De-/Naturalisierung von Elternschaft und Geschlecht im Kontext Elternzeit
Titelübersetzung:De-/naturalization of parenthood and gender in the context of parental leave
Autor/in:
Neumann, Benjamin
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 59-75
Inhalt: Der Beitrag diskutiert anhand erster Ergebnisse eines Forschungsprojekts zu "Vätern in Elternzeit", wie im Rahmen paternaler Elternzeit alte/neue Un-/Gleichheiten über den Modus von De-/Naturalisierung produziert werden. Im Fokus stehen performative Effekte, die nicht nur vergeschlechtlichte Subjekte hervorbringen, sondern sich in diverser Weise auf die Elternzeitnahme auswirken. Zwar kann auf 'natürliche' oder 'biologische' Unterschiede zwischen Müttern und Vätern rekurriert werden, jedoch muss keine solche Essentialisierung reproduziert werden, wenn eine Subjektivierung als Elternperson stattfindet. Es wird gezeigt, wie über den Modus von De-/Naturalisierung mitsamt spezifischer Diskurse Möglichkeitshorizonte eröffnet bzw. verschlossen werden, die wiederum auf Handlungsmöglichkeiten im Rahmen der Elternzeit rückwirken und die damit verbundenen vergeschlechtlichten Subjektpositionen de-/stabilisieren.
"Mütter müssen hier nicht arbeiten" - lokale Geschlechterarrangements zwischen Wandel und Kontinuität
Titelübersetzung:"Here, mothers don't have to work" - local gender arrangements between change and continuity
Autor/in:
Tuitjer, Gesine
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 124-142
Inhalt: Obwohl sich die gesamtgesellschaftliche Situation von Frauen in den letzten zwei Jahrzehnten sehr verändert hat, lassen sich regional immer noch beträchtliche Unterschiede im Geschlechterverhältnis ausmachen. Diese regionalen Unterschiede werfen die grundsätzliche Frage auf, warum und wodurch Ungleichheit zwischen den Geschlechtern bestehen bleibt. Zwei Fallstudien aus Dörfern im Emsland und in Niederbayern geben Einblicke in die Situation von Müttern zwischen Familie und Beruf und gehen der Frage nach, wie sich Frauen in diesen durch eine traditionelle Verteilung von Fürsorge und Erwerbsarbeit gekennzeichneten lokalen Geschlechterarrangements verorten, wie sie ihre Situation bewerten und welche Praktiken damit verbunden sind. Der Beitrag zeigt, wie eng kulturelle und strukturelle Einflüsse verwoben sind und dass dieses Arrangement im Handeln der Menschen vor Ort (re-)produziert wird. Damit wird ein Perspektivwechsel verfolgt: Frauen in ländlichen Räumen werden nicht als "Benachteiligte" gesehen, sondern als gestaltende Akteurinnen ihrer Umgebung. Die Ergebnisse zeigen, dass eine traditionelle Aufteilung von Fürsorge- und Erwerbsarbeit von vielen AkteurInnen befürwortet wird und diese Arbeiten untereinander als gleichwertig betrachtet werden.
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; gender relations; Ungleichheit; inequality; Mutterschaft; motherhood; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Familie-Beruf; work-family balance; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; regionaler Unterschied; regional difference; ländlicher Raum; rural area; Lebenswelt; lebenswelt; kulturelle Faktoren; cultural factors; Fürsorge; welfare care; Erwerbsarbeit; gainful work; Niedersachsen; Lower Saxony; Bayern; Bavaria; Federal Republic of Germany; Geschlechterarrangement; gender arrangement; care work
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Hochqualifiziert am Herd? Die berufliche Situation von promovierten Frauen und Männern innerhalb und außerhalb der Wissenschaft
Titelübersetzung:Highly qualified and working in the kitchen? The career situation of male and female PhD holders within and outside of academia
Autor/in:
Flöther, Choni; Oberkrome, Sarah
Quelle: Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre. Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2017, S 143-162
Inhalt: Hochqualifizierte Frauen sind vielen Karriereanforderungen ausgesetzt und müssen
gleichzeitig Sorgearbeit und Kinderwunsch in der Karriereplanung unterbringen. Männer
sehen sich mit diesem Vereinbarkeitsproblem in geringerem Maße konfrontiert. In Deutschland werden Vereinbarkeitsprobleme insbesondere für Hochschullaufbahnen
diskutiert, während für andere berufliche Sektoren empirische Befunde weitgehend fehlen. Deshalb geht dieser Beitrag der Frage nach, in welchem Maße promovierte Männer und Frauen in unterschiedlichen beruflichen Sektoren in Sorgearbeitskontexte eingebunden
sind und wie diese sich auf ihre berufliche Situation auswirken. Grundlage für die Analyse sind Absolvent_innenstudien mit 994 Promovierten. Im Ergebnis stellen sich Geschlechterdifferenzen bei der beruflichen Situation in Hochschulen anders dar als in
anderen Bereichen. Zweifelsohne sind erhebliche Vereinbarkeitsprobleme von Beruf und
Familie ersichtlich, es ist aber zu diskutieren, ob diese im Hochschulsektor tatsächlich als
schwieriger einzustufen sind als im privaten Sektor. Darüber hinaus zeigt sich, dass durch
Elternschaft auch bei Hochqualifizierten eine retraditionalisierte Rollenverteilung hinsichtlich
der Sorgearbeit repliziert wird.
Schlagwörter:woman; hoch Qualifizierter; highly qualified worker; Promotion; earning a doctorate; Berufssituation; occupational situation; Karriereplanung; career planning; Familie-Beruf; work-family balance; Elternschaft; parenthood; Kinderbetreuung; child care; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Geschlechtsrolle; gender role; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Berufsforschung, Berufssoziologie
Veränderte Governance und Geschlechterarrangements in der Wissenschaft: zur Einleitung
Titelübersetzung:Changes Governance and Gender Arrangements in Science - Introduction
Autor/in:
Löther, Andrea; Riegraf, Birgit
Quelle: Veränderte Governance und Geschlechterarrangements in der Wissenschaft. Leverkusen (cews.Beiträge Frauen in Wissenschaft und Forschung), 2017, S 7-19
Inhalt: Umstrukturierungen führen in den letzten Jahren zu veränderten Anforderungen an Wissen-schaftsorganisationen und Gleichstellungspolitiken. Neue Reputations- und Erfolgskriterien, veränderte Standards für wissenschaftliche Tätigkeiten und Evaluationssysteme werden implementiert. Gleichstellungsvorgaben spielen in den Wettbewerb um materielle und symbolische Ressourcen hinein. Die Beiträge des Sammelbandes nehmen den Zusammenhang von veränderter Governance und Gleichstellung in der Wissenschaft aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick. Der Sammelband geht auf einen Forschungsworkshop im Rahmen des vom BMBF geförderten Projektes "Neue Governance und Gleichstellung der Geschlechter in der Wissenschaft" (01FP1510), der am 4./5. Juli 2016 in Köln stattfand.
Schlagwörter:Wettbewerbsbedingungen; gender relations; terms of competition; gender; Wissenschaftsbetrieb; science; wissenschaftliche Institution; governance; university; scientific institution; Governance; Federal Republic of Germany; scientific scene; Geschlechterverhältnis; equal opportunity policy; New Public Management; Gleichstellungspolitik; neues Steuerungsmodell
SSOAR Kategorie:Bildungswesen tertiärer Bereich, Frauen- und Geschlechterforschung
Zwischen Gleichstellungsarbeit und Geschlechterforschung - zur Bedeutung von ExpertInnenwissen und der Rolle von Netzwerken
Autor/in:
Vollmer, Lina
Quelle: Netzwerke im Schnittfeld von Organisation, Wissen und Geschlecht. Essen (Studien Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW), 2016, S 117-126
Quelle: Bewegung/en: Beiträge zur 5. Jahrestagung der Fachgesellschaft Geschlechterstudien e. V.. Jahrestagung der Fachgesellschaft Geschlechterstudien e. V.; Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2016, S 31-38
Inhalt: Vom 13. bis 14. Februar 2015 fand die fünfte
Jahrestagung der Fachgesellschaft Geschlechterstudien/
Gender Studies Association
unter dem Titel "Bewegung/en" statt.
In anregenden Vorträgen und Diskussionen
zeigten sich unterschiedlichste Herangehensweisen,
die sich gut miteinander ergänzten
und einen facettenreichen Blick auf das Thema
"Bewegung/en" ermöglichten. Deutlich
wurde, dass der Begriff "Bewegung/en" das
Potenzial hat, sowohl den Gegenstand - die
Bewegung/en - als auch das (forschende)
Bewegen an sich in den wissenschaftlichen
Fokus zu rücken.
Inhalt: “Movement/s”. Annual Conference of the
Gender Studies Association, University of
Bielefeld,
13/14 February 2015
The 5th Annual Conference of the Gender
Studies Association entitled “Movement/s”,
which was held in Bielefeld in February 2015,
provided plenty of opportunity for thoughtprovoking
lectures and interesting discussions.
Diverse perspectives and methodological
approaches came to the fore and complemented
each other, thereby revealing the
many facets of the theme of “movement/s”.
It became clear that the term “movement/s”
has the potential to both put the focus on the
object of research – (social) movements – and
on the moves we make when doing scientific
research.
Austausch und Debatten zu den Angriffen auf die
Geschlechterforschung: Bericht über den Ratschlag zu Strategien im Umgang mit Antifeminismus am 14. Februar 2015 an der Universität Bielefeld
Autor/in:
König, Tomke
Quelle: Bewegung/en: Beiträge zur 5. Jahrestagung der Fachgesellschaft Geschlechterstudien e. V.. Jahrestagung der Fachgesellschaft Geschlechterstudien e. V.; Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft), 2016, S 144-148
Inhalt: Im Rahmen der 5. Jahrestagung der FG Gender
fand ein Ratschlag zu den aktuellen Angriffen
auf die Geschlechterforschung statt.
Die dort aufgeworfenen Fragen, zusammengetragenen
Erfahrungen und diskutierten
Handlungsmöglichkeiten und -desiderate
werden im Bericht zusammengefasst.
Inhalt: Exchange and debates regarding the attacks
on gender research. Report on the forum on
strategies for dealing with antifeminism, University of Bielefeld, 14 February 2015
A forum was held during the 5th Annual
Conference of the Gender Studies Association
to share experiences regarding attacks
on gender research and to develop joint strategies
for dealing with defamation. The article
reports on the questions raised and the options
and possibilities for action discussed.
Inhalt: Inklusive Exzellenz und eine quasi-wettbewerbliche Gleichstellungspolitik sind Merkmale einer neuen Wissenschaftspolitik der Gleichstellung in Deutschland. Der Beitrag analysiert die gleichstellungspolitischen Effekte der wichtigsten forschungspolitischen Initiativen seit Mitte der 2000er-Jahre: die Exzellenzinitiative, den Pakt für Forschung und Innovation, das Professorinnen-Programm von Bund und Ländern und die forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Widersprüchlichkeiten und Grenzen der Politik werden im Fazit organisationstheoretisch reflektiert.
Schlagwörter:Wissenschaftspolitik; science policy; Forschungspolitik; research policy; Gleichstellungspolitik; equal opportunity policy; neues Steuerungsmodell; New Public Management; Hochschullehrerin; female university teacher; Reputation; reputation; science; Förderung; promotion; Personalpolitik; personnel policy; Peer Review; peer review; Benachteiligung; deprivation; gender-specific factors; Federal Republic of Germany; forschungsorientierte Gleichstellungsstandards; inklusive Exzellenz
SSOAR Kategorie:spezielle Ressortpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung