Institutionen und Geschlechterverhältnisse : eine Einführung
Titelübersetzung:Institutions and gender relations : an introduction
Autor/in:
Oppen, Maria; Simon, Dagmar
Quelle: Verharrender Wandel: Institutionen und Geschlechterverhältnisse. Maria Oppen (Hrsg.), Dagmar Simon (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2004, S. 7-23
Inhalt: Es wird eine Einführung in die im Sammelband vorhandenen Beiträge gegeben, die aus unterschiedlichen Forschungsperspektiven das Zusammenspiel und die Wechselwirkungen zwischen Geschlechterverhältnissen und Institutionen in der Gesellschaft untersuchen. Gemeinsamer, empirischer Bezugspunkt der AutorInnen ist die Frage nach stimulierenden und hemmenden Bedingungen für Veränderungen im Geschlechterverhältnis und bei den geschlechtergerechten Zugangs- und Teilhabechancen. Die in den einzelnen Beiträgen vertretenden Argumente lassen sich durch folgende zwei Extrempositionen markieren. Erstens geht es um das Argument, dass wir es mit einem hierarchisch konstruierten Code der Zweigeschlechtlichkeit in allen gesellschaftlichen Subsystemen zu tun haben. Zweitens gibt es Überlegungen zum "Verschwinden der Geschlechter", bzw. zu einer schwächer werdenden Thematisierung von Geschlecht in modernen Gesellschaften. Zunächst wird die in den Beiträgen vertretene mittlere Position skizziert, die Verknüpfung von kontingenztheoretischen Überlegungen zum Geschlechterverhältnis mit einem wissenssoziologisch erweiterten Institutionenverständnis. Es werden die einzelnen Beiträge vorgestellt, um in einem abschließenden Ausblick auch die neuen Möglichkeitsräume, die sich im Verlauf institutioneller Wandlungsprozesse für die Durchsetzung eines höheren Maßes von Geschlechtergerechtigkeit eröffnen, zu diskutieren. (ICH)
Strukturwandel des Wissenschaftssystems - gleichstellungspolitische Herausforderungen für die außeruniversitäre Forschung
Titelübersetzung:Structural change in the science system - challenges of equal opportunity policy for non-university research
Autor/in:
Simon, Dagmar
Quelle: Gleichstellung in der Forschung: Organisationspraktiken und politische Strategien. Hildegard Matthies (Hrsg.), Ellen Kuhlmann (Hrsg.), Maria Oppen (Hrsg.), Dagmar Simon (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2003, S. 17-32
Inhalt: Die Autorin beschreibt den Struktur- und Organisationswandel im Wissenschaftssystem und fragt nach Anschlussmöglichkeiten für innovative gleichstellungspolitische Maßnahmen. Sie skizziert zunächst die Rolle der Hochschulen als Vorreiter des Wandels und geht auf die Situation in den außeruniversitären Forschungsinstituten ein. Im Anschluss daran diskutiert sie Ansatzpunkte für eine neue gleichstellungspolitische Agenda und weist darauf hin, dass Gleichstellungsfragen im Sinne eines Gender Mainstreaming in die Maßnahmen zur Reform der Wissenschaftsorganisationen eingebunden und die Wissenschaftsforschung mit der Geschlechterforschung stärker integriert werden sollten. Gleichzeitig bedarf es aber auch einer Weiterentwicklung der Organisationskultur, in welcher Leitbilder zur Geschlechtergerechtigkeit Eingang finden. Eine Öffnung der Wissenschaftsforschung für geschlechtersensible Ansätze kann das Instrumentarium schärfen, wenn es nicht nur um neue Leitbilder in der wissenschaftlichen Produktionsweise, sondern auch um eine veränderte Einbindung unterschiedlicher Interessensgruppen in den Prozess der Generierung wissenschaftlichen Wissens geht. (ICI2)
Gleichstellung in der Forschung : Organisationspraktiken und politische Strategien
Titelübersetzung:Affirmative action in research : organizational practices and political strategies
Herausgeber/in:
Matthies, Hildegard; Kuhlmann, Ellen; Oppen, Maria; Simon, Dagmar; Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin: Ed. Sigma, 2003. 272 S.
Inhalt: "'Wissenschaftsorganisationen im Wandel - neue Perspektiven für die Gleichstellungspolitik?' - die Frage spannt den Rahmen für dieses Buch und lässt bereits ahnen, dass wir Chancen in den Reformprozessen vermuten, aber auch Zweifel hegen. Ein Fragezeichnen steht bekanntermaßen für Ungewissheiten. Welche Dynamiken rufen die Veränderungen hervor? Welche Strategien und Konzepte sind geeignet, um die Geschlechterasymmetrie zu verringern? Wie lassen sich die relevanten Einflussfaktoren empirisch bestimmen, und welche theoretischen Ansätze sind hierfür weiterführend? Diese Fragen werden gegenwärtig in ganz unterschiedlichen Bereichen und von unterschiedlichen Akteuren diskutiert. Mit den hier vorgestellten Beiträgen möchten wir den wissenschaftlichen und den politischen Diskurs zusammenbringen und so die Erklärungspotenziale und die Erkenntnisperspektiven erweitern. Das Buch richtet sich an Wissenschaftler/innen, an Gleichstellungsbeauftragte und an institutionelle Entscheidungsträgerinnen. Unser Ziel ist es, Menschen, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven und in unterschiedlichen Positionen mit Fragen der Gleichstellung befassen, Entscheidungshilfen und Ideen vorzustellen für eine effektive Ausgestaltung und Umsetzung gleichstellungspolitischer Konzepte." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Wissenschaft, Organisation und Gleichstellung im Kontext aktueller Entwicklungen: Dagmar Simon: Strukturwandel des Wissenschaftssystems - Gleichstellungspolitische Herausforderungen für die außeruniversitäre Forschung (17-32); Ursula Pasero: Gender Trouble im Wissenschaftssystem: Europäische Beispiele - Probleme der Beobachtung (33-47). Ergebnisse organisationssoziologischer Geschlechterforschung: Maria Oppen: Vertrauenskulturen in der Forschung und ihre Folgen für Chancen(un)gleichheit (51-70); Hildegard Matthies: Zwischen kollektiven Standards und Selbstmanagement: Chancenverteilung durch Personalmanagement (71-87); Ellen Kuhlmann: Fragile Balancen - professionelle Identitäten, Geschlechterbilder und Gleichstellungspolitik (89-103); Nina v. Stebut/ Christine Wimbauer: Geschlossene Gesellschaft? - Zur Integration von Frauen in der Max-Planck- und der Fraunhofer-Gesellschaft (105-123); Ulrike Papouschek: Von Gleichstellung noch weit entfernt - Wissenschaftlerinnen in der außeruniversitären Forschung in Österreich (125-138); Ralf Puchert/ Stephan Höyng: Männer als Akteure im Gleichstellungsprozess? (139-152). Zwischen Intervention und Anpassung: Neue gleichstellungspolitische Strategien: Karin Zimmermann: Praxis der Gleichstellung - widersprüchliche Modernisierung: Das Beispiel der Hochschulen (155-171); Inken Lind: Gender Mainstreaming - neue Optionen für Wissenschaftlerinnen? (173-187); Irmgard Schultz: Gender Impact Assessment - Geschlechterfragen als integraler Bestandteil der Forschung (189-203); Sabine Hark: Das Maskenspiel der Fächer - Transdisziplinarität als geschlechterpolitische Intervention? (205-218); Berichte aus der Praxis: Maren Zempel-Gino: Erfahrungen aus dem Niedersächsischen Forschungsverbund für Frauen-/ Geschlechterforschung in Naturwissenschaften, Technik und Medizin (221-230); Jutta Dalhoff: Beispiele "guter Praxis" zur Gleichstellungspolitik in außeruniversitären Forschungseinrichtungen (231-244); Barbara Bertram: Frauennetzwerke: Erfahrungen des Frauenarbeitskreises der HGF (245-252) Spielregeln akzeptieren oder verändern? Was kann Gleichstellungspolitik unter den veränderten Bedingungen leisten?: Birgit Riegraf: Gleichstellungspolitik zwischen Wirtschaftlichkeitsanforderungen und hierarchischer Steuerung (255-267).
Die Geschlechterfrage : Plädoyer für einen grenzüberschreitenden Diskurs
Titelübersetzung:The gender question : plea in favor of a cross-border discourse
Autor/in:
Simon, Dagmar
Quelle: Gegenworte : Hefte für den Disput über Wissen, (2003) H. 11, S. 38-41
Inhalt: Frauenförderung setzte zunächst auf quantitativ ausgerichtete Politik wie Quoten, um den Zugang zu Positionen in Wissenschaft und Forschung, vor allem zu denen im oberen Hierarchiebereich, für Frauen zu öffnen. Chancengleichheit der Geschlechter und, als politische Strategie, Gender Mainstreaming nehmen als Ausgangspunkt nicht mehr die Gruppe der "defizitären" Frauen, sondern beabsichtigen, das Geschlechterverhältnis selbst auf allen politischen Ebenen und in allen gesellschaftlichen Bereichen zu thematisieren. Gender in den Mainstream zu bringen ist damit auch und vor allem eine Managementaufgabe. Geschlechterdemokratie oder auch Geschlechtergerechtigkeit fungieren als stark normativ geprägte neue Leitbilder. Gegenwärtig wird ein neues Leitbild diskutiert, das zu einer neuen Praxis der Geschlechterpolitik führen soll: die Geschlechterdemokratie, die die Grenzen der institutionellen Praxis der Frauen- und Gleichstellungspolitik durchbrechen und (neue) Instrumente für eine gendergerechte Organisation bieten soll. Auch die Geschlechterdemokratie beinhaltet eine normative Komponente. Das Ziel ist, gleichberechtigte Partizipationschancen und Ressourcenverteilungen von Frauen und Männern zu erreichen, Diversity anzuerkennen und geschlechtsspezifische Macht- und Herrschaftsstrukturen zu überwinden. Ähnlich wie beim Leitbild "Geschlechterchancengleichheit" und dem Gender Mainstreaming sieht die Autorin jedoch die Gefahr, dass der Begriff zu einer propagandistischen Leerformel, zu einem publizitätswirksamen Catchword verkommt. (ICA2)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Promovieren mit Stipendium : zweite Evaluation der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses nach dem Nachwuchsförderungsgesetz (NaFöG)
Titelübersetzung:Studying for a doctorate with a scholarship : second evaluation of the promotion of trainee scientists according to the Trainee Promotion Act (NaFöG)
Autor/in:
Röbbecke, Martina; Simon, Dagmar
Quelle: Berlin (Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, 01-001), 2001. 75 S.
Inhalt: "Das Land Berlin vergibt seit 1985 auf der Grundlage des 'Nachwuchsförderungsgesetzes' (NaFöG) Promotionsstipendien an besonders qualifizierte Doktorandinnen und Doktoranden der Berliner Hochschulen. Das Stipendium beträgt monatlich 1200,- DM und wird für zwei Jahre, in Ausnahmefällen auch für drei Jahre gewährt. Mit welchen Ergebnissen werden diese Mittel eingesetzt? Wie erfolgreich sind die Stipendiatinnen und Stipendiaten? Ist das NaFöG ein wirkungsvolles Programm der Promotionsförderung, und wie könnte es verbessert werden? Zur Beantwortung dieser Fragen hat das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung eine Evaluation des NaFöG durchgeführt, deren Ergebnisse hier vorgestellt werden. Grundlage der Evaluation war eine schriftliche Befragung aller Doktorandinnen und Doktoranden, die in den Jahren 1991 bis 1995 ein Promotionsstipendium erhalten haben. Dabei zeigten sich unter anderem folgende Ergebnisse: Etwa drei Viertel aller Befragten haben die Promotion erfolgreich abgeschlossen. Damit ist die Abschlußquote im Vergleich zu einer Begutachtung des NaFöG im Jahr 1991 deutlich gestiegen. Die ehemaligen NaFöG-Stipendiatinnen und Stipendiaten waren zum Zeitpunkt der Promotion durchschnittlich jünger als die anderen Promovierenden der Berliner Universitäten. Ein großer Teil der Befragten hat die Doktorprüfung mit hervorragenden Noten abgeschlossen. Die Promotionsdauer betrug durchschnittlich 4,9 Jahre. Dabei gibt es erhebliche fächerspezifische Unterschiede: während in den medizinischen Fächern eine durchschnittliche Promotionsdauer von 3,5 Jahren ermittelt wurde, benötigten die Promovierenden in den geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern durchschnittlich 5,3 Jahre. Neben dem generellen Befund, daß sich das NaFöG bewährt hat, konzentrieren sich die abschließenden Empfehlungen der Evaluation insbesondere auf die lange Promotionsdauer. In der Studie wird eine deutliche Erhöhung des Stipendiensatzes empfohlen, damit sich die Promovierenden auf die Arbeit an ihrer Dissertation konzentrieren und nicht nebenher erwerbstätig sein müssen. Zugleich wird eine Verlängerung der Stipendienlaufzeit auf drei Jahre vorgeschlagen, da es offensichtlich kaum möglich ist, eine Dissertation in zwei Jahren anzufertigen. Eine Ursache für die lange Promotionsdauer liegt allerdings auch in Defiziten der wissenschaftlichen Betreuung, die von Seiten der Universitäten dringend behoben werden müssen." (Autorenreferat)
Karrieren und Barrieren im Wissenschaftsbetrieb : geschlechterdifferente Teilhabechancen in außeruniversitären Forschungseinrichtungen
Titelübersetzung:Careers and barriers in the scientific research routine : gender-different participation opportunities in non-university research facilities
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin: Ed. Sigma, 2001. 233 S.
Inhalt: Ziel der Untersuchung ist es, aus organisationssoziologischer Perspektive Gestaltungsoptionen und Barrieren bei der Herstellung von Geschlechtersymmetrie zu analysieren. Das Untersuchungsfeld sind drei ausgewählte Institute der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL). Es handelt sich dabei um ein naturwissenschaftliches, ein sozialwissenschaftliches und ein wirtschaftswissenschaftliches Institut. Die Untersuchung gewährt Einblick in Prozesse des "gendering" von Karrieren im Wissenschaftsbetrieb entlang verschiedener Dimensionen: Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung, Steuerung der Wissensproduktion, spezifische Struktur des Aushandlungssystems, subjektive Wahrnehmungen und Deutungen von Geschlecht, Umgangs der Institute mit externen Herausforderungen. Als zentrale Barrieren für die Herstellung von Geschlechtersymmetrie erweisen sich eine "männliche Arbeitskultur" und die Informalität und Intransparenz der Arbeitsarrangements. Hier knüpfen die abschließenden gleichstellungspolitischen Empfehlungen an. (ICE)
CEWS Kategorie:Außerhochschulische Forschung, Geschlechterverhältnis, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Monographie
Reflexive Evaluation : Ziele, Verfahren und Instrumente der Bewertung von Forschungsinstituten
Titelübersetzung:Reflexive evaluation : objectives, methods and instruments of the evaluation of research institutes
Autor/in:
Röbbecke, Martina; Simon, Dagmar
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin: Ed. Sigma, 2001. 141 S.
Inhalt: Forschungsbewertungen und Evaluierungsmethoden sind in den letzten Jahren sowohl auf der internationalen als auch auf der nationalen Ebene zu wichtigen Themen der wissenschaftspolitischen Diskussion geworden. Die vorliegende Studie über eine "reflexive Evaluation", welche sich auf die Institute der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) bzw. der so genannten "Blauen Liste" bezieht, möchte einen Beitrag zur aktuellen Diskussion in der WGL über die Ziele, Verfahren und Bewertungskriterien der zukünftigen Evaluation leisten. Das Projekt wurde am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) durchgeführt und stellt die Erfahrungen und Perspektiven der Evaluation in Hochschulen und ausseruniversitären Forschungseinrichtungen in den Mittelpunkt. Um ein möglichst breites Spektrum von Einschätzungen und Kommentaren zu erfassen, führten die Autorinnen neben einer Dokumentenanalyse mehrere leitfadengestützte Interviews in ausgewählten Einrichtungen der WGL durch. Es werden zunächst die historische Entwicklung der Blauen Liste zur Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz und die institutionellen Besonderheiten der WGL skizziert. Nach einem Überblick zur aktuellen Diskussion werden die leitenden Prinzipien der Evaluation untersucht und Empfehlungen zur Generierung von Deskriptoren für die Forschungen und Dienstleistungen der Institute gegeben. Die Autorinnen zeigen, dass nicht nur der "Output", sondern die Produktionsbedingungen der Evaluation selbst von Bedeutung sind. Sie entwickeln ein Modell, das sich überwiegend auf das Verfahren der Selbstevaluation mit dem Ziel der Qualitätssicherung und -förderung insbesondere von ausseruniversitären Forschungseinrichtungen stützt. (ICI)
Der Wissenschaftsbetrieb als Arena der Geschlechterdifferenzierung : Arbeitsstrukturierung und Arbeitsinteressen in außeruniversitären Forschungsinstituten
Titelübersetzung:The scientific research routine as an arena for gender differentiation : work structuring and work interests in non-university research institutes
Quelle: Berlin (Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, 00-601), 2000. 58 S.
Inhalt: "In welchem Verhältnis stehen die Arbeitssysteme und die Fähigkeiten und Interessen der beschäftigten Wissenschaftler/innen (Arbeitskraftpotentiale) in außerhochschulischen Forschungseinrichtungen? Welche Spannungsverhältnisse zeichnen sich ab, und welchen Einfluss haben diese auf geschlechtsdifferente Karriere- und Teilhabechancen? Diese Fragen stehen im Zentrum der Untersuchung 'Karrieren und Barrieren im Wissenschaftsbetrieb: Geschlechterdifferenz als Ergebnis von Arbeitssystemen und Aushandlungsprozessen in Organisationen', die als vergleichender Fallstudienansatz in drei ausgewählten Instituten der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz (WGL) konzipiert ist. Auf Basis einer bisher erfolgten Teilauswertung der Materialien lässt sich eine partielle Inkompatibilität der Arbeitssysteme mit den Interessen und Fähigkeiten der Wissenschaftler/innen feststellen. Die analysierten Dimensionen Karriereaspiration, Handlungsmuster und Aushandlungsmöglichkeiten weisen zwar für sich betrachtet weitgehend geschlechtsunspezifische Ausprägungen auf, dennoch ist Geschlecht keineswegs bedeutungslos. Erst im Zusammenspiel unterschiedlicher Einflussfaktoren entfaltet sich die mögliche Wirkungsmacht der Geschlechterdifferenz. Insbesondere die unzureichende Definitionsmacht der Individuen über das Verhältnis der beruflichen und der lebensweltlichen Sphären scheint nach den bisherigen Ergebnissen differenzkonstruierend zu sein, da den Strukturen des Wissenschaftssystems eine 'männlich' normierte Sichtweise eingelagert ist." (Autorenreferat)
Quelle: Berlin (Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, 99-601), 1999. 83 S.
Inhalt: Ausgangspunkt dieses Forschungsdesigns bildet die marginale Integration von Frauen in den wissenschaftlichen Produktionsprozeß und die begrenzten Erfolge von Frauenförderungsmaßnahmen einerseits sowie der sich abzeichnende Strukturwandel im deutschen Wissenschaftssystem mit veränderten Anforderungen an ein Humanressourcenmanagement andererseits. Untersucht werden soll, inwieweit Arbeitsstrukturierungen und Anforderungsmuster in außerhochschulischen Forschungseinrichtungen an den Fähigkeiten und Interessen der beschäftigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anknüpfen bzw. inwieweit sich aus möglichen Inkompatibilitäten geschlechtsspezifisch differente berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und Teilhabechancen ergeben. Konzeptionell wird von der wechselseitigen Verschränkung von Subjektpotentialen der im Wissenschaftssystem Tätigen (Arbeitskraftpotentiale) und den Strukturen, Prozessen und Normen betriebsförmig gestalteter Forschung (Arbeitssysteme) unter je spezifischen organisationalen Rahmenbedingungen (institutionelle Kontexte) ausgegangen. Im Zentrum der Fallstudien stehen die formalen und informalen Aushandlungsprozesse, in deren Rahmen die Parameter von Arbeit und Leistung ebenso wie von personalen Entwicklungschancen definiert und redefiniert werden. (HH)
Qualitätsförderung durch Evaluation? : Ziele, Aufgaben und Verfahren von Forschungsbewertungen im Wandel
Titelübersetzung:Promotion of quality through evaluation? : changing objectives, tasks and methods of research evaluations
Herausgeber/in:
Röbbecke, Martina; Simon, Dagmar
Quelle: Workshop "Qualitätsförderung durch Evaluation"; Berlin (Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, 99-003), 1999. 117 S.
Inhalt: Diese Dokumentation zeichnet einen Workshop nach, der sich mit Zielen, Verfahren und Instrumenten von Evaluationen außeruniversitärer, staatlich finanzierter Forschungseinrichtungen auseinandergesetzt hat. Im Unterschied zu den Hochschuldebatten über Evaluationen, die bereits in den achtziger Jahren eingesetzt haben und die sich nicht nur in einer Fülle von Publikationen, sondern auch in einer ansehnlichen Zahl von Reformprojekten niederschlugen, finden im außeruniversitären Sektor Diskussionen in einem vergleichbaren Maß nicht statt. Dabei können viele Forschungseinrichtungen auf langjährige Evaluationserfahrungen zurückblicken: sei es auf interne Bewertungsverfahren durch Institutsbeiräte, sei es auf externe Evaluierungen durch den Wissenschaftsrat. In den Beiträgen werden die Erwartungen an Evaluationen unter veränderten wissenschaftspolitischen Rahmenbedingungen diskutiert sowie die Schwierigkeiten erörtert, die Qualität wissenschaftlicher Leistungen 'festzumachen'. Darüber hinaus wird die Frage aufgeworfen, welche Bewertungskriterien für die Evaluation heterogener Institutstypen angemessen sind, und die Bedeutung von Selbstevaluationen als Instrument der Qualitätssicherung und -förderung herausgestellt. Nach der Präsentation des niederländischen Evaluationsansatzes, der erheblichen Einfluß auf die bundesdeutsche Diskussion genommen hat, resümiert ein abschließender Beitrag Entwicklungen der Hochschulevaluationen im internationalen Vergleich. (HH). Inhaltsverzeichnis: Einleitung: Qualitätsförderung durch Evaluation? (7-10); Ulrike Felt: Evaluation im wissenschaftspolitischen Kontext (11-30); Ekkehard Nuissl von Rein: Unterschiedliche Aufgaben - gemeinsame Ziele? Entwicklung und Bewertung der Leibniz-Institute (31-45); Martina Röbbecke: Einheitlichkeit oder Eigensinn? Angemessene Indikatoren für heterogene Forschungseinrichtungen (46-54); Stefan Hornbostel: Welche Indikatoren zu welchem Zweck: Input, Throughput, Output (55-72); Dagmar Simon: Wer evaluiert zu welchem Zweck was? Anmerkungen zu Zielen und Verfahren der Selbstevaluation in außeruniversitären Forschungseinrichtungen (73-80); Jürgen Lüthje: Impulse und mögliche Parameter für die Forschungsevaluation (81-86); Adrian C.L. Verkleij: Self-evaluation and external review (87-99); Ulrich Teichler: Hochschulevaluation und Hochschulmanagement im internationalen Vergleich - einige Thesen (100-113).