Den Horizont erweitern: geschlechtsspezifische Perspektive des alltäglichen Lebens und der Gewohnheiten in einer islamischen Subkultur des Sudans
Titelübersetzung:Extend the horizon: gender-specific perspective of everyday life and customs in an Islamic subculture in the Sudan
Autor/in:
Nageeb, Salma A.
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie; Bielefeld (Working Paper / Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie, 341), 2002. 34 S
Inhalt: Der vorliegende Beitrag zeigt auf, wie ein Mitglied einer islamistischen Subkultur durch islamische Gewohnheiten im Alltag eine bestimmte Weltanschauung entwickelt. Der Beitrag stützt sich auf ein empirisches Forschungsprojekt, das der Autor in der sudanesischen Hauptstadt Khartoum 1998/99 durchgeführt hat. Die in diesem Artikel verwendete geschlechtsspezifische Perspektive zielt darauf ab, Frauen als eine Kategorie zu dekonstruieren, je nachdem wie sie zur 'Islamisierung' stehen. Wenn es um den Islam und gesellschaftlichen Wandel geht, werden Frauen oft als die 'meist betroffene Gruppe' angesehen. Oft meint man, dass geschlechtsbedingte Trennungen, Räume und Grenzen Frauen als Opfer an den Rand der Gesellschaft oder zumindest in eine Position drängen, in der ihr Wert im Sinne von Einflussnahme auf Veränderungen in den diskursiven und nicht-diskursiven Praktiken ideologischer Bewegungen wie dem Islamismus begrenzt ist. Der Artikel ist in zwei Teile gegliedert. Der erste beleuchtet eine umfangreiche Fallstudie einer jungen islamischen Frau, die sich intensiv damit beschäftigt, ihre Identität neu zu definieren und soziale Grenzen auszuhandeln, indem sie ihr tägliches Leben und ihre Gewohnheiten nach einer spezifischen Sicht des Islam ausrichtet. Der Fall unterstreicht die Beziehung zwischen islamischen symbolischen Praktiken und den allgemeinen Institutionen des Islam und die Art und Weise, wie diese Beziehung mobilisiert wird, um lokale Kulturen und Grenzen auszuhandeln. Er liefert eine detaillierte Beschreibung der sozialen Bedeutung dieser symbolischen Praktiken und ihrer Beziehung zum Definitionsprozess des (modernen) Ichs oder der individuellen Identität. Der Schlussteil untersucht die Beziehung zwischen symbolischen islamischen Alltagspraktiken, Modernität und dem Islamisierungsprozess aus theoretischer Sicht. (ICD)
Schlagwörter:Sudan; Sudan; Islam; Islam; islamische Gesellschaft; Islamic society; woman; Frauenbild; image of women; Frauenpolitik; women's policy; Geschlechterverhältnis; gender relations; Geschlechtsrolle; gender role; gender-specific factors; gender-specific socialization; Subkultur; subculture; Weltanschauung; Weltanschauung; religiöse Sozialisation; religious socialization; kulturelle Identität; cultural identity; kulturelles System; cultural system; kulturelles Verhalten; cultural behavior; Ostafrika; East Africa; arabische Länder; Arab countries; Entwicklungsland; developing country; Afrika südlich der Sahara; Africa South of the Sahara; Afrika; Africa
SSOAR Kategorie:Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie, Religionssoziologie, Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
African woman in the globalization process: challenges and prospects for the urban poor in Kampala
Titelübersetzung:Afrikanische Frauen im Globalisierungsprozess: Herausforderungen und Aussichten für die städtischen Armen in Kampala
Autor/in:
Mulyampiti, Tabitha
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 30 (2001) 2, S 171-181
Inhalt: 'Globalisierung erreicht afrikanische Länder in Form von so genannten 'Strukturanpassungsprogrammen' von Weltbank und Internationalem Währungsfond. Ugandas Austeritätspolitik war zwar in den vergangenen Jahren vergleichsweise erfolgreich, doch die Kehrseite von steigendem Wirtschaftswachstum ist steigende Armut insbesondere in urbanen Zentren. Ohne die informelle Arbeit von Frauen könnten die Menschen in den Ballungszentren Ugandas nicht überleben. Frauen sind es, die das Überleben ihrer teilweise auf dem Land zurückgebliebenen Familien sichern, da Männerarbeitsplätze, sprich: formelle Lohnarbeit, knapp ist. Und doch ist gerade die Informalität der Arbeit von Frauen - als Straßenhändlerinnen, Kinder- und Hausmädchen und Prostituierte - die Ursache steigender Frauenarmut. Will Strukturanpassung die Schere zwischen Arm und Reich nicht vergrößern, so bedarf es Programme, die explizit auf die Situation städtischer Arbeiterinnen eingehen wie beispielsweise Kleinkredite, aber auch Infrastruktur zur Selbstorganisation und Selbstvertretung von Frauen im informellen Sektor.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'In African countries globalization has the meaning of Structural Adjustment Programmes of the World Bank and the International Money Fund. Uganda successfully implemented strict austerity programmes. But the other side of economic recovery and economic growth is growing poverty especially in urban areas. Without the informal work of women, people couldn't survive in the urban centers of Uganda. Urban women who migrated to big cities subsidise their families in the country side, because male, i.e. formal and waged labour is rare. But informal work like street trading, baby sitting, housework or prostitution is one source of urban female poverty. If Structural Adjustment Programmes want to close the gap between the rich and the poor they must aim on the informal working and living conditions of urban women. Empowerment programmes can start with small credits and infrastructure for organization and self-helpgroups of urban women.' (author's abstract)
Schlagwörter:Ostafrika; English-speaking Africa; capital market; Afrika südlich der Sahara; East Africa; Globalisierung; Selbstorganisation; Uganda; Africa; Entwicklungspolitik; anglophones Afrika; Afrika; unemployment; poverty; economic growth; Armut; Arbeitslosigkeit; development policy; Wirtschaftswachstum; Kapitalmarkt; woman; globalization; self-organization; Entwicklungsland; Uganda; Africa South of the Sahara; developing country
SSOAR Kategorie:Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Doing information technology: a gender perspective on the New Economy
Titelübersetzung:Informationstechnologie in der sozialen Praxis: eine geschlechtsspezifische Perspektive auf die New Economy
Autor/in:
Saloma, Czarina
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie; Bielefeld (Working Paper / Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie, 339), 2001. 26 S
Inhalt: Das vorliegende Papier untersucht die Auswirkungen und das Funktionieren der Informationstechnologie in Entwicklungsländern am Beispiel der Philippinen. Es wird gezeigt, dass ein Nebeneinander von abhängiger Montagetätigkeit und aktiver kreativer Arbeit, die immer weitere Bereiche einnimmt, existiert. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf dieser aktiven technologischen Arbeit und der damit verbundenen internationalen und hier besonders geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung. Zunächst erfolgt ein Überblick über das System der internationalen Arbeitsteilung, dass seit Anfang der 70er Jahre durch die Herausbildung einer neuen weiblichen Arbeiterklasse gekennzeichnet ist (Feminisierung der Arbeit). Danach wird der Informationstechnologiesektor der Philippinen detailliert analysiert. Die Fragen, wer was warum macht, stehen dabei im Mittelpunkt der Untersuchung. Die Autorin zeigt, dass der Sektor der Informationstechnologie auf den Philippinen durch sich ausweitende und stark diversifizierte Aktivitäten und Akteure gekennzeichnet ist. Es wird deutlich, dass es eine soziale Verteilung des Wissens innerhalb des Produktionsprozesses gibt. Daran anschließend wird die geschlechtsspezifische Ausprägung der Arbeitsteilung in diesem Sektor analysiert. Dabei wird festgestellt, dass bestimmte Berufskategorien überwiegend von Männern ausgeübt werden. Männer sind eher in dem Bereich Hardwareentwicklung und Webdesign tätig, während ein zahlenmäßiges Gleichgewicht bei der Softwareentwicklung und dem technischen Support besteht. In keinem Bereich sind Frauen zahlenmäßig in der Mehrheit. Im Anschluss daran wird diskutiert, warum das so ist und warum es in den Bereichen, in denen Frauen tätig sind, nicht zu einer Feminisierung der Arbeit kam. (ICD)
Schlagwörter:Philippinen; Philippines; Arbeitsteilung; division of labor; Geschlechterforschung; gender studies; gender-specific factors; Informationstechnologie; information technology; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Diversifikation; diversification; Produktionsbedingungen; manufacturing conditions; New Economy; new economy; Südostasien; Southeast Asia; Entwicklungsland; developing country; Asien; Asia
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie, Technikfolgenabschätzung, Wirtschaftssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Gender Mainstreaming worldwide: Rekonstruktion einer Reise um die Welt
Titelübersetzung:Gender mainstreaming worldwide: reconstruction of a trip around the world
Autor/in:
Braunmühl, Claudia von
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 30 (2001) 2, S 183-201
Inhalt: 'In den letzten Jahren hält ein neuer Begriff - Gender Mainstreaming - seinen Einzug in die institutionalisierte Frauenpolitik in Europa. Die wenigsten scheinen zu wissen oder wissen zu wollen, dass Gender Mainstreaming eine fast 30 Jahre währende Geschichte in Entwicklungszusammenarbeit und Nord-Süd-Politik hat. Selektiv aufgenommene Diskussionsstränge aus Frauenpolitik und feministischer Theorie gingen dabei je kontextspezifische Verbindungen mit den Praktiken und der Kulturpatriarchal strukturierter Entwicklungsorganisationen ein. Über das Scharnier der Vierten Weltfrauenkonferenz von 1995 hat Gender Mainstreaming offiziell und als verbindliches Politikmandat die europäische Institutionenlandschaft erreicht. Hier nun spielen in Rezeption wie Umsetzung spezifische Traditionsbestände institutioneller Frauenpolitik eine formierende Rolle. Die feministische Theorie indes ist derzeit mit Diskursen befasst, die es ihr offenbar schwer fallen lassen, Orientierungen für eine kritische Auseinandersetzung mit dem strategischen Konzept Gender Mainstreaming bereitzustellen.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'An new concept - gender mainstreaming - has recently made its entry into institutionalized women's politics in Europe. Few appear to be aware of the fact that gender mainstreaming looks back on thirty years of history in development cooperation and North-South-politics. Within that context selectively appropriated elements of the debates within the international women's movements and feminist theory forged coalitions with the practices and cultures of the patriarchally structured development bureaucracies. The Fourth International Women's Conference 1995 facilitated the adoption of gender mainstreaming as politically binding strategic concept into the organizational mandates of governmental and societal institutions in Europe. Here conceptional understanding and implementation are greatly influenced by the given traditions of institutionalized women's politics. To this day, however, feminist theory has not been able to provide orientation and guidance for a critical assessment of the strategic value of gender mainstreaming.' (author's abstract)
Engendering embeddedness of economy in society and culture
Titelübersetzung:Geschlechtliche Verankerung der Ökonomie in Gesellschaft und Kultur
Autor/in:
Lachenmann, Gudrun
Quelle: Universität Bielefeld, Fak. für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie; Bielefeld (Working Paper / Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie, 323), 1999. 18 S
Inhalt: Die Autorin setzt sich für eine Einbeziehung der Kategorie Geschlecht in die Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik ein. Die grundlegenden Veränderungen in Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft in den Entwicklungsländern während der letzten Dekade sollten aus einer geschlechtsspezifischen Perspektive betrachtet werden, insbesondere für die Bereiche Partizipation, 'Good Governance', Strukturanpassung, 'Capacity Building' und Zivilgesellschaft. Durch den Gender-Ansatz bei der Erforschung der wichtigen Prozesse von Dezentralisierung und Demokratisierung kann der Gegensatz zwischen Gleichheit und Effizienz überwunden werden. Die Autorin verdeutlicht ihre Ausführungen durch empirische Beispiele aus ihrer eigenen Forschungstätigkeit in Kamerun und Senegal. Um die geschlechtsbezogene Verankerung der Ökonomie aufzuzeigen, nimmt sie eine analytische Annäherung an die Strukturierung von Märkten und die Beziehung zwischen dem reproduktiven, informellen Sektor und der formalen Ökonomie vor. (ICI)
Schlagwörter:woman; gender; Geschlechterverhältnis; gender relations; Entwicklungstheorie; development theory; Entwicklungspolitik; development policy; Ökonomie; economy; Gesellschaft; society; Kultur; culture; Kamerun; Cameroon; Senegal; Senegal; Markt; market; Forschungsansatz; research approach; Zentralafrika; Central Africa; frankophones Afrika; French-speaking Africa; Entwicklungsland; developing country; Afrika südlich der Sahara; Africa South of the Sahara; Afrika; Africa; Westafrika; West Africa
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie