Wir kämpfen uns da zusammen durch: Bildungserfolg junger Aussiedlerinnen
Titelübersetzung:Educational success of young female resettlers
Autor/in:
Schmidt-Bernhardt, Angela
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 1 (2009) 1, S 73-87
Inhalt: "Der Betrag beleuchtet adoleszente Entwicklungsprozesse
einer spezifi schen Migrantinnengruppe,
der Aussiedlerinnen. Die innerethnische
Peergroup wird in ihrer identitätsstiftenden
Bedeutung für die Gruppe der
bildungserfolgreichen jungen Aussiedlerinnen
charakterisiert. Die Gemeinsamkeit der
Peergroup beruht im Sinne des kollektiven
Gedächtnisses auf geteilten Erinnerungen
und gemeinsamem Erleben. In den der Gruppe
eigenen Sprachschöpfungen zwischen
Her kunftssprache und Zweitsprache wird
die Kreativität der Peergroup sichtbar. Ausgehend
von den Peergroups können sich die
jungen Aussiedlerinnen der Mehrheitsgesellschaft
und ihren Anforderungen öffnen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Developmental processes in adolescence of
a specifi c group of female migrants coming
from the former Soviet Union are described.
The stabilising function of the inner ethnic
peer group is discussed. The cohesion of the
peer group is based in the collective memory
of shared experiences. The creativity of the
peer group lies in neologisms, a combination
of their mother tongue and the language of
the host country. With the backing of their
peer group the young migrants can open up
to the host culture." (author's abstract)
Schlagwörter:junger Erwachsener; kollektives Gedächtnis; Identitätsbildung; Migration; commitment; social integration; Federal Republic of Germany; social relations; late migrant; soziale Beziehungen; collective memory; ethnische Gruppe; identity formation; ethnic group; soziale Integration; Spätaussiedler; young adult; Schulerfolg; woman; Peer Group; school success; peer group; migration; Bindung
Reading affect - on the heterotopian spaces of care and domestic work in private households
Titelübersetzung:Das Lesen von Affekten: über den heterotopischen Raum von Care- und Hausarbeit in Privathaushalten
Autor/in:
Gutiérrez Rodriguez, Encarnacion
Quelle: Historical Social Research, 33 (2008) 1, S 252-277
Inhalt: 'Im Zentrum dieses Aufsatzes steht das 'Lesen' und Interpretieren von Affekten. Dies soll am Beispiel einer diskursiv-dekonstruktiven Analyse von Interviews mit 'Care'- bzw. Hausarbeiterinnen sowie deren Arbeitgeberinnen, die die Verfasserin im Rahmen einer ethnographischen Studie durchgeführt hat, diskutiert werden. Es wird gezeigt, wie eine dekonstruktive Lektüre von Affekten zu einem Verstehen (a) der Einbindung des Subjekts der Aussage in einen diskursiven Rahmen und (b) der Intensität in der Begegnung zwischen 'Care' - bzw. Hausarbeiterinnen und deren Arbeitgeberinnen beitragen kann. Diese Begegnungen ereignen sich in einem 'heterotopischen Raum', d.h. einem heterogener Raum, der auch von den Folgen affektiver Ereignisse durchzogen ist. In diesem Zusammenhang meint Affekt eine mehr oder weniger organisierte Erfahrung, eine Erfahrung wahrscheinlich mit ermächtigenden oder entmächtigenden Konsequenzen, die auf der Ebene dieser Begegnungen wahrnehmbar ist, aber nicht unbedingt ausgesprochen und damit 'eingeschrieben' ist. Ausgehend von den Redeweisen derjenigen, die diese vergeschlechtlichten und ethnisierten Räume bewohnen, stellt der Beitrag folgende Fragen: Wie können die Begegnung zwischen Care- und Hausarbeiterinnen und ihren Arbeitgeberinnen auf der Basis affektiver Bezüge gelesen werden? Wie können wir Affekte als einen Moment der Intensität in diesen Beziehungen aufspüren? Wie kann die Lektüre von Foucault, Derrida und Spivak zu einer Theoretisierung von Affekt beitragen?' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The focus of this paper will be reading affect. By working through examples of ethnographic research with domestic and care workers and their employers in Germany from a discursive-deconstructive perspective, the author will show how a deconstructive reading of affect can add to our understanding of (a) 'the speaking subject' embedded within a discursive framework, and, (b) 'intensity' in the encounters between domestic and care workers and their employers. These encounters occur in a 'heterotopian space', a heterogeneous space ruled by the effects of affective bonds. In this space affect denotes a more or less organised experience, an experience which probably has empowering and disempowering consequences, registered at the level of encounter, and not necessarily to be understood in linguistic terms, but which is analysable as effect (Massumi, 1996, p. 237). It is by thinking through the words of those who inhabit this gendered and ethnicised heterotopia that the paper looks at the following questions: How can this encounter be read on the basis of affective bonds? How can we grasp affect as a moment of intensity in these relationships? What can reading Foucault, Derrida and Spivak and thinking through them add to the theorisation of affect?' (author's abstract)|
Schlagwörter:Gouvernementalität; private household; Derrida, J.; governmentality; affectivity; alien; Migration; Hausangestellte; Pflege; Hausarbeit; Diskurs; discourse; interaction; analysis; Ausländer; housework; Migrant; individual; Federal Republic of Germany; social relations; everyday life; Foucault, M.; Derrida, J.; soziale Beziehungen; caregiving; gender; Individuum; migrant; Affektivität; employer; woman; domestic; Foucault, M.; migration; Arbeitgeber; Interaktion; Alltag; Analyse; Privathaushalt
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Migration
The change of normative gender orders in the process of migration: a transnational perspective
Titelübersetzung:Der Wandel von normativen Geschlechterordnungen im Migrationsprozess: eine transnationale Perspektive
Autor/in:
Jungwirth, Ingrid
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Centre on Migration, Citizenship and Development (COMCAD); Bielefeld (COMCAD Working Papers, 48), 2008. 16 S
Inhalt: "In this paper, the question of social change for women as actors of migration is examined.
Apart from feminist theory and international gender studies, this topic is located in migration
studies and social theory as well. It is proposed to analyse the transformation of gender
norms in processes of migration in connection with the changes taking place in the domain of
labour, namely the increasing tertiarisation in post-industrial societies on the one hand, and a
globalising economy and international distribution of labour following from this on the other. A
concept for transnational gender orders is outlined, proposing that, along with these economic
and structural processes, normative requirements and ascriptions for social actors are
emerging as well. They target the gender performance of women as actors of migration, insofar
as an assumed universal gender socialisation as women is becoming a qualification
and resource in an international distribution of labour." [author's abstract]
Die transnationale Organisation von Arbeit durch Geschlecht und Migration im Zuge der EU-Erweiterungen
Titelübersetzung:Transnational organization of work through gender and migration during expansions of the EU
Autor/in:
Jungwirth, Ingrid
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress "Die Natur der Gesellschaft"; Frankfurt am Main, 2008. S 2096-2109
Inhalt: "Mit der EU-Erweiterung entstehen u.a. durch Migration neue soziale Zusammenhänge, die im Anschluss an Bourdieu sowie Pries (2001) und Faist (1998) als transnationale soziale Räume analysiert werden können. Voraussetzung des darzustellenden Forschungsvorhabens ist die Annahme eines spezifischen transnationalen sozialen Raums, der zwischen Ländern als EU-Beitrittskandidaten und EU-Staaten geschaffen wird - bzw. einem spezifischen sozialen Raum, der durch die Übergangsbestimmungen für neu aufgenommene Staaten strukturiert ist. Während dieser soziale Raum einerseits durch rechtliche Bestimmungen und Verordnungen definiert ist, wird er gleichzeitig durch Wanderungsbewegungen hergestellt. Dabei richtet sich das Interesse der Verfasserin besonders auf die Transnationalisierung gesellschaftlicher Arbeitsteilung unter den Bedingungen der EU-Erweiterungen sowie der Tertiarisierung der Arbeitsmärkte. Wie erfolgt in diesem neu geschaffenen, bzw. neu zu schaffenden, sozialen Zusammenhang die transnationale Organisation von Arbeit? Diese Frage soll am Beispiel von erwerbsmäßiger Haushaltsarbeit und Arbeit im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien, als zwei in mehrerlei Hinsicht konträren Bereichen des Dienstleistungssektors vergleichend untersucht werden. Gemeinsam ist diesen Bereichen, dass sie auf einem geschlechtlich segregierten Arbeitsmarkt verortet sind und dass sie in westlichen (Post-)Industrienationen durch Migration zur Verfügung gestellt werden. Zudem ermöglichen beide Bereiche derzeit die Umsetzung von Migrationsbestrebungen u.a. aus osteuropäischen Staaten, dadurch dass diese Arbeit in den EU-Staaten nachgefragt ist. Konträr sind diese Bereiche erstens, insofern sie auf einem geschlechtlich segregierten Arbeitsmarkt gegensätzlich situiert sind, und gleichzeitig zu dessen Reproduktion beitragen. Während Erwerbsarbeit im Haushalt überwiegend von Frauen geleistet wird, ist der Bereich der IuK-Technologien männlich dominiert. Zweitens sind diese Bereiche konträr, insofern die Arbeit im Bereich der IuK-Technologien hochqualifiziert und spezialisiert ist, während für die Arbeiten im Haushalt, zu denen neben den Arbeiten der Haushaltsführung auch Pflegearbeiten gezählt werden, in der Regel keine zertifizierte Qualifikation vorausgesetzt wird. Drittens handelt es sich hinsichtlich des Dienstleistungssektors in dem Fall der Haushaltsarbeiten um kosumorientierte Dienstleistungen und in dem Fall der IT-Arbeiten, zumindest teilweise, um produktionsbezogene Dienstleistungen, die mit einer höheren Arbeitsproduktivität und Lohnentwicklung einhergehen (vgl. Scharpf 1986). Gestützt auf diese Vorüberlegungen soll in dem zu skizzierenden Forschungsvorhaben untersucht werden, auf welche Weise ein geschlechtlich segregierter Arbeitsmarkt im transnationalen Maßstab der EU reproduziert wird. Wenn es sich dabei um einen Arbeitsmarkt handelt, der nicht lediglich als Addition nationaler Arbeitsmärkte vorgestellt werden kann: Welches sind die Bedingungen, unter denen der geschlechtlich segregierte Arbeitsmarkt von einer nationalen Ebene in eine transnationale Ebene transformiert wird? Angesichts dessen, dass gerade Haushaltsarbeiten in westlichen EU-Staaten zu einem nicht unerheblichen Anteil von Migrantinnen verrichtet werden: Auf welche Weise wird unter den Bedingungen postfordistischer Produktionsweisen soziale Ungleichheit durch die gesellschaftliche Arbeitsteilung auch aufgrund von ethnischen Zugehörigkeiten, respektive ethnischen Zuschreibungen und Rassenkonstruktionen strukturiert? Vor dem Hintergrund der EU-Erweiterung soll der dadurch entstehende soziale Raum zwischen Rumänien als einem der EU-Beitrittskandidatenstaaten und der BRD als EU-Staat untersucht werden. Die Bereiche der IT-Arbeit und der Haushaltsarbeit können als Felder definiert werden, auf denen sich soziale Akteurinnen und Akteure aufgrund einer spezifischen Kapitalzusammensetzung verorten und um eine beherrschende Position konkurrieren. Unter den Bedingungen der Tertiarisierung, die u.a. Pongratz/ Voss auch als zunehmende Ökonomisierung der Arbeitskraft beschreiben, wandeln sich gesellschaftliche Antagonismen in einen 'strukturellen Widerspruch zwischen Unternehmer unterschiedlichster Art' (Pongratz 2002). Inwiefern durch Migration und geschlechtliche Sozialisation 'Kapital' gebildet wird, das in diesen sozialen Kämpfen auf den genannten Feldern eingesetzt wird, wäre eine Frage, die es dabei zu untersuchen gilt. Inwiefern es sich dabei um Fähigkeiten, Bildungstitel etc. handelt, d.h. Kapital im 'positiven' Sinn, oder auch um 'negatives symbolisches Kapital' (Weiß 2001), das in der rassistischen und sexistischen Diskriminierung zum Tragen kommt, wäre eine weitere Frage. Bourdieus Theorie des sozialen Raums kann für diese Untersuchung die analytischen Instrumente liefern, um strukturelle Bedingungen in Zusammenhang mit dem Handeln sozialer AkteurInnen zu untersuchen." (Autorenreferat)
"My baby is my paper!": familiäre Bindungen nigerianischer Migrantinnen auf dem Weg nach Europa
Titelübersetzung:"My baby is my paper!": family ties of Nigerian female migrants on their way to Europe
Autor/in:
Kastner, Kristin
Quelle: Afrika Spectrum, 42 (2007) 2, S 251-273
Inhalt: Die Migration vieler nigerianischer junger Frauen nach Europa ist durch den Wunsch motiviert, ihre Familien zu Hause zu unterstützen. Für diejenigen, die über den Landweg nach Europa fahren, bedeutet das eine monate- gar jahrelange Reise. In dieser Übergangssituation kommen viele neue, oft sehr provisorische Beziehungen zustande und viele Migrantinnen werden schwanger. Obwohl ihre (ungeborene) Kinder oft weder geplant gewesen noch durch einen gegenseitigen Konsens auf die Welt gekommen sind, spielen sie eine entscheidende Rolle hinsichtlich der Fortsetzung der beabsichtigten Reise: Sie stellen eine Art Schutz für ihre Mütter dar und reduzieren das Risiko, dass sie ausweisen werden. Als alleinstehende Mütter profitieren sie zweifach von dieser Situation: Einerseits werden ihre Kinder in den Europäischen Gesellschaften versorgt. Andererseits werden durch die Hilfeleistungen des Gastlandes die Verwandten in der Heimat unterstützt. Im Kontext der Analyse des Migrationsverlaufs untersucht die Verfasserin die im Entstehen begriffenen neue Familienstrukturen in Nigeria. (ICFÜbers)
Inhalt: "Many young Nigerian women's main reason for migrating to Europe lies in the desire to support their families back home in Nigeria. For those who travel to Europe overland it means being on the road for months or even several years. In this transitional stage, new relationships - often highly provisional - develop, and many migrants get pregnant. Although their (unborn) children are often not the result of relationships based on mutual consent nor planned, they nonetheless may play a crucial role in being able to continue the journey: These days they represent a kind of protection and 'papers' and, thereby, reduce the risk for their mothers of being deported. Being mostly single mothers, soon after reaching Europe the young women take on the role of double breadwinners: On the one hand, they have to provide for their children who were born on the road or in the country of destination, on the other hand, they have to support their families in Nigeria. In analyzing these new forms of family relationships that span from the country of origin to the transit country and the (provisional) destination country, the author also contributes to research on the dynamics of family structures in the context of migration." (author's abstract)
Schlagwörter:Afrika; Africa; Nigeria; Nigeria; Migrant; migrant; Migration; migration; Migrationspolitik; migration policy; Migrationspotential; migration potential; woman; Frauenbild; image of women; Instrumentalisierung; instrumentalization; Schwangerschaft; pregnancy; soziale Sicherung; social security; Europa; Europe; Sozialpolitik; social policy; Familie; family; Familieneinkommen; family income; Familienpflege; domestic assistance; Familiensituation; family situation; Kind; child; sozialer Wandel; social change; Risiko; risk; Westafrika; West Africa; anglophones Afrika; English-speaking Africa; Entwicklungsland; developing country; Afrika südlich der Sahara; Africa South of the Sahara
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Migration
Migration experiences and changes of identity: the analysis of a narrative
Titelübersetzung:Migrationserfahrungen und Identitätsveränderungen: die Analyse einer Erzählung
Autor/in:
Kazmierska, Kaja
Quelle: Historical Social Research, 31 (2006) 3, S 72-89
Inhalt: 'Dieser Artikel basiert auf der Analyse eines autobiographisch-narrativen Interviews mit einer Türkin, die in Deutschland lebt. Die Verfasserin analysiert den Prozess von Identitätsveränderungen, der von den Migrationserfahrungen der Erzählerin geprägt ist. Er hat mindestens zwei Aspekte: Der eine Aspekt betrifft die kulturellen Wurzeln der Erzählerin. Neue Erfahrungen haben ihr Selbstbild als Frau verändert. Ein zweiter Aspekt bezieht sich auf den Lebensablauf der Erzählerin. Die Erzählung zeigt, wie aus einem naiven Mädchen eine erwachsene und unabhängige Frau geworden ist. Frau zu sein wird mithilfe von Kategorien definiert, die zur westlichen Kultur gehören. Der Migrationsprozess ist daher mit dem Verlust kulturell geprägter Formen der Identitätsbeschreibung der Erzählerin verbunden. In der Folge wird sie eine Fremde in ihrem Heimatland, aber sie bleibt auch eine Fremde in dem Land, in das sie gezogen war. Die Verfasserin analysiert, wie die Erzählerin an diesem Problem arbeitet.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'This paper is based on the analysis of an autobiographical narrative interview with a Turkish woman living in Germany. The author analyzes the process of identity changes influenced by the narrator's migration experiences. It has at least two aspects. One aspect refers to the cultural roots of the narrator. New experiences have changed her self-image of being a woman. A second aspect is connected with the narrator's life course. The narrative shows how a naive girl has become an adult and independent woman. Being a woman is defined with the help of categories belonging to Western culture. Therefore, the process of migration is related to losing culturally influenced ways of describing the narrator's identity. As a result, she becomes a stranger in her homeland, but she also remains a stranger in the country to which she migrated. The auhtor analyzes the narrator's work on this problem.' (author's abstract)
Hülya's migration to Germany as self-sacrifice undergone and suffered in love for her parents, and her later biographical individualisation: biographical problems and biographical work of marginalisation and individualisation of a young Turkish woman in Germany
Titelübersetzung:Hülyas Auswanderung nach Deutschland als Aufopferung aus Liebe zu ihren Eltern: biographische Probleme und biographische Arbeit der Marginalisierung und Individualisierung einer jungen Türkin in Deutschland
Autor/in:
Schütze, Fritz
Quelle: Historical Social Research, 31 (2006) 3, S 107-126
Inhalt: After asking what is typical or general in the life history of Hülya as a migrant worker in Germany and what is exceptional or unique (section 1) the biographical processes of her life history up to the most central episodes of her conventional and estranging pre-arranged marriage and her way out of it through divorce after having stayed in Germany for several years will be delineated (section 2). Before reaching this turning point Hülya not only undergoes the 'common' type trajectory of a migrant worker - the trajectory of being a cultural stranger, of being void of language, of being exploited by hardest sorts of work -, but, in addition, her personal biographical development is retarded by the exceptional, but probably not totally untypical experience of being trapped within a situation of compulsory labour (resembling slave labour). For a long time she also feels obliged to remain in her trajectory position of an isolated migrant worker, since originally she had mainly meant to go to Germany in order to support her poverty stricken family back in Turkey with her earnings. Partly based on the fear that she will get self-alienated and 'petrified' like the older women with whom she dwells and works together Hülya accepts a pre-arranged marriage (probably mainly negotiated by her mother) as the only way out of her predicament. But willy-nilly Hülya must learn that she - already embarked on her way to an individualized and emancipated existence - cannot live in such a superimposed arrangement, and therefore she distances herself from her husband through the biographical escape action schemes first of returning to Germany alone and then of pushing ahead her divorce.
EU-citizenship as a resource in marriages with women from less developed countries: an analysis of transnational assortative matching based on the German Socio-Economic Panel
Titelübersetzung:EU-Bürgerschaft als Ressource bei der Heirat ausländischer Frauen: eine Analyse deutsch-ausländischer Ehen mit Daten des Sozio-oekonomischen Panel
Autor/in:
Glowsky, David
Quelle: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Makrosoziologie; Berlin (Berliner Studien zur Soziologie Europas / Berlin Studies on the Sociology of Europe (BSSE), 7), 2006. 20 S
Inhalt: "Eine der Möglichkeiten für Personen aus ärmeren Ländern, in die Europäische Union einzuwandern, ist die Heirat mit einem EU-Bürger. In diesem Aufsatz wird gefragt, welche Faktoren dazu führen, dass deutsche Männer Frauen aus dem ökonomisch schwächeren Ausland heiraten. Aus allgemeinen Partnerwahltheorien (Austauschtheorie, ökonomische Theorie der Familie) werden zwei Hypothesen abgeleitet. 1. Niedrige physische und soziale Attraktivität sowie schlechte Gelegenheiten auf dem deutschen Heiratsmarkt begünstigen die Heirat mit einer Frau aus dem ärmeren Ausland. 2. Deutsche Männer nutzen den internationalen Heiratsmarkt, um attraktivere Partnerinnen zu heiraten als ihnen dies auf dem deutschen Heiratsmarkt möglich wäre. Die Hypothesen werden mit Daten aus dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP, 1984-2005) getestet. Erstens zeigt sich, dass Männer mit Ehefrauen aus dem ärmeren Ausland ähnlich attraktiv sind und über ähnliche Sozialkontakte verfügen wie Männer mit deutschen Ehefrauen. Zweitens neigen deutsche Männer über 30 Jahre aufgrund eines Heiratsengpasses besonders zur Heirat mit Frauen aus dem ärmeren Ausland. Drittens wird gezeigt, dass deutsche Männer in diesen Ehen verhältnismäßig attraktivere Partnerinnen heiraten können." (Autorenreferat)
Inhalt: "For people from economically weak countries, one possible way of migration to the European Union is marriage with a EU-citizen. This paper examines which factors lead to marriages between German men and women from countries which are less developed. Two hypotheses deduced from exchange theory and the economic theory of the family are tested: 1. Low physical and social attractiveness as well as reduced opportunities to meet German partners lead to marriage with a woman from a poorer country. 2. Because of the economic gap between their countries of origin, German men can marry comparatively more attractive women on the international marriage market than they could hope to attract within Germany. The analysis uses data from the German Socio-Economic Panel (GSOEP, 1984-2005). The results show that men with wives from poorer countries do not differ from men with German wives with regard to their attractiveness and social contacts. A better explanation for these marriages lies in the age-related 'marriage squeeze' encountered by German men older than 30 years. Only on account of their age do these men struggle to find a spouse on the German marriage market, which in turn increases the likelihood of them seeking marriage with women from poorer countries. Furthermore, the results do offer strong evidence that the economic gap between their countries of origin does allow German men to marry more attractive women when they opt for partners from poorer countries." (author's abstract)
Schlagwörter:EU; Staatsangehörigkeit; nationality; alien; Migration; wedding; Heirat; Ausländer; Federal Republic of Germany; Ehepartner; spouse; Einwanderung; poverty; EU; Ehe; marriage; Armut; marriage immigration; Nationalität; woman; citizenship; migration; immigration; Heiratsmigration
EU-Bürgerschaft als Ressource bei der Heirat ausländischer Frauen: eine Analyse deutsch-ausländischer Ehen mit Daten des Sozio-oekonomischen Panel
Titelübersetzung:EU-citizenship as a resource in marriages with women from less developed countries: an analysis of transnational assortative matching based on the German Socio-Economic Panel
Autor/in:
Glowsky, David
Quelle: Freie Universität Berlin, FB Politik- und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie Arbeitsbereich Makrosoziologie; Berlin (Berliner Studien zur Soziologie Europas / Berlin Studies on the Sociology of Europe (BSSE), 7), 2006. 28 S
Inhalt: "Eine der Möglichkeiten für Personen aus ärmeren Ländern, in die Europäische Union einzuwandern, ist die Heirat mit einem EU-Bürger. In diesem Aufsatz wird gefragt, welche Faktoren dazu führen, dass deutsche Männer Frauen aus dem ökonomisch schwächeren Ausland heiraten. Aus allgemeinen Partnerwahltheorien (Austauschtheorie, ökonomische Theorie der Familie) werden zwei Hypothesen abgeleitet. 1. Niedrige physische und soziale Attraktivität sowie schlechte Gelegenheiten auf dem deutschen Heiratsmarkt begünstigen die Heirat mit einer Frau aus dem ärmeren Ausland. 2. Deutsche Männer nutzen den internationalen Heiratsmarkt, um attraktivere Partnerinnen zu heiraten als ihnen dies auf dem deutschen Heiratsmarkt möglich wäre. Die Hypothesen werden mit Daten aus dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP, 1984-2005) getestet. Erstens zeigt sich, dass Männer mit Ehefrauen aus dem ärmeren Ausland ähnlich attraktiv sind und über ähnliche Sozialkontakte verfügen wie Männer mit deutschen Ehefrauen. Zweitens neigen deutsche Männer über 30 Jahre aufgrund eines Heiratsengpasses besonders zur Heirat mit Frauen aus dem ärmeren Ausland. Drittens wird gezeigt, dass deutsche Männer in diesen Ehen verhältnismäßig attraktivere Partnerinnen heiraten können." (Autorenreferat)
Inhalt: "For people from economically weak countries, one possible way of migration to the European Union is marriage with a EU-citizen. This paper examines which factors lead to marriages between German men and women from countries which are less developed. Two hypotheses deduced from exchange theory and the economic theory of the family are tested: 1. Low physical and social attractiveness as well as reduced opportunities to meet German partners lead to marriage with a woman from a poorer country. 2. Because of the economic gap between their countries of origin, German men can marry comparatively more attractive women on the international marriage market than they could hope to attract within Germany. The analysis uses data from the German Socio-Economic Panel (GSOEP, 1984-2005). The results show that men with wives from poorer countries do not differ from men with German wives with regard to their attractiveness and social contacts. A better explanation for these marriages lies in the age-related 'marriage squeeze' encountered by German men older than 30 years. Only on account of their age do these men struggle to find a spouse on the German marriage market, which in turn increases the likelihood of them seeking marriage with women from poorer countries. Furthermore, the results do offer strong evidence that the economic gap between their countries of origin does allow German men to marry more attractive women when they opt for partners from poorer countries." (author's abstract)
Schlagwörter:EU; Staatsangehörigkeit; nationality; alien; Migration; wedding; Heirat; Ausländer; Federal Republic of Germany; Ehepartner; spouse; Einwanderung; poverty; EU; Ehe; marriage; Armut; marriage immigration; Nationalität; woman; citizenship; migration; immigration; Heiratsmigration
Quelle: Deutsches Institut für Menschenrechte; Berlin (Studie / Deutsches Institut für Menschenrechte), 2005. 28 S
Inhalt: Die Studie präsentiert die Ergebnisse eines Forschungsprojekts am Deutschen Institut für Menschenrechte. Thematisiert werden die mangelnde Identifikation und Anerkennung der Ressourcen von Flüchtlingsfrauen sowie deren weitgehender Ausschluss vom Arbeitsmarkt und von beruflicher Qualifikation. Die Publikation empfiehlt konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Lage der Flüchtlingsfrauen.
Schlagwörter:Migration; migration; woman; Flüchtling; refugee; Flüchtlingsrecht; refugee law; soziale Integration; social integration; Diskriminierung; discrimination; berufliche Integration; occupational integration; Bildungschance; educational opportunity; soziale Lage; social situation; wirtschaftliche Lage; economic situation; Arbeitsrecht; labor law; Integrationspolitik; integration policy; Ausländerrecht; law on aliens; Federal Republic of Germany; Migrantin
SSOAR Kategorie:Migration, Recht, Frauen- und Geschlechterforschung