Liebes Leben anders : Eine ressourcenorientierte Analyse queerer Lebensrealitäten in heteronormativen Verhältnissen
Autor/in:
Rinnert, Kerstin
Quelle: Opladen: Verlag Barbara Budrich (Reflexive Übergangsforschung - Doing Transitions, 4), 2020. 315 S
Inhalt: Was bedeutet es, dass Zweigeschlechtlichkeit und Heterosexualität in unserer Gesellschaft als „natürliche“ und „normale“, nicht erklärungsbedürftige Grundlagen erscheinen – und somit als soziale Norm wirken – für jene jungen Menschen, die sich in dieser Ordnung nicht verorten können oder wollen? Dieser Frage geht die Autorin in der vorliegenden Grounded-Theory-Studie anhand problemzentrierter Interviews mit LSBT*IQs nach.
In den qualitativen Analysen kommen auf der Basis von erzählten Geschichten individuelle Handlungsentscheidungen, Bedeutungsebenen, Sinnzusammenhänge sowie subjektive Weltsichten der Akteur*innen in den Blick. Neben Diskriminierungserfahrungen als Folge einer heteronormativ geprägten und strukturierten Gesellschaft – wie sie bereits in anderen einschlägigen Studien herausgearbeitet werden konnten – stehen vor allem die Potenziale, Strategien, Räume und Ressourcen im Zentrum der Untersuchung, die LSBT*IQs entwickeln und sich zu Nutzen machen.
CEWS Kategorie:Diversity, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Das Geschlecht bin ich : Vergeschlechtlichte Subjektwerdung Jugendlicher
Autor/in:
Conrads, Judith
Quelle: Springer VS (Geschlecht und Gesellschaft), 2020. 258 S
Inhalt: Anhand von schulischen Geschlechtertauschritualen zeichnet die empirische Studie diskursive Mechanismen nach, durch die junge Menschen im Spannungsfeld von gesellschaftlichen Ordnungen und individuellen Aushandlungen zu vergeschlechtlichten Subjekten werden. Unter Rückgriff auf gesellschaftstheoretische und heteronormativitätskritische Ansätze und mit dem Begriff der geschlechtlichen Selbstregulierung veranschaulicht die Autorin, wie neoliberale Logiken in Subjektivierungsprozessen zur Reproduktion gesellschaftlicher Macht- und Ungleichheitsverhältnisse beitragen. Zugleich deckt sie auf, wo diese Verhältnisse brüchig und Handlungsräume erweitert werden, und macht damit verbundene Ambivalenzen und Widersprüche rund um geschlechtliche Selbstverhältnisse sichtbar.
Politische Männlichkeit : Wie Incels, Fundamentalisten und Autoritäre für das Patriarchat mobil machen
Autor/in:
Kaiser, Susanne
Quelle: Berlin: Suhrkamp (Edition suhrkamp, 2765), 2020. 250 S
Inhalt: »Wir müssen unsere Männlichkeit wiederentdecken«, appelliert Björn Höcke an den deutschen Mann. Mit dieser Forderung ist der AfD-Politiker nicht allein: Von Neuseeland bis Kanada, von Brasilien bis Polen vernetzen sich Rechtspopulisten, sogenannte »Incels«, aber auch christliche Abtreibungsgegner unter dem Banner der Männlichkeit, um Frauen auf einen nachrangigen Platz in einer angeblich natürlichen Hierarchie zurückzuverweisen.
Susanne Kaiser bietet einen kompakten Überblick über die Geschichte und das Programm dieser Bewegung. Sie wertet Diskussionen in der »Mannosphäre« aus, zeigt internationale Verbindungen auf und fragt, warum rechte Mobilisierung überall auf der Welt gerade über die Themen Gender Studies, LGBT-Rechte und Geschlechterrollen funktioniert.
Quelle: Cambridge: Cambridge University Press, 2020. 258 S
Inhalt: The New Feminist Literary Studies presents sixteen essays by leading and emerging scholars that examine contemporary feminism and the most pressing issues of today. The book is divided into three sections. This first section , 'Frontiers', contains essays on issues and phenomena that may be considered, if not new, then newly and sometimes uneasily prominent in the public eye: transfeminism, the sexual violence highlighted by #MeToo, Black motherhood, migration, sex worker rights, and celebrity feminism. Essays in the second section, 'Fields', specifically intervene into long-constituted or relatively new academic fields and areas of theory: disability studies, eco-theory, queer studies, and Marxist feminism. Finally, the third section, 'Forms', is dedicated to literary genres and tackles novels of domesticity, feminist dystopias, young adult fiction, feminist manuals and manifestos, memoir, and poetry. Together these essays provide new interventions into the thinking and theorising of contemporary feminism.
Schlagwörter:feminism; feministische Literaturwissenschaft; literatury studies
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Feministische Theorie und Genderforschung : Die philosophischen Grundlagen
Autor/in:
Gruver, Natascha; Langenberger, Birgit
Quelle: UTB, 2020. 280 S
Inhalt: Die Autorinnen rekonstruieren die philosophischen Voraussetzungen, aus denen sich feministische und Gender-Theorien entwickeln und entfalten. Da zentrale Konzepte der Gender Studies wie Subjekt, Sprache, Macht, Identität, Freiheit etc. aus der Philosophie kommen, ermöglicht deren historische und systematische Kenntnis komplexe Problemkonstellationen feministischen Denkens zu verstehen.
Limitations of Social Media Feminism : No Space of Our Own
Autor/in:
Megarry, Jessica
Quelle: Palgrave Macmillan, 2020.
Inhalt: #MeToo. Digital networking. Facebook groups. Social media continues to be positioned by social movement scholars as an exciting new tool that has propelled feminism into a dynamic fourth wave of the movement. But how does male power play out on social media, and what is the political significance of women using male-controlled and algorithmically curated platforms for feminism?
To answer these questions, Megarry foregrounds an analysis of the practices and ethics of the historical Women’s Liberation Movement (WLM), including the revolutionary characteristics of face-to-face organising and the development of an autonomous print culture. Centering discussions of time, space and surveillance, she utilises radical and lesbian feminist theory to expose the contradictions between the political project of women’s liberation and the dominant celebratory narratives of Web 2.0. This is the first book to seriously consider how social media perpetuates the enduring logic of patriarchy and howdigital activism shapes women’s oppression in the 21st century. Drawing on interviews with intergenerational feminist activists from the UK, the USA, Australia, Canada and New Zealand, as well as archival and digital activist materials, Megarry boldly concludes that feminists should abandon social media and return to the transformative powers of older forms of women-centred political praxis. This book will be of interest to scholars and students of Women’s and Gender Studies, Lesbian and Queer Studies, Social Movement Studies, Critical Internet Studies and Political Communication, as well as anyone with an interest in feminist activism and the history of the WLM.
Schlagwörter:#MeToo; feminism; fourth wave; Netzaktivismus; Social Media; social movement; Women’s Liberation Movement
CEWS Kategorie:Netzwerke und Organisationen, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Reflexive Diversitätsforschung : Eine Einführung anhand eines Fallbeispiels
Autor/in:
Bührmann, Andrea D.
Quelle: Opladen; Toronto: Verlag Barbara Budrich (UTB), 2020. 188 S
Inhalt: Diversität – einerseits Anlass zu kontroversen Diskussionen, andererseits eine Chance, über gesellschaftliche Teilhabe nachzudenken. Das Buch bietet eine grundlegende Einführung in die wichtigen Strömungen der Diversitätsforschung. Dabei werden zunächst zentrale Bestimmungsmomente der Forschungsperspektive theoretisch vorgestellt. Empirisch-praktisch wird das Beispiel der Diversitätsstrategie und deren Umsetzung an der University of California, Berkeley präsentiert. Diese Fallstudie veranschaulicht insbesondere die intersektionale Forschungsperspektive sowie das multi-level und multi-method Forschungsdesign der reflexiven Diversitätsforschung. Im Sinne eines reflexiven Konstruktivismus wird dabei das Forschen selbst als Praxis reflektiert.
Seit einiger Zeit wird kontrovers über das Phänomen Diversität diskutiert: Während z.B. die einen behaupten, dass die EU schon viel zu divers sei, machen andere deutlich, dass sich eher die Frage stellt, wie der soziale Zusammenhalt noch weiter optimiert werden könnte, sodass gesellschaftliche Teilhabe für alle möglich wird. Mit Blick darauf ist es wenig verwunderlich, dass auch in den Sozialwissenschaften Diversität zunehmend thematisiert worden ist und sich das Feld der Diversitätsforschung formiert hat. In diesem Kontext haben sich unterschiedliche Strömungen herauskristallisiert, die in dieser Einführung vorgestellt werden. Ein Fokus liegt dabei auf der reflexiven Diversitätsforschung, die sich ausgehend von und in Auseinandersetzung mit einer positivistisch-funktionalistischen und einer kritisch-emanzipativen Diversitätsforschung entfaltet hat. In einem ersten Schritt werden zentrale Bestimmungsmomente der reflexiven Diversitätsforschung vorgestellt: Ausgehend von einer ‚post-fundamentalistischen Haltung‘ wird die ‚kritische Ontologie der Gegenwart‘ für die Entwicklung einer entsprechenden praxistheoretischen Forschungsperspektive fruchtbar gemacht. Dabei werden seit der Aufklärung in archäologischer Perspektive unterschiedliche Diversitätsverständnisse und in genealogischer Perspektive verschiedene Konfigurationen der Normalisierung und Veränderung identifiziert. Bei der Rekonstruktion dieser Perspektiven wird auf zentrale Debatten in der internationalen Diversitätsforschung eingegangen. In einem zweiten Schritt werden dann die Charakteristika des Forschungsstils am Beispiel der Diversitätsstrategie und deren Umsetzung an der University of California, Berkeley dargestellt.
CEWS Kategorie:Diversity, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
The Origins of Unfairness: Social Categories and Cultural Evolution
Autor/in:
O'Connor, Cailin
Quelle: Oxford University Press, 2020. S 324–330
Inhalt: The central aim of this book is to explore the ways in which social categories—especially gender, but also categories like race and religion—interact with and contribute to social solutions to problems of coordination and resource division. In particular, this book uses formal frameworks—game theory and evolutionary game theory—to explore the cultural evolution of conventions that piggyback on seemingly irrelevant factors like gender and race. As I argue, these frameworks elucidate a variety of topics. In particular, these frameworks help show how inequity can emerge from simple processes of cultural change. In groups with gender and racial categories, the process of learning conventions of coordination and resource division is such that under a wide array of situations some groups will tend to get more and others less. One theme that runs throughout the book is that surprisingly minimal conditions are needed to robustly produce phenomena related to inequity that we usually think of as psychologically complex. It takes very little to generate a situation in which social categories (like gender) are almost guaranteed to emerge. The preconditions under which models move toward outcomes that look like discrimination are, again, very minimal. Once inequity emerges in these models, it takes very little for it to persist indefinitely. Thus, we need to think of inequity as part of an ever-evolving process. It is not something we can expect to fix and be done with. Along these lines, the picture I present is ultimately one where those concerned with social justice must remain vigilant against the dynamic forces that push toward inequity.
Geschlechterungleichheiten in der Universitätsmedizin : Zum Einfluss der Organisationskultur auf den Ausstieg von Habilitandinnen
Autor/in:
Ginal, Marina
Quelle: Springer VS, 2019, 1. 393 S
Inhalt: Überdurchschnittlich viele Frauen verlassen die Wissenschaft in der Habilitationsphase. Das untersucht Marina Ginal am Beispiel des Ausstiegs von Hochschulmedizinerinnen aus dem Wissenschaftsbetrieb. Die Studie zeigt im qualitativen Längsschnitt die charakteristischen Hürden einer Habilitation. Sie verknüpft soziologische und psychologische Einflüsse auf dem Weg zur Professur und erläutert, warum „Gläsernen Decken“ heute vor allem als individuelles Scheitern erscheinen. Hierfür werden die untersuchten Prozesse u.a. mit Theorien über hegemonial männliche Organisationskulturen, unternehmerische Arbeitsweisen sowie mit Salutogenese, Disstress und Selbstwirksamkeit verbunden. Die Studie verknüpft damit individualpsychologische Prozesse mit deren gesellschaftlicher Bedeutung für zeitgenössische Ungleichheiten und plädiert für dringend erforderliche Änderungen der Organisationskultur.
Schlagwörter:gatekeeping; Gender Studies; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnisse; Gleichstellung; Habilitation; lack of fit; medicine; Medizin; Mutterschutz; Organisationskultur; organizational culture; social sciences; Sozialwissenschaft
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen, Frauen- und Geschlechterforschung, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Quelle: International Association of Maritime Universities, 2019. 321 S
Inhalt: This paper aims to determine the effectiveness and impact of current gender equality policies, regulations and programmes in the maritime educational sector. To this end, the specific policies and programmes applied at Universitat Politècnica de Catalunya·BarcelonaTech (UPC) have been considered. More specifically, a pilot project implemented at the UPC that tries to incorporate the gender perspective in engineering university degrees, has been studied. The outcomes of such a plan on maritime studies have been analysed in order to determine the impact of its implementation. The preliminary results confirm the gender gap in maritime education, which is then transferred to the professional sector, and the need to foster more inclusive gender policiesin MET institutions. Finally, some conclusions have been drawn up to provide some recommendations based on the evidence gathered with the final aim of assisting maritime institutions in making informed decisions on future gender equality actions.