Eliten und Macht in Europa : ein internationaler Vergleich
Titelübersetzung:Elites and power in Europe : an international comparison
Autor/in:
Hartmann, Michael
Quelle: Frankfurt am Main: Campus Verl., 2007. 268 S.
Inhalt: Die Untersuchung konzentriert sich vor allem auf die fünf größten EU-Staaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien. Darüber hinaus werden auch die beiden anderen deutschsprachigen Länder Österreich und Schweiz, die Benelux-Länder, die skandinavischen Länder und die ehemaligen Ostblockländer Polen, Tschechien und Ungarn in die Untersuchung einbezogen. Ausgehend von der Neuformierung der Eliten nach 1945 in den Siegermächten (Frankreich, Großbritannien) und den Verlierern des Zweiten Weltkriegs (Deutschland, Italien) werden Kontinuität und Wandel der westeuropäischen Eliten seit den 1960er Jahren analysiert. Hier geht es um die Bildungsexpansion und Elitebildungsinstitutionen, die Elitecorps der Verwaltung in Frankreich und Spanien, die geringe Elitenmobilität in Großbritannien und der Schweiz sowie Eliten ohne Elitebildungseinrichtungen in Deutschland, Italien, Österreich und den Beneluxstaaten. Als Kontrast werden die neuen Eliten in Osteuropa sowie das skandinavische "offene" Modell dargestellt. Abschließend wird nach einer Europäisierung der europäischen Eliten gefragt. Die Untersuchung zeigt, dass die Macht der Eliten ungebrochen ist und mit massiver sozialer Ungleichheit einhergeht. (ICE)
Schlagwörter:Elite; Elitebildung; politische Elite; Wirtschaftselite; Bildungsexpansion; Bildungseinrichtung; Frankreich; Großbritannien; Italien; Spanien; Schweiz; Belgien; Niederlande; Luxemburg; Österreich; Zweite Republik; Skandinavien; Ostmitteleuropa; Europäisierung; soziale Ungleichheit; Europa
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Monographie
Kinderlosigkeit als europäische Perspektive?
Titelübersetzung:Childlessness as a European perspective?
Autor/in:
Onnen-Isemann, Corinna
Quelle: Generatives Verhalten und Generationenbeziehungen: Festschrift für Bernhard Nauck zum 60. Geburtstag. Anja Steinbach (Hrsg.), Bernhard Nauck (Adressat). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 131-149
Inhalt: Die Autorin untersucht die zukünftige Entwicklung des generativen Verhaltens in verschiedenen europäischen Ländern und diskutiert einige Erklärungsansätze für die rückläufige Geburtenentwicklung, die vor allem Folge von veränderten Wertepräferenzen und von zunehmenden Individualisierungsprozessen ist. Der europäische Vergleich zeigt, dass die Fertilitätsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland auf hohem Niveau rückläufig ist, was die Autorin vor allem mit dem gestiegenen Bildungsniveau von Frauen und der damit verbundenen qualifizierten Erwerbstätigkeit erklärt. Im Hinblick auf den dauerhaften Konflikt um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nimmt sie an, dass in Zukunft ein Aufschub des Kinderwunsches bzw. die Kinderlosigkeit zunehmend als Konfliktlösungsstrategie eingesetzt werden wird. Da nicht in allen europäischen Ländern die Geburtenrate im gleichen Ausmaß wie in Deutschland sinkt, verweist sie ferner auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen als wichtigen Indikator für die Geburt von Kindern. Sie geht in diesem Zusammenhang auch auf die Bedeutung der Reproduktionsmedizin, den Wandel der normativen Muster über Ehe und Familie sowie den Einfluss von politischen Interventionen ein. Sie gibt darüber hinaus einen kurzen Überblick über die Forschungsergebnisse und -desiderate der "Value-of-Children"-Forschung und skizziert abschließend zukünftige Trends der Fertilitätsentwicklung. (ICI)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ärztinnen - Patientinnen : Frauen im deutschen und britischen Gesundheitswesen des 20. Jahrhunderts
Titelübersetzung:Female physicians - female patients : women in the German and British health care delivery system in the 20th century
Herausgeber/in:
Lindner, Ulrike; Niehuss, Merith
Quelle: Köln: Böhlau, 2002. VI, 268 S.
Inhalt: "Der Band widmet sich einem wenig erforschten Bereich der Sozial- und Geschlechtergeschichte. Die geschlechtsspezifischen Auswirkungen der Gesundheitspolitik in Deutschland und Großbritannien werden in vergleichender Perspektive untersucht. Während in Deutschland mit der 1883 eingeführten Krankenversicherung bereits weite Teile der Bevölkerung zumindest teilweise abgesichert waren, wies das britische Versicherungsnetz bis zur Einführung des National Health Service 1948 größere Lücken auf. Erst danach stand der Bevölkerung eine umfassende Versorgung zur Verfügung. Ausgehend von dieser komparativen Fragestellung werden drei Themenbereiche behandelt: Zunächst geht es um die Frau als Akteurin in den Berufen Ärztin und Fürsorgerin, dann um den gesundheitspolitischen und gesellschaftlichen Diskurs über die Frau als Mutter, wobei auch die Diskussion um neue Reproduktionstechnologien analysiert wird. Ein dritter Teil befasst sich mit der Frau als Patientin im staatliche Gesundheitssystem." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Silke Fehlemann/ Jörg Vögele: Frauen in der Gesundheitsfürsorge am Beginn des 20. Jahrhunderts. England und Deutschland im Vergleich (23-47); Sigrid Stöckel: Weibliche Gesundheitsfürsorge zwischen Eigendefinition und Institutionalisierung (49-71); Cornelie Usborne: Ärztinnen und Geschlechteridentität in der Weimarer Republik (73-94); Sabine Schleiermacher: Rassenhygienische Mission und berufliche Diskriminierung. Übereinstimmung zwischen Ärztinnen und Nationalsozialismus (95-109); Paul Weindling: Frauen aus medizinischen Berufen als Flüchtlinge in Großbritannien während der 1930er und 1940er Jahre (111-127); Uwe Puschner: '... die höchste und hehrste Hüterin der Rasse'. Die Frau im völkischen Weltanschauungsdiskurs zu Beginn des 20. Jahrhunderts (131-145); Nicol Matzner-Vogel: 'Schwangerschaft und Fruchtbarkeit sind unversöhnliche Gegensätze'. Die Diskussion über Mutterschutz im späten Kaiserreich und in der Weimarer Republik (147-173); Charlotte Augst: 'Fälle in denen man helfen kann' und 'different individuell circumstances and choice'. Frauen im parlamentarischen Diskurs über neue Reproduktionstechnologien in Großbritannien und in der Bundesrepublik (175-195); Flurin Condrau: Frauen in Lungenheilanstalten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland und England (199-214); Ulrike Lindner: Unterschiedliche Traditionen und Konzepte: Frauen und Geschlechtskrankheiten als Problem der Gesundheitspolitik in Großbritannien und Deutschland (215-241); Dagmar Ellerbrock: Die restaurativen Modernisierer. Frauen als gesundheitspolitische Zielgruppe der amerikanischen Besatzungsmacht zwischen 1945 und 1949 (243-266).
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Europa und Internationales, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Sammelwerk
The high fertility of college educated women in Norway : an artefact of the separate modelling of each parity transition
Titelübersetzung:Die hohe Fertilität bei Frauen mit Hochschulabschluss in Norwegen : ein Artefakt der getrennten Modellierung jedes Paritätsübergangs
Autor/in:
Kravdal, Oystein
Quelle: Demographic Research, Vol. 5 (2001) Art. 6, S. 186-216
Inhalt: Hochschulbildung hat eine positive Auswirkung auf Geburtenraten und den Abstand seit der vorangegangen Geburt, so besagen es Modelle, die separat für die zweite und dritte Geburten geschätzt wurden. Es gibt auch Anzeichen für solche Effekte bezogen auf die Erstgeburtsrate, für Frauen Ende 20 und in den 30er Jahren. Die hohe Fertilität bei gut ausgebildeten Frauen kann möglicherweise durch die sozioökonomischen Faktoren oder Einstellungen erklärt werden, kann aber ebenso gut ein Resultat von Selektion sein. Wenn alle drei Paritätsübergänge gemeinsam mit einem allgemeinen unbeobachteten Faktor modelliert werden, treten negative Effekte des Bildungsniveaus in Erscheinung. Im Ganzen betrachtet sind die Effekte für die Frauen weniger negativ, die in den fünfziger Jahren geboren sind als für die, die in den vierziger Jahren oder späten dreißiger Jahre geboren wurden. Die Kohorten der fünfziger Jahre zeigen pädagogische Differentiale in der abgeschlossener Fertilität, die ziemlich klein sind und in hohem Grade von einem höheren Anteil kinderloser Frauen unter den gut ausgebildeten Frauen stammen. Zweit-Geburtsraten sind für Frauen mit Hochschulabschluss genau so hoch wie für andere Frauen, und die Dritt-Geburtsraten unterscheiden sich sehr wenig. Dies reflektiert schwach die negativen Nettoeffekte der Ausbildung nach der ersten Geburt und die Nebenwirkungen, die vom höheren Alter bei der ersten Geburt herrühren und durch differentiale Selektivität der früheren Paritäts-Übergänge ausgeglichen werden. (ICDÜbers)
Inhalt: "College education has a positive impact on birth rates, net of age and duration since previous birth, according to models estimated separately for second and third births. There are also indications of such effects on first-birth rates, in the upper 20s and 30s. Whereas a high fertility among the better-educated perhaps could be explained by socioeconomic or ideational factors, it might just as well be a result of selection. When all three parity transitions are modelled jointly, with a common unobserved factor included, negative effects of educational level appear. On the whole, the effects are less clearly negative for women born in the 1950s than for those born in the 1940s or late 1930s. The cohorts from the 1950s show educational differentials in completed fertility that are quite small and to a large extent stem from a higher proportion of childlessness among the better-educated. Second-birth progression ratios are just as high for the college educated as for women with only compulsory education, and the third-birth progression ratios differ very little. This reflects weakly negative net effects of education after first birth and spill-over effects from the higher age at first birth, counterbalanced by differential selectivity of earlier parity transitions." (author's abstract)
Arm ohne Ehemann? : sozialpolitische Regulierung von Lebenschancen für Frauen im internationalen Vergleich
Titelübersetzung:Poor without a husband? : an international comparison of the social policy regulation of life opportunities for women
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (1995) B 36/37, S. 3-12
Inhalt: "Weibliche Lebenschancen werden in der feministischen Wohlfahrtsstaatsdebatte im Spannungsverhältnis von Abhängigkeit und Unabhängigkeit diskutiert. Als besonders 'frauenfreundlich' gilt in dieser Perspektive der Wohfahrtsstaat, der die Individualisierung von Frauen am weitgehendsten fördert. Für diese Unabhängigkeit wird auch eine zumindest zeitweilige Abhängigkeit vom Staat, der Geld zur Überbrückung von Notlagen gewährt und soziale Dienste anbietet, in Kauf genommen. Der Vergleich von Wohlfahrtsstaaten unter dem Aspekt weiblicher Lebenschancen steckt noch in den Kinderschuhen. Der Beitrag stellt deshalb zunächst Konzepte zur Beurteilung der 'Frauenfreundlichkeit' eines Wohlfahrtsstaates vor. Der Hauptteil ordnet einzelne Wohlfahrtsstaaten der Europäischen Union nach ihrem jeweiligen Individualisierungspotential. Unterschieden werden ein 'starkes', ein 'moderates' und ein 'schwach' ausgeprägtes sogenanntes Ernährer-Modell. Deutschland gehört in die erste, Frankreich in die zweite und Schweden in die dritte Kategorie. Eine Entlastung von Familienpflichten durch den Wohlfahrtsstaat geht keineswegs notwendig Hand in Hand mit einem Zuwachs an ökonomischer Unabhängigkeit. Und weibliche Erwerbsarbeit alleine eröffnet noch lange nicht die Freiheit zu gehen. Solche Begrenzungen legen eine differenzierte Verwendung der Begriffe 'Unabhängigkeit' oder 'Individualiserung' nahe. Der Wohlfahrtsstaatenvergleich aus der Sicht weiblicher Lebenschancen sensibilisiert nicht nur dafür, gutgläubig aufgegriffene Konzepte kritisch zu überdenken. er zeigt auch die Grenzen dessen auf, was Frauen und Männer von ihrem Wohlfahrtsstaat erwarten können." (Autoenreferat)