Rezension: Regula Julia Leemann, Heidi Stutz (Hrsg.), 2010: Forschungsförderung aus Geschlechterperspektive. Zugang, Bedeutung und Wirkung in wissenschaftlichen Laufbahnen
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 3, S 158-160
Schlagwörter:Schweiz; Switzerland; Federal Republic of Germany; research; Förderung; promotion; gender-specific factors; woman; Wissenschaftlerin; female scientist; Karriere; career; Gleichstellung; affirmative action; Frauenförderung; advancement of women
SSOAR Kategorie:Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
"Cooling out" und der riskante Weg an die Spitze - Zum Einfluss von Ungleichheitsregimes
auf Karriereorientierungen im wissenschaftlichen Nachwuchs
Titelübersetzung:"Cooling out" and the risky route to the top - the influence of inequality regimes
on career orientations among scientific trainees
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Forschung und Förderung : Promovierende im Blick der Hochschulen. Tagung "Wagnis Wissenschaft - Perspektiven der Promotionsförderung und -forschung"; (Bildung - Hochschule - Innovation)2011, S. 105-123
Inhalt: Im vorliegenden Beitrag werden die konzeptionellen Grundlagen des Forschungsvorhabens
"Wissenschaftskarrieren: Orientierung, Planung und Beratung am Beispiel der Fächer
Politikwissenschaft und Chemie" diskutiert. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Auf-
und Ausstiegsorientierungen von Nachwuchswissenschaftlern aus dem eingeschlagenen
Karriereweg in Hochschule und Forschung durch "Cooling out"-Prozesse beeinflusst werden.
Die Autorin problematisiert einleitend den Begriff der Wissenschaftskarriere und schlägt
eine triadische Betrachtungsweise von Karriere vor. Danach geht sie auf das idealtypische
Konstrukt der wissenschaftlichen Nachwuchskarriere im deutschen Hochschulwesen ein,
das die strukturelle Grundlage für individuelle Karriereplanungsprozesse bildet. Die
Autorin stellt ferner empirische Ergebnisse zu Karriereorientierungen und -motiven
von Wissenschaftlern vor und erläutert das "Cooling out"-Konzept, das in der hochschul-
und wissenschaftsbezogenen Karriereforschung zur Erklärung von "drop outs" herangezogen
wird. Sie diskutiert das Konzept im Hinblick auf geschlechtskategoriale Forschungsergebnisse
zu Wissenschaftskarrieren im deutschen Hochschul- und Forschungssystem und wirft die
Frage auf, inwiefern "Cooling out" ein Ausdruck von Ungleichheitsregimes in Institutionen
des höheren Bildungswesens ist. (ICI2)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Hat Wissenschaft ein Geschlecht? : Androzentrismus und Androzentrismuskritik
Titelübersetzung:Does science have a gender? : androcentrism and criticism of androcentrism
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Wissenschaft und Geschlecht: Erfolge, Herausforderungen und Perspektiven. Torsten Bultmann (Hrsg.), Janine Wulz (Hrsg.), Erik Marquardt (Hrsg.), Salome Adam (Hrsg.), Andreas Keller (Hrsg.), Anne Jenter (Hrsg.), Cindy Salzwedel (Hrsg.), Mike Niederstraßer (Hrsg.). Marburg: BdWi-Verl. (BdWi-Studienheft), 2011, S. 49-51
Inhalt: Während die Studierenden in Deutschland inzwischen annähernd geschlechterparitätisch zusammengesetzt ist, bleibt die Mehrheit der Forschenden und Lehrenden in der Wissenschaft noch immer männlich. Dies hat Geschichte: Über viele Jahrhunderte hinweg waren Frauen von Studium, Lehre und Forschung ausgeschlossen; nur wenigen Frauen gelang es, sich dennoch um den Erkenntnisfortschritt der Wissenschaft verdient zu machen. Die Wissenschaft und ihre Organisationen tradierten über viele Jahrhunderte hinweg eine männliche Geschlechtshomogenität. Bis in die Gegenwart hinein hat dies einen Androzentrismus der Wissenschaft, also eine männliche Prägung bzw. Zentrierung zur Folge. Die Autorin unterscheidet in ihrem Aufsatz vier Dimensionen des Androzentrismus: Rekrutierungs- und Partizipationspraxen, Wissenschaftskulturen, Forschungsthemen und -fragestellungen sowie Epistemologien und Methodologien. Zudem skizziert sie, wie komplex und voraussetzungsvoll das Unterfangen ist, neben dem Androzentrismus weitere Ungleichheit generierende Kategorien sowie deren Wechselwirkungen zu berücksichtigen. Das Fazit problematisiert schließlich den so herausgearbeiteten Androzentrismus der Wissenschaft vor dem Hintergrund neuerer Positionen der Wissenschaftskritik. (ICI2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der ökonomische Charme der Gleichstellung in der Neuausrichtung der deutschen Familienpolitik
Titelübersetzung:The economic charm of affirmative action in the reorganization of German family policy
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Ungleiche Geschlechtergleichheit: Geschlechterpolitik und Theorien des Humankapitals. Rita Casale (Hrsg.), Edgar Forster (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2011, S. 143-156
Inhalt: Die Autorin nimmt auf der Basis von politischen Dokumenten und Verlautbarungen eine kritische Analyse der Neuausrichtung der Familienpolitik in Deutschland unter Rot-Grün vor, die unter dem Stichwort "Nachhaltige Familienpolitik" vorgenommen wurde. Im ersten Schritt erörtert sie das Nachhaltigkeitsverständnis der neuen deutschen Familienpolitik unter Rückgriff auf folgende fünf Indikatoren: Erhöhung der Geburtenrate, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Vermeidung des Armutsrisikos, Anhebung des Bildungsniveaus und Förderung der Erziehungskompetenz. Die Autorin beleuchtet anschließend die Legitimation dieses Politikkonzepts durch die eng miteinander verknüpften Strategien der Ökonomisierung des familienpolitischen Diskurses und die Instrumentalisierung anerkannter sozialwissenschaftlicher Experten für die Fundierung der nachhaltigen Familienpolitik. Im dritten Schritt diskutiert sie die Geschlechterleitbilder dieser Politik und argumentiert, dass sie gleichzeitig Geschlechterkonstruktionen und -verhältnisse stabilisieren und wandeln. Im abschließenden Fazit weist sie darauf hin, dass gleichstellungspolitische Ziele in der nachhaltigen Familienpolitik nur dann Berücksichtigung finden, wenn sie im Einklang mit ökonomischen Interessen sind. (ICI2)
Schlagwörter:Familienpolitik; SPD; Bündnis 90/ Die Grünen; Reformpolitik; politische Agenda; Nachhaltigkeit; Neuordnung; Ökonomisierung; politisches Programm; Gleichstellung
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender Mainstreaming: ein Konzept für Geschlechtergerechtigkeit in der Schule?
Titelübersetzung:Gender mainstreaming: a concept for gender justice in school?
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Genderkompetenz und Schulwelten: alte Ungleichheiten - neue Hemmnisse. Dorothea Krüger (Hrsg.). Wiesbaden (Kultur und gesellschaftliche Praxis), 2011, S. 69-86
Inhalt: Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, Gender Mainstreaming als ein Konzept für die geschlechtergerechte Schulentwicklung zu diskutieren. Einleitend wird die Idee, Geschichte und Definition von Gender Mainstreaming als Konzept zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit in öffentlichen Institutionen und Organisationen vorgestellt. Dann werden Handlungsfelder für schulische Organisationsentwicklung skizziert und Voraussetzungen der Implementation von Gender Mainstreaming, konkrete Handlungsschritte und benötigte Ressourcen erörtert. Die Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit in der und durch die Schule erfordert schließlich auch Genderkompetenz bei allen Akteuren und bringt diese zugleich hervor. Genderkompetenz wird in diesem Beitrag als wesentlicher Bestandteil von Handlungskompetenz in der Schule verstanden und begrifflich näher bestimmt. (ICE2)
Reframing demographic change in Europe : perspectives on gender and welfare state transformations ; introduction
Titelübersetzung:Der demografische Wandel in Europa : Perspektiven auf Transformationen der Geschlechterverhältnisse und des Wohlfahrtsstaats ; Einleitung
Autor/in:
Kahlert, Heike; Ernst, Waltraud
Quelle: Reframing demographic change in Europe: perspectives on gender and welfare state transformations. Heike Kahlert (Hrsg.), Waltraud Ernst (Hrsg.). Berlin: Lit Verl. (Focus Gender), 2010, S. 7-14
Inhalt: Die Beiträge dieses von den Verfassern herausgegebenen Sammelbandes, die in dieser Einleitung im Einzelnen dokumentiert werden, stellen eine Verbindung zwischen dem Diskurs zum demografischen Wandel und den Diskursen zu Geschlechtsverhältnissen sowie zum Wohlfahrtsstaat her. Die einzelnen Beiträge gruppieren sich zu drei thematischen Schwerpunkten: (1) Theorie und Politik des demografischen Wandels; (2) wirtschaftliche Aspekte des demografischen Wandels; (3) symbolische Felder des demografischen Wandels. (ICE)
Inhalt: "Demographic change in Europe has been a topic of great public and political interest since the 1990s. The central aim of this book is to create new questions for research by connecting the topics of demographic change, of the restructuring of the welfare state and of change in gender relations. The articles have a closer look at the interrelation of these social and political changes by highlighting different national situations as well as different theoretical and empirical aspects. They try to reframe the 'problem' of demographic change by analyzing it in the context of gender and welfare state transformations." (author's abstract). Contents: Heike Kahlert, Waltraud Ernst: Reframing demographic change in Europe: perspectives on gender and welfare state transformations; Introduction (7-14); Heike Kahlert: The (Missing) Welfare State in Demography - Critical Remarks on the Idea of the "Second Demographic Transition" from a Gender Perspective (17-50); Mieke Verloo: Trojan Horses and the Implications of Strategic Framing: Reflections on Gender Equality Policies, Intimate Citizenship and Demographic Change (51-71); Nina Berven: Gender Equality and Policies towards Women as Mothers in the Contemporary Norwegian Welfare State (73-91); Gabriele Michalitsch: No Sharing, No Caring. Demographics, Gender Hierarchies and Neoliberal Restructuring (95-119); Jutta Hartmann: Dynamization of Gender and Generation - Shifting Orders and Ambivalent (Self-)Relations as the Educational Challenges of Lifelong Learning in the Field of Social Work (121-144); Ute Karl: People of Age in the Volunteer Sector and Demographic Change (145-166); Mary Daly, Kirsten Scheiwe: Changing Gender Models in Law and Social Policy in Germany and the UK (169-187); Andrea Petö: Anti-Modernist Political Thoughts an Motherhood in Europe in a Historical Perspective (189-200); Waltraud Ernst: Towards a Global Gender Democracy? Rethinking Citizenship in the Context of the Globalization of Gender Relations (201-223).
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Bildungs- und Erziehungssoziologie
Titelübersetzung:Sociology of education
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Handbuch spezielle Soziologien. Georg Kneer (Hrsg.), Markus Schroer (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 67-84
Inhalt: Was macht das Spezifische der Bildungssoziologie als Teilsoziologie, unabhängig von ihrem disziplinären Ort in der Soziologie und/oder der interdisziplinären Bildungswissenschaft aus? Der vorliegende Überblick stellt in Beantwortung dieser Frage die Bildungssoziologie wesentlich als soziologische Ungleichheitsforschung vor und nimmt dabei eine doppelte Perspektive auf die Frage von "Bildung und sozialer Ungleichheit" ein, nämlich erstens auf die sozial sehr ungleiche Bildungsbeteiligung im Bildungswesen und zweitens auf die Reproduktion bestehender sozialer Ungleichheiten durch das Bildungswesen. Beide Perspektiven sind zwar nahezu untrennbar ineinander verwoben, werden im vorliegenden Beitrag jedoch analytisch voneinander geschieden. Nach einer Klärung der für die Bildungssoziologie zentralen Begriffe Sozialisation, Bildung und Erziehung wird die Entwicklung dieses Forschungsfeldes von den Anfängen der Soziologie als akademische Disziplin bis in die unmittelbare Gegenwart nachgezeichnet. Im Anschluss daran folgt eine Erläuterung der relevanten Theorie- bzw. Denkansätze mit ihren grundlegenden Argumentationslinien. Den Abschluss bildet eine Skizze wichtiger Forschungsresultate und aktueller Themenfelder sowie einiger Forschungsdesiderate. (ICI2)
Triadische Karriereberatung in der Wissenschaft : ein neues Konzept der Politik der Chancengleichheit
Titelübersetzung:The triadic career counselling within science : a new concept of equal opportunities politics
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 2 (2010) H. 2, S. 69-86
Inhalt: "Die Entwicklung von professionellen Formaten und Angeboten für die Karriereplanung und -beratung des wissenschaftlichen Nachwuchses steht in den Wissenschaftssystemen im deutschsprachigen Raum noch vergleichsweise am Anfang. Im Mittelpunkt des Beitrags steht die triadische Karriereberatung als eine neue, bisher wenig konzeptionell unterlegte Form der Personal- und Karriereentwicklung von Professionals im Wissenschaftsbereich. Sie wird in 3 Schritten diskutiert: Erstens werden die konzeptionellen Grundlagen des triadischen Karriere- und Beratungskonzepts nach Kornelia Rappe-Giesecke (2008) erörtert. In Modifikation und Erweiterung dieses Konzepts wird zweitens ein triadischer Karrierebegriff vorgeschlagen, der Gender und Diversität systematisch reflektiert. Drittens wird das triadische Karrierekonzept auf den Begriff der Wissenschaftskarriere angewendet. Abschließend wird das Konzept der triadischen Karriereberatung im Hinblick auf seine Relevanz für die Politik der Chancengleichheit im deutschen Wissenschaftssystem beleuchtet." (Autorenreferat)
Inhalt: "The development of professional formats and offers for career planning and career consulting of young scientists has still not been put forward in scientific systems in the German speaking world. The article focuses on triadic career consulting as a new, little conceptualized form of staff and career development for professionals in science and the humanities. In the paper, this new format is discussed in three steps: First, the author reconsiders the basics of the concept of the triadic career and consulting concept as developed by Kornelia Rappe-Giesecke (2008). Second, the author modifies and widens this concept and, thereby, suggests a triadic career concept, that reflects on gender and diversity in a systematic manner. Third, this triadic career concept is used for discussing the concept of scientific career. Finally, the concept of triadic career consulting is reflected with regard to its relevance for the politics of equal opportunity in the German system of science." (author's abstract)