Das Verschwinden der "Frau" : Geschlecht und Hierarchie in feministischen und sozialwissenschaftlichen Diskursen
Titelübersetzung:The disappearance of "women" : gender and hierarchy in feminist and social science discourses
Autor/in:
Maynard, Mary
Quelle: Neue Horizonte?: sozialwissenschaftliche Forschung über Geschlechter und Geschlechterverhältnisse. Christof L. Armbruster (Hrsg.), Ursula Müller (Hrsg.), Marlene Stein-Hilbers (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 1995, S. 23-39
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Inhalt: Die Autorin analysiert die aktuelle Diskussion, ob die Kategorie "Geschlecht" eine Variable in der sozialwissenschaftlichen Analyse sein kann und welche Implikationen sich aus der Theoretisierung dieser Kategorie ergeben. In der aktuellen Entwicklungsphase der Geschlechterforschung sieht sie die Gefahr, daß "Frauen" als Forschungssubjekte und -objekte verschwinden, während Männerforschung einen Aufschwung erfährt. Sie plädiert für eine Unterscheidung zwischen Universalisierungen und Generalisierungen in der theoretischen Auseinandersetzung und für eine Rückbesinnung auf die Kategorie "Frau" und die Analyse von entsprechenden "Erfahrungen und empirisch beobachtbaren Phänomenen". Keineswegs müsse sich die feministische Perspektive den Vorwurf des "Essentialismus" gefallen lassen, wenn sie darauf beharre, daß "Frauenunterdrückung" nicht nur eine Frage kultureller Symbolik, sondern auch der materiellen Verhältnisse sei. (rk)
Schlagwörter:Feminismus; Theorie; Geschlechtsrolle; kulturelle Faktoren; Gleichberechtigung; Frauenfrage; Mann; Frauenforschung; soziale Ungleichheit
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Konstruktion von Geschlecht
Titelübersetzung:Construction of gender
Herausgeber/in:
Pasero, Ursula; Braun, Friederike
Quelle: Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges. (Frauen, Männer, Geschlechterverhältnisse : Schriftenreihe des Zentrums für interdisziplinäre Frauenforschung der Universität Kiel, Bd. 1), 1995. 223 S.
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Inhalt: "Die in diesem Band versammelte Vielfalt von Forschungsperspektiven aus Biologie, Psychologie, Soziologie und Sprachwissenschaft macht deutlich, wie fruchtbar eine interdisziplinäre Herangehensweise für die Frauen- und Geschlechterforschung ist. Über die Grenzen der einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen hinweg zeigt sich Übereinstimmung darin, die Kategorie 'Geschlecht' als ein Konstrukt aufzufassen, das von den Individuen je nach Kontext in unterschiedlich starkem Maße aktiviert und neutralisiert wird." (Autorenreferat) Im einzelnen enthält der Sammelband Beiträge zu folgenden Themen: 1) Biologische Grundlagen der Geschlechterdifferenz; 2) Männlich - Weiblich - Menschlich: Androgynie und die Folgen; 3) Dethematisierung von Geschlecht; 4) Dekonstruktion und Rekonstruktion: Plädoyer für die Erforschung des Bekannten; 5) Konstruktion als interdisziplinärer Begriff. Zum Theorieprogramm der Geschlechterforschung; 6) Geschlecht und Gestalt: Der Körper als konventionelles Zeichen der Geschlechterdifferenz; 7) Verbal Hygiene for Women: Performing Gender Identity; 8) F-R-A-U buchstabieren: Die Kategorie 'Geschlecht' in der feministischen Linguistik; 9) Die Konstrukteure des Geschlechts auf frischer Tat ertappen? Methodische Konsequenzen aus einer theoretischen Einsicht; 10) Das Geschlecht (bei) der Arbeit. Zur Logik der Vergeschlechtlichung von Berufsarbeit; (RI 2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Individuum; interdisziplinäre Forschung; Weiblichkeit; Mann; Mensch; Körper; Identität
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Geschlecht als hegemonialer Diskurs : Ansätze zu einer kritischen Theorie des "Geschlechts"
Titelübersetzung:Gender as hegemonial discourse : approaches to a critical theory of "gender"
Autor/in:
Maihofer, Andrea
Quelle: Denkachsen: zur theoretischen und institutionellen Rede vom Geschlecht. Theresa Wobbe (Hrsg.), Gesa Lindemann (Hrsg.). Frankfurt am Main: Suhrkamp (Edition Suhrkamp , Neue Folge), 1994, S. 236-263
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Inhalt: Der vorliegende Beitrag resümiert und diskutiert die aktuellen Versuche zu einem neuen Verständnis der Kategorie "Geschlecht". Zentral für die meisten Arbeiten ist die Kritik an der spätestens seit den 70er Jahren im Feminismus üblichen Kritik zwischen biologischem und sozialem Geschlecht bzw. zwischen sex und gender. Gegenwärtig dominieren die Versuche Geschlecht als "soziale Konstruktion" zu begreifen. Die Autorin zeigt, daß mit dem Begriff der sozialen Konstruktion nicht nur die körperlich-leibliche "Ebene" des Geschlechts aus dem Blick gerät, sondern daß darüber hinaus die Realität des Geschlechts als einer historisch konkreten "Existenzweise" der Individuen nicht faßbar wird. So liegt die theoretische Priorität in diesen Ansätzen fast ausschließlich in der Konstruktion/Konstitution des Geschlechts und seinen "Inszenierungen", also darauf wie Geschlechter "gemacht" werden (doing gender) und nicht wie Geschlechter als gewordenen/werdende "sind" bzw. wie sie "gelebt" werden. (pmb)
Schlagwörter:Frauenforschung; Forschungsstand; Begriff; Konstruktivismus; Strukturalismus; Geschlechtsrolle; Erleben; Identität; Mann; Diskurs
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Bedeutung der Kategorie "Geschlecht" für psychologische/ sozialwissenschaftliche Forschung
Titelübersetzung:The importance of the category of "gender" for psychological research/ social science research
Autor/in:
Meyer-Siebert, Jutta
Quelle: Journal für Psychologie : Theorie, Forschung, Praxis ; Zeitschrift der Neuen Gesellschaft für Psychologie, Jg. 2 (1994) H. 3, S. 54-57
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Inhalt: Der Beitrag kritisiert Entwicklungen in der feministischen Genderforschung. Im Grunde wird beklagt, dass die feministische Forschung ihre theoretische Klarheit und politische Potenz verloren hat, da sie Kompromisse mit Vorgehensweisen der "Mainstream"- bzw. "Malestream"- Wissenschaft machen muss, um gehört zu werden. Der Artikel wendet sich dann Konstruktionen von Karl Marx zu. Marx hatte die Frage gestellt, was denn einen "Standpunkt" begründen könnte, der "objektiv" eine Analyse in "befreiender Perspektive" ermöglicht. Für ihn war dies die "Arbeit", die dann zu einem wichtigen Bestandteil seines Werkes wurde. Der Beitrag stellt die Frage, ob "Arbeit" auch für eine feministische Theorie einen "analytischen Standpunkt" begründen könnte. Abschließend wird der Gedanke ausgeführt, dass die "De-Konstruktion von Geschlecht und Zweigeschlechtlichkeit" für die Kritik von Gesellschaftsstrukturen wichtig ist, in denen eine Unterordnung von Frauen gegeben ist. Sie darf aber nicht von der Praxis in den Geschlechterverhältnissen abgetrennt werden. (ICB)
Schlagwörter:Feminismus; Frauenbewegung; Frauenbild; Frauenfeindlichkeit; Frauenforschung; Emanzipation; Mann; Geschlechterpolitik; Geschlechtsrolle; Unterdrückung; Marx, Karl; Dekonstruktivismus; Gesellschaftskritik; Gesellschaftsordnung; gesellschaftliches Bewusstsein
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauenforschung und Technik
Titelübersetzung:Research on women and technology
Autor/in:
Engler, Steffani
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 11 (1993) H. 3, S. 59-70
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Inhalt: Es besteht Übereinstimmung darin, daß sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern im Hinblick auf die Einstellung, Beurteilung und Interessen an Technik feststellen lassen. Unterschiedliche Positionen zeichnen sich hinsichtlich der Frage ab, wie diese Differenzen zwischen den Geschlechtern zu begreifen sind. Sie reichen von einer generellen Ablehnung der Technik, da von einer Unvereinbarkeit von Weiblichkeit und Technik ausgegangen wird, über andere Umgangs- und Zugangsweisen der Geschlechter zur Technik bis hin zur Programmatik einer "weiblichen Technik" als Übergangsphase hin zur "menschlichen Technik". Der vorliegende Beitrag verfolgt das Analysekonzept des "weiblichen Zugangs" zur Technik. Die Autorin diskutiert weiterhin eine "Denkschrift", in der es um eine alternative Gestaltung der Technik geht. (pmb)
Schlagwörter:Technik; Alternative; Frauenforschung; Geschlechtsrolle; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Perspektiven einer Politik der Gleichstellung von Frauen und Männern
Titelübersetzung:Prospects for a policy of equality between men and women
Autor/in:
Hausen, Karin; Krell, Gertraude
Quelle: Frauenerwerbsarbeit: Forschungen zu Geschichte und Gegenwart. Karin Hausen (Hrsg.), Gertraude Krell (Hrsg.). München: Hampp, 1993, S. 9-24
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Inhalt: Die in Wissenschaft und Politik vorherrschende Sicht auf erwerbstätige Frauen läßt sich mit den Begriffen "Defizitforschung" und "Entwicklungshilfe" (Frauenförderung etc.) charakterisieren. Ausgehend von dieser These versuchen die Autorinnen für beide deutsche Staaten die getrennten Wege der Frauenpolitik historisch und systematisch vergleichend zu analysieren. Sie skizzieren im Überblick die historische Entwicklung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Frauen seit dem 19. Jahrhundert. Nach dem zweiten Weltkrieg galt für beide deutsche Staaten das Modell der Geschlechterordnung, das für Frauen zwar eine berufsrelevante Ausbildung vorsah, diese aber inhaltlich möglichst auf die zukünftige Familienarbeit abstimmte. Geschildert wird der unterschiedliche politische und rechtliche Umgang mit diesem Modell in der DDR und im Westen Deutschlands und die unterschiedliche Entwicklung einer "Frauenförderung". Eine starke institutionalisierte Interessenvertretung von Frauen in diesem Bereich ist nach der Wiedervereinigung dringender denn je, lautet ein Fazit. (rk)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Frauenforschung; DDR; neue Bundesländer; Frauenpolitik; historische Entwicklung; alte Bundesländer; Wiedervereinigung; Arbeitsmarkt- und Berufsforschung; Mann; Gleichberechtigung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag