Pierre Bourdieu - Genderforschung aus herrschaftssoziologischer Perspektive
Titelübersetzung:Pierre Bourdieu - gender studies from the viewpoint of domination sociology
Autor/in:
Madeker, Ellen
Quelle: Genderforschung multidisziplinär. Daniela Wawra (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang, 2007, S. 67-84
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Inhalt: Die Autorin gibt zunächst einen kurzen Überblick über das Werk Pierre Bourdieus und beleuchtet anschließend zentrale Fragestellungen seines Spätwerks. Ausgehend von der Verortung des Werks im konstruktivistischen Paradigma und einer Skizze des androzentristischen Weltbilds wird das Konzept des vergeschlechtlichten Habitus erläutert, in Bourdieus Theoriegebäude eingebettet und diskutiert. Daran anschließend werden die Implikationen einer "symbolischen" Herrschaft erhellt. Mit Überlegungen zu den gegenüber der Habitustheorie geäußerten Determinismusvorwürfen und einem Resümee, in dem die Autorin den großen Verdienst von Bourdieus Spätwerk aufzeigt, den noch heute gültigen universalen männlichen Macht- und Herrschaftsmechanismus analysiert zu haben, schließt der Artikel. (ICF)
Schlagwörter:Gender Mainstreaming; Herrschaft; soziologische Theorie; Androzentrismus; Habitus; Theorie; Frankreich; Algerien; Mann; Macht; Sozialisation; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Nordafrika; frankophones Afrika; arabische Länder; Entwicklungsland; Afrika
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Führung im Sport : eine Frage des Geschlechts?
Titelübersetzung:Leadership in sport : a question of gender?
Autor/in:
Combrink, Claudia; Dahmen, Britt; Hartmann-Tews, Ilse
Quelle: Handbuch Sport und Geschlecht. Ilse Hartmann-Tews (Hrsg.), Bettina Rulofs (Hrsg.). Schorndorf: Hofmann (Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport), 2006, S. 288-297
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Inhalt: Der Beitrag zur Sportentwicklung unter gleichstellungspolitischen Aspekten befasst sich mit der Repräsentanz von Frauen und Männern in Führungspositionen des Sports. Die Führung im Sport ist gekennzeichnet durch geschlechtsdifferente Segregationslinien, d.h. durch eine Unterrepräsentanz von Frauen und durch eine Zuordnung der Geschlechter zu bestimmten Aufgabenbereichen. Nationale wie internationale Studien zeigen verschiedene Ursachenkomplexe für diesen Tatbestand auf. Biografische Daten und Rekonstruktionen des Werdegangs von Frauen und Männern in Führungspositionen lassen Differenzierungsprozesse aus der subjektbezogenen Perspektive erkennen. Die Entschlüsselung von formellen und informellen Rekrutierungsstrukturen und von Erwartungshaltungen an Führungskräfte verdeutlicht die Funktion und Relevanz von Strukturen für die Herstellung von Geschlechterdifferenz und -hierarchie im Sport. (ICG2)
Schlagwörter:Führungsposition; Sport; Sportverband; Sportverein; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; soziale Differenzierung; Chancengleichheit; Gender Mainstreaming; Führungskraft; Rekrutierung; Sozialstruktur; Hierarchie; Mann; Frauenerwerbstätigkeit; Breitensport; Leistungssport
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen, Männer, Geschlechter, Fantasien : Politik der Erzählungen
Titelübersetzung:Women, men, genders, fantasies : politics of narrations
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Gender kontrovers: Genealogien und Grenzen einer Kategorie. Gabriele Dietze (Hrsg.), Sabine Hark (Hrsg.), Carsten Junker (Mitarb.), Julie Miess (Mitarb.), Susann Neuenfeldt (Mitarb.), Julia Roth (Mitarb.). Königstein: Helmer, 2006, S. 19-45
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Inhalt: Der Beitrag geht den Reisen des Begriffs Gender durch die Kulturen des (deutschsprachigen) akademischen Feminismus nach. Ausgehend von der These, dass Erzählungen politisch agieren, d.h. sie definieren Grenzen und konstruieren Genealogien, sie ordnen Relevanzen und generieren Plausibilität, rekonstruiert die Autorin Erzählungen feministischer Theoriegeschichte und Verwendungsweisen der Kategorie Gender. Insbesondere wird die Geschichte der Namensgebung des akademischen Projekts der Untersuchung von Geschlechterverhältnissen und Geschlechterordnung analysiert sowie die regulierende Funktion befragt, die in diesem Zusammenhang durch die Verwendungsweisen von Gender ausgeübt wird. Das zentrale Argument lautet, dass Geschichten über die Geschichte eines Feldes ebenso wie die Namen, mit denen ein Feld bezeichnet wird, nicht getreue Abbilder eines irgendwie realen Prozesses sind, sondern von aktuellen Imperativen ebenso wie von womöglich unbewussten Wünschen regierte, interessierte Geschichten und Bezeichnungen, die also aus heutiger Perspektive, mit heutigen Zielen und im Kontext gegenwärtiger wissenschaftlicher, politischer und kultureller Referenzen und Anforderungen erzählt werden. Die Ausführungen zielen auf die Frage, ob die jetzt etablierten intellektuellen und institutionellen Formationen der Gender Studien in der Lage sind, die anstehende Arbeit zu leisten, nämlich insbesondere produktiv mit dem oben angesprochenen epistemischen Paradox umzugehen. (ICG2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Frauenpolitik; Forschungsstand; Forschungsgegenstand; Forschungsansatz; Feminismus; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; Geschlechterpolitik; Mann; Wissenschaftsgeschichte; Wissenschaftsdisziplin
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Berufliche Kommunikationsstrategien von Frauen und Männern
Titelübersetzung:Occupational communication strategies of women and men
Autor/in:
Funken, Christiane
Quelle: Jenseits der Geschlechterdifferenz?: Geschlechterverhältnisse in der Informations- und Wissensgesellschaft. Maria Funder (Hrsg.), Steffen Dörhöfer (Hrsg.), Christian Rauch (Hrsg.). München: Hampp (Arbeit, Innovation und Nachhaltigkeit), 2005, S. 219-231
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Inhalt: Vor dem Hintergrund verbreiteter Überlegungen zur Produktivität von informellen Strukturen in Wirtschaftsunternehmen untersucht der Beitrag aus organisationssoziologischer Perspektive die beruflichen Kommunikationsstrategien von Frauen und Männern. Am Beispiel des Vertriebs, einem gering formalisierten Unternehmenssegment, wird aufgezeigt, wie und warum sich die kommunikationsstrategische Nutzung formeller und informeller Strukturen bei Frauen und Männern unterscheidet. Identifiziert werden geschlechtsspezifisch divergierende Kommunikationsstrategien, die weit reichende Konsequenzen für die Karrierestrategien und -chancen von Frauen und Männern haben. Gestaltungsmacht wird im Rahmen einer von Männern präferierten Aufstiegskarriere durch personalisierte Informationspolitik erlangt. Sie wird unterschieden von der Verhandlungs- und Expertinnenmacht, die sich durch eine sach- und leistungsorientierte Kommunikation auszeichnet. Verzichten Frauen auf Berufsrollen mit Entscheidungsbefugnissen, auf Gestaltungsmacht, so erwachsen ihnen daraus erhebliche Nachteile. (ICH)
Schlagwörter:Mann; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; Kommunikation; Kommunikationsverhalten; informelle Kommunikation; Karriere; Unternehmen
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Doing critical men's studies in a state feminist country : reflections on gender research in Sweden
Titelübersetzung:Kritische Männerforschung in einem staatsfeministischen Land betreiben : einige Reflektionen über Genderforschung in Schweden
Autor/in:
Mellström, Ulf
Quelle: Essener Kolleg für Geschlechterforschung, Universität Duisburg-Essen Campus Essen; Essen (Schriften des Essener Kollegs für Geschlechterforschung, H. I/2005), 2005. 23 S.
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Inhalt: Der Autor diskutiert einige Argumentationslinien, die die kritische Männerforschung und die Geschlechtergleichheit in seinem Heimatland Schweden betreffen, das durch eine korporative politische Kultur geprägt ist. Um Geschlechtergleichheit innerhalb eines breiten gesellschaftlichen Spektrums weiter zu verbessern, ist eine Miteinbeziehung der Männer erforderlich, so die These. Kritische Männerforschung, Feminismus und Queer Studies kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Da der Beitrag innerhalb eines skandinavischen Kontextes entstanden ist, wird ebenfalls auf die doppelte Emanzipation eingegangen. Zunächst befasst sich der Autor aber mit einigen wichtigen Grundsätzen der kritischen Männerforschung. (ICDÜbers)
Schlagwörter:Schweden; Geschlechterforschung; Mann; Männlichkeit; Geschlechterverhältnis; Emanzipation; Feminismus
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Abschlussbericht zum DFG-Projekt "PROFIL" (Professionalisierung und Integration der Lebenssphären - geschlechtsspezifische Berufsverläufe in Medizin und Psychologie)
Titelübersetzung:Final report on the DRG (German Research Association) Project "PROFIL" (Professionalization and integration of life spheres - gender-specific job histories in medicine and psychology)
Autor/in:
Hoff, Ernst-H.; Olos, Luiza; Dettmer, Susanne; Grote, Stefanie; Hohner, Hans-Uwe
Quelle: Berlin (Berichte aus dem Bereich Arbeits-, Berufs- und Organisationspsychologie an der FU Berlin, Nr. 27), 2005. IV, 26 S.
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Inhalt: "Zu Beginn der Projektarbeit standen die Fragen im Mittelpunkt, in welcher Weise sich Frauen und Männer auf die verschiedenartigen Tätigkeitsfelder in den Professionen Medizin und Psychologie verteilen und welche Berufswege sie durchlaufen. Zur Beantwortung wurden erstens statistische Sekundäranalysen zur Professionsentwicklung und zu den Geschlechterverhältnissen in beiden Professionen durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass die Frauen- und Männeranteile in den verschiedenartigen medizinischen Fachgebieten bzw. in psychologischen Tätigkeitsfeldern höchst unterschiedlich sind. Daran schloss sich zweitens eine Fragebogenuntersuchung bei 936 Professionsangehörigen (Rücklaufquote 24%) mit folgenden Ergebnissen an: In der alten Profession Medizin gibt es wenige, klar vorgezeichnete Berufsverlaufsmuster, in der relativ jungen Profession Psychologie dagegen eine unerwartet hohe Anzahl weniger klar antizipierbarer, unsicherer und in sich komplexerer Berufsverlaufsmuster. Frauen, vor allem diejenigen in der Psychologie, durchlaufen viel häufiger diskontinuierliche Berufswege als Männer; und diese Berufsverläufe führen vielfach in andere Tätigkeitsfelder und weitaus seltener in höhere Positionen als die der Männer. Für den weiteren Projektverlauf war dann die These leitend, dass Unterschiede im Berufsverlauf und im Berufserfolg von Frauen und Männern nur im Kontext der insgesamt unterschiedlichen Lebensgestaltung, d.h. der Gestaltung von Bezügen zwischen Berufs- und Privatleben erklärbar sind. Bei einer Teilstichprobe von 100 prototypischen Vertretern der zuvor ermittelten Berufsverlaufsmuster wurde dazu eine Interviewuntersuchung durchgeführt. Wichtigstes Ergebnis war, dass sich insgesamt neun Formen der Lebensgestaltung klar beschreiben sowie voneinander abgrenzen lassen. Mit Rückgriff auf die Daten der Fragebogenerhebung ließ sich zeigen, dass bei Männern Formen einer Segmentation und bei Frauen Formen einer Integration sowie Balance von Berufsleben und Privat- bzw. Familienleben überwiegen. Überraschend hoch ist allerdings in der Psychologie im Gegensatz zur Medizin der Anteil von Männer, die sich bereits mit ihrer Lebensgestaltung den Frauen angleichen. Außerdem kommen neue Lebensgestaltungsformen einer Entgrenzung der Lebenssphären vor. Schließlich wurden bei einer weiteren Teilstichprobe Paarinterviews durchgeführt. Es zeigte sich, dass die individuelle auf das Engste mit jener gemeinsamen Lebensgestaltung von 'Dual-Earner'- bzw. 'Dual-Career Couples' zusammenhängt, die sich dadurch beschreiben lässt, dass Partner ihre beruflichen Ziele segmentiert, integriert oder entgrenzt bzw. als identische Ziele verfolgen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Medizin; Psychologie; Professionalisierung; berufliche Integration; Berufsverlauf; Berufstätigkeit; berufstätige Frau; Frauenerwerbstätigkeit; Geschlechterverhältnis; Lebensweise; Berufserfolg; Familie; Privatsphäre; Partnerschaft; Mann
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Die männliche Herrschaft
Titelübersetzung:Male domination
Autor/in:
Bourdieu, Pierre
Quelle: Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2005, 1. Aufl.. 211 S.
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Inhalt: "Ein Mann beschäftigt sich mit der Ungleichheit der Geschlechter. Doch der Soziologe Pierre Bourdieu tut dies nicht, um den Feminismus unter männliche Dominanz zu bringen, sondern um zu zeigen, dass männliche Herrschaft eine besondere, politisch wie ökonomisch wichtige Form symbolischer Herrschaft darstellt. Männliche Herrschaft ist das Paradigma - und oft das Modell und der Gegenstand - aller Herrschaft. Da sie hinreichend abgesichert ist, bedarf es keiner Rechtfertigung. Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern scheint nämlich in der 'Natur der Dinge' zu liegen: Sie hat sich in der sozialen Welt niedergeschlagen und ist in den Einstellungen aller, dem Habitus, präsent: als ein universelles Prinzip des Sehens und Einteilens, ein System von Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungskategorien. Dies erklärt, warum eine solche Macht akzeptiert wird, denn sie beruht nicht auf einer freiwilligen Entscheidung, sondern auf der unmittelbaren Unterwerfung der sozialisierten Frauen. Wie die Frauen einer Sozialisierung unterworfen werden, die auf ihre Herabsetzung zielt, sind auch die Männer Gefangene der herrschenden Vorstellungen, obwohl sie perfekt ihren Interessen entsprechen. Für Bourdieu bedarf es daher einer symbolischen Revolution, einer radikalen Umgestaltung jener gesellschaftlichen Verhältnisse, die die beherrschten Frauen dazu bringen, den herrschenden Männern und sich selbst gegenüber einen Standpunkt einzunehmen, der mit dem der Herrschenden identisch ist." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Herrschaft; Mann; Habitus; Männlichkeit; Gewalt; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Geschlechtliche Kategorisierung und Gleichstellungsnorm: Tücken der Gleichzeitigkeit
Titelübersetzung:Gender categorization and affirmative action norm: vagaries of simultaneity
Autor/in:
Gildemeister, Regine
Quelle: Jenseits der Geschlechterdifferenz?: Geschlechterverhältnisse in der Informations- und Wissensgesellschaft. Maria Funder (Hrsg.), Steffen Dörhöfer (Hrsg.), Christian Rauch (Hrsg.). München: Hampp (Arbeit, Innovation und Nachhaltigkeit), 2005, S. 59-76
Details
Inhalt: Thema des Beitrags ist die Frage, wie Geschlechterdifferenzen in sozialen Prozessen überhaupt hervorgebracht und reproduziert werden, insbesondere die Gleichzeitigkeit von geschlechtlicher Kategorisierung und der in modernen Gesellschaften ebenfalls zunehmend an Bedeutung gewinnenden Gleichstellungsnorm. Lässt sich die in der Genderforschung immer noch vorherrschende These von der Leitdifferenz "Geschlecht" in Anbetracht der in der Alltagswelt zunehmend häufiger formulierten Behauptung "Geschlecht spielt keine Rolle" überhaupt noch aufrechterhalten? Dafür wird den Konsequenzen der Arbeitsteilung in den so genannten Frauenberufen nachgegangen und gefragt, inwieweit sich das Beruflichkeitsmuster in der modernen Gesellschaft soweit ausgeweitet hat, dass es der Verengung auf männliche Erwerbsverläufe nicht mehr entspricht und sich dem binären Schema des Gendering entzieht. Es wird betont, dass die Feststellung der Zugehörigkeit zu einem Geschlecht nach wie vor eine basale Unterscheidung des sozialen Lebens darstellt, d.h. von einer vorschnellen Verabschiedung von der Kategorie Geschlecht, der Omnipräsenz der Geschlechterdifferenz, ist nicht auszugehen. Gleichwohl besteht durchaus eine Gleichzeitigkeit von geschlechtlicher Kategorisierung und Gleichstellungsnorm, die es zu analysieren gilt, um der "Doppelheit von Persistenz und Wandel" auf die Spur zu kommen. (ICH)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Gleichstellung; Gleichberechtigung; Gleichbehandlung; Berufstätigkeit; Gender Mainstreaming; Mann; soziale Norm
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender and social sciences education : an interim report
Titelübersetzung:Gender und sozialwissenschaftliche Ausbildung : ein Zwischenbericht
Autor/in:
Oechsle, Mechtild; Wetterau, Karin
Quelle: Journal of social science education, Vol. 6 (2005) No. 2, 11 S.
Details
Inhalt: Geschlechterthemen sind nicht mehr so Konflikt beladen, wie sie einmal waren. Heute finden diejenigen, die die Argumente für die Gleichberechtigung und Chancengleichheiten vorbringen, dass sie auf offene Türen stoßen. Heutige junge Frauen behaupten ihr Recht auf Selbstbestimmung, fordern uneingeschränkten Zugang zu allen Gebieten des öffentlichen Lebens, und halten es für garantiert, dass Chancen im Leben ebenso verteilt werden. Geschlechterarrangements, die auf weiblicher Unterordnung und männlicher Überlegenheit basieren, üben auch auf junge Männer nicht mehr viel Anziehungskraft aus. Die Gleichheit der Geschlechter ist eine weit gehend akzeptierte Norm. Felder, die früher meistens von Männern dominiert wurden, sind Frauen geöffnet worden. Der Erfolg von Mädchen in der Welt der Ausbildung ist ein typischer Fall - Mädchen haben Jungen nicht nur eingeholt, sondern neigen jetzt dazu, Männer in Bezug auf Bildungsleistungen zu überbieten, und sind im Großen und Ganzen besser qualifiziert. Bedeutet dies, dass die Geschlechterfrage jetzt neu formuliert werden muss? Oder bedeutet es, dass die wirkliche oder scheinbare Egalisierung der Geschlechterbeziehungen dazu führt, dass die Geschlechterperspektive in der sozialwissenschaftlichen Ausbildung und Didaktik veraltet ist, bevor sie dort jemals richtig etabliert wurde? In diesem Artikel gibt die Autorin einen Zwischenbericht und bespricht die Genderrelevanz in dreierlei Hinsicht. Im zweiten Abschnitt wird die Bedeutung von geschlechtspezifischen politischen Einstellungen und Lernfaktoren erforscht. Im Anschluss daran wird die curriculare Herausforderung analysiert, die die Einbeziehung der Geschlechterperspektive zur Folge hatte. Abschließend wird das Potenzial von Geschlechterthemen betrachtet, um innovative neue Ansätze in der Didaktik der Sozialwissenschaften - in Wechselwirkung mit den Bezugsdisziplinen und dem didaktischen Gespräch - einzuführen. Zuerst jedoch entwirft die Autorin die Dimensionen von Geschlecht, die für die sozialwissenschaftliche Ausbildung und Didaktik relevant sind. (ICD)
Schlagwörter:Sozialwissenschaften; Studium; Geschlechterforschung; Geschlechterpolitik; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Mann; Gleichbehandlung; Gleichberechtigung; Chancengleichheit; Didaktik; Lehrplan
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gleichheitssemantik und die Praxis der Differenzierung: wann und wie aus Unterscheidungen Unterschiede werden
Titelübersetzung:Equality semantics and differentiation practice: when and how distinctions are turned into differences
Autor/in:
Gildemeister, Regine
Quelle: Was ist weiblich - was ist männlich?: Aktuelles zur Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften. Ulrike Vogel (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2005, S. 71-88
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Inhalt: Der Beitrag zum Thema Gleichstellung befasst sich aus semantischer Perspektive mit der Frage, wann und wie aus Unterscheidungen Unterschiede werden nach den Prozessen der Unterscheidung, die hinter zunächst gegebenen Unterschieden feststellbar sind. Dabei wird in dekonstruktiver Absicht die soziale Konstruktion von Geschlechterunterschieden als Unterscheidungen in Interaktionen aufgezeigt, die sowohl bewusste als auch eher nicht bewusste Aspekte umfassen und mit geschlechterhierarchischen Nachteilen für Frauen verbunden sind. Das wird insbesondere an einer Betrachtung von Frauen und Männern in Führungspositionen verdeutlicht. Des Weiteren wird aber auch darauf hingewiesen, dass es immer wieder schwierig ist, von der dichotomen Unterscheidung in zwei letztlich hierarchisch zugeordnete Geschlechter in der modernen Gesellschaft Distanz zu gewinnen. (ICG2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Frauenerwerbstätigkeit; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Gleichstellung; Hierarchie; soziale Ungleichheit; Arbeitswelt; Führungsposition; Dekonstruktivismus; Interaktion; soziale Beziehungen; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag