Intersektionale Perspektiven in der Sozialen Arbeit: ein produktiver Forschungsansatz in der Arbeit mit Drogengebrauchenden Sexarbeiterinnen
Titelübersetzung:Intersectional perspectives in social work: a productive research approach in work with drug using female sex workers
Autor/in:
Schrader, Kathrin
Quelle: Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, 32 (2012) 126, S 53-69
Inhalt: Die Verfasserin zeigt, welche Erkenntnisse sich subjektwissenschaftlich vor allem bezüglich intersektional vielfältig diskriminierter Frauen gewinnen lassen. Auf der Grundlage von Interviews mit fünfzehn Drogen konsumierenden Sexarbeiterinnen aus Hamburgs städtischem Aufwertungsgebiet St. Georg macht sie deutlich, wie in deren Missachtung des Betäubungsmittelgesetzes und der Sperrgebietsverordnung subversive Akte und Widersetzungen enthalten sind, die Handlungsfähigkeit einerseits eröffnen und andererseits beschränken können. Entgegen derer vielfältigen emotionalen Diskriminierung sowie massiven Vorurteile bei Ämtern und Behörden arbeitet sie auf diese Weise zugleich für jede einzelne Frau politische Handlungsmöglichkeiten und Empowermentansätze heraus, die zu deren Selbstermächtigung führen. Diese Handlungsmöglichkeiten werden abschließend zu drei verschiedenen Typen zusammengefasst. (ICE2)
Schlagwörter:Intersektionalität; intersectionality; Sozialarbeit; social work; Prostitution; prostitution; Drogenkonsum; drug use; Hamburg; Hamburg; Mehrebenenanalyse; multi-level analysis; Handlungsfähigkeit; capacity to act; Empowerment; empowerment; Diskriminierung; discrimination; woman; Typologie; typology; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme
Arbeit mit Partnerschaftsgewalttätern zur Prävention von erneuter Gewalt
Autor/in:
Liel, Christoph
Quelle: Forum Erwachsenenbildung: die evangelische Zeitschrift für Bildung im Lebenslauf, (2012) 3, S 33-36
Inhalt: Dieser Artikel befasst sich mit männlichen Partnerschaftsgewalttätern und den Erfolgsaussichten, mit ihnen an der Unterbrechung des gewalttätigen Verhaltens zu arbeiten. Er beschreibt Täterarbeitsprojekte, die in Kooperationsbündnissen mit der Justiz und Frauenunterstützung arbeiten. In der Praxis hat sich hier ein genderbezogener und kognitiv-verhaltensorientierter Arbeitsansatz durchgesetzt. Internationale Befunde belegen die Wirksamkeit von Täterprogrammen und bieten Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung deutscher Programme.
Schlagwörter:woman; Gender; gender; Partnerschaft; partnership; Prävention; prevention; Täter; offender; Federal Republic of Germany; häusliche Gewalt; domestic violence; Programm; program
SSOAR Kategorie:Kriminalsoziologie, Rechtssoziologie, Kriminologie, soziale Probleme, Frauen- und Geschlechterforschung
Gewalt gegen Frauen mit Behinderungen: Studie und Tagung zu Lebenssituation und Belastungen von Frauen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen in Deutschland - eine kritische Würdigung
Titelübersetzung:Violence against women with disabilities: research project and conference on the life situation and pressures on women with impairments and disabilities in Germany - a critical appraisal
Autor/in:
Bretländer, Bettina; Schildmann, Ulrike
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 3, S 146-151
Inhalt: "Die hier vorgestellte Studie, die auf einer Tagung
im Frühjahr 2012 in Bielefeld der Öffentlichkeit
präsentiert wurde, liefert erstmalig
repräsentative Daten zur Gewaltbetroffenheit
von Frauen mit Behinderung. Untersucht
wurden Frauen mit körperlichen, geistigen,
psychischen, sinnes- und sprachbezogenen
Beeinträchtigungen, Schwerstkörper- und
Mehr fachbehinderungen sowie chronischen
Erkrankungen. Durchweg zeigt sich eine erhöhte
und potenzierte Gewaltbetroffenheit
und Belastung bei Frauen mit Behinderung
im Vergleich zu Frauen der Durchschnittsbevölkerung.
Die Ergebnisse machen die Notwendigkeit
einer verbesserten Struktur von
Präventions- und Interventionsangeboten
deutlich." (Autorenreferat)
Inhalt: "This study, which was presented at a conference
held in Bielefeld in spring 2012, is
the fi rst of its kind to provide representative
data on women with disabilities affected by
violence. It surveyed women with physical,
mental, psychological, sensorial and linguistic
impairments, severe physical and multiple
disabilities, and chronic diseases. The study
found that all women with disabilities face an
elevated and exponentiated risk of experiencing
violence and pressures compared to women
in the average population. The results
highlight the need to improve preventive and
intervention support services." (author's abstract)
Gendering cross-border networks in the Greater Mekong Subregion: drawing invisible routes to Thailand
Titelübersetzung:Die Genderisierung grenzüberschreitender Netzwerke in der "Greater Mekong Subregion": unsichtbare Wege nach Thailand
Autor/in:
Ullah, AKM Ahsan; Hossain, Mallik Akram
Quelle: ASEAS - Österreichische Zeitschrift für Südostasienwissenschaften, 4 (2011) 2, S 273-289
Inhalt: "Der vorliegende Beitrag betrachtet den Menschenhandel in der Greater Mekong Subregion (GMS) unter Berücksichtigung der Stärkung zwischenstaatlicher wirtschaftlicher und infrastruktureller Kooperation und Vernetzung. Dabei nimmt er Lebensgeschichten Prostituierter in Thailand genauer unter die Lupe. Im Laufe der Jahre wurde Thailand als Drehscheibe des Unterhaltungssektors berühmt. Es ist jedoch weitgehend unbekannt, dass eine Großzahl der Opfer des Menschenhandels in der Sexarbeit und in der Sklaverei ähnlichen Arbeitsverhältnissen landet. Menschenhändler nützen die sozioökonomische Integration in der GMS zu ihrem Vorteil. Diese Studie zeigt, dass von Armut betroffene Frauen in der Regel durch falsche Versprechungen gut bezahlter Arbeitsplätze ins Ausland gelockt werden und für solche Gelegenheiten exorbitante Gebühren an ihre Agenten bezahlen. Vermittler bringen Familienmitglieder und Agenten zusammen, welche die entsprechenden Unterlagen vorbereiten um den Transport über den Grenzübertritt möglich zu machen. Menschenhändler nutzen eigene markierte Routen, um ihre Beute zu transportieren - Wege die unsichtbarer sind, als man sich allgemein vorstellt." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article discusses human trafficking within the Greater Mekong Subregion (GMS) in relation to the strengthened inter-state economic and infrastructural co-operation and connectivity, taking the life history of sex workers in Thailand into account. Over the last decades, Thailand became known as a hub of entertainment sectors. Traffickers often use socio-economic integration in the GMS to their advantage. A large number of trafficked women ends up in the Thai entertainment industry doing sex work in confined conditions similar to slavery. Poor women are often lured by false promises of well-paid jobs abroad and pay exorbitant fees to agents for such an opportunity. Intermediaries introduce family members to agents who promise to make arrangements for the relevant documentation and transportation across borders. Traffickers use their own marked routes to transport their prey which are more invisible than generally could be imagined." (author's abstract)
Labyrinthe der Straflosigkeit: Frauenmorde in Ciudad Juárez und extreme Gewalt in Mexiko heute
Titelübersetzung:Labyrinths of impunity: the killing of women in Ciudad Juárez and extreme violence in Mexico today
Autor/in:
Melgar, Lucía
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 90-97
Inhalt: "Der vorliegende Text behandelt die brutalen Frauenmorde (feminicidio), die seit 1993 in den mexikanischen Grenzstädten Ciudad Juärez und Chihuahua stattfinden, als extremes Beispiel für misogyne Gewalt und Verletzung der Menschenrechte. Die Nichtverfolgung der Täter und die damit verbundene Straflosigkeit sowie die Normalisierung von Gewalt gingen der aktuellen Toleranz von Gewalt im mexikanischen 'Drogenkrieg' voraus. Die Auflagen, die der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte dem mexikanischen Staat im Kontext des Falles 'Campo algodonero' machte, werden nicht angemessen erfüllt." (Autorenreferat)
Inhalt: "While the extreme violence prevailing in Mexico has overshadowed the intensity of gender violence, feminicidio continues. This essay reviews the infamous murders of women occurring in Ciudad Juärez and Chihuahua since 1993, as an exemplary case of misogynistic violence and human rights violations. It argues that the process of not solving feminicide at the border allowed for the normalization of extreme violence and impunity, a precedent to the current tolerance of violence in Mexico, under the 'war on drugs'. In such a context, the historical ruling of the Inter-American Human Rights Court against the Mexican State in the case of feminicide is ill-fated." (author's abstract)
Schlagwörter:International Court of Justice; Mexiko; Latin America; sexual offense; human rights violation; historical analysis; Menschenrechtsverletzung; barbarism; Central America; Mexico; criminal law; offender; Sexualdelikt; historische Analyse; justice; homicide; Tötungsdelikt; Strafrecht; violence; Mittelamerika; Gewalt; woman; court decision; Entwicklungsland; Gerechtigkeit; Täter; gender-specific factors; Barbarei; Gerichtsentscheidung; developing country; Internationaler Gerichtshof; Lateinamerika
SSOAR Kategorie:Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung, soziale Probleme
Widerstand angesichts verleiblichter Herrschaft? Subjektpositionen gewaltbetroffener Frauen im Kampf um Anerkennung und ihre Bedeutung für die Prävention von Gewalt
Titelübersetzung:Resistance in the face of embodied gender relations? Subject positions of victimized women struggling for recognition - conclusions for the prevention of violence
Autor/in:
Glammeier, Sandra
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 9-24
Inhalt: "Auf der Basis einer qualitativen Studie wird eine neue Perspektive auf Gewalt gegen Frauen vorgeschlagen. Es wird argumentiert, dass Frauen nicht allein durch die erlebte Gewalt unterdrückt und geschädigt werden, sondern vor allem durch kulturelle Konstruktionsprozesse, die ihnen vor, während und nach dem Erleben von Gewalt die Position eines (potenziellen) Opfers und Objekts von Gewalt zuweisen. Der Beitrag zeigt, dass gewaltbetroffene Frauen ihr Handeln zwar an einem Kampf um Anerkennung orientieren, ihr Kampf aber innerhalb einer verleiblichten Herrschaft verbleibt. Es werden Prozesse dargelegt, die den Widerstand von Frauen gegen Gewalt behindern und auf diese Weise männliche Herrschaft (re-)stabilisieren. Abschließend werden Ansätze aufgezeigt, diese Prozesse zu unterbrechen." (Autorenreferat)
Inhalt: "On the basis of a qualitative study this paper presents a new perspective an violence against women. It argues that women are not only suppressed and hurt by the violence experienced, but also by social constructions that position them as potential victims before, during and alter the violence. The article Shows the struggle for recognition as an important action orientation pattern for victimized women. However, this struggle is limited by means of the embodiment of male dominance. On the one hand this paper describes processes that interfere with resistance against violence and that play a decisive part in stabilizing patriarchal dominance systems. On the other hand it provides ways in which to counteract these processes." (author's abstract)
Vereinseitigungen - der Diskurs über Geschlecht und Gewalt gegen Pflegebedürftige
Titelübersetzung:A bias - the discourse about gender and violence against the elderly in the fi eld of family care
Autor/in:
Gröning, Katharina
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 76-89
Inhalt: "Der Artikel problematisiert Forschungsansätze und Entwicklungslinien innerhalb der Gewaltforschung zum Gegenstand Gewalt gegen Pflegebedürftige in der häuslichen Pflege. Er vertritt einen gesellschaftskritischen Standpunkt in Bezug auf das Verhältnis von Gewalt in der häuslichen Pflege und dem Geschlecht der Täterinnen. Gefordert werden mehr Bildung für Betroffene und eine Pluralisierung in der Gewaltforschung über ältere. Menschen, sodass zum Beispiel Gewalt in der Altersehe mit einbezogen wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article discusses perspectives of violence research in the field of violence against elderly people. In the beginning of the 1980s, when violence against the elderly became a theme for science and research in Germany, debates were dominated by the expierence and casusitics of social workers. As a result a gender bias developed in research and a picture of violence as a female conflict was institutionalized." (author's abstract)
Schlagwörter:research; Pflegebedürftigkeit; alter Mensch; häusliche Gewalt; Diskurs; discourse; Federal Republic of Germany; Handlungsorientierung; häusliche Pflege; intervention; man; Intervention; offender; gender; domestic violence; violence; Familie; home care; Gewalt; woman; Mann; need for care; family; elderly; Täter; gender-specific factors; action orientation
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme, Gerontologie, Alterssoziologie
Violence against Women and Ethnicity: Commonalities and Differences across Europe
Herausgeber/in:
Thiara, Ravi K.; Condon, Stephanie A.; Schröttle, Monika
Quelle: Opladen, 2011. 426 S
Inhalt: This book draws together both: theory and practice on minority/migrant women and gendered violence. The interplay of gender, ethnicity, religion, class, generation and sexuality in shaping the lives, experiences and choices of minority/migrant women affected by violence has not always been adequately theorised within much of the existing writing on violence against women. Feminist theory, especially the insights provided by the concept of intersectionality, are central to the editors' conceptual frameworks. Violence against women has received greater political attention across Europe since the 1990s, leading also to increased research in this area. While the responses to the issue vary in different European contexts, there are clearly some similarities reported about the forms and impacts of violence against women. Research and practice traditions on the issue also vary, depending on the level of importance and resources attached. Despite extensive research on violence against women generally, knowledge on the issues and experiences of women and children from minority/migrant groups is more fragmented and at times scant. This leaves a clear gap and no book has yet drawn together both existing research and practice on minority/migrant women and gendered violence in a theorised way. Such a book is long overdue. It has far reaching relevance as minority/migrant communities are settled in all major countries across Europe, which are all struggling with similar issues in research and practice.
Migration, Geschlecht, Gewalt: Überlegungen zu einem intersektionellen Gewaltbegriff
Titelübersetzung:Migration, gender, violence: towards an intersectional concept of violence
Autor/in:
Sauer, Birgit
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 3 (2011) 2, S 44-60
Inhalt: "Politische Maßnahmen gegen und wissenschaftliche Diskussionen um sogenannte 'traditionsbedingte' Gewalt gegen Frauen in westlichen Einwanderungsgesellschaften machen einen intersektionellen Gewaltbegriff nötig, der der kulturalisierenden Falle entkommt und nachhaltigen Gewaltschutz zu denken ermöglicht, ohne bestimmte minorisierte Gruppen abzuwerten und von Gewalt betroffene Frauen zu viktimisieren. Der Text schlägt im Kontext eines weiten feministischen Gewaltbegriffs eine Re-Theoretisierung von Gewalt gegen Frauen vor. Ein feministischer Gewaltbegriff sollte erstens das Zusammenspiel von Gewaltstrukturen und -diskursen, zweitens die Interaktion von Ungleichheitsstrukturen in Minderheitengruppen und der Mehrheitsgesellschaft sowie drittens die Interaktion von Ungleichheits- und Gewaltstrukturen an der Schnittstelle von Geschlecht, Kultur, Ethnizität/Nationalität, Religion und Klasse umfassen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Political measures against as well as scientific debates about so-called 'traditional harmful practices' against women in western immigration countries put the necessity of an intersectional concept of violence on the feminist scientific agenda, Such a concept should aim to escape the trap of culturalizing the 'Other'. It should also build the ground to guarantee sustainable harm reduction without stigmatizing minority groups nor victimizing women affected by violence. In the context of a broad feminist notion of violence the article suggests the re-theorization of the concept of violence against women. This conceptualization should include first the interplay of structures and discourses of violence, second the interaction of structures of inequality between minority groups and dominant society, and third the intersection of structures of inequality and violence between gender, culture, ethnicity, religion, and class." (author's abstract)
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme, Migration, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie