Verfassung und Governance: Erhöhte Legitimation durch europäische Gleichstellungspolitik?
Titelübersetzung:Constitution and governance: increased legitimation through European equal opportunity policy?
Autor/in:
Lemke, Christiane
Quelle: Konstitutionalisierung und Governance in der EU: Perspektiven einer europäischen Verfassung. Christiane Lemke (Hrsg.), Jutta Joachim (Hrsg.), Ines Katenhusen (Hrsg.). Hamburg: Lit Verl. (Europa als politischer Raum), 2006, S. 139-161
Inhalt: Der Beitrag zur EU-Verfassung und damit zur europäischen Integration rückt die Frage nach den institutionellen Konsequenzen des Verfassungsentwurfs in den Vordergrund. In diesem Zusammenhang wird die zunehmende Verrechtlichung in der EU im Spannungsfeld zwischen nationalstaatlichen und europäischen Legitimationsmustern anhand der europäischen Gleichstellungspolitik analysiert. So werden im ersten Schritt zunächst die für die Verfassung wesentlichen gleichstellungspolitischen Bestimmungen und Ziele aufgegriffen. Im Anschluss wird dann auf die Verknüpfungen von europäischer und nationaler Ebene bezüglich der Gleichstellungspolitik eingegangen. Die Gleichstellungspolitik des Mehrebenensystems der EU beruht heute auf drei Säulen mit unterschiedlicher Reichweite: (1) der Bereich der Erwerbsarbeit, (2) Aktionsprogramme zur Chancengleichheit sowie Anti-Gewalt-Programme und (3) das Gender Mainstreaming. Wie sich zeigt, ist der Diskurs über gleichstellungspolitische Maßnahmen in der EU keinesfalls neu, aber die spezifischen und zunehmend differenzierter werdenden Verortungen gleichstellungspolitischer Konzepte und Maßnahmen in Europa weisen auf einen komplexen Prozess von Governance hin, in den der Verfassungsprozess eingebettet ist. (ICG2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Reconciliation of work and family life and collective bargaining in the European Union : an analysis of EIRO articles
Titelübersetzung:Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Tarifvereinbarungen in der Europäischen Union : eine Analyse von EIRO-Artikeln
Autor/in:
Demetriades, Stavroula; Meixner, Marie; Barry, Adam
Quelle: European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions; Dublin, 2006. 68 S.
Inhalt: Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein wichtiges Thema europäischer Beschäftigungs- und Familienpolitik. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Gleichstellung der Geschlechter sowie auf neuen Formen der Arbeitsorganisation. Die Umsetzung der EU-Richtlinien in nationales Recht ist in den einzelnen Ländern der Europäischen Union unterschiedlich, ebenso unterscheiden sich die Länder hinsichtlich der Art der Regulierung durch Gesetzgebung, Sozialpartnerschaft und Tarifverhandlungen. Die Vergleichstudie wurde auf der Basis einzelner nationaler Beiträge der Nationalen Zentren des EIRO zusammengestellt und stellt den aktuellen Stand in den 25 EU-Mitgliedsländern inklusive Norwegen und in den Beitrittskandidaten Bulgarien und Rumänien dar. Verglichen werden Formen der Erwerbsunterbrechung zur Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen, Formen der Arbeitszeitreduzierung und Arbeitszeitflexibilisierung, Urlaubsregelungen, Kinderbetreuung, verschiedene Formen betrieblicher Sozialleistungen, atypische Beschäftigung sowie Gleichstellungspolitiken. Mit wenigen Ausnahmen ist das Thema in den neuen EU-Mitgliedsländern unterrepräsentiert. Der Anhang enthält eine Konkordanz familienfreundlicher Maßnahmen in den einzelnen untersuchten Ländern. (IAB)
Gleichstellungspolitik in der EU : eine Einführung
Titelübersetzung:Equal opportunity policy in the EU : an introduction
Autor/in:
Klein, Uta
Quelle: Schwalbach: Wochenschau Verl. (Uni Studien Politik), 2006. 156 S.
Inhalt: Schon immer hat sich die Europäische Union um die Gleichstellung der Geschlechter bemüht, zunächst allerdings eingeschränkt auf das Problem von Lohngleichheit. In der Zwischenzeit hat sie sich zu einem geschlechterpolitisch aktiven Akteur entwickelt. Gleichwohl liegen zum Politikfeld Gleichstellung zwar zahlreiche, aber stets spezialisierte Beiträge vor, jedoch keine Einführungsliteratur. Diese Lücke schließt Klein. Sie führt mit zahlreichen Beispielen in die politik- sowie rechtswissenschaftlichen Grundlagen der Gleichstellungspolitik der EU ein, dabei berücksichtigt sie soziologische Fragestellungen. Im ersten Teil wird ein Überblick über die Gleichstellungspolitik in Deutschland (einschließlich der DDR) gegeben. Es folgt ein Überblick über die EU-Sozialpolitik, in welche die Gleichstellungspolitik eingebettet wird. Institutionen und Instrumente werden in knapper Form beschrieben. Die Autorin legt die Entwicklung des 'Gendergemeinschaftsrechts' entlang der Konzepte Gleichstellung, Frauenförderung und Gender Mainstreaming dar, bevor sie dann auf die Bereiche gleichstellungspolitischen Handelns der EU eingeht. Dabei wird deutlich, dass sich der Erwerbsarbeitsbezug immer wieder als Schranke erfolgreicher Gleichstellungspolitik erwiesen hat, nunmehr aber zunehmend aufgeweicht wird bzw. die sozialen Voraussetzungen für Erwerbstätigkeit in den Blick geraten. In diesem Kapitel wird ferner ein Schwerpunkt auf die neuen Mitgliedstaaten gelegt. Klein bilanziert, dass die Gleichstellungspolitik zugleich 'Erfolgsmodell' und 'Baustelle' europäischer Sozialpolitik ist (139). (ZPol, NOMOS)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Neue Perspektiven für soziale Gerechtigkeit? : eine kritische Analyse sozial- und gleichstellungspolitischer Leitlinien der Europäischen Union
Titelübersetzung:New prospects for social justice? : a critical analysis of social and equality policy guidelines of the European Union
Autor/in:
Hofbauer, Ines; Ludwig, Gundula
Quelle: Die Neuverhandlung sozialer Gerechtigkeit: feministische Analysen und Perspektiven. Ursula Degener (Hrsg.), Beate Rosenzweig (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Politik und Geschlecht), 2006, S. 201-217
Inhalt: Die Autorinnen untersuchen anhand von Dokumenten der Europäischen Kommission die Vorstellungen von Geschlechtergerechtigkeit im Hinblick auf die Dimensionen Umverteilung und Anerkennung, wie sie in der Strategie des Gender Mainstreaming zum Ausdruck kommen. Sie gehen in Anlehnung an die Hegemonietheorie Antonio Gramscis davon aus, dass sich gesellschaftliche Vorstellungen über soziale Gerechtigkeit in Abhängigkeit von sozialen Kämpfen herausbilden und in staatliches Handeln integriert werden. Die Frauen- und Geschlechterpolitik wird ihrer Analyse zufolge im Kontext veränderter Staatlichkeit innerhalb der Europäischen Union in den Dienst neoliberaler Umbauprozesse gestellt, denn die Thematisierung von Umverteilung erschöpft sich in der Kritik der Verteilung von Zugangschancen und der Forderung nach einer "Verbesserung weiblicher Humanressourcen" für den Arbeitsmarkt. Die soziale Dimension und die Forderung nach Geschlechtergleichheit werden nicht länger als Korrektiv dem Markt entgegengesetzt, sondern werden selbst zum Element der Marktentwicklung. Dies führt mit Blick auf eine kritische Theorie und Praxis der Geschlechtergerechtigkeit zu der Forderung, die ursprünglich emanzipatorische Idee des Gender Mainstreaming stärker zu betonen und die gegenwärtige Umdefinition sozialer Gerechtigkeit zu unterlaufen. (ICI2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Bericht der Kommission an den Rat, das Europäische Parlament, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen zur Gleichstellung von Frau und Mann 2005
Titelübersetzung:Report from the Commission to the Council, the European Parliament, the European Economic and Social Committee and the Committee of the Regions on equality between women and men, 2005
Inhalt: "In dem Bericht zur Gleichstellung von Frau und Mann 2005 wird dargelegt, dass sich die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der EU in den Bereichen Beschäftigung und Bildung zwar verringern, das geschlechtsspezifische Lohngefälle jedoch nahezu unverändert geblieben ist. Der von der Europäischen Kommission vorgelegte Jahresbericht gibt einen Überblick über die Entwicklungen in Sachen Geschlechtergleichstellung in der EU. Dem Bericht zufolge ist es weiterhin für viele Frauen ein Problem, Familie und Beruf miteinander in Einklang zu bringen. Die Beschäftigungsquote von Frauen mit Kindern ist niedriger als die von Frauen ohne Kinder. Immer noch wird der Großteil der Hausarbeit von Frauen verrichtet. Und der Mangel an erschwinglichen Kinderbetreuungsangeboten ist nach wie vor ein Hindernis auf dem Weg zur faktischen Gleichstellung von Männern und Frauen. Die geringere Arbeitsmarktbeteiligung der Frauen hat zur Folge, dass Frauen deutlich niedrigere Rentenansprüche erwerben als Männer. Besonders ausgeprägt sind die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei den Älteren: für ältere Frauen besteht ein höheres Armutsrisiko als für ältere Männer. Eine Erhöhung der Frauenerwerbsbeteiligung würde es ermöglichen, das produktive Potenzial der EU freizusetzen und den sozialen Zusammenhalt zu stärken, wie dies im Rahmen der Lissabon-Strategie angestrebt wird. Die EU-Rechtsvorschriften haben in der Förderung der Gleichbehandlung bereits einiges bewirkt. Insbesondere gilt dies für die neue Richtlinie zur Gleichbehandlung von Männern und Frauen beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The second annual report on equality between women and men, as requested by heads of state and government at the Spring European Council, in March 2003, is the first to cover the enlarged EU of 25 member states. Equality between women and men is reinforced by the new Treaty establishing a Constitution for Europe. In addition to the provisions of the current Treaty on gender equality, the Constitution expressly states that equality is a value of the Union, which should be promoted not only inside the Union but also in its relations with the rest of the world. The demographic changes with an ageing population and a shrinking working population continue to be a major challenge in the EU after enlargement. The tension between combining family and professional life, partly due to lack of child care and insufficiently flexible working conditions, appears to be contributing to the postponement of having the first child and to low fertility rates in most member states. However, experience shows that member states having comprehensive policies to reconcile work and family life for both men and women show higher fertility rates as well as higher labour market participation of women. The integration of a gender dimension into policies will contribute to attaining the overall Lisbon objectives. There is a need for new initiatives to increase employment in order to meet the challenge of an ageing society, including providing adequate pensions for women and men. Particular attention must be paid to mobilising the full potential of female employment and to boosting labour market participation of older women and immigrant women who have the lowest employment rates. This report shows main developments of the relative situation of women and men in education, employment and social life. It focuses on immigrant women and men and addresses challenges for the further promotion of equality between women and men." (extract)
Gender mainstreaming - an innovation in Europe? : the institutionalisation of gender mainstreaming in the European Commission
Titelübersetzung:Gender Mainstreaming - eine Innovation in Europa? : die Institutionalisierung des Gender Mainstreaming in der Europäischen Kommission
Autor/in:
Schmidt, Verena
Quelle: Opladen: B. Budrich, 2005. 271 S.
Inhalt: "Gender Mainstreaming heißt, dass die Auswirkungen von Organisationsentwicklung und Politikentscheidungen auf beide Geschlechter berücksichtigt werden und damit häufig marginalisierte 'Fraueninteressen' in den Mainstream integriert werden. Dabei gilt Gender Mainstreaming als Paradigmenwechsel zu bisherigen Konzepten von Gleichstellung und Gleichbehandlung. Die Autorin untersucht anhand einer Implementationsstudie inwieweit das Konzept als Innovation und Institution in einer komplexen Organisation wie der Europäischen Kommission angesehen werden kann. Dabei wird ausführlich die Konstruktion und Implementation von Gender Mainstreaming basierend auf Organisationssoziologie, Geschlechterbeziehungen und Europäischen Integrationsstudien analysiert. Dies ist ein wichtiger Unterschied zur bestehender Werken zu Gender Mainstreaming, die häufig von Regierungen und Internationalen Organisationen in Auftrag gegeben werden und meist nicht über 'Best Practice Studien' hinausgehen. Dieses Buch verfolgt drei Ziele. Erstens wird von einem Policyanalysestandpunkt behandelt, inwieweit die Definition und Interpretation der Europäischen Kommission von Gender Mainstreaming als Policy Innovation verstanden werden kann. Zweitens wird von einem organisationssoziologischen Perspektive ausgewertet, inwieweit die Implementation von Gender Mainstreaming in der Europäischen Kommission als Organisationsinnovation betrachtet werden kann und drittens inwieweit diese Organisationsinnovation innerhalb der Europäischen Kommission institutionalisiert ist." (Autorenreferat)
Inhalt: "Starting with the evolution of gender mainstreaming, this book examines the extent to which gender mainstreaming can be regarded as an innovation and as well as an institution within a complex organisation like the European Commission. By ensuring that the effects on both genders of all policies and organisational processes are taken into account, gender mainstreaming seeks to bring what are often marginalized as 'women's concerns' into the mainstream of the analysis. Gender mainstreaming is often regarded as a new paradigm compared to previous concepts of equal treatment and positive action programmes. The book has three aims. Firstly, from a policy analysis standpoint the book examines to what degree the definition and interpretation of gender mainstreaming adopted by the European Commission can be seen as a policy innovation. Secondly, from an organisational point of view the extent to which the implementation of gender mainstreaming in the European Commission can be seen as an organisational innovation will be studied and, thirdly, as an organisational institution. These are crucial points regarding the current state of the art in organisational studies as well as in EU policy analysis. This book provides an in-depth study into the construction and implementation of gender mainstreaming in the European Commission. It is founded in organisation sociology and European integration research. Gender studies are pursued as an integral perspective. This is in contrast to existing publications on gender mainstreaming. Many have been commissioned by governments or government agencies and produced under enormous time pressure. They are often limited to best practice studies with 'best practice' actually meaning any element of gender mainstreaming practice, as the implementation of gender mainstreaming in most Member States remains very limited." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Die Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union
Titelübersetzung:The policy of gender equality in the European Union
Herausgeber/in:
Jünemann, Annette; Klement, Carmen
Quelle: Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Schriftenreihe des Arbeitskreises Europäische Integration, 52), 2005. 180 S.
Inhalt: Der Band geht auf eine interdisziplinäre Tagung zurück, die gemeinschaftlich von den Universitäten der Bundeswehr in Hamburg und München, dem Arbeitskreis Europäische Integration und dem Europa-Kolleg im November 2004 in Hamburg veranstaltet wurde. Ziel war es, anhand von Analysen zur Relevanz der Geschlechterfrage im Integrations- und Erweiterungsprozess der EU sowie bei der Verfassungsreform eine Zwischenbilanz der Gleichstellungspolitik in der EU zu ziehen. Diese fällt erwartungsgemäß gemischt aus. Trotz einer zunehmend gendersensiblen Entwicklung des EU-Rechts und des damit verbrieften Willens zur Verwirklichung von Geschlechterdemokratie mangelt es vielfach am politischen Anspruch zahlreicher Mitgliedstaaten, gleichstellungspolitische Richtlinien in nationales Recht umzusetzen. Gleichwohl zeigt die Analyse zum Entstehungsprozess des Verfassungsvertrages einen nur geringen Stellenwert von Geschlechterfragen auf, der mit einer mangelnden Repräsentanz von Frauen im Konvent einhergeht. Zudem mache die Geschlechterblindheit in der Makroökonomie Fortschritte in anderen, untergeordneten, Politikfeldern wieder zunichte. Und auch der EUGH wirke durch seine an traditionellen Leitbildern über die Rolle der Frau orientierte Rechtsprechung einer erfolgreichen Gleichstellungspolitik entgegen. Schließlich - so zeigen die Länderfallstudien - dürften die Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten nicht vernachlässigt werden. (ZPol, NOMOS). Inhaltsverzeichnis: Annette Jünemann/ Carmen Klement: Die Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union - Implikationen der Vertiefung und Erweiterung (7-16); I. Rechtliche Grundlagen und praktische Umsetzung europäischer Gleichstellungspolitik: Ursula Rust: Gender Equality - Acquis Communautaire (17-26); Brigitte Young: Widersprüche zwischen der europäischen Makroökonomie und Gender Mainstreaming. Unüberwindbare Widersprüche? (27-45); Jörn Ketelhut: Die 'maternalistische' Geschlechterpolitik des EuGH: Familienpolitische Leitbilder in der Rechtsprechung zu Mutterschutz und Elternrechten (46-64); Cordula Dittmer/ Anne Mangold: Die Integration von Frauen in die europäischen Streitkräfte - das Militär zwischen internationalem Recht und nationaler Sicherheitspolitik (65-80); II. Fortschritt oder Rückschritt? Der europäische Verfassungsvertrag: Mercedes Mateo Diaz/ Susan Mains: Gender Equality in the Elaboration of the Treaty Establishing a Constitution for Europe (81-103); Silke Ruth Laskowski: Gender Equality under the New European Constitution (104-122); Mary McPhail: Women shaping the future of Europe - did women in civil society make a difference on the road from Laeken to Rome? (123-131); III. Gleichstellungspolitik in den neuen Mitgliedstaaten: Erste Erkenntnisse: Sonja Drobnic: Gendered Employment Patterns: Individuals, Societies, Couples (132-145); Petr Pavlik: Equality Without Gender: Implementation of the EU Initiative Equal in the Czech Republic (146-156); Eva Feldmann-Wojtachnia: Nach dem EU-Beitritt: Die politische Teilhabe von Frauen in Polen (157-164); IV. Geschlechtergleichheit in der Praxis: Jirina Siklova: Welcher Feminismus existiert im Postkommunismus? Ein deutsch-tschechischer Vergleich (165-172); Susanne Mayer: Was mit dem Traum von der Gleichheit geschah, während wir gerade mal wieder heftig diskutierten(173-176).
Inhalt: "Ohne die Beteiligung und aktive Mitgestaltung der Frauen wird die europäische Integration kaum vorankommen, denn: Die Mehrheit der Bevölkerung in Europa ist weiblich. Umso dringlicher ist die Frage nach der geschlechtergerechten Gestaltung derselben. Es gilt nicht nur die Teilung des europäischen Kontinents in West und Ost zu überwinden, sondern auch die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt. In diesem Band beleuchten die Autorinnen Chancen und Risiken der EU-Osterweiterung aus der Geschlechterperspektive; im Mittelpunkt stehen dabei Fragen zur Zukunft der Arbeit. Die ernüchternde Bilanz: durch Prekarisierung, Sozialabbau und fehlende Interessenvertretung verlieren Frauen häufig doppelt. Dennoch werden Wege aufgezeigt, wie über Netzwerke, Gewerkschaften und lokale Kampagnen Politik in der EU gestaltet werden kann. Kein Europa ohne Frauen! Eine anschauliche und illustrative Zusammenstellung von Artikeln, Berichten aus der Praxis, Fakten, Proklamationen und einem umfangreichen Anhang mit wertvollen Informationen und Tipps zu EU und Gender." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Mechthild Kopel/Christiane Wilke: Bringt Europa Frauen nach vorn? Die Gleichstellungs- und Frauenpolitik muss auf der politischen Agenda bleiben (7-27); Anne Graef: Das unbekannte Europa. Schlaglichter, Daten und Fakten (28-47); Monika Kemperle: Das neue Europa lebt. Eine österreichische Perspektive (48-52); Jasna A. Petrovic: Das neue Europa lebt. Eine osteuropäische Perspektive (53-58); Maja von Lehe: Die Gender Task Force. Ein Blick auf die Aktivitätenim Grenzbereich der EU: Südosteuropa (59-63); Regina Barendt: Schicke Schnäppchen 'Made in Europe'. Die Kampagne 'Saubere Kleidung' (64-82); Petra Meyer/Nele Heß: Die Geschlechterdimension in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Erfahrungen aus der Arbeit von GRIPS und SPIRIT (83-97); Astrid Knüttel: Euro-Betriebsräte, EU-Erweiterung und Gleichstellungspolitik (98-104); Klaus Priegnitz/Christine Wagner: Chancengleichheit als Handlungsfeld von Euro-Betriebsräten (105-115); Elisabeth Glöß: Die Chance beim Schopfe packen. Erfahrungen aus dem IG Metall Bezirk Bayern (116-125); Birgit Albrecht/Stefan Hennig: Erfahrungen aus den Grenzregionen - IG Metallerinnen vor Ort (126-134); Jutta Reiter/Heinz Kaulen: Chancengleichheit und Interregionale Gewerkschaftsräte. Chancengleichheit als Handlungsfeld - die Erfahrungen aus NRW (135-143); Kirsten Rölke: Mitmischen, mitgestalten, vernetzen: Frauen bewegen Politik in der EU (144-155).
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Europäisierung wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterarrangements und Gender Mainstreaming : Forschungs- und Evaluierungsperspektiven
Titelübersetzung:Europeanization of welfare state gender arrangements and gender mainstreaming : research and evaluation perspectives
Autor/in:
Behning, Ute
Quelle: Was bewirkt Gender Mainstreaming?: Evaluierung durch Policy-Analysen. Ute Behning (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.), Barbara Stiegler, Heike Kahlert, Delia Schindler, Teresa Kulawik, Regina-Maria Dackweiler, Silke Bothfeld, Sünne Andresen, Irene Dölling, Sabine Lang, Christine Färber, Monika Mokre. Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2005, S. 157-167
Inhalt: In der relativ jungen Europäisierungsforschung wird vergleichend untersucht, ob sich mitgliedstaatliche Institutionen durch den Einfluss supranationaler Politik wandeln. Für diese Analysen werden die Instrumente der Policy-Forschung und ihre theoretischen, institutionenorientierten Erklärungsansätze herangezogen. Inzwischen sind auch die ersten Gendering-Ansätze für die Europäisierungsforschung vorgelegt worden, in deren Mittelpunkt eine Analyse der Auswirkungen von EU-Gleichstellungspolitiken auf die Institutionen der EU-Mitgliedstaaten steht. Da die bisherigen Studien jedoch die top-down etablierte Gleichstellungsstrategie der EU - das Gender Mainstreaming - vernachlässigen, erläutert die Autorin am Beispiel der wohlfahrtsstaatlichen Geschlechterforschung, warum Gender Mainstreaming im Kontext von Europäisierungsstudien eine stärkere Berücksichtigung finden sollte. Nach einer kritischen Erörterung der Gender-Mainstreaming-Strategie skizziert sie zunächst die Grundlagen der Europäisierungsbemühungen wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterarrangements. Im Anschluss daran reflektiert sie die Frage, ob eine Konvergenz wohlfahrtsstaatlicher Geschlechterarrangements in der EU realisierbar und wahrscheinlich ist. Ihr Beitrag schließt mit einigen Hinweisen zu künftigen Forschungsperspektiven für die Evaluation von Gender-Mainstreaming-Prozessen in der EU. (ICI2)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Verfassungsdebatte und Geschlechterdemokratie in der Europäischen Union
Titelübersetzung:The constitutional debate and gender democracy in the European Union
Autor/in:
Mokre, Monika
Quelle: Was bewirkt Gender Mainstreaming?: Evaluierung durch Policy-Analysen. Ute Behning (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.), Barbara Stiegler, Heike Kahlert, Delia Schindler, Teresa Kulawik, Regina-Maria Dackweiler, Silke Bothfeld, Sünne Andresen, Irene Dölling, Sabine Lang, Christine Färber, Monika Mokre. Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2005, S. 219-235
Inhalt: Die Autorin wirft die Frage auf, ob Veränderungen im Hinblick auf die politische Stellung der Geschlechter in der EU für die nähere oder mittelfristige Zukunft zu erwarten sind. Sie zeichnet hierzu einerseits die Entwicklungen in der EG/EU-Gleichstellungspolitik von den 1950er Jahren bis zur Gegenwart nach und verortet diese andererseits in einem normativen Konzept von Demokratie, das an die Überlegungen von Laclau und Mouffe zur "radikalen Demokratie" anschließt. Dieser Zugang erscheint zwar auf den ersten Blick widersprüchlich, da die Vorstellungen von Demokratie, wie sie im Laufe des europäischen Integrationsprozesses geäußert worden sind, dem Konzept der "radikalen Demokratie" in keiner Weise verpflichtet sind. Nach Meinung der Autorin bietet jedoch gerade die Neuartigkeit des politischen Systems der EU und die Unmöglichkeit, dieses nach dem Vorbild von Nationalstaaten zu gestalten, eine Öffnung für neue Konzepte von Demokratie, die im Sinne eines feministischen Demokratiebegriffs von Interesse sein können. Sie geht in ihrem Beitrag insbesondere auf den Grundrechtekonvent, die Charta der Grundrechte der Europäischen Union und den Konvent zur Zukunft Europas aus genderpolitischer Sicht ein. (ICI2)