Gender Trouble im Wissenschaftssystem: Europäische Beispiele - Probleme der Beobachtung
Titelübersetzung:Gender trouble in the science system: European examples - observation problems
Autor/in:
Pasero, Ursula; Ohlendieck, Lutz
Quelle: Gleichstellung in der Forschung: Organisationspraktiken und politische Strategien. Hildegard Matthies (Hrsg.), Ellen Kuhlmann (Hrsg.), Maria Oppen (Hrsg.), Dagmar Simon (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2003, S. 33-47
Inhalt: Der Beitrag geht der Frage nach, welche Qualität der Zuwachs an Spitzenpositionen in der Wissenschaft für Frauen hat und kommt zu dem Schluss, dass von einer Konkurrenz zwischen Frauen und Männern nicht gesprochen werden kann. Die Erhöhung des Anteils von Frauen in diesen Spitzenpositionen wurde zwar durch ein Reservoir zusätzlicher Stellen, die in den 1990er Jahren eingerichtet worden waren, erleichtert, aber die extrem langsam ansteigenden Zuwachsraten bei den C4-Professuren und der gleichzeitig sehr hohe Aufholbedarf von Frauen sprechen gegen einen zügigen Wandel. Eine Selbstregulation im Wissenschaftssystem erscheint insgesamt als wenig wahrscheinlich und auch in solchen Ländern der EU, die eine lange und erfolgreiche Gleichstellungspolitik aufweisen, wie die skandinavischen Länder, lassen sich trotz deutlich höherer Anteile von Frauen auf Professuren geschlechtstypische Verteilungen nachweisen: z.B. mehr Lehr- und Forschungsverpflichtungen für Frauen, eher befristete als unbefristete Verträge sowie höhere Anteile auf den unteren Rängen der Professorenschaft. Die Autoren nehmen aufgrund von aktuellen Daten aus Deutschland, Finnland, Schweden, Norwegen und den Niederlanden an, dass diese Verteilungsasymmetrie überall in Europa ähnlich ist. Sie diskutieren vor diesem Hintergrund die Probleme der empirischen Beobachtung. (ICI2)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen, Geschlechterverhältnis, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Law meets gender at the university : eine Begegnung zwischen Missverständnissen, Schritten zu praktischer Geschlechtergerechtigkeit
und akademischen Innovationsschüben
Gender-Fragestellungen im Rahmen der Universitätsreform
Titelübersetzung:Gender questions as part of university reform
Autor/in:
Gaster, Christine
Quelle: Quo vadis Universität?: Perspektiven aus der Sicht der feministischen Theorie und Gender Studies. Innsbruck: Studien-Verl., 2002, S. 273-305
Inhalt: Mit Blick auf den europäischen Rahmen für Frauen- und Gleichstellungspolitik und unter Berufung auf die diesbezüglichen Bestimmungen der EU-Kommission bzgl. Gender Mainstreaming kritisiert der Beitrag die Vorgänge zur Universitätsreform in Österreich. Schwerpunkt der Betrachtung liegt zunächst auf dem aktuellen Stand des Diskriminierungsschutzes und der Fördermaßnahmen für Frauen an Universitäten, in deren Zentrum vor allem der an den Universitäten eingerichtete Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen (AK) untersucht wird. Der Beitrag stellt eine in Tabellenform geraffte Übersicht über die Gesetzeslage zum Diskriminierungsverbot und zur Frauenförderung vor und stellt Kriterien auf, wie eine bessere Gleichstellungspolitik im Sinne des Gender Mainstreaming, die zu einer gleichmäßigen Präsenz von Frauen auf allen Ebenen des wissenschaftlichen Qualifikationsverlaufs führt, verwirklicht werden kann. Abschließend wird mit Blick auf die Bedeutung des Gender Mainstreaming das Konzept einer reinen Frauenhochschule beleuchtet und es werden Ansätze vorgestellt, die Geschlechtergerechtigkeit nicht aus moralischer oder rechtlicher, sondern eher aus wettbewerbspolitischer oder ökonomischer Perspektive sehen, wie z.B. der "Total E-Quality-Award" oder das Diversity Concept. (ICH)
Some remarks on gender equality in higher education in Switzerland
Autor/in:
Ziegler, Béatrice
Quelle: International journal of sociology and social policy, Vol. 21 (2001) No. 1/2, S. 44-49
Inhalt: "The article states that Switzerland is still far from gender-equality at university;
highlights that it is only recently that the Federal government has set the goal of
doubling the percentage of women in the ranks of professors from 5.7 per cent to over
10 per cent; describes the actual situation in different fields of education according
to gender relations and gives evidence about recent nationwide efforts to fight female
discrimination." (author's abstract)|
Wissenschaftlerinnen - Stiefkinder der ostdeutschen "Hochschulerneuerung"?
Titelübersetzung:Female scientists - poor relations in the "revival of universities" in east Germany?
Autor/in:
Burkhardt, Anke
Quelle: Wissenschaftskultur und Geschlechterordnung: über die verborgenen Mechanismen männlicher Dominanz in der akademischen Welt. Beate Krais (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2000, S. 171-194
Inhalt: Thema des Beitrags ist die Frage, ob Bund und Länder im Rahmen des von ihnen vereinbarten Hochschulerneuerungsprogramms (HEP) für die neuen Bundesländer der in Artikel 3 des Grundgesetzes verankerten Verantwortung für die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und die Beseitigung bestehender Nachteile Rechnung getragen haben. Sowohl vergleichende Hochschulstatistiken als auch ein kritischer Blick auf die Frauenförderung im Rahmen des HEP und das Berufungsgeschehen an ostdeutschen Hochschulen lassen erkennen, dass die historisch einmalige Chance, ein neues Niveau des Miteinanders von Frauen und Männern in der Wissenschaft zu etablieren, nur in Ansätzen genutzt wurde. (ICH)
Schlagwörter:Hochschullehrer; Transformation; Benachteiligung; Diskriminierung; Gleichberechtigung; Chancengleichheit; Reform; Förderung; neue Bundesländer
Geschlecht ist (k)ein akademisches Schicksal : universitäre Gleichbehandlung zwischen feministischen Ansprüchen und "Wirklichkeiten"
des Wissenschaftsbetriebes
Inhalt: "Die AutorInnen benennen das theoretische Problem einer schematischen Gleichheit,
das jedem demokratischen System inhärent ist. Dabei gehen die Rechtsphilosophin und
der Professor für Römisches Recht der Frage nach, inwiefern die Gestaltung des Gleichheitsdiskurses
im Recht davon bestimmt ist, ob in einer Gesellschaft festgefügte Gleichheitsvorstellungen
gelten oder ob ein kontroverses Meinungsspektrum die Gleichheitsfrage bestimmt. Während
erstere Auffassung dazu führt, dass jeglicher Anspruch auf Veränderung als fachfremd
behauptet und zur Sache der Politik gemacht wird, hält ein kontroverser Umgang, so
die AutorInnen, die Möglichkeit bereit, eine demokratische Zielvorstellung zu verfolgen
und eine Neubestimmung von Gleichheit vorzunehmen." (Autorenreferat)
A study on the status of women faculty in science at MIT : how a committee on women faculty came to be established by the dean of the School
of Science, what the committee and the dean learned and accomplished, and recommendations
for the future
Unbekannter Autor
Quelle: The MIT Faculty Newsletter, Vol. 11 (1999) No. 4, S. 1-15