Do Women in Highly Qualified Positions Face Higher Work-to-Family Conflicts in Germany than Men?
Autor/in:
Busch-Heizmann, Anne; Holst, Elke
Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW); Berlin (Discussion Paper, 1658), 2017. 34 S
Inhalt: Changing employment conditions lead to new chances, but also new risks for employees. In the literature, increasing permeability between occupational and private life is discussed as one special outcome of this development that employees must face, especially those in highly qualified positions. Drawing on existing research, we investigate in how far women and men in those positions differ in their perceived work-to-family conflicts (WFC), considering the mediating role of gender specific job opportunities. Referring conflicting theoretical arguments, we hypothesize that in Germany - as a conservative welfare state - women, especially those with family responsibilities, will perceive higher WFC than men in those positions. Our analysis is based on data from the German Socio-Economic Panel Study (SOEP). Using the Siegrist instrument on effort-reward imbalance we find that women in highly qualified positions perceive higher WFC than men. This association is explained by women’s lower willingness to take risks, and also party explained by lower job rewards women receive. It gets visible even more strongly if women’s lower time-based burdens in the job are controlled for. Mixed results are observed concerning associations between family responsibilities and WFC, which is in line with ambivalent results in the literature.
Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW); Berlin (Discussion Paper, 1567), 2017. 29 S
Inhalt: Social norms and attitudes towards gender roles have been shown to have a large effect on economic outcomes of men and women. Many countries have introduced policies that aim at changing gender stereotypes, for example fathers’ quota in parental leave schemes. In this paper, we analyze whether the introduction of the fathers’ quota in Germany in 2007, that caused a sharp increase in the take-up of parental leave by fathers, has changed the attitudes towards gender roles in the grandparents’ generation. To this end, we exploit the quasi-experimental setting of the 2007 reform and compare grandparents whose son had a child born before the 2007 reform to grandparents whose son had a child born after it. Our results suggest that such policy programs not only induce direct behavioral responses by the target group but also have indirect effects on non-treated individuals through social interaction and can thus change attitudes towards gender roles in a society as a whole.
Schlagwörter:Elternzeit; Evaluation; Geschlechterstereotyp; Normen; Politikevaluation; Soziale Interaktion; Vater
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Geschlechterverhältnis
Partnerschaftliche Rollenteillung - Ein Erfolgsmodell
Autor/in:
Bürgisser, Margret
Quelle: Bern: hep, 2017. 254 Seiten
Inhalt: Viele junge Paare möchten Gelderwerb, Kinderbetreuung und Hausarbeit teilen, wagen es aber aus Angst vor Nachteilen oder wegen traditioneller Rollenvorstellungen nicht. Dabei bietet das egalitäre Modell mit beiderseitiger Teilzeitarbeit für Eltern wie Kinder vielerlei Chancen. Die Sozialforscherin Margret Bürgisser hat 28 Elternpaare mit partnerschaftlicher Rollenteilung in Abständen von zehn Jahren dreimal über ihr Modell interviewt und 2016 auch deren Kinder befragt. Die Ergebnisse der Studien sind beeindruckend: Nicht nur auf kurze Dauer, sondern auch im Zeitverlauf sind egalitär organisierte Paare mit ihrem Rollenmodell großmehrheitlich zufrieden. Fast alle würden es wieder wählen und auch die Kinder bevorzugen dieses Modell für ihre Zukunft. Dieses Buch vermittelt einen Überblick über die Erfahrungen und Beurteilungen der »Rollenteilungs-Pioniere«. Es dokumentiert die Vielfalt an interessanten und berührenden Aussagen aus dem Paar- und Familienalltag. Weiter zeigt es auf, wie die erwachsenen Kinder die im Elternhaus erlebte Rollenteilung beurteilen und sich ihre eigene Zukunft vorstellen. Zehn Porträts von rollenteilenden Paaren und eine Literaturstudie runden die Publikation ab. Das vorliegende Werk richtet sich an junge Paare, die Familie und Beruf optimal vereinbaren wollen. Doch auch Vereinbarkeitsfachleute, Gleichstellungsbeauftragte, Fachleute in Eltern-, Berufs- und Laufbahnberatung, therapeutisch Tätige, Sozialarbeitende, Lehrpersonen, Dozierende und wissenschaftlich Forschende können neue Einsichten zum Thema Rollenteilung gewinnen.
Inhalt: Anne-Marie Slaughter präsentiert eine neue Vision, was Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen wirklich bedeuten würde und wie dies zu erreichen wäre. Sie stellt klar, dass es keinesfalls allein Aufgabe der Frauen ist, die Vereinbarkeit von Kindern und Beruf hinzubekommen. Hier sind auch die Männer gefragt, die Unternehmen und der Staat.
In einem Artikel des Magazins »Atlantic Monthly« mit der Überschrift »Why Women Still Can’t Have It All« beschrieb Anne-Marie Slaughter ihre Entscheidung, den Traumjob in Washington zu verlassen und zu ihrer Familie und ihrer akademischen Karriere in Princeton zurückzukehren. Sie schilderte die Hindernisse, denen sich Frauen gegenübersehen, wenn sie Arbeit und Familie vereinbaren wollen. Der Artikel, einer der meistgelesenen in der Geschichte des Magazins, löste eine auch hierzulande leidenschaftlich geführte Debatte aus. Unter anderem wurden Slaughter Verrat an feministischen Idealen und Entmutigung jüngerer Frauen vorgeworfen. Zugleich erhielt sie viel Zuspruch für das Bemühen, die tatsächlichen Schwierigkeiten zu schildern, die so viele Frauen im Alltag verzweifeln lassen.
In ihrem Buch nimmt sie die Vorurteile, Halbwahrheiten und den Selbstbetrug unter die Lupe, die Frauen immer noch ausbremsen. Sie stellt ganz konkrete Forderungen und Lösungsschritte vor, erzählt durchaus selbstkritisch und mit Humor aus ihrem Leben und zeichnet so das Bild einer neuen feministischen Bewegung mit dem Ziel, dass es für Frauen (und Männer) endlich möglich wird, beruflichen Erfolg mit dem Familienleben zu vereinbaren.
Inhalt: Zehn Jahre nach der Einführung des Elterngeldes zum 1. Januar 2007 ist dieses familienpolitische Instrument weitestgehend akzeptiert und hat viele nachweisbare Effekte, zum Beispiel auf die Erwerbstätigkeit von Müttern und auf die Rolle von Vätern. In einer neuen Studie gibt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) einen Überblick der verschiedenen primär ökonomischen Forschungsergebnisse zum Thema. Die Einführung des Elterngeldes, das das vorherige Erziehungsgeld abgelöst hat, hat das Einkommen für die meisten Familien im ersten Jahr nach der Geburt ihres Kindes substantiell erhöht und somit für diese Zeit einen finanziellen Schonraum geschaffen. Nachgewiesen ist auch, dass die Erwerbstätigkeit von Müttern insgesamt zugenommen hat. Zwar haben sich mehr Mütter mit hohen Einkommen und Qualifikationen eine längere Auszeit genommen, als es früher der Fall war, im zweiten Lebensjahr des Kindes ist allerdings die Erwerbsbeteiligung insbesondere von Müttern im unteren Einkommensbereich gestiegen. In dieser Hinsicht hat das Elterngeld sein Ziel erreicht.
„Seit der Einführung des Elterngelds hat sich für Mütter etabliert, dass zwölf Monate die sozial erwünschte Dauer der Erwerbsunterbrechung ist“, so Katharina Wrohlich, eine der StudienautorInnen. „Und noch in einem anderen Punkt hat das Elterngeld die soziale Norm verändert: Es ist mittlerweile völlig normal und akzeptiert, dass Väter Elternzeit nehmen, wenn auch die meisten diese auf zwei Monate beschränken“, meint C. Katharina Spieß als weitere Studienautorin. Vor 2007 haben weniger als drei Prozent aller Väter Elternzeit genommen, der Anteil liegt mittlerweile bei über 34 Prozent. Die Forschung zeigt allerdings, dass dieses Phänomen nur in bestimmten Konstellationen Effekte auf die Aufteilung der Familien- und Hausarbeit hat, deren größter Teil noch immer bei den Müttern liegt.
Ein Einfluss des Elterngeldes auf die Geburtenrate in Deutschland konnte indessen nur teilweise erwiesen werden. Die Studien dazu kommen zu gemischten Ergebnissen, auch wenn in der Tendenz leicht positive Effekte festzumachen sind. Wenn aber der Wertewandel, den das Elterngeld eingeleitet hat, voranschreitet und von weiteren familienpolitischen Reformen verstärkt wird, könnte das zu einer günstigeren Geburtenentwicklung beitragen, schließen die StudienautorInnen. Dazu, sowie um die Erwerbstätigkeit von Frauen zu steigern und eine bessere Gleichstellung zu erreichen, wäre eine konsistentere Familien- und Steuerpolitik nötig, die zum Beispiel das Ehegattensplitting abschafft.
Beruf und Privatleben - Ein Vereinbarkeitsproblem? : Entstehungsfaktoren von erwerbsarbeitsbedingten Abstimmungsproblemen und Konflikten im Privatleben von Beschäftigten in Deutschland
Inhalt: In den letzten drei Jahrzehnten hat sich in Deutschland das Verhältnis von Erwerbsarbeit und Privatleben stark gewandelt. Die traditionelle Verbindung von männlichem Alleinernährermodell und Normalarbeitsverhältnis hat weitestgehend ausgedient. Sowohl Frauen als auch Männer haben heute eine hohe Erwerbsneigung, sie verfolgen vielfältige Karrierepfade und verbinden mit ihrem Beruf mehr als nur den Einkommenserwerb. In der modernen Arbeitswelt treffen sie sowohl auf neuartige Möglichkeiten als auch auf veränderte Anforderungen: Mehr Arbeitszeitflexibilität, hohe Job-Autonomie und Telearbeit auf der einen Seite; hoher Arbeitsdruck, steigende Beschäftigungsunsicherheit und überlange Arbeitszeiten auf der anderen Seite. In diesem Buch wird die Frage untersucht, wie gut Beschäftigten in Deutschland die Abstimmung zwischen Erwerbsarbeit und Privatleben gelingt und welche Arbeitsbedingungen und privaten Lebensumstände dabei hilfreich oder hinderlich sind. Analysiert werden zeit- und belastungsbasierte Vereinbarkeitsprobleme unterschiedlicher Intensitäten unter Berücksichtigung gewandelter beruflicher und außerberuflicher Lebensumstände. (Verlagsprospekt)
Familienfreundlichkeit in Unternehmen : Status Quo in Deutschland und Forschungsstand
Autor/in:
Lauber, Verena; Reiter, Sarah; Storck, Johanna
Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW); Berlin (DIW Roundup. Politik im Fokus, 77), 2015.
Inhalt: Die Erwerbstätigkeit von Müttern hat in Deutschland sowie in den meisten industrialisierten Ländern in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. In Deutschland ist die Erwerbstätigkeit von Frauen mit Kindern von 59 Prozent im Jahr 2000 auf rund 66 Prozent im Jahr 2012 angestiegen. Der Großteil der erwerbstätigen Mütter geht jedoch nach wie vor einer Teilzeitbeschäftigung nach. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht ausreichend gewährleistet ist. Tatsächlich berichten viele Eltern, dass sich Familie und Beruf in Deutschland nur schwer vereinbaren lassen. Auch für die USA lässt sich zeigen, dass Frauen, die Karriere und Familie gleichzeitig unter einen Hut bringen möchten, eine geringere Lebenszufriedenheit aufweisen, als Frauen, welche nur eines der beiden Ziele verfolgen. In Deutschland, wie auch in anderen Industrieländern, reagieren immer mehr Unternehmen auf die Bedürfnisse ihrer Arbeitnehmer und versuchen mithilfe von familienfreundlichen Maßnahmen qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen bzw. an ihr Unternehmen zu binden. Zu der Frage, welche Maßnahmen Unternehmen in Deutschland ergreifen und inwiefern familienfreundliche Maßnahmen in Betrieben die elterlichen Arbeitsentscheidungen und die persönliche Zufriedenheit beeinflussen, gibt es für Deutschland bisher kaum repräsentative Forschungsergebnisse. Vor allem fehlt es an empirisch fundierten Analysen, welche auf einen Kausalzusammenhang zwischen familienfreundlichen Arbeitsplätzen einerseits und Zufriedenheit oder Arbeitsverhalten der Arbeitnehmer andererseits schließen lassen.
"Liebe", Care Work und Erwerbsarbeit : ungleiche Anerkennung im Sozialstaat und in Doppelkarriere-Paaren
Titelübersetzung:"Love", care work and gainful work : unequal recognition in the social welfare state and in dual-career couples
Autor/in:
Wimbauer, Christine
Quelle: Doing family: warum Familienleben nicht mehr selbstverständlich ist. Karin Jurczyk (Hrsg.), Andreas Lange (Hrsg.), Barbara Thiessen (Hrsg.). Weinheim: Beltz Juventa, 2014, S. 238-251
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Ich hatte ein paar mehr Kämpfe auszustehen als mein Mann" : Dual-Career-Couples auf der Suche nach den Faktoren für gutes Leben und Arbeiten in der Wissenschaft
Titelübersetzung:"I had more fights to stand than my husband." : Dual career couples and their search for key factors for balancing life and academic work
Autor/in:
Leinfellner, Stefanie
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 6 (2014) H. 3, S. 78-93
Inhalt: "Der Beitrag beleuchtet das bislang nicht gelöste Dilemma der Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Karriere und Familie sowie die Strategien von Dual-Career-Familien vor dem Hintergrund gesamtgesellschaftlicher Veränderungsprozesse auf der Ebene von Geschlecht. Anhand von empirischem Datenmaterial wird der Frage nachgegangen, welche Faktoren im lebens- und arbeitsweltlichen Kontext aus der Perspektive der befragten Doppelkarrierefamilien das Ausbalancieren von doppelter Karriere im Wissenschaftssystem als Arbeitsort mit Partnerschaft und Familie fördern oder hemmen. Es werden zunächst Schnittstellen und Kontexte des Dual- Career-Diskurses rekapituliert und anschließend mit Hilfe von Paarinterview-Ausschnitten Rahmenbedingungen für Karrieren in der Wissenschaft sowie deren Verwobenheit mit der vergeschlechtlichten Organisation der Familien- und Reproduktionsarbeit analysiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article sheds light on the as yet unresolved dilemma of balancing a career and family life and the strategies adopted by dual career couples against the backdrop of social transformations in gender relations. Based on empirical data the author investigates the extent to which the interviewed dual career couples have to face contexts involving benefits and obstacles when combining two academic careers with partnership and family. The interfaces and contexts relating to the dual career discourse are first recapitulated. Then, using interviews with dual career couples as the basis, the article analyzes the gendered conditions for combining reproduction, everyday life as a family and work along the academic career track." (author's abstract)
Schlagwörter:Wissenschaftlerin; Dual Career Couple; Familie-Beruf; Leitbild; Karriere; Familienarbeit; Berufstätigkeit; berufstätige Frau
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf