Unter welchen Bedingungen bekommen Eltern weitere Kinder? Ein Vergleich zwischen Deutschen und Türken unter besonderer Berücksichtigung ökonomischer Abwägungen
Titelübersetzung:Under what preconditions do additional childbirths occur? A comparison between German and Turkish parents, taking economic considerations into account
Autor/in:
Naderi, Robert
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 25 (2013) 1, S 75-95
Inhalt: "Im Beitrag wird der Frage nachgegangen, wie sich die selbsteingeschätzte persönliche finanzielle Situation auf die tatsächliche Geburt weiterer Kinder, unter Berücksichtigung generationaler Unterstützungspotenziale und dem Migrationshintergrund, auswirkt. Die zu überprüfenden Hypothesen basieren auf der ökonomischen Theorie und dem Forschungsstand zur Bedeutung ökonomischer Unsicherheiten für Fertilität. Mittels multivariater Analysen der zwei Wellen des deutschen Generations and Gender Survey, können weder Effekte der individuellen finanziellen Lage, noch der Generationenbeziehungen auf die Familienerweiterung nachgewiesen werden. Die Ergebnisse zeigen hingegen, dass sich türkische Staatsbürger mit eigener Migrationserfahrung von denen, die im Kindesalter immigriert sind bzw. in Deutschland geboren wurden, bezüglich der Erklärungsfaktoren unterscheiden. In allen drei Gruppen sind Faktoren wie das Alter der Frau, die Kinderzahl und das Alter der Kinder für die Familienerweiterung zentral." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article examines the question of how the selfreported financial situation has an effect on the actual birth of additional children in regard to generational support and migration background. The hypotheses to be tested are based on economic theories and research on the importance of economic uncertainty for fertility. Based on multivariate analyses of the two waves of the German Generations and Gender Survey, neither the individual financial situation, nor the relations between generations can be detected as effects on family expansion. The results show, however, that Turkish citizens differ in their migration experience in comparison to those who have immigrated in childhood or were born in Germany in terms of the explanatory factors. Factors like age of the woman, number and age of children are crucial in all groups under study." (author's abstract)
Schlagwörter:desire for children; German; parent education; familiale Sozialisation; generatives Verhalten; ökonomische Faktoren; Kinderwunsch; Familie; reproductive behavior; number of children; microeconomic factors; Turk; Federal Republic of Germany; Türke; Elternschaft; family socialization; Deutscher; family; Eltern; Elternbildung; Kinderzahl; parents; parenthood
Arbeitsteilungsmuster bei der Ernährungsversorgung von Familien: Persistenz oder Wandel?
Titelübersetzung:Patterns of labour division in the food work of families: persistence or change?
Autor/in:
Häußler, Angela; Meier-Gräwe, Uta
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 2, S 9-27
Inhalt: "Wie Zeitbudgeterhebungen und andere empirische Erhebungen für Deutschland zeigen, haben sich die Arbeitsteilungsmuster im Haushalt trotz gestiegener Bildungs- und Erwerbsbeteiligung von Frauen in den letzten Jahrzehnten kaum geändert. Die Ursachen liegen in der gesellschaftlichen Ordnung der Geschlechter, die nach wie vor durch strukturelle Rahmenbedingungen gestützt wird. Auf der individuellen Ebene bildet sich der Dualismus in geschlechtstypischen Identitätskonzepten ab, hier haben Arbeitsteilungsmuster eine konstitutive Funktion." (Autorenreferat)
Inhalt: "According to time-use studies and other empirical studies conducted in Germany, patterns of domestic labor division have remained almost unchanged in spite of greater labor-market and educational participation by women. This is due to social gender relations, which are still supported by societal settings. At the individual level the dualism is expressed in gender-typical concepts of identity. From this perspective, patterns of domestic labor division have a constitutive function." (author's abstract)
Schlagwörter:nutrition; Versorgung; housekeeping; Öffentlichkeit; private household; Arbeitsteilung; Hauswirtschaft; gender role; Federal Republic of Germany; Zeitbudget; the public; privacy; Geschlechtsrolle; supply; man; Privatsphäre; time budget; division of labor; Doing Gender; Familie; identity; woman; Identität; Mann; Ernährung; family; doing gender; Privathaushalt
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung
Zur Entwicklung der durchschnittlichen gemeinsamen Lebenszeit von Drei- und Vier-Generationen-Familien in West- und Ostdeutschland - eine Modellrechnung
Titelübersetzung:On developments in the mean joint lifetimes of three- and four-generation families in Western and Eastern Germany - a model calculation
Autor/in:
Grünheid, Evelyn; Scharein, Manfred Georg
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 36 (2011) 1, S 3-39
Inhalt: Dieser Beitrag befasst sich mit der Frage, wie sich einerseits die hohe Lebenserwartung und andererseits das steigende Gebäralter auf die gemeinsame Lebenszeit von drei bzw. vier Generationen auswirken und zukünftig entwickeln werden. Dazu werden aus amtlichen Daten für Mortalität und Fertilität Indikatoren für die durchschnittliche gemeinsame Lebenszeit von Drei- und Vier-Generationen-Familien abgeleitet. Auf Grund der komplizierten Datenlage muss eine Eingrenzung auf die weibliche Generationenfolge – und hierbei auf die Betrachtung des jeweils erstgeborenen Kindes – vorgenommen werden. Die Indikatoren besitzen den Charakter von Modellrechnungen, deshalb dienen sie vor allem dem Aufzeigen von (zukünftigen) Trends zur Entwicklung der durchschnittlichen gemeinsamen Lebenszeit. Berechnet werden die Indikatoren für die durchschnittlich verbrachte gemeinsame Lebenszeit von Drei-Generationen-Familien für den Zeitraum von 1990 bis 2060 und von Vier-Generationen-Familien für den Zeitraum von 2010 bis 2060. Im Ergebnis zeigen die Berechnungen für Westdeutschland einen Anstieg der gemeinsam verbrachten Lebenszeit bei drei Generationen bis zu etwa 35 Jahren im Jahr 2000, um danach kontinuierlich auf einen Wert von rund 30 Jahren abzusinken. Für vier Generationen ergibt sich ein ähnlicher Trendverlauf, jedoch ist dieser um rund 30 Jahre in Richtung Zukunft verschoben und erreicht in etwa zwischen 2030 und 2040 den höchsten Wert mit rund sieben bis zehn Jahren. Für Ostdeutschland mit seinem in der Vergangenheit und Gegenwart noch jüngeren Gebäralter der Frauen liegt der Höhepunkt der gemeinsam verbrachten Lebensjahre von drei Generationen am Anfang des Beobachtungszeitraumes (etwa um 1990) bei knapp 40 Jahren. Danach fällt dieser Indikator kontinuierlich. Der Indikator für die durchschnittlich gemeinsam verbrachten Jahre von Vier-Generationen-Familien erreicht hingegen mit einem Wert von 12 bis 14 Jahren voraussichtlich um das Jahr 2020 seinen Höhepunkt. Im Anschluss daran ist auch in Ostdeutschland mit einem Rückgang der gemeinsamen Lebenszeit der Vier-Generationen-Familien zu rechnen. Insgesamt weisen die Trends der Indikatoren darauf hin, dass aus der längeren Lebenserwartung nicht unbedingt auf eine längere gemeinsame Lebenszeit der Generationen und auf ein Ansteigen der Vier-Generationen-Familien geschlossen werden kann. Eher scheint die Drei-Generationen-Familie auch in diesem Jahrhundert die entscheidende familiäre Generationen-Konstellation zu bleiben.
Inhalt: This article tackles the question of how, on the one hand, the high life expectancy and, on the other, the increasing age of mothers at childbirth will impact the joint lifetime of three and four generations and will develop in future. To this end, indicators are derived from the official data on mortality and fertility for the mean joint lifetimes of three- and four-generation families. Because of the complicated data available, the investigation will be restricted to the female succession of generations, and here to an observation of the first-born child in each case. The indicators act as model calculations, which is why they serve above all to indicate (future) developments in mean joint lifetimes. The indicators are calculated for the average jointly-spent lifetime of three-generation families for the period from 1990 to 2060, and of four-generation families for the period from 2010 to 2060. The result of the calculations for Western Germany show an increase in the jointly-spent lifetime of three generations of up to roughly 35 years in 2000, after which that the figure falls continually to a value of roughly 30 years. A similarly developing trend emerges for four generations, but this is delayed by roughly 30 years towards the future, and reaches the highest value around 2030 to 2040, at roughly seven to ten years. For Eastern Germany, with its even younger age of women at childbirth in both the past and in the present, the maximum jointly-spent life years of three generations at the beginning of the observation period (roughly around 1990) is almost 40 years, after which this indicator falls continuously. The indicator of the average jointly-spent years of four-generation families, by contrast, probably reaches a maximum around 2020, with a value of 12 to 14 years. Also after this, one may anticipate a reduction in the joint lifetimes of four-generation families in Eastern Germany. All in all, the trends of the indicators denote that one may not necessarily conclude from the longer life expectancy that the generations will have a longer joint lifetime, nor that the number of four-generation families will increase. Rather, the three-generation family also appears to remain the decisive generational composition of families in this century.
Schlagwörter:Bevölkerungsentwicklung; population statistics; birth trend; alte Bundesländer; fertility; Intergenerational relations; old federal states; demographic situation; mathematical modeling; reproductive behavior; demographische Lage; Modellrechnung; Federal Republic of Germany; Mehrgenerationenfamilie; Geburtenentwicklung; neue Bundesländer; New Federal States; generational family; Fruchtbarkeit; Lebenserwartung; generatives Verhalten; Geburtenfolge; fertility rate; life expectancy; Familie; population development; Bevölkerungsstatistik; family; Generationenverhältnis; Geburtenhäufigkeit; birth order; Generationenkonstellation; generation interval; composition of generations in family enerationenfamiliestructure; multigenerational family; model calculation
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Gleiches Ausmaß, unterschiedliche Formen des partnerschaftlichen Zusammenlebens: eine Kohortenanalyse für Ost- und Westdeutschland
Autor/in:
Lengerer, Andrea
Quelle: Informationsdienst Soziale Indikatoren, (2011) 45, S 11-15
Inhalt: "In Westdeutschland findet schon seit geraumer Zeit ein Wandel partnerschaftlicher Lebensformen
statt. Der genaue Verlauf dieses Wandels und die Frage seiner Deutung sind zwar nach wie vor umstritten. Klar ist aber, dass die Verbreitung der Ehe abgenommen hat, weil immer später im Lebensverlauf und seltener geheiratet wird. Gleichzeitig hat sich die nichteheliche Lebensgemeinschaft als weitere Form des Zusammenlebens mit einem Partner etabliert. So gesehen sind die partnerschaftlichen Lebensformen vielfältiger geworden. Auch das Leben ohne Partner hat in bestimmten Lebensphasen zugenommen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:way of life; alte Bundesländer; Ehe; marriage; life career; Alleinstehender; Lebensweise; old federal states; Familie; partnership; Federal Republic of Germany; sozialer Wandel; family; neue Bundesländer; Partnerschaft; Lebenslauf; single; gender-specific factors; social change; New Federal States; nichteheliche Lebensgemeinschaft; domestic partnership
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Bevölkerung
Entering a stepfamily: children's experience of family reconstitution in Sweden 1970-2000
Titelübersetzung:Eintritt in die Stieffamilie: die Erfahrungen von Kindern mit Familienrekonstruktionen in Schweden zwischen 1970 und 2000
Autor/in:
Turunen, Jani
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 23 (2011) 2, S 154-172
Inhalt: "In diesem Beitrag werden die Daten des schwedischen Level of Living Survey verwendet, um die Erfahrungen von Kindern mit der Familienrekonstitution, genauer: mit der ersten Formierung einer Stieffamilie, in Schweden zwischen den Jahren 1970 und 2000 zu untersuchen. Zu Beginn wird das Risiko analysiert, einen Stiefelternteil zu bekommen und zwar für Jungen und Mädchen unterschiedlichen Alters und sozioökonomischen Hintergrunds, wobei letzterer anhand des Bildungsniveaus der Eltern gemessen wird. Die Ergebnisse zeigen hinsichtlich des Bildungsniveaus keine Unterschiede im Prozess der Gründung von Stieffamilien auf. Es bestehen jedoch eindeutige Unterschiede zwischen den Geschlechtern, da die Neigung, einen Stiefelternteil zu bekommen, je nach Geschlecht des Kindes variiert. Andere Faktoren, die ebenfalls Einfluss auf die Eintrittsrate in eine Stieffamilie haben, sind: die Zeitdauer, die ein Kind mit einem alleinerziehenden Elternteil gelebt hat als auch das Alter des Kindes in Wechselwirkung mit dessen Geschlecht. Obwohl die Bildung keinen Einfluss auf die Rate des Eintritts in eine Stieffamilie hat, muss man beachtet, dass es ein soziales Gefälle bei den Prozessen gibt, die dazu führen, dass Kinder sich im Risikopool derjenigen befinden, die überhaupt in eine Stieffamilie eintreten können. Insbesondere Kinder höher gebildeter Eltern haben ein signifikant geringeres Risiko außerhalb einer Partnerschaft geboren zu werden oder die Trennung oder Scheidung der Eltern zu erleben und sind somit seltener im Risikopool der jenigen zu finden, die in eine Stieffamilie eintreten können." (Autorenreferat)
Inhalt: "In this article, I use the Swedish Level of Living Survey data to study children's experience of family reconstitution, or the first formation of stepfamily in Sweden 1970 to 2000. I set out to analyze relative risks for acquiring a stepparent for boys and girls of different ages and socioeconomic backgrounds, here measured as parent's educational attainment. The results show no educational differences in the stepfamily formation process. There are however clear gender differences in the family reconstitution process where the likelihood of gaining a stepparent varies by the child's gender. Other factors that have effect on the child's likelihood of entering the first stepfamily are the time lived with a single parent as well as the child's age in interaction with the child's sex. Although there are no educational differentials in stepfamily formation, one needs to account for the social gradient in the processes leading to children being in the risk pool. Particularly children of higher educated parents have a significantly lower risk of being born out of union or experiencing a parental union dissolution and thus being exposed to the risk of entering a stepfamily." (author's abstract)
"Doing Care" im Alltag Vollzeit erwerbstätiger Mütter und Väter: aktuelle Befunde aus AID:A
Titelübersetzung:How full-time working mothers and fathers organize care: findings from AID:A ; a recent survey in Germany
Autor/in:
Zerle, Claudia; Keddi, Barbara
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 3, S 55-72
Inhalt: "Auch wenn Väter sich zunehmend in den Familienalltag einbringen wollen, zeigen vorliegende Studien übereinstimmend, dass Mütter nach wie vor deutlich mehr Care-Arbeit übernehmen. Häufig ist dies die Folge einer stark ungleichen Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zwischen den Geschlechtern. Der vorliegende Artikel geht auf der Grundlage einer aktuellen Studie der Frage nach, was passiert, wenn beide Eltern Vollzeit arbeiten und über ein ähnliches Zeitbudget für Kinderbetreuung und Hausarbeit verfügen. Die Befunde zeigen, dass im Vergleich zu Erwerbskonstellationen, bei denen die Mütter nicht oder Teilzeit erwerbstätig sind, bei den 'Vollzeit/Vollzeit'-Paaren ein beachtlicher Anteil der Sorgearbeit gleichermaßen von Müttern und Vätern geleistet wird. Beide Elternteile fühlen sich stark belastet durch die hohen Anforderungen. Vor allem bei den alltäglichen Routinetätigkeiten der Care-Arbeit und haushaltsbezogenen Fürsorgearbeiten bestehen weiterhin Geschlechterunterschiede." (Autorenreferat)
Inhalt: "Despite the fact that fathers want to be more involved in the day-to-day routines of family life, recent findings suggest that mothers still provide more care work. Often this is the result of men and women assuming very unequal shares of paid and unpaid work. Based on recent survey data the present article examines how full-time working parents organize care, considering the fact that both could dedicate similar amounts of time to child care and housework. Our findings suggest that in contrast to families in which mothers work part-time or not at all, dual-earner couples share a remarkable proportion of care work equally. Both parents feel heavily burdened by the high demands placed on them. The choice of tasks is still highly gendered, however, particularly with regard to the day-to-day routines in care and housework." (author's abstract)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Alltag; everyday life; woman; Frauenforschung; women's studies; Mutter; mother; Hausarbeit; housework; Familienarbeit; family work; Arbeitsteilung; division of labor; Elternschaft; parenthood; Gender Mainstreaming; gender mainstreaming; gender; Familie; family; Lebensstil; life style; sozioökonomische Lage; socioeconomic position; Normalarbeitsverhältnis; standard employment relationship; Teilzeitarbeit; part-time work; Versorgung; supply; Kind; child; Betreuung; care; Arbeitsbelastung; workload; vergleichende Forschung; comparative research
SSOAR Kategorie:Sozialwesen, Sozialplanung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Auf der Suche nach Balance: Frauen und Männer zwischen Beruf, Familie und Engagement
Autor/in:
Alscher, Mareike
Quelle: WZB-Mitteilungen, (2010) 129, S 31-33
Inhalt: "Verschiedene Lebensbereiche in Balance zu bringen ist eine zentrale gesellschaftspolitische Aufgabe. Wenn es um das Gleichgewicht von Beruf, Familie und freiwilligem Engagement geht, sind Frauen stärker herausgefordert als Männer. Bestimmte Lebensphasen begünstigen die freiwilligen Aktivitäten von Frauen. Viele sind in der Familienphase, wenn sie sich etwa in Schulen und Kindergärten engagieren. Es ist naheliegend, dass teilzeitbeschäftigte Mütter hier aktiver sind als Mütter, die Vollzeit arbeiten. Mehr Zeit für ehrenamtliches Engagement haben Männer. Trotz Vollzeitjobs und Familie gelingt es ihnen, sich in höherem Maße als Frauen zu engagieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "It is an important sociopolitical task to bring various spheres of life into balance. It is a much bigger challenge for women than for men to juggle working life, family and voluntary engagement. There are certain stages in life when it is easier for women to get involved in voluntary activities – many are parenting when they become involved in kindergartens and schools, for example. Obviously, mothers with part-time jobs are more involved than mothers who work full-time. Men, meanwhile, have more time on their hands for voluntary work. Even if they are working full-time and have families, they are able to commit more time for voluntary activities than women." (author's abstract)
Job-induced commuting between two residences - characteristics of a multilocational living arrangement in the late modernity
Titelübersetzung:Berufsbedingtes Pendeln zwischen zwei Wohnsitzen – Merkmale einer multilokalen Lebensform in der Spätmoderne
Autor/in:
Reuschke, Darja
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 35 (2010) 1, S 107-134
Inhalt: Vor dem Hintergrund der andauernden Flexibilisierung der Arbeitsmärkte und einer steigenden (hoch-)qualifizierten Frauenerwerbstätigkeit hat das beruflich bedingte Pendeln zwischen einem Haupt- und Zweitwohnsitz in westlichen Industrieländern wie Deutschland an Bedeutung gewonnen. Die wenigen Studien über diese Art multilokaler Lebensführung beziehen sich nahezu vollständig auf Pendler/innen („Shuttles“) in Paar- bzw. Familienhaushalten. Der Artikel verfolgt das Ziel, erstens, Merkmale und Entstehungskontexte von berufsbedingten multilokalen Haushaltsorganisationen im Allgemeinen zu untersuchen und damit einen Beitrag zur aktuellen Diskussion über die Ausprägungen und Ursachen dieses gegenwärtig bedeutenden Phänomens zu leisten. Zweitens wird die multilokale Lebensform mit „traditionellen“ Fernwandernden verglichen, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wer und unter welchen Umständen das berufliche Pendeln zwischen zwei Wohnsitzen einem Umzug mit dem gesamten Haushalt vorzieht. Der Beitrag bezieht sich auf Daten einer Primärerhebung, in der eine Zufallsstichprobe von Personen aus dem Einwohnermelderegister von vier deutschen Metropolen gezogen wurde. Die Grundgesamtheit ist auf Individuen mit spezifischen Merkmalen (Zuwandernde zwischen 25 bis 59 Jahren) begrenzt. Die Ergebnisse der standardisierten postalischen Befragung wurden durch qualitative Telefoninterviews mit ausgewählten Shuttles vertieft. Die Ergebnisse zeigen, dass es sich bei Shuttles um eine heterogene Gruppe handelt. Das Leben in einer Partnerschaft und die damit verbundenen sozialen Bindungen spielen für multilokale Haushaltsorganisationen eine entscheidende Rolle. Unter den männlichen Pendlern kann eine Gruppe junger, lediger und meist kinderloser Männer und eine Gruppe älterer, verheirateter Pendler mit Kindern im Haushalt identifiziert werden. Die große Mehrheit der weiblichen Shuttles lebt dagegen kinderlos. Weil Männer auch in einer Lebensgemeinschaft mit Kind zwischen zwei Wohnsitzen pendeln, haben sie signifikant öfter als Frauen einen berufsbedingten Zweitwohnsitz. Spätmoderne Ausprägungen beruflich bedingter multilokaler Lebensmuster sind doppelerwerbstätige Haushalte für männliche Pendler und hohe berufliche Stellungen für Pendlerinnen. Das Pendeln zwischen zwei Wohnsitzen ist einerseits mit dem Berufseinstieg eng verbunden und spielt andererseits auch in einer späteren Berufsphase für eine zum Teil länger andauernde Periode eine bedeutende Rolle. Es ist anzunehmen, dass die Bedeutungszunahme befristeter Beschäftigung zu einem Anstieg multilokaler Lebensformen in der Spätmoderne führt.
Inhalt: Against the background of the ongoing flexibilisation of labour markets and a rising labour force participation of (highly) qualified women, job-related commuting between a main and secondary residence has become more important in Western capitalist countries as is the case in contemporary Germany. The limited number of recent empirical studies on this kind of multilocational living arrangement almost entirely focuses on commuters in couple/family households. The main objective of this article is, firstly, to provide data about the characteristics and formation contexts of job-related multilocational household organisations as a whole, in order to make a contribution to the discussion of the forms and causes of this currently important phenomenon. Secondly, by means of comparison analyses, the multilocational form of living is compared to the group of long-distance movers, in order to provide insights into who prefers commuting to migration with the complete household under which circumstances. The article draws on data of a field research study, which have been obtained from an individual based random sample from official registers of inhabitants of four metropolises in Germany. The sample was restricted to individuals with specific characteristics (in-movers, age 25 to 59). The fully structured postal interviews were complemented by qualitative telephone interviews with selected commuters. The results show that commuters are a heterogeneous group. Living in a partnership and the social connections established thereby play a prominent role for multilocational household organisations. Among male commuters, one can distinguish between those who are young, never married and predominantly childless, on the one hand, and a group of older married commuters with children in the household, on the other. The vast majority of female commuters, however, live childless. As men commute between two residences even if they live with a family, they significantly more often have a job-related secondary residence than women. Late modern characteristics of job-related multilocational living arrangements are dual earner households for male commuters and high occupational positions for female commuters. The commuting between two accommodations is strongly connected to the career entry, on the one hand, and is also important in a later occupational career phase as a partly longer-lasting period, on the other hand. It may be suggested that the rise of fix-term employment will further increase the importance of multilocational living arrangements in Late Modernity.
Berufsbedingtes Pendeln zwischen zwei Wohnsitzen - Merkmale einer multilokalen Lebensform in der Spätmoderne
Titelübersetzung:Job-induced commuting between two residences - characteristics of a multilocational living arrangement in the late modernity
Autor/in:
Reuschke, Darja
Quelle: Comparative Population Studies - Zeitschrift für Bevölkerungswissenschaft, 35 (2010) 1, S 135-164
Inhalt: Vor dem Hintergrund der andauernden Flexibilisierung der Arbeitsmärkte und einer steigenden (hoch-)qualifizierten Frauenerwerbstätigkeit hat das beruflich bedingte Pendeln zwischen einem Haupt- und Zweitwohnsitz in westlichen Industrieländern wie Deutschland an Bedeutung gewonnen. Die wenigen Studien über diese Art multilokaler Lebensführung beziehen sich nahezu vollständig auf Pendler/innen ('Shuttles') in Paar- bzw. Familienhaushalten. Der Artikel verfolgt das Ziel, erstens, Merkmale und Entstehungskontexte von berufsbedingten multilokalen Haushaltsorganisationen im Allgemeinen zu untersuchen und damit einen Beitrag zur aktuellen Diskussion über die Ausprägungen und Ursachen dieses gegenwärtig bedeutenden Phänomens zu leisten. Zweitens wird die multilokale Lebensform mit "traditionellen" Fernwandernden verglichen, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wer und unter welchen Umständen das berufliche Pendeln zwischen zwei Wohnsitzen einem Umzug mit dem gesamten Haushalt vorzieht. Der Beitrag bezieht sich auf Daten einer Primärerhebung, in der eine Zufallsstichprobe von Personen aus dem Einwohnermelderegister von vier deutschen Metropolen gezogen wurde. Die Grundgesamtheit ist auf Individuen mit spezifischen Merkmalen (Zuwandernde zwischen 25 bis 59 Jahren) begrenzt. Die Ergebnisse der standardisierten postalischen Befragung wurden durch qualitative Telefoninterviews mit ausgewählten Shuttles vertieft. Die Ergebnisse zeigen, dass es sich bei Shuttles um eine heterogene Gruppe handelt. Das Leben in einer Partnerschaft und die damit verbundenen sozialen Bindungen spielen für multilokale Haushaltsorganisationen eine entscheidende Rolle. Unter den männlichen Pendlern kann eine Gruppe junger, lediger und meist kinderloser Männer und eine Gruppe älterer, verheirateter Pendler mit Kindern im Haushalt identifiziert werden. Die große Mehrheit der weiblichen Shuttles lebt dagegen kinderlos. Weil Männer auch in einer Lebensgemeinschaft mit Kind zwischen zwei Wohnsitzen pendeln, haben sie signifikant öfter als Frauen einen berufsbedingten Zweitwohnsitz. Spätmoderne Ausprägungen beruflich bedingter multilokaler Lebensmuster sind doppelerwerbstätige Haushalte für männliche Pendler und hohe berufliche Stellungen für Pendlerinnen. Das Pendeln zwischen zwei Wohnsitzen ist einerseits mit dem Berufseinstieg eng verbunden und spielt andererseits auch in einer späteren Berufsphase für eine zum Teil länger andauernde Periode eine bedeutende Rolle. Es ist anzunehmen, dass die Bedeutungszunahme befristeter Beschäftigung zu einem Anstieg multilokaler Lebensformen in der Spätmoderne führt.
Inhalt: Against the background of the ongoing flexibilization of labor markets and a rising labor force participation of (highly) qualified women, job-related commuting between a main and secondary residence has become more important in Western capitalist countries as is the case in contemporary Germany. The limited number of recent empirical studies on this kind of multilocational living arrangement almost entirely focuses on commuters in couple/ family households. The main objective of this article is, firstly, to provide data about the characteristics and formation contexts of job-related multilocational household organizations as a whole, in order to make a contribution to the discussion of the forms and causes of this currently important phenomenon. Secondly, by means of comparison analyses, the multilocational form of living is compared to the group of long-distance movers, in order to provide insights into who prefers commuting to migration with the complete household under which circumstances. The article draws on data of a field research study, which have been obtained from an individual based random sample from official registers of inhabitants of four metropolises in Germany. The sample was restricted to individuals with specific characteristics (in-movers, age 25 to 59). The fully structured postal interviews were complemented by qualitative telephone interviews with selected commuters. The results show that commuters are a heterogeneous group. Living in a partnership and the social connections established thereby play a prominent role for multilocational household organizations. Among male commuters, one can distinguish between those who are young, never married and predominantly childless, on the one hand, and a group of older married commuters with children in the household, on the other. The vast majority of female commuters, however, live childless. As men commute between two residences even if they live with a family, they significantly more often have a job-related secondary residence than women. Late modern characteristics of job-related multilocational living arrangements are dual earner households for male commuters and high occupational positions for female commuters. The commuting between two accommodations is strongly connected to the career entry, on the one hand, and is also important in a later occupational career phase as a partly longer-lasting period, on the other hand. It may be suggested that the rise of fix-term employment will further increase the importance of multilocational living arrangements in Late Modernity.