Quelle: Frauenarbeit - Männerarbeit: neue Muster der Ungleichheit auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Beate Krais (Hrsg.), Margaret Maruani (Hrsg.), Hella Beister (Übersetzer), Joachim Wilke (Übersetzer). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 336-351
Inhalt: Eine nähere Betrachtung der europäischen Daten zu den flexiblen Beschäftigungsformen zeigt eindeutig, dass die flexiblen Arbeitskräfte nicht geschlechtslos sind. In ihrer systematischen Auswertung der Empfehlungen des Weißbuchs der Europäischen Kommission von 1994 stellt die Autorin fest, dass alle beschriebenen Vorschläge zur europäischen Beschäftigungspolitik und zur Flexibilität im Widerspruch zu der an anderer Stelle empfohlenen Politik der Chancengleichheit stehen. Die Überrepräsentation von Frauen in den neuen, atypischen und ungesicherten Beschäftigungsverhältnissen, die durch die Flexibilität geschaffen werden, läuft auf eine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung hinaus, die den Graben zwischen einer abgesicherten Vollbeschäftigung und anderen Beschäftigungsformen, z.B. Teilzeitarbeit, weiter vertieft. Die Flexibilität verschärft nach Ansicht der Autorin somit nur die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen und einer weiteren Ausbreitung der Arbeitslosigkeit kann nur mit einer allgemeinen Verkürzung der Arbeitszeit begegnet werden, "die den Vorteil hat, dass sie alle Arbeitenden betrifft." (ICI2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtsspezifische Ungleichheit im vereinten Deutschland
Titelübersetzung:Gender-specific inequality in the united Germany
Autor/in:
Falk, Susanne
Quelle: Vom Zusammenwachsen einer Gesellschaft: Analysen zur Angleichung der Lebensverhältnisse in Deutschland. Heinz-Herbert Noll (Hrsg.), Roland Habich (Hrsg.). Konferenz "Vom Zusammenwachsen einer Gesellschaft"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Soziale Indikatoren), 2000, S. 273-295
Inhalt: Die Autorin beschäftigt sich mit der Frage, ob und inwiefern die veränderten institutionellen und ökonomischen Rahmenbedingungen in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung zu einer geschlechtsspezifischen Chancendifferenzierung auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zu Westdeutschland geführt haben. Diese Fragestellung wird im Rahmen einer Längsschnittanalyse und in Bezug auf den Zeitpunkt des Arbeitsmarkteintritts, des Alters und des Berufsabschlusses von ost- und westdeutschen Berufseinsteigern untersucht, um zu klären, ob die geschlechtsspezifische Chancendifferenzierung in Ostdeutschland bereits beim Übergang aus dem Bildungs- in das Beschäftigungssystem auftritt, oder, wie überwiegend in Westdeutschland festzustellen ist, erst bei einer Wiederbeschäftigung im weiteren Erwerbsverlauf. Die vergleichende Analyse beruht auf Daten der "Berufsverlaufsstudie Ostdeutschland" von 1985 bis 1997 und auf einer Weststichprobe des "Sozio-ökonomischen Panels" von 1984 bis 1996. Untersucht werden insbesondere der Berufseinstieg und der Erwerbsstatus in den ersten Berufsjahren sowie der Erwerbsstatus nach der Geburt des ersten Kindes und die damit verbundenen Beschäftigungschancen von Frauen. (ICI2)
Schlagwörter:soziale Ungleichheit; Arbeitsmarkt; Wiedervereinigung; neue Bundesländer; alte Bundesländer; Berufsverlauf; Frauenerwerbstätigkeit; Chancengleichheit; Berufseinmündung; Beschäftigungssituation
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
From equal pay to equal employability : four decades of European gender policies
Titelübersetzung:Von gleicher Bezahlung zu gleichen Beschäftigungschancen : vierzig Jahre europäischer Geschlechterpolitik
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Gender policies in the European Union. Mariagrazia Rossilli. New York: P. Lang (Studies in European Union), 2000, S. 25-42
Inhalt: Der Beitrag gibt einen Überblick über 40 Jahre Europäischer Geschlechterpolitik vor allem im Hinblick auf die Durchführung der Gleichheitspolitik der EU, die Rolle des Europäischen Gerichtshofes in diesem Prozess und die aktuellen Herausforderungen an die sozialen Wohlfahrtsstaaten. Untersucht werden vor allem Faktoren wie negative versus positive Integration und regulative versus redistributive Politiken im Rahmen der Sozialpolitik der Europäischen Union, wobei die These im Vordergrund steht, dass sich die Geschlechterpolitik auf dem Hintergrund negativer Integration und Regulationspolitiken entwickelt hat, u.a. mit dem Ziel der Aufhebung von Marktbeschränkungen bzw. der Ausbreitung des Marktes. Thematisiert werden dabei auch die negativen Entwicklungen, die zu einer Ineffektivität des Sozialstaates beigetragen haben sowie die Umstrukturierungen, die zu einer Motivierung individueller Arbeitsmarktbeteiligung besonders von Frauen geführt haben. Abschließend werden die besonderen Herausforderungen an die nationale und europäische Sozialpolitik mit Blick auf beschäftigungsfreundliche Bestimmungen diskutiert. (ICH)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wettbewerbsfähigkeit durch Chancengleichheit : das Projekt "consens" der Commerzbank
Titelübersetzung:Competitive capacity through equal opportunity : the "consens" Project of the Commerzbank
Autor/in:
David, Barbara
Quelle: Alterssicherung von Frauen: Leitbilder, gesellschaftlicher Wandel und Reformen. Winfried Schmähl (Hrsg.), Klaus Michaelis (Hrsg.). Opladen: Westdt. Verl., 2000, S. 97-108
Inhalt: In der Commerzbank werden seit 11 Jahren unterschiedliche Maßnahmen ergriffen, um dem Ziel der Herstellung von Chancengleichheit näher zu kommen. Dabei geht es im einzelnen darum: mehr Frauen in gehobene Fach- und Führungspositionen zu entwickeln; die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern; eine breitere Sensibilisierung zum Thema Chancengleichheit in der Bank zu erreichen (IAB2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Gleichstellungspolitik, Mentoring und Training
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Nicht die Frauen müssen sich ändern, sondern die Strukturen" : berufliche Weiterbildung von Frauen in den neuen Bundesländern
Titelübersetzung:It's not women who have to change, but structures" : advanced vocational education of women in the new Bundesländer
Autor/in:
Brüning, Gerhild
Quelle: Frauenweiterbildung: innovative Bildungstheorien und kritische Anwendungen. Elisabeth de Sotelo (Hrsg.). Weinheim: Dt. Studien Verl. (Einführung in die pädagogische Frauenforschung), 2000, S. 135-149
Inhalt: Angesichts der veränderten Arbeitsmarktsituation in den neuen Bundesländern nach der Wende thematisiert der Beitrag die besondere Situation der Frauen in der ehemaligen DDR, die nach der Wende davon ausgingen, dass sie die Anpassung an die neuen beruflichen Erfordernisse über Qualifizierung erwerben könnten. Die in die Weiterbildung gesetzte Hoffnung, dadurch einen sicheren Arbeitsplatz zu bekommen, hat sich jedoch bei den meisten nicht erfüllt. Auch die sogenannten Beschäftigungsgesellschaften, durch die Arbeitslose im Rahmen von ABM eine Beschäftigung erhielten, eigneten sich aufgrund der verlangten körperlichen Anstrengung mehr für Männer. Die sich in ländlich geprägten Regionen entwickelnden Projekte, in denen überwiegend Frauen eingesetzt wurden, hatten zwar eine gesellschaftspolitische Dimension, aber keine Zukunft, da eine Integration der Teilnehmerinnen in den Arbeitsmarkt nicht wahrscheinlich war. Auf diesem Hintergrund diskutiert der Beitrag abschließend Schlussfolgerungen für eine Weiterbildung von Frauen, die an den gesamtgesellschaftlichen Strukturveränderungen ansetzen, die das Bild des Arbeitnehmers und der Arbeitnehmerin nachhaltig wandeln. (ICH)
Schlagwörter:Weiterbildung; neue Bundesländer; berufliche Weiterbildung; Gleichheit; Gleichberechtigung; Massenarbeitslosigkeit; sozialer Wandel; politische Bildung; Emanzipation; Chancengleichheit; Berufsaussicht; Arbeitsmarkt
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Total E-Quality Management : Vergabe des Prädikats und erste Erfahrungen
Titelübersetzung:Total e-quality management : presentation of the rating and initial experiences
Autor/in:
Engelbrech, Gerhard
Quelle: Im Aufbruch: betriebliche Frauenförderung in Österreich. Regine Bendl (Hrsg.), Ulrike Papouschek (Hrsg.), Ulli Pastner (Hrsg.). Frankfurt am Main: P. Lang, 1998, S. 105-120
Inhalt: "Mit einem Prädikat hat der Verein Total E-Quality Deutschland e.V. erstmals 1997 Unternehmen für eine an Chancengleichheit orientierte Personalpolitik ausgezeichnet. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die Begabungen, Fähigkeiten und Qualitäten von Frauen in Unternehmen zu fördern. Dies kann geschehen, wenn Frauen angemessen und entsprechend ihrer Kenntnisse und Qualifikation eingesetzt sind und auf allen betrieblichen Ebenen partizipieren können. Voraussetzungen dazu sind eine auf Chancengleichheit ausgerichtete Unternehmenskultur sowie Maßnahmen zu ihrer Umsetzung. Dies begründet vielfach einen Paradigmenwechsel in der Personalführung. Die Total E-Quality setzt sich dafür ein, diese Maßnahmen bekannt zu machen, sie zu fördern und voranzutreiben. Als sichtbares Zeichen für bereits umgesetzte Aktivitäten wurde das Total E-Quality Prädikat entwickelt. Was das Total E-Quality Prädikat bedeutet und welche Chancen es den Unternehmen bietet, wird in diesem Beitrag aufgezeigt." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Sichtbarkeit und Neutralisierung : zur Relevanz von Geschlecht im beruflichen Kontext
Titelübersetzung:Visibility and neutralization : the relevance of gender in an occupational context
Autor/in:
Heintz, Bettina; Nadai, Eva
Quelle: Grenzverschiebungen: zum Wandel des Geschlechterverhältnisses in der Schweiz ; (Beiträge aus dem NFP 33). Eva Nadai (Hrsg.), Thanh-Huyen Ballmer-Cao (Hrsg.). Diessenhofen: Rüegger, 1998, S. 193-216
Inhalt: Als im Jahre 1981 der Gleichstellungsartikel in der schweizerischen Bundesverfassung verankert wurde, war dies für viele ein weiterer Schritt auf dem Weg in eine gleichberechtigte Gesellschaft, "in der die Geschlechtszugehörigkeit nicht mehr als Platzanweiser fungiert". Geschlechtsspezifische Unterschiede bilden jedoch nach wie vor ein wesentliches Merkmal der schweizerischen Sozialstruktur. Die Autorinnen zeigen am Beispiel von Bildung und Beruf die Koexistenz von Inklusion und Segregation sowie von Angleichung der Geschlechter und fortbestehender Geschlechtertrennung auf. Sie skizzieren die Situation in der Schweiz und gehen auf einige theoretische Erklärungsansätze zur geschlechtsspezifischen Segregation des Arbeitsmarktes ein. Anhand einer qualitativen Studie werden in drei Berufsfeldern mit unterschiedlicher geschlechtlicher Zusammensetzung die Kontextbedingungen untersucht, die zu einer Reproduktion bzw. Abschwächung der Geschlechterdifferenz führen. Fazit: Männer und Frauen leisten die gleiche Arbeit, die Berufsfelder unterscheiden sich jedoch nach ihrer geschlechtlichen Zusammensetzung. Ein paritätisches Geschlechterverhältnis führt dazu, daß symbolische Distinktionen an Bedeutung verlieren. Dies impliziert nicht die Angleichung auf struktureller Ebene. Eine asymmetrische Geschlechterzusammensetzung geht dagegen mit einer vergleichsweise starken Betonung der symbolischen Distinktion einher. (prb)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Von der Frauen"förderung" zu einer gleichstellungsorientierten Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik
Titelübersetzung:From "promotion" of women to an equal-opportunity-oriented labor market policy and structural policy
Autor/in:
Skripski, Barbara
Quelle: Wissenschaft als Arbeit - Arbeit als Wissenschaftlerin. Sabine Lang (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1997, S. 277-290
Inhalt: Worin liegen die besonderen Möglichkeiten für die Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen an der Institution Hochschule, wenn die Universität als der für wissenschaftliche Tätigkeit und ihre Karrieremuster (immer noch) maßgebliche Arbeitsmarkt fokussiert wird? Wo muß eine Korrektur an der institutionalisierten Form der Gleichstellung vorgenommen werden? Welche Konsequenzen können aus den Stärken und Schwächen der Gleichstellung an Universitäten für die Weiterentwicklung der beruflichen Gleichstellung auch in den Arbeits- und Berufsbereichen gezogen werden? Ausgehen von diesen Fragen beschreibt die Autorin die aktuelle Situation der Gleichstellung im wissenschaftlichen Arbeitsmarkt Hochschule und nimmt dann einen Perspektivwechsel von der Verteilungsfrage auf die Entwicklungsbedingungen im Sektor Wissenschaft und Forschung vor, um in eher programmatischer Form Zielsetzungen und Ansatzpunkte einer gleichstellungsorientierten Arbeitsmarkt- und Strukturpolitik zu umreißen. (rk)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Fördermaßnahmen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gibt es einen europäischen Arbeitsmarkt für Wissenschaftlerinnen?
Titelübersetzung:Is there a European labor market for female scientists?
Autor/in:
Kehm, Barbara M.
Quelle: Wissenschaft als Arbeit - Arbeit als Wissenschaftlerin. Sabine Lang (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1997, S. 188-199
Inhalt: Ergebnisse eines im Oktober 1994 abgeschlossenen Forschungsprojektes über die Teilnahme von Frauen an Förderprogrammen der Europäischen Union (EU) stehen im Zentrum des Beitrags. Untersucht wurde die Teilnahme von deutschen Frauen an 24 verschiedenen Förderprogrammen der EU. Einbezogen waren 13 Programme aus dem Bildungsbereich, 4 Programme für Forschung und technologische Entwicklung sowie sieben Gemeinschaftsinitiativen. Die Autorin stellt die entsprechenden Programme im Überblick dar und beschreibt dann die Frauenförderpolitik und die Politik zur Chancengleichheit der EU. Im Anschluß konzentriert sie ihre Überlegungen auf die Berücksichtigung und Beteiligung von Wissenschaftlerinnen an einigen Forschungs- und Technologieprogrammen. Den Abschluß bildet ein Fazit mit Empfehlungen und Ansätzen für Strategien der Verbesserung. Zentral seien Maßnahmen im Bereich der drei Schritte Fokussieren, Reformieren und Transformieren. Wichtig sei z.B. die Herstellung einer zuverlässigen Informations- und Datenlage zur Beteiligung von Frauen an EU-Programmen, die Einrichtung von Stützstrukturen, die Frauen die Teilnahme erleichtert. (rk)