Institutionalisierung der Frauen/Geschlechterforschung: Geschichte und Formen
Titelübersetzung:Institutionalization of women's studies/gender studies: history and forms
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 887-895
Inhalt: Bei der Frauen- und Geschlechterforschung handelt es sich um eine inhaltliche Erneuerung der Wissenschaften, die mit der personellen wissenschaftlichen Integration von Frauen zusammenhängt. Mit ihrer Institutionalisierung geht eine Anpassung an die etablierten Strukturen einher, welche ambivalent zu bewerten ist, da die Frauen- und Geschlechterforschung aus einer Kritikposition entstanden ist und etablierte Denk-Grenzen zu sprengen beabsichtigte. Wie viel kritische Differenz sie bewahren kann und wie sich das Hochschulsystem durch die Inklusion einer Geschlechterperspektive verändert, sind Fragen, die sich mit ihrer Institutionalisierung im Wissenschaftssystem verbinden. Während die einen von einer marginalisierten Integration sprechen, betrachten andere sie dagegen als Erfolgsgeschichte. Die Phasen der Institutionalisierung der Frauen- und Geschlechterforschung lassen sich in Aufbruch, Ausbreitung und Professionalisierung einteilen, die ab Mitte der 1990er Jahre von einer Normalisierung, internen Differenzierung, Akademisierung und prekären Institutionalisierung begleitet sind. Im vorliegenden Beitrag werden die Professionalisierung der Akteurinnengruppen, die kontroversen Auseinandersetzungen zur Institutionalisierung sowie perspektivische Fragen nach Integration oder selbständiger Disziplin skizziert. (ICI2)
Titelübersetzung:Scopes for reflective university research
Autor/in:
Zimmermann, Karin
Quelle: Perspektiven der Hochschulforschung. Karin Zimmermann (Hrsg.), Marion Kamphans (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2008, S. 115-132
Inhalt: Entgegen einem Trend in der Hochschulforschung, Hochschulen als mehr oder weniger rationale Akteure zu fassen, analysiert die Autorin die Spielräume für eine "reflexive Hochschulforschung" und das "Reflexionswissen" im Rückgriff auf die Bourdieu'sche Habitus-Feld-Konzeption. Sie legt das Schwergewicht auf Hochschulforscher als soziale Akteure und fasst den Genderbias feldtheoretisch, wofür wissenschaftliches Reflexionswissen im Unterschied zum Steuerungswissen eine grundlegende Voraussetzung ist: (1) Zuerst müssen die Forschenden als soziale Akteure ihre eigene Involviertheit im Feld kritisch in ihre Analysen einbeziehen. (2) Sie sollten die Positionierung ihres Forschungsfeldes Hochschulforschung als Teil des wissenschaftlichen Feldes reflektieren. (3) Sie sollten die Positionierung insbesondere gegenüber dem politischen Feld, mit dem die Hochschulforschung eng verknüpft ist, klären. Reflexionswissen zu generieren beinhaltet demnach, dass die Forschenden fragen, wie diese Involviertheiten auf die wissenschaftlichen Erkenntnisinstrumente einwirken. Für die Zukunftsaufgabe einer selbst-reflexiv wissenschaftlichen Evaluation der Evaluationsinstrumente und die Integration von Geschlechter- und Hochschulforschung scheint die teilnehmende Objektivierung im Sinne von Bourdieu bestens geeignet. (GB)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Technikwissenschaften: Geschlecht in Strukturen, Praxen und Wissensformationen der Ingenieurdisziplinen und technischen Fachkulturen
Titelübersetzung:Technical sciences: gender in structures, practices and knowledge formations of engineering disciplines and special technical cultures
Autor/in:
Paulitz, Tanja
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 779-790
Inhalt: Mit der Bezeichnung "Technikwissenschaften" ist, so die Verfasserin, für die Frauen- und Geschlechterforschung ein äußerst breites Gegenstands- und Handlungsfeld gegenwärtiger und künftiger (Forschungs-)Initiativen umrissen. Für dieses Feld sind gerade aus der Perspektive der feministischen Wissenschafts- und Technikforschung, die Geschlecht als Analysekategorie konsequent mitführt bzw. ins Zentrum stellt, noch einige Leerstellen zu verzeichnen. Wenn man Geschlechterforschung zu Technikwissenschaften betreiben will, so die These, muss der Blick über die Frage nach der Exklusion bzw. (marginalisierten) Integration von Frauen hinausgehen, um die sozialen Funktionsmechanismen in den Technikwissenschaften differenzierter zu analysieren. Ausgehend davon sollten sich Forschungsinteressen zunehmend auch auf die Untersuchung der spezifischen Formen der Inklusion von Männern in diese Domäne des wissenschaftliches Feldes richten sowie auf ein vertiefteres Verständnis von Formierungsprozessen 'technischer' Männlichkeiten. Ebenso besteht dringender Bedarf, neuere theoretische Diskussionen der Geschlechterforschung in den Fragehorizont zu integrieren. Perspektiven, die auf die Überschneidung verschiedener gesellschaftlicher Differenzlinien fokussieren sind bislang in der feministischen Technikforschung im Allgemeinen und in der Untersuchung des Ingenieurbereichs im Besonderen weitgehend unterbelichtet geblieben, könnten jedoch fruchtbare Ansatzpunkte zur Verbreiterung des analytischen Blicks bieten. (ICF2)
Organisation: Die Debatte um "Gendered Organizations"
Titelübersetzung:Organization: the debate concerning "gendered organizations"
Autor/in:
Wilz, Sylvia M.
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 505-511
Inhalt: In der Analyse des Zusammenhangs von Organisation und Geschlecht sind, so die Verfasserin, klare Entwicklungslinien auszumachen. Ausgangspunkt der Forschung ist nach wie vor die Frage nach der sozialen Ungleichheit zwischen den Geschlechtern im sozialen Feld von Arbeit und Organisation. Mit dem Nachweis des Wandels in diesen Bereichen ist immer stärker die Frage nach den Ursachen und den Prozessen der Auflösung oder Verfestigung von Geschlechtersegregation und -differenzierung in Organisationen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Herausgestellt wird in neueren Arbeiten, dass sich berufs- und organisationsübergreifend keine generellen Aussagen mehr machen lassen, sondern dass über verschiedene empirische Felder und Organisationstypen hinweg Unterschiede bestehen: So gibt es Bereiche von Organisationen, in denen keine systematischen Geschlechterdifferenzen mehr zu beobachten sind, es gibt Anzeichen dafür, dass Geschlechterdifferenzen situativ und kontextabhängig relevant gemacht werden, und es gibt Hinweise dafür, dass bestimmte Formen der Geschlechterdifferenzierung und -hierarchisierung fortbestehen. Damit wird die vordem klare Gegenüberstellung der Pole 'Organisationen sind geschlechtsneutral' der Organisationsforschung und 'Organisationen sind durchgängig und systematisch gendered' der Frauenforschung modifiziert. Mit dem Blick auf Prozesse des Gendering und des De-Gendering auf verschiedenen Ebenen von Organisationen - der Ebene von Strukturen, von Interaktionen, der 'kulturellen' Ebene, von Symbolen und Sinngebung - verschiebt sich gleichzeitig der theoretische Fokus von der Analyse von Organisation und Geschlecht als Strukturzusammenhang zur Analyse dieser Prozesse als strukturierte Praxis und soziale Konstruktion von Organisation und Geschlecht. Für die weitere Forschung ist zentral, einerseits den 'großen Bogen' der Analyse des Zusammenhangs von Arbeit, Organisation, Gesellschaft und Geschlecht nicht aus dem Blick zu verlieren und andererseits den Fokus weiterhin stärker auf das organisatorische Geschehen direkt zu richten. (ICF2)
Quelle: Bielefeld: transcript Verl. (Gender Studies), 2008. 262 S.
Inhalt: "Seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts hat sich 'Gender als Wissenskategorie' in den geistes- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen etabliert. Bis vor wenigen Jahren waren hierbei poststrukturalistische sowie psychoanalytische Theorien zentral, um Fragen nach Körperlichkeit, sexueller Differenz und geschlechtlicher Identität zu bearbeiten. Heute bedingt die durchgreifende Digitalisierung von Wissenschaft und Gesellschaft eine Revision dieser Kategorie, da das Leben sich selbst zum neuen Agenten macht. Natur, Körper und Leben haben heute eine Eigenmächtigkeit erhalten, durch die sich das klassische Mantra - Klasse, Geschlecht, Ethnie - einmal mehr als künstliche, politisch willkürliche und gesellschaftlich kontrollierte Zuordnung erweist." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Marie-Luise Angerer: Einführende Überlegungen: Verschiebungen im Denken von Geschlecht, Sexualität und Subjekt (7-15); Rosi Braidotti: Biomacht und posthumane Politik (19-39); Manuela Rossini: Zoontologien: Companion Species und Ribofunk als theoretische und literarische Beiträge zu einem kritisch-posthumanistischen Feminismus (41-61); Luciana Parisi: Die Nanogestaltung des Begehrens (63-90); Paul Verhaeghe: Das Kernproblem menschlicher Sexualität (93-110); Volkmar Sigusch: Metamorphosen von Leben und Tod. Ausblick auf eine Theorie der Hylomatie (111-134); Astrid Deuber-Mankowsky: Eine Frage des Wissens. Gender als epistemisches Ding (137-161); Hans-Jörg Rheinberger: Sexualität und Experiment. Biologische Forschungslandschaften um 1900 (163-177); Christiane König: Queeres Begehren - signaltechnisch verdinglicht (181-200); Kerstin Palm: Unbewusstes Leben - Neovitalismus um 1900 als produktives Krisenphänomen (201-220); Jackie Stacey: Cloning Films with a Difference: Zur Herstellung von Leben und der Animation von Gender (223-246); Sabeth Buchmann: Interdisziplinarität revisited (247-260).
Titelübersetzung:Gender media : thoughts on a new discipline
Herausgeber/in:
Wagner, Hedwig
Quelle: Weimar: VDG, Verl. u. Datenbank f. Geisteswiss. (('Medien) i, 20), 2008. 196 S.
Inhalt: "Kann es medienwissenschaftliche Geschlechterstudien geben? Und wie sähe solch eine Intersektion von Medium und Geschlecht aus? Diese Veröffentlichung will zur Reflexion über medienwissenschaftliche Gender Studies anregen und Impulse geben für eine gendertheoretisch geleitete Medientheorie. Die Autorinnen sind der Frage nach der wissenschaftsdisziplinären Verschränkung von Gender Studies und Medienwissenschaft zu GenderMedia Studies nachgegangen und geben unter der Annahme, dass es eine Schnittstelle von Gender und Medien gibt, ganz unterschiedliche Antworten. Neben dezidierten Programmatiken werden metatheoretische Reflexionen zur Verbindung beider Wissenschaftsdisziplinen formuliert und es finden sich - mit Rückgriff auf die Wissensgeschichte, die Mediengeschichte und die Geschichte der Medienwissenschaft/ Medientheorie - Überlegungen zum theoretischen Impakt beider. Weiterhin werden Grundparadigmen der Gender Studies, wie die Position des Phallus als Signifikanten, in Bezug auf die Medientheorie kritisch in Augenschein genommen und schließlich werden Fallstudien präsentiert." (Autorenreferat)
Titelübersetzung:Gender relations and relationships
Autor/in:
Breckner, Roswitha
Quelle: Forschungs- und Anwendungsbereiche der Soziologie. Rudolf Forster (Hrsg.). Wien: WUV Facultas, 2008, S. 56-71
Inhalt: Feministische Theoriebildung sowie die soziologische Frauen- und Geschlechterforschung sind mit den politischen Frauenbewegungen seit dem 18. und 19. Jahrhundert eng verbunden. Gemeinsam war allen Frauenbewegungen, Erklärungen für die Verfasstheit der Geschlechterbeziehungen und -verhältnisse in der jeweiligen Gesellschaft zu finden sowie Kritik an Macht- und Herrschaftsverhältnissen als Basis und Ausgangspunkt zur Veränderung gesellschaftlicher Ungleichheitsverhältnisse zu entwickeln. Der Beitrag zeigt durch einen Einblick in die Entstehungsgeschichte der Frauen- und Geschlechterforschung sowie der Feministischen Theorie deren gemeinsame Wurzeln auf. Darüber hinaus werden zentrale Fragestellungen der Feministischen Theorie und der Frauen- und Geschlechterforschung erörtert und gezeigt, welche Forschungsfelder daraus entstanden sind. Abschließend werden universitäre wie außeruniversitäre Forschungsfelder sowie soziale, politische und administrative Handlungsfelder, in denen feministische Theorien und empirische Wissensbestände zur Anwendung kommen, mit einem Fokus auf Wien skizziert. (ICB2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Meilensteine der Frauen- und Geschlechterforschung : Originaltexte mit Erläuterungen zur Entwicklung in der Bundesrepublik
Titelübersetzung:Milestones in women's studies and gender studies : original texts with explanations of their development in the Federal Republic
Herausgeber/in:
Vogel, Ulrike
Quelle: Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007. 226 S.
Inhalt: "Diese Einführung bietet einen Überblick über ca. 30 Jahre Entwicklung der Frauen- und Geschlechterforschung in der Bundesrepublik. Für diesen Wissenschaftsbereich, der seinen Impetus der Frauenbewegung verdankt, ist die enge Wechselbeziehung zwischen theoretischen Entwürfen, Methoden und empirischen Befunden kennzeichnend. Umso wichtiger ist es, Einblicke in die fortlaufende Differenzierung der verschiedenen Forschungsansätze zu gewinnen. Auszüge aus Originaltexten werden eingeleitet durch Erläuterungen mit weiteren Literaturhinweisen. Dieses Lehrbuch eignet sich für Studierende sowie für Lehrende zur Unterstützung von Lehrveranstaltungen, aber auch für interessierte Laien." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ute Gerhard: Frausein und Feminismus: Über die Möglichkeiten politischen Handelns von Frauen - Auszüge (22-28); Sigrid Metz-Gockel: Spiegelungen und Verwerfungen. Das Geschlecht aus der Sicht der Frauenforschung - Auszüge (29-34); Regina Becker-Schmidt/Gudrun-Axeli Knapp: Einleitung. In: Becker-Schmidt/Knapp (Hg.): Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand der Sozialwissenschaften - Auszüge (35-42); Karin Hausen: Die Polarisierung der 'Geschlechtscharaktere'. Eine Spiegelung der Dissoziation von Erwerbs- und Familienleben - Auszüge (47-52); Maria Mies: Hausfrauisierung, Globalisierung, Subsistenzperspektive - Auszüge (53-62); Gertrud Nunner-Winkler: Gibt es eine weibliche Moral? - Auszüge (66-72); Elisabeth Beck-Gernsheim: Männerrolle, Frauenrolle - aber was steckt dahinter? Soziologische Perspektiven zur Arbeitsteilung und Fähigkeitsdifferenzierung zwischen den Geschlechtern - Auszüge (73-80); Regina Becker-Schmidt: Widerspruch und Ambivalenz. Konflikterfahrung als Schritt zur Emanzipation - Auszüge (87-93); Gudrun-Axeli Knapp: Kein Abschied von Geschlecht. Thesen zur Grundlagendiskussion in der Frauen- und Geschlechterforschung - Auszüge (94-98); Lothar Böhnisch: Körperlichkeit und Hegemonialität - Zur Neuverortung des Mannseins in der segmentierten Arbeitsgesellschaft - Auszüge (99-105); Helga Krüger: Territorien - Zur Konzeptualisierung eines Bindeglieds zwischen Sozialisation und Sozialstruktur - Auszüge (106-111); Beate Krais: Die feministische Debatte und die Soziologie Pierre Bourdieus: eine Wahlverwandtschaft - Auszüge (112-119); Ilse Lenz: Geschlechtssymetrische Gesellschaften. Neue Ansätze nach der Matriarchatsdebatte - Auszüge (120-127); Irene Dölling: Aufschwung nach der Wende - Frauenforschung in der DDR und in den neuen Bundesländern - Auszüge (128-138); Hildegard Maria Nickel: Vom Umgang mit Differenzen - Auszüge (139-145); Carol Hagemann-White: Was bedeutet 'Geschlecht' in der Frauenforschung? Ein Blick zurück und ein Entwurf für heute - Auszüge (151-158); Regine Gildemeister/Angelika Wetterer: Wie Geschlechter gemacht werden. Die soziale Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit und ihre Reifizierung in der Frauenforschung -Auszüge als Zitate (159-168); Regine Gildemeister: Soziale Konstruktion von Geschlecht. Fallen, Missverständnisse und Erträge einer Debatte - Auszüge als Zitate (169-177); Andrea Maihofer: Geschlecht als soziale Konstruktion - eine Zwischenbetrachtung -Auszüge (178-185); Michael Meuser: Hegemoniale Männlichkeit - Überlegungen zur Leitkategorie der Men's Studies - Auszüge (186-193); Andrea Bührmann: Das authentische Geschlecht. Die Sexualitätsdebatte der Neuen Frauenbewegung und die Foucaultsche Machtanalyse - Auszüge (194-200); Bettina Dausien: 'Geschlechtsspezifische Sozialisation' - Konstruktiv(istisch)e Ideen zu Karriere und Kritik eines Konzepts - Auszüge (201-208).
Methoden und Kontexte : historiographische Probleme der Bildungsforschung
Titelübersetzung:Methods and contexts : historiographical problems of educational research
Herausgeber/in:
Casale, Rita; Tröhler, Daniel; Oelkers, Jürgen
Quelle: Göttingen: Wallstein, 2006. 392 S.
Inhalt: "In diesem Band werden zwei Ziele verfolgt, die sachlich eng miteinander verbunden sind. Einerseits wird die historische Bildungsforschung mit den Impulsen und Erträgen der methodologischen Diskussionen der vergangenen dreißig Jahre in der Geschichtswissenschaft konfrontiert. Andererseits wird beabsichtigt, einen Beitrag zur Entwicklung der Geschichtsschreibung innerhalb der Erziehungswissenschaft zu leisten. Im ersten Teil (Geschichtswissenschaftliche Methoden und Paradigmen) referieren Exponenten der Geschichtswissenschaften neuere methodologische Trends und Diskussionen und wenden sie zum Teil auf konkrete historische Fragen an. Im zweiten Teil (Historiographische Ansätze historischer Bildungsforschung) wird von Exponenten der historischen Bildungsforschung die Innovation verschiedener historiographischer Ansätze diskutiert. Im dritten Teil (Historiographische Probleme historischer Bildungsforschung( werden konkrete historiographische, Probleme bzw. case studies der historischen Bildungsforschung vorgestellt. Gemeinsam ist den Beiträgen, dass sie die Themen und Topoi der pädagogischen Geschichtsschreibung einer kritischen, historiographischen Prüfung unterziehen. Die konstitutive Funktion von tradierten Rezeptionsmustern und disziplinären Gepflogenheiten wird sowohl theoretisch als auch anhand von historischen Materialien systematisch sichtbar gemacht. Daraus haben sich eine Reihe 'historiographischer Irritationen' für die historische Bildungsforschung ergeben, die vor allem epistemologischen und politischen Charakter haben." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Rita Casale, Daniel Tröhler, Jürgen Oelkers: Einleitung (7-14); Jacques Revel: Sind 'Mentalitäten' eine französische Spezialität? Zur Geschichte eines Begriffs und seiner Verwendung (15-41); Rebecca Rogers: Frauen- und Geschlechtergeschichte in der Geschichte der Erziehung: Neue Perspektiven (42-63); Claudia Opitz: Mein Feind Rousseau? Zur Bedeutung philosophisch-pädagogischer 'Klassiker' in der historischen Geschlechterforschung (64-90); Hans Erich Bödeker: Begriffsgeschichte als Theoriegeschichte - Theoriegeschichte als Begriffsgeschichte. Ein Versuch (91-119); Philipp Sarasin: Ordnungsstrukturen. Zum Zusammenhang von Foucaults Diskurs- und Machtanalyse (120-131); Siep Stuurman: Grenzerfahrungen, Kulturrelativismus, Humanität und Gleichheit bei Diderot und Herodot (132-153); Fritz Osterwalder: Die Sprache des Herzens. Konstituierung und Transformation der theologischen Sprache der Pädagogik (155-180); Daniel Tröhler: Wirkungsvisionen und Rezeptionspraktiken oder: Wahrnehmung als Performanz, nationale Semantiken und transnationale Sprachen (181-198); Rebekka Horlacher: 'Bildung': Nationalisierung eines internationalen Konzeptes (199-213); Thomas S. Popkewitz: Kosmopolitismus, die Grundlage der Vernunft und die Steuerung der Schulbildung (214-240); Marc Depaepe: Jenseits der Grenzen einer 'neuen' Kulturgeschichte der Erziehung? Über die Paradoxien der Pädagogisierung (241-261); Jürgen Oelkers: Anmerkungen zum Verhältnis von pädagogischer Historiographie und Bildungsgeschichte am Beispiel der deutschen 'Einheitsschule' (263-298); Rita Casale: 'Die Geschichte Europas lernen' und 'die Geschichte Europas schreiben'. Anmerkungen zur sozialen Entstehung von Diskursen (299-318); Philipp Gonon: Von der Seelen- zur Griffel-Führung. Pestalozzis gouvernementale Pädagogik (319-345); Meike Sophia Baader: Pädagogische Kultfiguren im deutsch-amerikanischen Vergleich 1875-1933 (346-362); Brita Rang: 'Le vrai et le faux sont mêlés ici' - Rhetorik, Sprache und Pädagogik in Fontenelles 'Entretiens sur la pluralité des mondes habités' (1686) (363-388).
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Zukunft der Arbeit und kooperative Forschung : Expertise zu Stand und Perspektiven beteiligungsorientierter Ansätze in der Arbeitsforschung im Auftrag des vom BMBF geförderten Projektes GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung
Titelübersetzung:Future of work and cooperative research : expert report on the current state of and prospects for participation-oriented approaches in work research on behalf of the GendA Project sponsored by the BMBF - feminist work research network
Autor/in:
Andresen, Sünne
Quelle: Institut für Politikwissenschaft GendA - Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Universität Marburg; Marburg (Discussion Papers / GendA - Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, Nr. 16), 2005. 72 S.
Inhalt: Ziel der Expertise ist es, einen Überblick über den Stand der wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu geben, die sich den aktuellen Umbrüchen in der Lohn- bzw. Erwerbsarbeit und den daraus resultierenden Anforderungen an eine zukunftsfähige Gestaltung von Arbeit aus einer im doppelten Sinne besonderen Perspektive heraus nähern: Dies ist erstens die Perspektive eines feministischen oder gendersensiblen Blicks auf Arbeit. Zweitens wird die Frage der zukünftigen Gestaltung von Arbeit oder danach, wie die 'Arbeit der Zukunft' beschaffen sein könnte oder sollte, aus der Perspektive der sozialwissenschaftlichen Forschungsmethoden betrachtet, derer sich bei der Analyse der Umbrüche sowie bei potentiellen Neugestaltungsbemühungen bedient wird. Dabei gilt die Aufmerksamkeit hier insbesondere jenen Methoden, die insofern als 'kooperativ' bezeichnet werden können, als sie die gängigen Trennungen von Theorie und Praxis, von wissenschaftlichem und alltäglichem Wissen und von Forschungssubjekt und 'beforschtem Objekt' zu überwinden versuchen. Im ersten Kapitel wird zunächst ein Überblick über die Entwicklung und den aktuellen Stand der sozialwissenschaftlichen Organisationsberatung gegeben. Im Zentrum des zweiten Kapitels stehen (neuere) Aktionsforschungsansätze, als deren Gemeinsamkeit herausgestellt wird, dass Methode und Gegenstand der Forschung eine innere Einheit bilden. Es geht um die Herstellung und Ermöglichung von Beteiligung und Kooperation und zwar tendenziell nicht nur im Forschungsprozess, sondern im Selbst- und Weltbezug der Menschen/Arbeitenden insgesamt. Dieser Anspruch ist so umfassend wie unerreichbar. Dies belegen auch die Ergebnisse der exemplarischen Aktionsforschungsprojekte, auf die in diesem Kapitel näher eingegangen wird. Sie zeigen, dass Aktionsforschung als Forschung, die letztendlich auf Selbstvergesellschaftung in dem Sinne abzielt, dass die Menschen in der Lage sind, ihre Geschicke als Gleiche kollektiv und gemeinschaftlich zu regeln, immer nur Entwicklungen anstoßen kann, grundsätzlich aber ein unabschließbares Unterfangen bleiben muss. Ein 'Ende der Geschichte' gibt es nicht. Ein Ergebnis der Expertise ist auch, dass solche Handlungsforschungsprojekte in der Arbeitsforschung - wie im Übrigen auch in der Geschlechterforschung - bislang die Ausnahme geblieben sind. Gründe hierfür liegen sowohl in den Belohnungsstrukturen des Wissenschaftsfeldes als auch in den bisherigen Formen der Interessensartikulation und -vertretung der Arbeitenden. (ICG2)