Reading affect - on the heterotopian spaces of care and domestic work in private households
Titelübersetzung:Das Lesen von Affekten: über den heterotopischen Raum von Care- und Hausarbeit in Privathaushalten
Autor/in:
Gutiérrez Rodriguez, Encarnacion
Quelle: Historical Social Research, 33 (2008) 1, S 252-277
Inhalt: 'Im Zentrum dieses Aufsatzes steht das 'Lesen' und Interpretieren von Affekten. Dies soll am Beispiel einer diskursiv-dekonstruktiven Analyse von Interviews mit 'Care'- bzw. Hausarbeiterinnen sowie deren Arbeitgeberinnen, die die Verfasserin im Rahmen einer ethnographischen Studie durchgeführt hat, diskutiert werden. Es wird gezeigt, wie eine dekonstruktive Lektüre von Affekten zu einem Verstehen (a) der Einbindung des Subjekts der Aussage in einen diskursiven Rahmen und (b) der Intensität in der Begegnung zwischen 'Care' - bzw. Hausarbeiterinnen und deren Arbeitgeberinnen beitragen kann. Diese Begegnungen ereignen sich in einem 'heterotopischen Raum', d.h. einem heterogener Raum, der auch von den Folgen affektiver Ereignisse durchzogen ist. In diesem Zusammenhang meint Affekt eine mehr oder weniger organisierte Erfahrung, eine Erfahrung wahrscheinlich mit ermächtigenden oder entmächtigenden Konsequenzen, die auf der Ebene dieser Begegnungen wahrnehmbar ist, aber nicht unbedingt ausgesprochen und damit 'eingeschrieben' ist. Ausgehend von den Redeweisen derjenigen, die diese vergeschlechtlichten und ethnisierten Räume bewohnen, stellt der Beitrag folgende Fragen: Wie können die Begegnung zwischen Care- und Hausarbeiterinnen und ihren Arbeitgeberinnen auf der Basis affektiver Bezüge gelesen werden? Wie können wir Affekte als einen Moment der Intensität in diesen Beziehungen aufspüren? Wie kann die Lektüre von Foucault, Derrida und Spivak zu einer Theoretisierung von Affekt beitragen?' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The focus of this paper will be reading affect. By working through examples of ethnographic research with domestic and care workers and their employers in Germany from a discursive-deconstructive perspective, the author will show how a deconstructive reading of affect can add to our understanding of (a) 'the speaking subject' embedded within a discursive framework, and, (b) 'intensity' in the encounters between domestic and care workers and their employers. These encounters occur in a 'heterotopian space', a heterogeneous space ruled by the effects of affective bonds. In this space affect denotes a more or less organised experience, an experience which probably has empowering and disempowering consequences, registered at the level of encounter, and not necessarily to be understood in linguistic terms, but which is analysable as effect (Massumi, 1996, p. 237). It is by thinking through the words of those who inhabit this gendered and ethnicised heterotopia that the paper looks at the following questions: How can this encounter be read on the basis of affective bonds? How can we grasp affect as a moment of intensity in these relationships? What can reading Foucault, Derrida and Spivak and thinking through them add to the theorisation of affect?' (author's abstract)|
Schlagwörter:Gouvernementalität; private household; Derrida, J.; governmentality; affectivity; alien; Migration; Hausangestellte; Pflege; Hausarbeit; Diskurs; discourse; interaction; analysis; Ausländer; housework; Migrant; individual; Federal Republic of Germany; social relations; everyday life; Foucault, M.; Derrida, J.; soziale Beziehungen; caregiving; gender; Individuum; migrant; Affektivität; employer; woman; domestic; Foucault, M.; migration; Arbeitgeber; Interaktion; Alltag; Analyse; Privathaushalt
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Migration
Integration im Spannungsfeld kultureller Differenzen: Islam und Geschlecht in der Marktgemeinde Telfs in Tirol
Titelübersetzung:Integration between the poles of cultural difference: Islam and Gender in the Tyrolian municipality of Telfs
Autor/in:
Hollomey, Christina
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 37 (2008) 4, S 451-465
Inhalt: 'Der Beitrag analysiert am Beispiel eines lokalen Integrationsprojekts in der Marktgemeinde Telfs in Tirol, wie ein multikultureller Diskurs zum Ausschluss von Frauen aus der Ausverhandlung von Integration führen kann. In den Bemühungen von Gemeinden und lokalen Verwaltungen neue Formen des Zusammenlebens zu finden, stellen MigrantInnenorganisationen oft ein wichtiges Bindeglied zur migrantischen Bevölkerung vor Ort dar. Beide AkteurInnen bedienen sich jedoch meist eines essentialistischen Kulturbegriffs, der hegemoniale Identiätskonstruktionen nicht infrage stellt, sondern dazu tendiert asymmetrische Partizipationsstrukturen als gegeben hinzunehmen und schließlich zu reproduzieren. Die Diskussion struktureller Ungleichheiten zwischen Mehr- und Minderheiten bleibt damit oft aus Integrationsprojekten ausgeklammert. Dieser Beitrag konzentriert sich auf Frauen in bzw. im Umfeld zweier türkisch-islamischer Vereine in der Tiroler Marktgemeinde Telfs. Am Beispiel eines lokal implementierten Integrationsprojekts wird gezeigt, wie ein multikultureller Diskurs zur Legitimation asymmetrischer Partizipationsstrukturen innerhalb der MigrantInnenvereine sowie zu deren Reproduktion durch die Mehrheitsgesellschaft führen kann.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The aim of this paper is to show an example of a local integration project in the Tyrolean municipality of Telfs. How does a multicultural discourse contribute to the exclusion of women in the process of negotiating integration? Local municipalities, in trying to find new ways of ´living together liaise with migrant associations in order to get into contact with the local immigrant population. However, both actors often employ an essentialistview of culture that tends to naturalizehegemonic constructions of identity and finally leads to the reproduction of asymmetric structures of participation. Thus, integration projects may fail to address basic structural inequalities between social majorities and minorities. The focus of this paper is on women engaged in two Turkish Islamic associations in the Austrian Tyrolean municipality of Telfs. Discussing the example of a locally implemented integration project, it analyses how a multicultural discourse can serve to legitimate asymmetric participation structures within associations, as well as to reproduce them in the cooperation between migrant organizations and local municipalities.' (author's abstract)
The family in question: immigrant and ethnic minorities in multicultural Europe
Herausgeber/in:
Grillo, Ralph
Quelle: Amsterdam (IMISCoe Research), 2008. 312 S
Inhalt: In hoeverre allochtonen vrij zijn hun cultuur te uiten in de multiculturele samenleving staat bijna dagelijks ter discussie in de media en politiek. Vaak wordt vergeten dat ook migrantenfamilies zelf worstelen om hun tradities en gebruiken vorm te geven in een pluriforme samenleving waarin relaties met familie zeer complex kunnen zijn. In The Family Question worden migrantenfamilies in onder andere Nederland, Oostenrijk en Noorwegen onderzocht. Hieruit blijkt dat spelers op het vlak van beleidsvorming vaak toegeven aan populaire misverstanden over allochtonen en zo bijdragen aan de heersende xenofobie en stereotypering van immigranten.
Inhalt: The family lives of immigrants and ethnic minority populations have become central to arguments about the right and wrong ways of living in multicultural societies. While the characteristic cultural practices of such families have long been scrutinized by the media and policy makers, these groups themselves are beginning to reflect on how to manage their family relationships. Exploring case studies from Austria, the Netherlands, Norway, Portugal, Spain, Switzerland, the United Kingdom, and Australia, The Family in Question explores how those in public policy often dangerously reflect the popular imagination, rather than recognizing the complex changes taking place within the global immigrant community.
Transmission of gender-role values in Turkish-German migrant families: the role of gender, intergenerational and intercultural relations
Titelübersetzung:Transmission von Geschlechtsrollenvorstellungen in deutsch-türkischen Familien: die Rolle von Geschlecht, intergenerationalen und interkulturellen Beziehungen
Autor/in:
Idema, Hanna; Phalet, Karen
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 19 (2007) 1, S 71-105
Inhalt: 'In dieser Studie wird untersucht, wie die Geschlechtsrollenvorstellungen türkisch-deutscher Jugendlicher sowohl durch intergenerationale als auch interkulturelle Beziehungen geprägt werden. Als Teil einer größeren Befragung von Einwandererfamilien in Deutschland (Nauck 2000) wurden Eltern-Kind-Dyaden gleichen Geschlechts (N=405) getrennt voneinander über ihre Geschlechtsrollenvorstellungen, Sozialisationsziele und Erziehungsstile in den Eltern-Kind-Beziehungen, sowie über das Ausmaß von Akkulturation und wahrgenommener Diskriminierung in den interkulturellen Beziehungen befragt. Die Diskrepanz zwischen den Generationen unterschied sich je nach Geschlecht dahingehend, dass bei den Töchtern ein signifikanter Schub in Richtung egalitärer Wertvorstellungen auftrat, während die Söhne so konservativ wie ihre Väter blieben. Um die Annahme egalitärer vs. konservativer Geschlechtsrollenvorstellungen durch türkische Heranwachsende zu erklären wurden soziodemographische, intergenerationale und interkulturelle Faktoren als unabhängige Variablen in Kovarianzanalysen einbezogen, wobei die Wertvorstellungen der Heranwachsenden als abhängige Variable angesehen wurde. Wie erwartet waren im höhere Maße akkulturierte Heranwachsende - was durch die Selbsteinschätzung der Kenntnisse in der deutschen Sprache gemessen wurde - egalitärer eingestellt. Darüber hinaus waren die egalitärsten Wertvorstellungen bei denjenigen Töchtern anzutreffen, die Mütter mit höherer Bildung und egalitären Wertvorstellungen hatten. Umgekehrt verstärkten die väterlichen Ziele im Bereich der religiösen Sozialisation und Diskrimierungswahrnehmungen konservative Wertvorstellungen bei den Söhnen. Die Ergebnisse legen ein geschlechtsspezifisches Transmissionsmuster nahe, bei dem die Mutter die unmittelbare Kulturvermittlerin ist, der Vater aber über die normative Bezugnahme auf religiöse Autorität Einfluss ausübt. Am wichtigste ist jedoch, dass angespannte interkulturelle Beziehungen mit konservativen Geschlechterrollenvorstellungen bei den Söhnen der türkischen Migranten assoziiert sind.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'This study investigates how gender-role values of Turkish-German adolescents are shaped by intergenerational as well as intercultural relations. As part of a major survey of migrant families in Germany (Nauck, 2000), Turkish same-sex parent-child dyads (N=405) were each asked separately about their gender-role values, about socialisation goals and styles in parent-child relations, and about degrees of acculturation and perceived discrimination in intercultural relations. Intergenerational discrepancies differed across gender. in that second-generation daughters showed a significant shift towards more egalitarian values, but sons remained as conservative as their fathers. To explain the adoption of egalitarian vs. conservative gender role values by Turkish adolescents, sociodemographic, intergenerational and intercultural factors were entered as independent variables in analyses of covariance with adolescents' values as a dependent variable. As expected, adolescents who are more acculturated, as indicated by self-reported German language proficiency, are more egalitarian. In addition, we find most egalitarian values among daughters of more highly educated and more egalitarian mothers. Conversely, father's religious socialisation goals and the perception of discrimination reinforce conservative values in sons. The findings suggest a gendered transmission pattern, where the mother is the direct cultural transmitter and the father exerts influence through normative reference to religious authority. Most importantly, tense intercultural relations are associated with conservative gender-role values among the sons of Turkish migrants.' (author's abstract)
Schlagwörter:acculturation; discrimination; Staatsangehörigkeit; Wertorientierung; gender role; value change; Diskriminierung; value-orientation; Migrant; Turk; Federal Republic of Germany; Geschlechtsrolle; Jugendlicher; Tochter; social relations; conservatism; son; Konservatismus; second generation; man; Sohn; interkulturelle Faktoren; soziale Beziehungen; egalitarianism; adolescent; migrant; religiöse Sozialisation; Türke; daughter; woman; Wertwandel; Mann; citizenship; religious socialization; Akkulturation; intercultural factors; Egalitarismus; zweite Generation
SSOAR Kategorie:Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Migration
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 19 (2007) 1, S 55-70
Inhalt: 'Dieser Artikel nimmt die Einstellungen zu drei im jungen Erwachsenenalter auftretenden familialen Herausforderungen bei im Lande geborenen Schweden unterschiedlicher Herkunft in den Blick. Wir untersuchten ihre Einstellungen hinsichtlich des Eingehens einer neuen Partnerschaft durch Zusammenwohnen versus Ehe und des Eingehens einer Partnerschaft innerhalb oder außerhalb der eigenen ethnischen Gruppe sowie hinsichtlich der Bevorzugung einer eher traditionellen oder eher egalitären Balance zwischen Arbeit und Familie, wenn die Kinder noch klein sind. Die Einstellungen auf diesen Dimensionen zeigen das Ausmaß auf, in dem die erwachsenen, in Schweden lebenden Kinder polnischer oder türkischer Abstammung entweder die schwedischen Familienform akzeptiert haben oder aber von sich selbst erwarten, dass sie einige familiale Besonderheiten beibehalten werden. Unsere Analyse basiert auf einem 1999 durchgeführten Survey junger Erwachsener in Schweden (Family and Working Life in the 21st Century). Dieses Survey bestand aus 2.326 Teilnehmern im Alter von 22 bis 26 Jahren, von denen 500 mindestens einen Elternteil hatten, der entweder in der Türkei oder in Polen geboren war. Wir konzentrierten uns auf die Faktoren, die die Akzeptanz schwedischer Familienformen erhöhen: Wir betrachteten die Effekte zwei Messinstrumente zur Einwirkung schwedischer Wertvorstellungen durch die Wohnumgebung (Bildungswesen, ethnische Segregation in der Nachbarschaft, eines Messinstrumentes zum Grad der Einwirkung schwedischer Wertvorstellungen während der Kindheit in der eigenen Familie (bikulturelle Ehe der eigenen Eltern) sowie einen Faktor, der von einer Abschwächung der Unterstützung für die familialen Herkunftskultur (Bruch mit der Familienstruktur der Elternfamilie) ausgeht. Wir fanden heraus, dass systematische Unterschiede in den Einstellungen zur Familie in der zweiten Generation aufgrund der jeweiligen ethnischen Herkunft bestehen. Es gibt große Unterschiede zwischen jungen Erwachsenen türkischer und schwedischer Herkunft, wohingegen Schweden polnischer Abstammung den Schweden sehr viel ähnlicher sind. Nicht desto trotz scheinen sich die Einstellungen junger Frauen und Männer sowohl polnischer als auch türkischer Herkunft denen ihrer Altersgenossen schwedischer Herkunft anzunähern, jedenfalls im Vergleich zu den in den ethnischen Gemeinschaften ihrer Eltern. Dies hängt jedoch vom Wohnumfeld und den Familienzusammenhängen, in denen sie in Schweden aufwuchsen, ab.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'This paper focuses on attitudes towards three family challenges of early adulthood among native-born Swedes of differing origins. We examine attitudes towards forming new partnerships through cohabitation versus marriage, partnering within or outside one's national group, and preferring a more traditional versus a more egalitarian balance of work and family when children are young. Attitudes about these dimensions reveal the extent to which the adult children of Polish and Turkish origins living in Sweden have accepted Swedish family forms or expect to retain some forms of family distinctiveness. We base our analysis on a 1999 survey of young adults in Sweden (Family and Working Life in the 21st Century). The survey consisted of 2,326 respondents who were ages 22 and 26, of whom 500 had at least one parent who was born either in Turkey or Poland. We focus on the factors increasing acceptance of Swedish family forms. We consider the effects of two measures of exposure to Swedish values in the community (education, neighborhood ethnic segregation), a measure indicating the extent of exposure to Swedish values in the childhood family (parental intermarriage), and a factor suggesting the weakening of familial support for the culture of origin (disrupted childhood family structure). We find that there are systematic differences in family attitudes among the second generation that reflect their ethnic origins, with sharp differences between young adults of Turkish and Swedish origins. Swedes of Polish origin much more closely resemble those of Swedish origins. Nevertheless, the attitudes of young women and men of both Polish and Turkish origins appear to be approaching those of Swedish-origin young adults, relative to the family patterns in their parents' home communities. This, however, depends on the community and family contexts in which they grew up in Sweden.' (author's abstract)
Schlagwörter:Sweden; Pole; junger Erwachsener; Wertorientierung; Swede; Pole; analysis; gender role; value change; value-orientation; Migrant; Turk; Geschlechtsrolle; Schwede; Partnerschaft; second generation; man; ethnic origin; Ehe; marriage; attitude; Schweden; migrant; young adult; Familie; partnership; comparison; Türke; ethnische Herkunft; woman; Wertwandel; sozialer Wandel; Mann; family; social change; Analyse; Vergleich; Einstellung; zweite Generation
"My baby is my paper!": familiäre Bindungen nigerianischer Migrantinnen auf dem Weg nach Europa
Titelübersetzung:"My baby is my paper!": family ties of Nigerian female migrants on their way to Europe
Autor/in:
Kastner, Kristin
Quelle: Afrika Spectrum, 42 (2007) 2, S 251-273
Inhalt: Die Migration vieler nigerianischer junger Frauen nach Europa ist durch den Wunsch motiviert, ihre Familien zu Hause zu unterstützen. Für diejenigen, die über den Landweg nach Europa fahren, bedeutet das eine monate- gar jahrelange Reise. In dieser Übergangssituation kommen viele neue, oft sehr provisorische Beziehungen zustande und viele Migrantinnen werden schwanger. Obwohl ihre (ungeborene) Kinder oft weder geplant gewesen noch durch einen gegenseitigen Konsens auf die Welt gekommen sind, spielen sie eine entscheidende Rolle hinsichtlich der Fortsetzung der beabsichtigten Reise: Sie stellen eine Art Schutz für ihre Mütter dar und reduzieren das Risiko, dass sie ausweisen werden. Als alleinstehende Mütter profitieren sie zweifach von dieser Situation: Einerseits werden ihre Kinder in den Europäischen Gesellschaften versorgt. Andererseits werden durch die Hilfeleistungen des Gastlandes die Verwandten in der Heimat unterstützt. Im Kontext der Analyse des Migrationsverlaufs untersucht die Verfasserin die im Entstehen begriffenen neue Familienstrukturen in Nigeria. (ICFÜbers)
Inhalt: "Many young Nigerian women's main reason for migrating to Europe lies in the desire to support their families back home in Nigeria. For those who travel to Europe overland it means being on the road for months or even several years. In this transitional stage, new relationships - often highly provisional - develop, and many migrants get pregnant. Although their (unborn) children are often not the result of relationships based on mutual consent nor planned, they nonetheless may play a crucial role in being able to continue the journey: These days they represent a kind of protection and 'papers' and, thereby, reduce the risk for their mothers of being deported. Being mostly single mothers, soon after reaching Europe the young women take on the role of double breadwinners: On the one hand, they have to provide for their children who were born on the road or in the country of destination, on the other hand, they have to support their families in Nigeria. In analyzing these new forms of family relationships that span from the country of origin to the transit country and the (provisional) destination country, the author also contributes to research on the dynamics of family structures in the context of migration." (author's abstract)
Schlagwörter:Afrika; Africa; Nigeria; Nigeria; Migrant; migrant; Migration; migration; Migrationspolitik; migration policy; Migrationspotential; migration potential; woman; Frauenbild; image of women; Instrumentalisierung; instrumentalization; Schwangerschaft; pregnancy; soziale Sicherung; social security; Europa; Europe; Sozialpolitik; social policy; Familie; family; Familieneinkommen; family income; Familienpflege; domestic assistance; Familiensituation; family situation; Kind; child; sozialer Wandel; social change; Risiko; risk; Westafrika; West Africa; anglophones Afrika; English-speaking Africa; Entwicklungsland; developing country; Afrika südlich der Sahara; Africa South of the Sahara
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Migration
Unzeitgemäße Utopien: Migrantinnen zwischen Selbsterfindung und Gelehrter Hoffnung
Autor/in:
Castro Varela, María do Mar
Quelle: Bielefeld (Kultur und soziale Praxis), 2007. 301 S
Inhalt: In der vorliegenden Untersuchung werden Migrantinnen nach ihren Utopien befragt, ihren "kleinen Träumen" und "großen Sehnsüchten" nachgespürt. Dabei gelingt es, die enge Verflochtenheit zwischen utopischem Denken und migrantischen Praxen herauszuarbeiten und Migrantinnen als kritisch-politische Mitglieder einer demokratischen Gesellschaft darzustellen. Die utopischen Beiträge erscheinen ungetrübt als paradox, naiv und gleichzeitig politisch radikal, strategisch durchdacht. Einseitige Forschungsperspektiven, die Migrantinnen entweder zu "Heldinnen" verklären oder sie in der Rolle als "Opfer" festzurren, werden hier gleichzeitig problematisiert und irritiert.
Migration experiences and changes of identity: the analysis of a narrative
Titelübersetzung:Migrationserfahrungen und Identitätsveränderungen: die Analyse einer Erzählung
Autor/in:
Kazmierska, Kaja
Quelle: Historical Social Research, 31 (2006) 3, S 72-89
Inhalt: 'Dieser Artikel basiert auf der Analyse eines autobiographisch-narrativen Interviews mit einer Türkin, die in Deutschland lebt. Die Verfasserin analysiert den Prozess von Identitätsveränderungen, der von den Migrationserfahrungen der Erzählerin geprägt ist. Er hat mindestens zwei Aspekte: Der eine Aspekt betrifft die kulturellen Wurzeln der Erzählerin. Neue Erfahrungen haben ihr Selbstbild als Frau verändert. Ein zweiter Aspekt bezieht sich auf den Lebensablauf der Erzählerin. Die Erzählung zeigt, wie aus einem naiven Mädchen eine erwachsene und unabhängige Frau geworden ist. Frau zu sein wird mithilfe von Kategorien definiert, die zur westlichen Kultur gehören. Der Migrationsprozess ist daher mit dem Verlust kulturell geprägter Formen der Identitätsbeschreibung der Erzählerin verbunden. In der Folge wird sie eine Fremde in ihrem Heimatland, aber sie bleibt auch eine Fremde in dem Land, in das sie gezogen war. Die Verfasserin analysiert, wie die Erzählerin an diesem Problem arbeitet.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'This paper is based on the analysis of an autobiographical narrative interview with a Turkish woman living in Germany. The author analyzes the process of identity changes influenced by the narrator's migration experiences. It has at least two aspects. One aspect refers to the cultural roots of the narrator. New experiences have changed her self-image of being a woman. A second aspect is connected with the narrator's life course. The narrative shows how a naive girl has become an adult and independent woman. Being a woman is defined with the help of categories belonging to Western culture. Therefore, the process of migration is related to losing culturally influenced ways of describing the narrator's identity. As a result, she becomes a stranger in her homeland, but she also remains a stranger in the country to which she migrated. The auhtor analyzes the narrator's work on this problem.' (author's abstract)
Madams and maids in Southern Africa: coping with uncertainties, and the art of mutual zombification
Autor/in:
Nyamnjoh, Francis B.
Quelle: Afrika Spectrum, 40 (2005) 2, S 181-196
Inhalt: Drawing largely on a just completed empirical study this paper argues that like elsewhere in Africa & the world, maids in South Africa & Botswana, notably migrant maids from Zimbabwe, are subjected to the vicissitudes of ultra-exploitation. They, like their employers are all concerned with the uncertainties that plague their lives. Although employers are assumed to be in positions of power, their reality is often more nuanced & prone to constant negotiations with & concessions to maids. At one level, their own preoccupation with avoiding uncertainties by maintaining whatever advantages they can cultivate implies that vis-a-vis their maids, the employers cannot always afford to enjoy the benefits of being in control. Structural inequalities notwithstanding, mutual zombification seems to be the order of the day between maids & madams.
Schlagwörter:soziale Beziehungen; südliches Afrika; migrant; Hausangestellte; girl; employer; Mädchen; Migrant; woman; Botswana; working conditions; social relations; Botswana; domestic; Arbeitsbedingungen; Arbeitgeber; Southern Africa; South Africa; Domestics; Work Environment; Females; Employers; Migrants
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, Migration
Migration Experiences and Changes of Identity. The Analysis of a Narrative
Titelübersetzung:Migrationserfahrungen und Identitätsveränderungen. Die Analyse einer Erzählung
Autor/in:
Kazmierska, Kaja
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 4 (2003) 3, 13 S
Inhalt: Dieser Artikel basiert auf der Analyse eines autobiographisch-narrativen Interviews mit einer Türkin, die in Deutschland lebt. Ich analysiere den Prozess von Identitätsveränderungen, der von den Migrationserfahrungen der Erzählerin geprägt ist. Er hat mindestens zwei Aspekte: Der eine Aspekt betrifft die kulturellen Wurzeln der Erzählerin. Neue Erfahrungen haben ihr Selbstbild als Frau verändert. Ein zweiter Aspekt bezieht sich auf den Lebensablauf der Erzählerin. Die Erzählung zeigt, wie aus einem naiven Mädchen eine erwachsene und unabhängige Frau geworden ist. Frau zu sein wird mithilfe von Kategorien definiert, die zur westlichen Kultur gehören. Der Migrationsprozess ist daher mit dem Verlust kulturell geprägter Formen der Identitätsbeschreibung der Erzählerin verbunden. In der Folge wird sie eine Fremde in ihrem Heimatland, aber sie bleibt auch eine Fremde in dem Land, in das sie gezogen war. Ich analysiere, wie die Erzählerin an diesem Problem arbeitet.
Inhalt: This paper is based on the analysis of an autobiographical narrative interview with a Turkish woman living in Germany. I analyze the process of identity changes influenced by the narrator's migration experiences. It has at least two aspects. One aspect refers to the cultural roots of the narrator. New experiences have changed her self-image of being a woman. A second aspect is connected with the narrator's life course. The narrative shows how a naive girl has become an adult and independent woman. Being a woman is defined with the help of categories belonging to Western culture. Therefore, the process of migration is related to losing culturally influenced ways of describing the narrator's identity. As a result, she becomes a stranger in her homeland, but she also remains a stranger in the country to which she migrated. I analyze the narrator's work on this problem.