensibel ausgerichtet ist, das sein Hilfsangebot an wohnungslose Männer an deren spezifischen Bedarf und deren Lebenslage als Wohnungslose und als Männer ausrichtet." (Textauszug)
Schlagwörter:Versorgung; gender relations; apartment; Obdachlosigkeit; homelessness; Wohnung; ; gender role; Mann; woman; Geschlechtsrolle; Geschlechterverhältnis; supply; Männerforschung; gender-specific factors; man
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme, Sozialpolitik
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Der "neue Mann" - ein Konstrukt der Männerforschung? : Aspekte der Zeitverwendung von Männern nach den Daten der Zeitbudgetstudie 2001/2002
des Statistischen Bundesamtes
Titelübersetzung:The "new man" - a construction of male researchers? : aspects of the use of time by
men after the data from the research on time budget by the Federal Office for Statistics
2001/2002
Autor/in:
Döge, Peter
Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 31 (2005) Iss. 2, S. 273-294
Details
Inhalt: "Trotz der immer wieder konstatierten Umbrüche im Geschlechterverhältnis scheinen
sich bis heute zentrale Attribute hegemonialer Männlichkeit erhalten zu haben: Männer
sind in erster Linie noch immer Erwerbsmänner. Allerdings deuten vorliegende Studien
zur Einstellung von Männern auf einen gewissen Wandel im männlichen Selbstverständnis
hin, als dessen Kulminationspunkt der so genannte 'neue Mann' gesehen werden kann.
Hiervon ausgehend wird auf der Basis der Daten der Zeitbudgetstudie des Statistischen
Bundesamtes 2001/2002 der Frage nachgegangen, ob der neue Mann einen realen Kern besitzt
oder vielmehr ein Konstrukt der Männerforschung darstellt." (Autorenreferat)
Inhalt: "Despite an often postulated transformation of gender relations, the main attributes
of male hegemony seem to maintain themselves: today's men are above all wage earners.
Recent studies on male attitudes indicate however certain changes in male self-concepts,
whose culminating point might be called the 'new man'. With these reflexions in mind
and on the basis of the data collected 2001/2002 by the Federal Office for Statistics
about time budget, the article tries to answer the question whether the 'new man'
is a reality or if he is a construction by male researchers." (author's abstract)|
Schlagwörter:Mann; Geschlechtsrolle; Rollenbild; Rollenwandel; Geschlechterverhältnis; Selbstverständnis; Schweiz
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender and social sciences education : an interim report
Titelübersetzung:Gender und sozialwissenschaftliche Ausbildung : ein Zwischenbericht
Autor/in:
Oechsle, Mechtild; Wetterau, Karin
Quelle: Journal of social science education, Vol. 6 (2005) No. 2, 11 S.
Details
Inhalt: Geschlechterthemen sind nicht mehr so Konflikt beladen, wie sie einmal waren. Heute finden diejenigen, die die Argumente für die Gleichberechtigung und Chancengleichheiten vorbringen, dass sie auf offene Türen stoßen. Heutige junge Frauen behaupten ihr Recht auf Selbstbestimmung, fordern uneingeschränkten Zugang zu allen Gebieten des öffentlichen Lebens, und halten es für garantiert, dass Chancen im Leben ebenso verteilt werden. Geschlechterarrangements, die auf weiblicher Unterordnung und männlicher Überlegenheit basieren, üben auch auf junge Männer nicht mehr viel Anziehungskraft aus. Die Gleichheit der Geschlechter ist eine weit gehend akzeptierte Norm. Felder, die früher meistens von Männern dominiert wurden, sind Frauen geöffnet worden. Der Erfolg von Mädchen in der Welt der Ausbildung ist ein typischer Fall - Mädchen haben Jungen nicht nur eingeholt, sondern neigen jetzt dazu, Männer in Bezug auf Bildungsleistungen zu überbieten, und sind im Großen und Ganzen besser qualifiziert. Bedeutet dies, dass die Geschlechterfrage jetzt neu formuliert werden muss? Oder bedeutet es, dass die wirkliche oder scheinbare Egalisierung der Geschlechterbeziehungen dazu führt, dass die Geschlechterperspektive in der sozialwissenschaftlichen Ausbildung und Didaktik veraltet ist, bevor sie dort jemals richtig etabliert wurde? In diesem Artikel gibt die Autorin einen Zwischenbericht und bespricht die Genderrelevanz in dreierlei Hinsicht. Im zweiten Abschnitt wird die Bedeutung von geschlechtspezifischen politischen Einstellungen und Lernfaktoren erforscht. Im Anschluss daran wird die curriculare Herausforderung analysiert, die die Einbeziehung der Geschlechterperspektive zur Folge hatte. Abschließend wird das Potenzial von Geschlechterthemen betrachtet, um innovative neue Ansätze in der Didaktik der Sozialwissenschaften - in Wechselwirkung mit den Bezugsdisziplinen und dem didaktischen Gespräch - einzuführen. Zuerst jedoch entwirft die Autorin die Dimensionen von Geschlecht, die für die sozialwissenschaftliche Ausbildung und Didaktik relevant sind. (ICD)
Schlagwörter:Sozialwissenschaften; Studium; Geschlechterforschung; Geschlechterpolitik; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Mann; Gleichbehandlung; Gleichberechtigung; Chancengleichheit; Didaktik; Lehrplan
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz