Ungleich besser?: die ökonomische Unabhängigkeit von Frauen im Zeichen der Expansion sozialer Dienstleistungen
Autor/in:
Meyer, Traute
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH FSP I Arbeitsmarkt und Beschäftigung; Berlin, 1997. 216 S
Inhalt: Die Verfasserin stellt zunächst Ursachen und soziale Folgen der Dienstleistungsexpansion dar. Sie erläutert im folgenden die Grundthese der Untersuchung, derzufolge die Expansion der sozialen Dienste die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen erhöht, und gibt einen Überblick über die institutionelle Struktur des deutschen und des britischen Sozialstaats. Es schließt sich eine empirische Querschnittanalyse an, die die Entwicklung der Beschäftigungsquoten von Frauen und Männern nach Wirtschaftszweigen seit den sechziger Jahren, die Zusammensetzung des Wirtschaftszweiges "soziale Dienste" nach Berufen, die Frauenlöhne sowie die Arbeitsbedingungen in den sozialen Diensten in der Bundesrepublik und Großbritannien untersucht. Die Ergebnisse dieses Vergleichs machen charakteristische Unterschiede zwischen dem deutschen Sozialstaat ("Versorger-Milieu") und dem britischen Sozialstaat ("Selbstversorger-Milieu") deutlich. Abschließend werden sozialpolitische Optionen für beide Systeme formuliert, die zu mehr Gleichheit zwischen Männern und Frauen beitragen sollen. (ICE)
Schlagwörter:berufstätige Frau; working woman; soziale Dienste; social services; Sozialberuf; occupation in the social field; Sozialstaat; social welfare state; Federal Republic of Germany; Großbritannien; Great Britain; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; tertiärer Sektor; tertiary sector; Berufsstruktur; occupational distribution; Arbeitsbedingungen; working conditions; Lohnhöhe; wage level; Arbeitsmarkt; labor market; gender-specific factors; woman; sozioökonomische Faktoren; socioeconomic factors; wirtschaftliche Lage; economic situation; Dienstleistung; service; soziale Folgen; social effects
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Wirtschaftssoziologie, Arbeitsmarktforschung, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Sozialpolitik
Grenzziehungen zwischen Frauen in der Einwanderungsgesellschaft BRD
Titelübersetzung:Drawing boundaries between women in the immigration society of the FRG
Autor/in:
Gümen, Sedef
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Differenz und Integration; Opladen, 1997. S 127-131
Inhalt: "Mit der Neuthematisierung der Geschlechterdifferenz aus der Perspektive ihrer sozialen Konstruktion in der gegenwärtigen feministischen Theoriebildung wird die Geschlechterkategorie von ihren bisherigen Grenzen tendenziell befreit. Jedoch beruht die im Rahmen dieses Diskussionszusammenhanges entstandene neue 'Politik der Benennung' von Differenzen innerhalb der Geschlechterkategorie - wie Kultur, Ethnizität, 'Rasse' - auf einer einfachen Übertragung aus einem gänzlich anderen wissenschaftlichen und sozialpolitischen Raum (USA). In der Regel wird über die Tatsache hinweggesehen, daß die BRD schon längst eine Einwanderungsgesellschaft war und ist und daß die damit verbundenen Strukturierungsprozesse die Lebensbedingungen aller Gesellschaftsmitglieder (unterschiedlich nach Geschlecht sowie ökonomischem und politischem Status) beeinflussen. Aus der Perspektive der Konkretisierung von Differenzkategorien im hiesigen sozialen und institutionellen Kontext wird der Forschungsblick auf die Differenzierung und die Interdependenz der Lebensformen und Lebensentwürfe von Frauen entlang der Kategorie Geschlecht sowie ihrem sozialpolitischen Mehrheits- und Minoritätenstatus gelenkt. Unter diesem Gesichtspunkt ist zu fragen, wie Differenzerfahrungen von Frauen und Grenzziehungsprozesse zwischen Frauen aus unterschiedlich positionierten (hier: 'ethnisch' markierten) sozialen Gruppen in der bundesdeutschen Gesellschaft erfasst werden können. Es geht um das Aufzeigen der Herstellungsprozesse von Differenzen und Hierarchien innerhalb der Kategorie Geschlecht und um die Problematisierung dieser Sichtweise für eine erweiterte Analyse der sozialstrukturellen Ungleichheit. Nun: Welche Relevanz kann eine hierzulande bisher kaum systematisch erarbeitete mehrdimensionale Analyse von ineinandergreifenden sozialpolitischen Ungleichheiten für einen kritischen Umgang mit wissenschaftlichen Differenzkategorien und mit gesellschaftlichen Marginalisierungskriterien haben?" (Autorenreferat)
Schlagwörter:gender relations; way of life; Migration; Lebensplanung; Migrant; Federal Republic of Germany; ethnic origin; group; gender; ethnische Gruppe; Lebensweise; Gruppe; migrant; immigration country; ethnic group; Differenzierung; Einwanderungsland; ethnische Herkunft; woman; life planning; Geschlechterverhältnis; migration; differentiation
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Migration
Lebenslagen alleinstehender älterer Frauen in Brandenburg: Rentenpolitik als "Bilanzierung zum Neuwert"
Titelübersetzung:Living arrangements of single elderly women in Brandenburg: pension policy as a "review of new values"
Autor/in:
Brückner, Erika
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Clausen, Lars; Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Gesellschaften im Umbruch"; Frankfurt am Main, 1996. S 916-929
Inhalt: "Auch für ältere Menschen hat die Wiedervereinigung einschneidende Veränderungen mit sich gebracht. Die Altersversorgungssysteme der DDR wurden nach dem Beitritt 'geschlossen' und in das westdeutsche Versorgungssystem der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) 'übergeleitet'. Die bestehenden Rentenbezüge und Rentenansprüche sind dabei 'umgewertet' und - ab 1.1.1992 - nach den Regeln des westdeutschen 'dynamischen' Rentensystems neu berechnet worden. Diese unterscheiden sich in einigen grundlegenden Punkten deutlich von den Prinzipien der Sozialpflichtversicherung in der ehemaligen DDR. Das neue Bewertungssystem bewirkt eine stärkere Ausdifferenzierung der Versorgungsbezüge. Insbesondere hat sich das Spektrum der Frauenrenten durch die neue Witwenversorgung beträchtlich erweitert. Die Renteneinkommen sind deshalb - bei gleicher (und meist sehr hoher) Erwerbsbeteiligung - oft sehr unterschiedlich. Finanziell bekommt die vom Ehemann erworbene ('abgeleitete') Rente nun eine wichtigere Bedeutung, denn die Versorgung einer Witwe ist wesentlich höher als nur die selbst erarbeitete eigene. Diese Bemessung nach dem Muster der westdeutschen 'Hausfrauenversorgungsehe' entwertet die Eigenleistungen der Frauen. Durch den Wegfall der DDR-Mindestrente und der früheren hohen Kindererziehungszuschläge ergaben sich weitere Umbrüche in der Bewertung von Lebensleistung. Die Lebenslagen der alleinstehenden Frauen, die ohne einen 'Versorger' leben, sind unterschiedlicher geworden und werden sich in Zukunft weiter ausdifferenzieren, da gerade die Frauenrenten zu einem hohen Anteil sozialrechtlich durch einen 'Auffüllbetrag gestützt' sind, der einen Abfall der Rentenhöhe verhinderte ('Bestandsschutz'). Dieser Rentenbestandteil nimmt jedoch nicht an den Rentenerhöhungen ('dynamische Anpassung') teil. Er wird in den nächsten Jahren auf diese Weise 'abgeschmolzen', so daß viele Renten jahrelang (etwa ein Drittel noch über die Jahrtausendwende hinweg) stagnieren werden. Die Situation wird dargestellt anhand von Daten aus persönlichen Interviews mit 453 alleinstehenden Frauen ab 55 Jahren im Land Brandenburg (Frühjahr 1993). Es handelt sich um eine von der Landesregierung (Ministerium für Arbeit, Gesundheit, Soziales und Frauen) beauftragte Zusatzerhebung zur bundesweiten repräsentativen Umfrage 'Alterssicherung in Deutschland - ASID '92, die von Infratest-Sozialforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung durchgeführt wurde. Für das Land Brandenburg wurden aus den Daten der Zusatzbefragung Hochrechnungen für die Prognose der Rentenentwicklung ausgewertet. Anhand von Vergleichen der früheren Altersversorgung mit den neuen 'Westrenten' lassen sich Effekte der Umwertungsprozesse nachzeichnen. Neben den Fakten werden auch subjektive Einschätzungen der untersuchten Zielgruppe referiert. Der neue Sozialstaat brachte für einen Teil der Frauen eine Verschlechterung ihrer Situation und neue Sorgen, Ängste und Unzufriedenheit." (Autorenreferat)
Schlagwörter:provision for old age; transformation; widow; Alleinstehender; alter Mensch; Transformation; Brandenburg; Federal Republic of Germany; Rente; woman; Rentenversicherung; Lebensbedingungen; pension; neue Bundesländer; living conditions; elderly; single; Brandenburg; New Federal States; Witwe; pension insurance; Altersversorgung
Quelle: Wohlfahrtsentwicklung im vereinten Deutschland: Sozialstruktur, sozialer Wandel und Lebensqualität. Berlin, 1996, S 99-120
Inhalt: Gegenstand der Untersuchung ist die Frage, welche Rollenbilder in West- und Ostdeutschland in Hinblick auf die Berufstätigkeit von Frauen vorherrschen und inwieweit sich Lebensentwürfe und Rollenbilder angesichts veränderter institutioneller Rahmenbedingungen als stabil erweisen. Hier macht die Untersuchung besonders deutliche Ost-West-Unterschiede sowie erhebliche Einstellungsunterschiede zwischen älteren und jüngeren Menschen sichtbar. Während in den neuen Bundesländern Frauen die Existenzsicherung durch eigene Erwerbstätigkeit "selbstverständlich zugedacht" und eine Kombination von Familien- und Berufsleben als Regelfall angesehen wird, halten Westdeutsche stärker an der traditionellen Frauen- und Mutterrolle fest. Für die nur in Westdeutschland anzutreffende Gruppe der nicht am Erwerbsleben teilnehmenden Hausfrauen liegt das subjektive Wohlbefinden nicht unter dem der Gesamtbevölkerung. Diese Lebensalternative entspricht den Wünschen eines Teils der westdeutschen Frauen. (ICE2)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Einstellung; attitude; Frauenbild; image of women; Geschlechtsrolle; gender role; woman; Familie; family; Beruf; occupation; Familie-Beruf; work-family balance; berufstätige Frau; working woman; alte Bundesländer; old federal states; neue Bundesländer; New Federal States; Ost-West-Vergleich; east-west comparison; Federal Republic of Germany; gender-specific factors; Wohlbefinden; well-being; Lebensbedingungen; living conditions; Privathaushalt; private household
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie, Wirtschaftssoziologie
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen (Arbeitspapier / Sfb 186, 32), 1996. 30 S
Inhalt: Generell wird davon ausgegangen, daß Frauenteilzeitarbeit zu einer besseren Kompatibilität zwischen Beruf, Familie und den Anforderungen der Hausarbeit führt. Anhand von Daten aus der Bundesrepublik Deutschland und den USA wird dieser Zusammenhang geprüft. Dazu wird das Arbeitsmarktverhalten mit den verschiedenen Phasen im Familienzyklus direkt korreliert, um dadurch Regelmäßigkeiten im Austausch zwischen dem Beschäftigungssektor und der familialen Reproduktionssphäre herauszuarbeiten. Die Interpretation der Daten zeigt, daß sowohl für die USA als auch für die Bundesrepublik Deutschland Teilzeitarbeit nicht als Optimierungsstrategie in diesem Konflikt angesehen werden kann. Allerdings gibt es zwischen den Ländern gravierende Unterschiede: In Deutschland spielt der "normale" familiale Lebenszyklus als Orientierungsmuster eine größere Rolle als in den USA. Der Wiedereinstieg in die Arbeitswelt durch Teilzeitarbeit nach der "Familienpause" ist hier kennzeichnend. (pre)
Inhalt: "This paper examines the dynamic relationship between the family life cycle and women's employment patterns over time in the United States and Germany. It points to the need of performing longitudinal analysis on individual-level data to investigate how the fluctuating family responsibilities affect the level of women's labor force participation and their work schedule, and to examine to what extent part-time employment accomplishes the task to reconcile domestic and employment roles."
Schlagwörter:gender studies; Arbeit; Statuswechsel; Familienzyklus; part-time work; Erwerbstätigkeit; change of status; berufliche Reintegration; sozialer Status; Familie-Beruf; Federal Republic of Germany; work-family balance; social research; Sozialforschung; labor; Familienforschung; United States of America; social status; labor market; Arbeitsmarkt; occupational research; life career; international comparison; gainful employment; Berufssoziologie; Familie; family research; occupational sociology; USA; occupational reintegration; woman; Teilzeitarbeit; Berufsforschung; Geschlechterforschung; family; internationaler Vergleich; family cycle; Lebenslauf; Sonderforschungsbereich 186; DFG-Projekt; Statuspassagen; Risikolagen; Lebensverlauf; Lebenslaufforschung; Biografieforschung; Erwerbsbiografie; Arbeits(markt-)soziologie; Sozialpolitikforschung; Längsschnitt
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf: Institutionelle Steuerung und individuelle Handlungsstrategien: Finanzierungsantrag für die vierte Forschungsphase 1997-1999
Herausgeber/in:
Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf
Quelle: Universität Bremen, SFB 186 Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf; Bremen, 1996. 557 S
Inhalt: "Der Finanzierungsantrag des Sfb 186 für die vierte Forschungsphase 1997-1999 gibt Einblicke in die Forschungsbasis und Forschungsziele des Sonderforschungsbereichs. Das Forschungsprogramm betritt Neuland: Es wird versucht, einem Verständnis von interdisziplinärer Forschung gerecht zu werden, das die analytisch-methodische Arbeitsteilung zwischen der Strukturanalyse gesellschaftlicher Verhältnisse und der Interpretation sozialer Erfahrungsmuster überwinden will. Dazu werden Ansätze der Jugend- und Berufsbildungsforschung, Familiensoziologie, Arbeits(markt-)soziologie, Medizinsoziologie und Sozialpolitikforschung so aufeinander bezogen, dass Institutionen und Akteure, Normalitätsunterstellungen und Lebensverläufe und ihre Veränderungen auf der Untersuchungsebene von Statuspassagen betrachtet werden.
Als Leitmotive für den Sonderforschungsbereich ergeben sich folgende Fragenkomplexe: Wie bearbeiten die Institutionen des Arbeitsmarktes, der Berufsbildung, der familialen Reproduktion und der sozialstaatlichen Sicherung die sozialen Risiken: inwieweit haben sich ihre Normalitäts-Konzeptionen, Zuständigkeiten und Praktiken seit Mitte der 70er Jahre verändert? Wird es zu Risikoumverteilungen oder zu einer Kumulation von Risiken bei bestimmten Sozialgruppen kommen und mit welchen gesellschaftspolitischen Konsequenzen? Welche Möglichkeiten und Grenzen für eine Umgestaltung der männlichen und weiblichen Normalbiographie ergeben sich längerfristig aus neuen Lebensentwürfen, Risikolagen und deren institutioneller Bearbeitung? Wie arrangieren sich die Individuen mit den Diskontinuitäten im Lebenslauf und den Friktionen zwischen institutionalisierten Lebenslaufmustern und individuellen Lebensentwürfen, und wie werden diskontinuierliche Statuspassagen von verschiedenen sozialen Gruppen bewältigt?
In der vierten Förderungsphase (1997-1999) richtet sich die Leitfrage auf die Struktur konzeptioneller Vorstellungen von Lebenslaufpolitik in den Arbeitsbereichen des Sonderforschungsbereichs 186, also auf lebenslaufpolitische Grundsatzfragen und Konzepte hinsichtlich Familie, Bildung, Arbeit und Beruf, Gesundheit und Sozialpolitik/ soziale Sicherung und auf die institutionellen Rahmensetzungen von Lebenslaufpolitik in diesen Feldern. Beides unterliegt gegenwärtig einem starken Veränderungsdruck durch die Internationalisierung von Kapital, Arbeit und Recht. Der Sfb 186 bezieht in allen Projektbereichen die drei Ebenen des sozialen Wandels in seine Analysen ein: Sozialstrukturen, Institutionen und Individuen. Die Projekte arbeiten mit mehreren unterschiedlichen Datensätzen. Ein ständiges Problem aller bisherigen Förderungsphasen war deshalb, das Vorantreiben der Integration der Datenerhebungen und Datenanalysen bei Mehrebenenerhebungen und Methodenmix. Die Lösung erfordert besondere Anstrengungen, da der Sonderforschungsbereich mit Längsschnittdaten unterschiedlichen Typs arbeitet und nicht mit Querschnittserhebungen."
Schlagwörter:gender studies; Berufsverlauf; abweichendes Verhalten; Statuswechsel; junger Erwachsener; Sozialversicherung; Kriminologie; social welfare state; sozialer Status; Panel; social research; Sozialforschung; Sozialhilfe; interdisciplinary research; social status; criminology; Steuerung; occupational research; social policy; social security; life career; Sozialpsychologie; Risiko; Berufssoziologie; Beruf; sozialer Wandel; Geschlechterverhältnis; Berufsforschung; Geschlechterforschung; career end; Bildungschance; deviant behavior; Berufseinmündung; gender-specific factors; social change; soziale Ungleichheit; Sozialpolitik; gender relations; change of status; job history; Sozialstaat; risk; panel; Federal Republic of Germany; educational opportunity; soziale Sicherung; social insurance; interdisziplinäre Forschung; gainful work; steering; social assistance; social inequality; Familienforschung; Erwerbsarbeit; social psychology; young adult; Familie; occupational sociology; family research; Medizinsoziologie; career start; Berufsausstieg; medical sociology; family; occupation; Lebenslauf; Sonderforschungsbereich 186; DFG-Projekt; Statuspassagen; Risikolagen; Lebensverlauf; Lebenslaufforschung; Biografieforschung; Erwerbsbiografie; Arbeits(markt-)soziologie; Jugend- und Berufsbildungsforschung; Sozialpolitikforschung; Methodenkombination; mixed methods; Längsschnitt
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie, Sozialpolitik
Die neuen Gen- und Reproduktionstechnologien: Der "Griff nach der Frau"
Autor/in:
Streif, Stephanie
Quelle: Freiburger FrauenStudien, (1996) 1, S 87-98
Inhalt: "Die Forderung nach Selbstbestimmung über Körper und Leben gehört zu den Grundforderungen der neuen Frauenbewegung und findet ihren Ursprung in dem Katalog der in den bürgerlichen Revolutionen erkämpften Menschenrechte. Besonders deutlich findet diese Zielsetzung im Zusammenhang mit der niemals enden wollenden Diskussion um den sogenannten Abtreibungsparagraphen 218 ihren Ausdruck. Aber auch die neuen Methoden der Gen- und Reproduktionsmedizin nehmen unweigerlich Einfluß auf die Gebärautonomie der Frau und werden von seiten vieler Frauengruppen als spezifischer Angriff auf die Menschenwürde und das persönliche Selbstbestimmungsrecht von Frauen gewertet. Aus dieser Problematik hat sich seit Beginn der achtziger Jahre eine kontinuierliche Diskussion entwickelt, in der nicht nur eine thematische Auseinandersetzung stattfindet, sondern in der auch die gesamten gesellschaftlichen und politischen Zusammenhänge aufgegriffen und geklärt werden sollen 1985 und 1988 fanden die ersten bundesweiten Kongresse zum Thema „Frauen gegen Gen- und Reproduktionstechnologien" statt, die dazu beigetragen haben, den bereits bestehenden Widerstand gegen die moderne Fortpflanzungstechnik zu festigen und die Diskussion mit neuen Informationen inhaltlich voranzutreiben. Darüber hinaus kam es auch zu bundesweiten Zusammenschlüssen von autonomen Frauengruppen bis hin zu parteipolitischen Arbeitskreisen, die thematisch zu diesem Themenkomplex arbeiten und sich gemeinsam gegen die neuesten gentechnologischen Entwicklungen aussprechen. Im folgenden werde ich die Problematik der Gen- und Reproduktionstechnologie aus feministischer Sicht erarbeiten, um dann anschließend der eigentlichen Fragestellung nachgehen zu können, inwieweit die neuen Reproduktionstechnologien in das gesellschaftliche Verständnis der Reproduktion eingreifen und somit die Frau als Reproduktionsmechanismus institutionalisieren.
Schlagwörter:woman; Feminismus; feminism; Reproduktionsmedizin; reproductive medicine; Gentechnologie; genetic engineering; Selbstbestimmung; self-determination; Federal Republic of Germany
Soziostrukturell differenzierte Inanspruchnahme außerhäuslicher Betreuung von Kindern im Vorschulalter: eine empirische Analyse für die Bundesrepublik Deutschland (Alte Bundesländer) für das Jahr 1993
Titelübersetzung:Sociostructurally differentiated use of outside care of children of pre-school age: an empirical analysis for the Federal Republic of Germany (old Bundesländer) in 1993
Autor/in:
Binder, Marion
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 7 (1995) 2, S 89-118
Inhalt: Außerhäusliche Kinderbetreuung stellt heute eine wichtige Sozialisationsinstanz und ein bedeutendes Element vorschulischer Förderung dar. Die Autorin prüft in ihrer Forschungsarbeit die Hypothese, ob die Teilhabe bzw. Nicht-Teilhabe von Kindern an außerhäuslicher Kinderbetreuung in den alten Bundesländern soziostrukturell differenziert erfolgt, was Bildungsbenachteiligungen bestimmter Kindergruppen schon im Vorschulalter schafft bzw. vorhandene Benachteiligungen verschärft. Auf der Datengrundlage der 10. Welle des sozioökonomischen Panels aus dem Jahre 1993 werden logistische Regressionsmodelle differenziert nach verschiedenen Altersgruppen und nach der Nationalität der Kinder gebildet. (MS2)
Schlagwörter:Sozialisation; Federal Republic of Germany; women's employment; socialization; Kind; Betreuung; child; care; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Selbstverwirklichung im Erwerbsleben ostdeutscher alleinerziehender Frauen: Kontinuität und Wandel im Transformationsprozeß
Titelübersetzung:Self-realization in the working life of single mothers in east Germany: continuity and change in the political transformation process
Autor/in:
Drauschke, Petra; Stolzenburg, Margit
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Sahner, Heinz; Schwendtner, Stefan; Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Gesellschaften im Umbruch"; Opladen, 1995. S 60-65
Inhalt: "Während der Transformationsprozeß in den neuen Bundesländern auf der institutionellen Ebene durch die Übertragung altbundesdeutscher Strukturen auf ostdeutsche abgeschlossen ist und dabei kaum nennenswerte Ansprüche auf Modernisierung erhoben wurden, ist der Verlauf des Transformationsprozesses auf nichtinstitutioneller Ebene weitgehend offen. Hier ist der Gestaltungsspielraum der Individuen größer. Erfahrungen, Denk- und Verhaltensmuster werden auf unterschiedliche Weise eingebracht und gebrochen. Uns interessiert wie in Familien, insbesondere in Ein-Eltern-Familien, die mehrheitlich Mutter-Kind(er)-Familien sind, mit der veränderten Arbeitsmarktsituation von Frauen umgegangen wird und wie die Frauen dieser Situation und den veränderten Arbeitsbedingungen begegnen. Zahlreiche empirische Befunde belegen, daß Erwerbstätigkeit bislang ein wesentliches Identitätskriterium ostdeutscher Frauen war. Im Beitrag wird die Frage gestellt, ob die Vergangenheit von Erwerbsarbeit und Familie ein Bedürfnis der Frauen in Kontinuität beider Gesellschaftssysteme ist und ob sich Ansatzpunkte eines Paradigmenwechsels zeigen. Über welche spezifische biographische Ressourcen verfügen ostdeutsche alleinerziehende Frauen unter diesem Aspekt? Was nutzen ihnen diese heute und wie gehen sie damit um? Wir stellen folgende These zur Diskussion: Einerseits gehört Erwerbsarbeit zur Identität ostdeutscher alleinerziehender Frauen. Es ist nachweisbar, daß diese Gruppe besondere Anstrengungen unternimmt, um sich nicht vom Arbeitsmarkt verdrängen zu lassen. Andererseits deutet sich nach viereinhalb Jahren Vereinigung beider deutscher Staaten ein Wandel in der individuellen Bewertung der Erwerbsarbeit an. Diesem Paradigmenwechsel könnten sowohl Veränderungen im Charakter der Arbeit als auch neue Lebensmuster, veränderte Bedürfnisstrukturen zugrunde liegen. Anhand der Analyse der Biographie einer alleinerziehenden Frau, die dreimal interviewt wurde (1992, 1993, 1994), sollen die Kontinuität und erste Anzeichen eines Wandels ihrer Einstellung zur Erwerbsarbeit vorgestellt werden." (Autorenreferat)
Schlagwörter:single parent; women's employment; transformation; Ein-Eltern-Familie; politischer Wandel; Transformation; political change; mother; identity; allein erziehender Elternteil; Federal Republic of Germany; Mutter; Identität; sozialer Wandel; woman; neue Bundesländer; single parent family; social change; New Federal States; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Arbeitsmarktforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Soziologie von Gesamtgesellschaften
Ostdeutsche Betriebsräte und frauenrelevante Probleme betrieblicher Mitbestimmung - Möglichkeiten und Grenzen
Autor/in:
Bieszcz-Kaiser, Antonina
Quelle: Industrielle Beziehungen in Ost und West unter Veränderungsdruck. Tagung "Industrielle Beziehungen in Ost und West unter Veränderungsdruck"; München, 1995, S 185-196
Schlagwörter:neue Bundesländer; New Federal States; Federal Republic of Germany; Transformation; transformation; Strukturwandel; structural change; Betriebsrat; works council; Mitbestimmung; codetermination; woman; Gleichbehandlung; equal treatment; Frauenpolitik; women's policy; Interessenvertretung; representation of interests; gender-specific factors; Frauenförderung; advancement of women
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung