Die Juniorprofessur : Neue und alte Qualifizierungswege im Vergleich
Herausgeber/in:
Burkhardt, Anke; Nickel, Sigrun
Quelle: Baden-Baden: Nomos, 2015.
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Inhalt: Hat die 2002 mit Bundesförderung eingeführte Juniorprofessur die in sie gesetzten hohen Reformerwartungen erfüllt oder handelt es sich nur um alten Wein in neuen Schläuchen? Dieser Frage geht ein neu erschienene Publikation nach, in der das CHE Centrum für Hochschulentwicklung und das HoF Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg gemeinsam analysieren, welche Stärken und Schwächen dieser Weg zur Professur im Vergleich zu anderen Qualifizierungspfaden wie die Nachwuchsgruppenleitung, die Habilitation oder die Promotion plus Berufspraxis aufweist. Auf 456 Seiten werden auf Basis bundesweiter Befragungsergebnisse aus Sicht von aktuellen und ehemaligen Postdocs detaillierte Erkenntnisse gewonnen und daraus Handungsvorschläge für Politik, Hochschulen und Postdocs abgeleitet. Dies auch vor dem Hintergrund der jüngsten Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Neugestaltung der Karrierewege zur Professur, der laufenden Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes und des von Bund und Ländern angekündigten Förderprogramms für den wissenschaftliche Nachwuchs.
Das Buch geht aus einem dreijährigen Forschungsprojekt (2012-2015) hervor, welches von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert wurde und aus zwei Teiluntersuchungen bestand. So hat das HoF im Rahmen repräsentativer Online-Befragungen den bisherigen wissenschaftlichen Werdegang, die Zufriedenheit mit der Arbeitssituation während der Qualifizierungsphase und die beruflichen Pläne von Juniorprofessor(inn)en und Emmy-Noether-Nachwuchsgruppenleiter(inne)n untersucht. Zur Vertiefung fanden leitfadengestützte Interviews statt, in die auch Habilitierende einbezogen wurden. Die besondere Aufmerksamkeit galt dem Einfluss von Gender, familiärer Situation und sozialer Herkunft auf den Verlauf von wissenschaftlicher Qualifizierung und Karriere in der Wissenschaft. Im Fokus des CHE stand die berufliche Karriere im Anschluss an die Postdoc-Phase. Hierfür wurde eine bundesweite Online-Befragung von ehemaligen Juniorprofessor(inn)en sowie ab 2002 berufenen Professor(inn)en vorgenommen. Zusätzlich wurden in einer bundesweiten Universitätsbefragung Daten zum beruflichen Verbleib von Juniorprofessor(inn)en erhoben. Darüber hinaus wurde eine berufsbiografische Analyse von Karriereverläufen österreichischer Wissenschaftler(innen) anhand von Lebensläufen durchgeführt. Diese wurde durch Experteninterviews ergänzt.
Insgesamt zeigt sich, dass die Juniorprofessur zu einer Vielzahl erfolgreicher Karrieren geführt hat. Gleichzeitig wird aber auch Verbesserungsbedarf deutlich beispielsweise bei der Ausstattung der Stellen, der Arbeitsbelastung, der Planbarkeit des weiteren Berufsweges sowie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit der im Verlag Edition Sigma erschienenen Publikation wird eine Forschungslücke geschlossen. Sie bietet nicht nur einen Vergleich neuer und traditioneller Wege zur Professur, sondern stellt auch die aktuelle Perspektive von Nachwuchswissenschaftler(inne)n der retrospektiven Sicht von Professor(inn)en auf ihre wissenschaftliche Qualifizierung gegenüber. Die empirisch fundierten Erkenntnisse münden in zielgruppenspezifische Anregungen für die Reform der Postdoc-Phase.
Schlagwörter:Geschlecht; Habilitation; Hochschule; Juniorprofessur; Karriere; Karriereverlauf; Karriereweg; Post-doc; wissenschaftliche Qualifikation; wissenschaftlicher Mitarbeiter; wissenschaftlicher Nachwuchs
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf, Berufungsverfahren
Dokumenttyp:Sammelwerk
Constructing excellence: The gap between formal and actual selection criteria for early career academics
Autor/in:
Herschberg, Channah; Benschop, Yvonne; van den Brink, Marieke
Quelle: Trento: University of Trento (GARCIA working papers, 2), 2015. 1 online resource
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Inhalt: Work package 7 centers on the revealing of implicit gender sub-texts in selection processes by deconstructing excellence. In this work package, GARCIA will identify the formal and informal criteria that are widely used to construct scientific excellence in academia and research. The focus on recruitment and selection helps to unpack how the formal criteria of the job description are understood, applied or ignored in committee deliberations. The construction of academic and research excellence is particularly salient for those workers who hold precarious positions, as the label of excellence is the key to their inclusion or exclusion in academia and research. Therefore, the core research question for this report 7.1 is concerned with the identification of the gap between the formal criteria and the actual criteria used in the recruitment and selection of early career academics. The project zooms in on the entrance to positions for postdocs, researchers and assistant professors; both permanent, tenure-track and non-permanent positions. At this stage, recruitment and selection processes act as a “bottleneck” in career progression for scientists where only a small minority among a pool of candidates are retained. The competition in an already greedy institution may bring along extra risk of producing inequalities. Statistics show how men succeed more than women to rise in the scientific ranks and leave the status of precarious worker behind. GARCIA will look into the gendered processes and practices that constitute the barriers for women to become part of or be eligible for the permanent staff. For the analysis of formal criteria, we will analyze HR-documents about career trajectories and job demands (to analyze how the HR policies are translated into formal job descriptions). We also perform a content analysis on job descriptions of vacancies between 2010-2014 in two academic fields (SSH and STEM). To examine the criteria as applied in practice, we use 1) focus groups and interviews with committee members and 2) analysis of appointment reports. Aim is to analyze a) how committee members construct excellence (the ideal candidate), what criteria are applied in practice and how do they relate to the formal criteria in the original job description and b) the gender practices in the recruitment and selection processes.
Schlagwörter:Ausschreibung; befristeter Arbeitsvertrag; Belgien; Berufung; Berufungsverfahren; EU-Projekt; Europa; Exklusion; Exzellenz; Hochschule; Island; Italien; Karriere; Niederlande; Österreich; Personalrekrutierung; Post-doc; Schweiz; Slowenien; Tenure Track; wissenschaftliche Karriere; wissenschaftlicher Nachwuchs
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen, Berufungsverfahren
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Transparenz und Gleichstellungsorientierung im Berufungsverfahren nach § 98 UG2002
Autor/in:
Wroblewski, Angela
Quelle: Institut für Höhere Studien (IHS); Wien (IHS Sociological Series Working Paper, 112), 2015. 173 S
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Inhalt: Die Erhöhung des Frauenanteils in Professuren ist eine der zentralen Zielsetzungen universitärer Gleichstellungspolitik der letzten Jahre, die von den meisten Universitäten im Rahmen der Leistungsvereinbarung oder des Frauenförderungsplans aufgegriffen wurde. In den letzten Jahren konnte insgesamt auch der Frauenanteil in Professuren erhöht werden, wobei die einzelnen Universitäten unterschiedlich erfolgreich waren. Eine wesentliche Rolle in diesem Zusammenhang spielt die Ausgestaltung und Umsetzung des Berufungsverfahrens.Die vorliegende Studie analysiert daher in systematischer Weise die Implementierung des Berufungsverfahrens nach §98 UG 2002 auf universitärer Ebene. Dabei wird einerseits deutlich, dass den Universitäten ein enormer Spielraum in der Implementierung des durch das Gesetz vorgegebenen Rahmens offen steht und dass sie diesen auch nutzen, um unterschiedlicher Schwerpunkte zu setzen. Andererseits zeigt die Analyse, dass in allen Phasen des Berufungsverfahrens ein – in den meisten Fällen nicht intendierter – Gender-Bias auftreten kann, dem durch die Ausgestaltung des Verfahrens entgegengewirkt werden kann.
Schlagwörter:Berufungsverfahren; Gender Bias; Gleichstellung; Gleichstellungsbeauftragte; Hochschule; Österreich; Universität; Qualitätssicherung
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Gleichstellungspolitik, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Geschlechterverhältnis, Berufungsverfahren
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Geschlecht und Personalauswahl an Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen
Autor/in:
Steinweg, Nina
Quelle: Personalauswahl in der Wissenschaft. Evidenzbasierte Methoden und Impulse für die Praxis. Claudia Verena Peus (Hrsg.), Susanne Braun (Hrsg.), Tanja Hentschel (Hrsg.), Dieter Frey (Hrsg.), Berlin, Heidelberg: Springer Science and Business Media. 2015, S 15–28
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Schlagwörter:Berufungsverfahren; Exzellenz; Geschlecht; Hochschule; Leistungsbewertung; Personalauswahl; Qualitätssicherung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Hochschulen, Wissenschaft als Beruf, Gleichstellungspolitik, Berufungsverfahren
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Excellence in university academic staff evaluation : A problematic reality?
Autor/in:
O'Connor, Pat; O'Hagan, Clare
Quelle: Studies in Higher Education, 41 (2015) 11, S 1943–1957
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Inhalt: This article is concerned with the macro-cultural ideal or institutional myth of excellence as defined and used in the evaluation of academic staff as part of an institutional logic. Such logics ‘prescribe what constitutes legitimate behaviour and provide taken-for-granted conceptions of what goals are appropriate and what means are legitimate to achieve these goals’ as stated by Pache and Santos Insead. In the case study university, this logic is reflected in the identification of ostensibly objective, gender-neutral key performance indicators of excellence. Lamont suggests that evaluation is necessarily subjective. Drawing on 23 qualitative interviews with those involved in such evaluation, this article looks at
variation in the definition of excellence and in the evaluative practices in decision-making fora. It raises questions about the implications of this for gender inequality and for the myth of excellence and ultimately for the legitimacy of the organisation.
Schlagwörter:academic staff; case study; excellence; Exzellenz; Gender; Geschlecht; Geschlechterungleichheit; Geschlechterverhältnis; Hochschule; key performance indicators; Leistungsbewertung; Leistungsmessung; myth; Peer-Review; performance assessment; Ungleichheit; university
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf, Berufungsverfahren
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gemeinsame Berufungen von leitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern durch Hochschulen und außerhochschulische Forschungseinrichtungen: Bericht und Empfehlungen – Fortschreibung
Herausgeber/in:
Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK)
Quelle: Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK); Bonn (Materialien der GWK, 37), 2014. 43 S
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Schlagwörter:Außeruniversitäre Forschung; Berufung; Berufungsverfahren; Besoldung; Forschungseinrichtung; Hochschule; Hochschulrecht
CEWS Kategorie:Außerhochschulische Forschung, Wissenschaft als Beruf, Hochschulen, Berufungsverfahren
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Hasard oder Laufbahn : Akademische Karrierestrukturen im internationalen Vergleich
Herausgeber/in:
Kreckel, Reinhard; Zimmermann, Karin
Quelle: Leipzig: Akademische Verlagsanstalt, 2014.
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Inhalt: Im Mittelpunkt des Buches stehen akademische Positionen und Karrieremuster an Universitäten, den akademischen Kerninstitutionen, in denen Lehre, Forschung und Nachwuchsqualifizierung in Verbindung miteinander stattfinden. In Deutschland hat sich ein Habilitations-Modell, in Großbritannien ein Tenure-Modell, in Frankreich ein kombiniertes Habilitations- und Tenure-Modell und in den USA ein Tenure Track-Modell durchgesetzt. Diese Modelle haben in den letzten beiden Jahrhunderten eine weltweit dominierende Stellung errungen und wirken bis heute als westliche Referenzmodelle von globaler Geltung. Als solche sind sie aber nicht monolithisch zu sehen, sondern als Bestandteil eines umkämpften Terrains, auf dessen Kehrseite eine Schattenstruktur prekärer Beschäftigungsverhältnisse in Forschung und Lehre zunehmend an Boden gewinnt.
Dies zeigen neun Länderstudien zu Deutschland, USA, Großbritannien, Frankreich, Österreich, Schweiz, Schweden, Niederlande und Ungarn. Ihnen folgt im Schlusskapitel eine länderübergreifende Matrix mit tabellarischem Glossar. Beides ermöglicht den systematischen Vergleich der heterogenen akademischen Positionen, Karrierestufen und Bezeichnungen und bildet die Grundlage für die Abbildung von Unterschieden und Gemeinsamkeiten der Länder im internationalen Vergleich.
Schlagwörter:akademische Karriere; Deutschland; Frankreich; Großbritannien; internationaler Vergleich; Karriere; Niederlande; Österreich; Schweden; Schweiz; Ungarn; USA
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Wissenschaft als Beruf, Berufungsverfahren
Dokumenttyp:Sammelwerk
Aufwertung von Lehre oder Abwertung der Professur? Die Lehrprofessur im Spannungsfeld von Lehre, Forschung und Geschlecht
Herausgeber/in:
Hilbrich, Romy; Hildebrandt, Karin; Schuster, Robert
Quelle: Leipzig: Akad. Verl.-Anst. (Hochschulforschung Halle-Wittenberg), 2014. 330 S.
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Inhalt: "Forschung und Lehre gehören zu den zentralen Aufgaben deutscher Universitätsprofessorinnen und -professoren. Beide Aufgaben waren bisher - in Orientierung am Humboldtschen Ideal - zumindest normativ gleichwertig verteilt. Mit der Einführung der 'Lehrprofessur' im Jahr 2007 wurde an Universitäten erstmals eine professorale Stellenkategorie mit Lehrschwerpunkt geschaffen. Diese Schwerpunktsetzung warf in der hochschulpolitischen Diskussion eine Vielzahl von Fragen auf, die sich vor allem auf das Prestige der Lehrprofessur, auf die Qualität universitärer Lehre sowie auf Annahmen zur vornehmlich weiblichen Besetzung dieser Professur bezogen. Hierzu werden erstmalig theoretische und empirische Auseinandersetzungen mit dem Phänomen der Lehrprofessur und der damit verbundenen universitären Ausdifferenzierung von Lehr- und Forschungsaufgaben präsentiert. Verfügen Lehrprofessuren über vergleichsweise weniger Prestige als traditionelle Professuren? Verbessert sich die universitäre Lehre durch die Lehrprofessur oder führt der geringe Forschungsanteil der Stellen zu einer Qualitätssenkung der Lehre? Ist die Lehrprofessur eine neue Option in der Konkurrenz um universitäre Stellen, die vor allem von Frauen genutzt wird? Die Autorinnen und Autoren beleuchten das Themenfeld vor allem aus soziologischer Perspektive. Sie stützen sich dabei auf qualitative und quantitative Befragungen von Universitätsleitungen, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten sowie Lehrprofessorinnen und -professoren. Abschließend wird der Relevanz rechtlicher Regelungen zu Berufungsverfahren und W-Besoldung für die Gestaltung des universitären Geschlechterverhältnisses sowie den Rahmenbedingungen und Einflussmöglichkeiten der Gleichstellungsarbeit nachgegangen." (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Zentrale Ergebnisse (13-17); Anke Burkhardt, Romy Hilbrich, Karin Hildebrandt, Robert Schuster: Vorbemerkungen (19-20); Teil A. Geschlechtsbezogene Arbeitsteilung in der Universität: Birgit Riegraf, Lena Weber: Die Universität als Gendered Organization: Abwertung und Feminisierung in der Entrepreneurial University? (23-42); Romy Hilbrich, Robert Schuster: Theoretische Bezugspunkte für die Analyse universitärer Arbeitsteilung (43-60); Romy Hilbrich, Robert Schuster: Lehre, Forschung und Geschlecht. Zur Ausdifferenzierung von Stellen und Karrierewegen an Universitäten (61-81); Roland Bloch, Monique Lathan, Carsten Würmann: Personalstrukturen und Geschlecht in der Lehre an deutschen Hochschulen (82-95); Teil B. Die Lehrprofessur - Sprungbrett oder Parkplatz?: Robert Schuster, Romy Hilbrich, Karin Hildebrandt: Der Lehrprofessur auf der Spur: Forschungsdesign und Bestandsaufnahme (99-110); Romy Hilbrich, Robert Schuster: Die Lehrprofessur in der hochschulpolitischen Diskussion und der universitären Praxis (111-124); Robert Schuster: Die Verbindung von Forschung und Lehre in der Arbeitspraxis der Lehrprofessoren und -Professorinnen (125-146); Romy Hilbrich: Motivlagen von Lehrprofessorinnen und -professoren (147-168); Ulrike Beisiegel, Winfried Kluth: Das Für und Wider der Professur mit Schwerpunkt Lehre. Ein Streitgespräch (169-189); Urs Kramer: Über vier Jahre Lehrprofessur in Passau. Ein Erfahrungsbericht aus der universitären Praxis im Kontext der Examensvorbereitung für Studierende der Rechtswissenschaften (190-197); Teil C. Universitäre Rahmenbedingungen aus Geschlechterperspektive: Petra Dimitrova: Universitäre Gleichstellungspolitik aus der Perspektive der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten (201-219); Karin Hildebrandt, Petra Dimitrova: Die Bedeutung von Lehre und die Rolle von Geschlecht in Beruflingsverfahren. Berufungsrechtliche Regelungen (220-245); Karin Hildebrandt: W-Besoldung - als gleichstellungspolitische Herausforderung? (246-279).
Schlagwörter:Hochschullehre; Hochschulforschung; Arbeitsteilung; Karriere; Hochschulpolitik; Hochschullehrer; Gleichstellung; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis, Berufungsverfahren
Dokumenttyp:Sammelwerk
Who Becomes a Tenured Professor, and Why? : Panel Data Evidence from German Sociology, 1980–2013
Autor/in:
Lutter, Mark; Schröder, Martin
Quelle: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (MPIfG); Köln (MPIfG Discussion Paper, 14/19), 2014. 34 S
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Inhalt: Bei der Frage, wer eine Professur bekommt, sind sich bisherige Studien insbesondere über den Einfluss nichtmeritokratischer Faktoren unschlüssig. Auf Basis von Lebenslauf- und Publikationsdaten fast aller an soziologischen Instituten in Deutschland beschäftigten Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftlern testen wir, wie meritokratische (wissenschaftliche Produktivität) und nichtmeritokratische Faktoren (Askription, symbolisches und soziales Kapital) die Chance beeinflussen, auf eine Soziologieprofessur berufen zu werden. Es zeigt sich, dass eine Berufung vor allem von der Anzahl wissenschaftlicher Publikationen abhängt. Mit jedem referierten Zeitschriftenaufsatz und jeder Buchpublikation steigt die Chance auf eine Berufung um 10 bis 15 Prozent an, während andere Publikationsarten sie nur moderat oder sogar negativ beeinflussen. Unter den nicht-meritokratischen Faktoren zeigen sich insbesondere Netzwerkfaktoren wie auch individuelle Reputation als relevant. Internationale Erfahrung sowie das Prestige der Herkunftsinstitution weisen keine direkten Effekte auf. Frauen, so das weitere Ergebnis der Untersuchung, benötigen im Schnitt 23 bis 44 Prozent weniger Publikationen als Männer, um einen Erstruf zu erhalten. Unter sonst gleichen Faktoren liegt ihre Chance auf eine Professur um das 1,4-fache höher als die ihrer männlichen Kollegen. Insgesamt leistet die Studie einen Beitrag zur Beantwortung der Frage, wie und wie stark meritokratische und nichtmeritokratische Faktoren die Chancen auf 14/19 sehr knappe, zugleich hoch kompetitive Berufspositionen beeinflussen.
Schlagwörter:Leistungsbewertung; performance assessment; professorship; Professur; publications; Publikation
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf, Berufungsverfahren
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Determinants of Success in University Careers : Findings from the German Academic Labor Market
Autor/in:
Jungbauer-Gans, Monika; Gross, Christiane
Quelle: Zeitschrift für Soziologie, 42 (2013) 1, S 74–92
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Inhalt: Welche Faktoren beeinflussen in Deutschland die Chance, auf einen Lehrstuhl berufen zu werden? Die hierzu aus Diskriminierungs-, Sozial- und Humankapitaltheorie sowie dem Signaling-Ansatz abgeleiteten Hypothesen werden mittels einer Primärerhebung von Daten über Personen untersucht, die sich zwischen 1985 und 2005 in Mathematik, Rechtswissenschaften oder Soziologie an einer westdeutschen Universität habilitiert haben. Ein geringes Lebensalter zum Zeitpunkt der Habilitation wirkt sich in allen Disziplinen positiv aus. In der Soziologie hat die Anzahl der SCI-Publikationen den größten positiven Einfluss. Zudem haben Frauen bessere Chancen unter sonst gleichen Bedingungen wie Männer. In den Rechtswissenschaften steigt die Chance mit dem Vorhandensein hochgebildeter Eltern und einem Mentor bzw. einer Mentorin mit hoher Reputation und in der Mathematik mit hohem Berufsprestige der Eltern, einem hohen Anteil an Zeit für Forschung, einer Spezialisierung in angewandter Mathematik oder einem Mentor bzw. einer Mentorin mit hoher Reputation
Schlagwörter:academic career; akademische Karriere; Arbeitsmarkt; Berufung; Disziplinen; Gender; Geschlecht; Habilitation; Karriere; Karriereverlauf; labor market; Produktivität; Professor; Promotion; social inequality; soziale Ungleichheit; Sozialkapital; Universität; university; Wirksamkeit
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf, Berufungsverfahren
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz