Zwischen Emanzipationsvision und Gesellschaftskritik : (Re)Konstruktion der Geschlechterordnung in Frauenforschung - Frauenbewegung - Frauenpolitik
Titelübersetzung:Between a vision of emancipation and social criticism : (re)construction of the gender system in women's studies - women's movement - women's policy
Quelle: Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Bd. 14), 2001, 1. Aufl.. 284 S.
Inhalt: "Die Beiträge des Bandes spiegeln in ihrer kritischen Reflexion die breite Palette dessen, was Frauen in den letzten 20 Jahren bewegt (haben), von Subjektivitäten und Ethnisierungen über Arbeit, Organisation, Macht hin zu Wissenschaft und Forschung, Bewegung und Kultur - immer im Spannungsverhältnis zwischen Subversion und Normalisierung, zwischen Emanzipationsvisionen und Gesellschaftskritik." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ute Gerhard: Frauenbewegung - Frauenforschung - Frauenpolitik. Innovation und Selbstreflexion (21-39); I. Feministische Wissenschaftspraxis zwischen Subversion und Normalisierung: Barbara Holland-Cunz: Zwanzig Jahre wissenschaftliche Revolution? Über Normalisierungen und Zukunftswege der feministischen Forschung (42-57); Auf dem Weg zur normalisierten Wissenschaft? Über das Schicksal subversiver Ansprüche in der Frauen- und Geschlechterforschung - Statements der Podiumsdebatte: Sabine Hark: Normalisierte Wissenschaft? Zum herrschaftskritischen Potential von Frauen- und Geschlechterforschung (58-62); Carol Hagemann-White: Was bedeutet 'Geschlecht' in der Frauenforschung? Ein Blick zurück und ein Entwurf für heute (63-72); Mechthild Bereswill: Kritische Wissenschaft als selbstreflexiver Prozeß (73-77); Gudrun-Axeli Knapp: Kein Abschied von Geschlecht. Thesen zur Grundlagendiskussion in der Frauen- und Geschlechterforschung (78-86); Hildegard Maria Nickel: Vom Umgang mit Differenzen (87-95); Lerke Gravenhorst: Subversiver Anspruch und Normalisierungsrealität: Über Ziele, Wege und Perspektiven der Frauen- und Geschlechterforschung (96-102); II. Thematisierungen und ihre Veränderungen: Ursula Hornung: Soziale Gerechtigkeit und Gleichheit - ein Anachronismus? Zur Renaissance einer Debatte (104-134); Encarnacion Gutierrez Rodriguez: Vergesellschaftung revisited?! Das konkave Glas der Konstitution und Konstruktion. Strategien der Dekonstruktion und postkoloniale Kritik im institutionellen Feminismus (135-151); Cornelia Ott: Heterosexualität und Gewalt (152-170); Ilse Modelmog/ Edit Kirsch Auwärter: Abschied von 'weiblicher Kultur'? Im Spannungsverhältnis von Theorien, Visionen, Politiken (171-185); III. Spannungsverhältnisse: Wissenschaft und Politik in Bewegung: Ilse Lenz: Bewegungen und Veränderungen. Frauenforschung und Neue Frauenbewegungen in Deutschland (188-219); Ulrike Hänsch: Feministische Verstrickungen und Perspektiven. Das Beispiel Frauenprojekte (220-238); Elvira Niesner: Frauenhandel zwischen Tabuisierung, Dramatisierung und Instrumentalisierung - Herausforderungen für die feministische Forschung und Praxis durch ein internationales und tagespolitisch aktuelles Problem (239-266); Anhang: Sabine Weilandt: Chronik der 'Sektion Frauenforschung in den Sozialwissenschaften' in der DGS (267-280).
Konturen einer feministischen Re-Definition von Staatsbürgerschaft als Konzept zur Analyse von Frauenbewegungen weltweit
Titelübersetzung:Contours of a feminist re-definition of citizenship as a concept for analyzing women's movements worldwide
Autor/in:
Dackweiler, Regina-Maria
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 19 (2001) H. 1/2, S. 173-187
Inhalt: Die politische Idee und das analytische Konzept der Staatsbürgerschaft haben im letzten Jahrzehnt international eine ungeahnte Wiederbelebung erfahren. Der vorliegende Beitrag versucht, die Konturen einer feministischen Rekonstruktion des "citizenship"- Konzepts aufzuzeigen, die gleichzeitig eine umfassende Perspektive auf die Ziele und Strategien, die Praxen und Diskurse der Frauenbewegungen erlaubt. Dazu werden die Motive für die Renaissance der Staatsbürgerschaft in einem globalen gesellschaftspolitischen Horizont situiert, um dann an Beispielen zu demonstrieren, welchen Nutzen der Bezug auf diesen Staatsbürgerschaftsdiskurs für die Frauenbewegung bzw. -politik hat. Abschließend wird geprüft, ob die Re-Definition des Konzeptes der Staatbürgerschaft in der Vielfalt der Stimmen der internationalen Frauenbewegung überhaupt anschlußfähig ist und ob sie für den Kampf um mehr Verteilungsgerechtigkeit etwas beizutragen vermag. (ICA)
Gender Mainstreaming worldwide: Rekonstruktion einer Reise um die Welt
Titelübersetzung:Gender mainstreaming worldwide: reconstruction of a trip around the world
Autor/in:
Braunmühl, Claudia von
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 30 (2001) 2, S 183-201
Inhalt: 'In den letzten Jahren hält ein neuer Begriff - Gender Mainstreaming - seinen Einzug in die institutionalisierte Frauenpolitik in Europa. Die wenigsten scheinen zu wissen oder wissen zu wollen, dass Gender Mainstreaming eine fast 30 Jahre währende Geschichte in Entwicklungszusammenarbeit und Nord-Süd-Politik hat. Selektiv aufgenommene Diskussionsstränge aus Frauenpolitik und feministischer Theorie gingen dabei je kontextspezifische Verbindungen mit den Praktiken und der Kulturpatriarchal strukturierter Entwicklungsorganisationen ein. Über das Scharnier der Vierten Weltfrauenkonferenz von 1995 hat Gender Mainstreaming offiziell und als verbindliches Politikmandat die europäische Institutionenlandschaft erreicht. Hier nun spielen in Rezeption wie Umsetzung spezifische Traditionsbestände institutioneller Frauenpolitik eine formierende Rolle. Die feministische Theorie indes ist derzeit mit Diskursen befasst, die es ihr offenbar schwer fallen lassen, Orientierungen für eine kritische Auseinandersetzung mit dem strategischen Konzept Gender Mainstreaming bereitzustellen.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'An new concept - gender mainstreaming - has recently made its entry into institutionalized women's politics in Europe. Few appear to be aware of the fact that gender mainstreaming looks back on thirty years of history in development cooperation and North-South-politics. Within that context selectively appropriated elements of the debates within the international women's movements and feminist theory forged coalitions with the practices and cultures of the patriarchally structured development bureaucracies. The Fourth International Women's Conference 1995 facilitated the adoption of gender mainstreaming as politically binding strategic concept into the organizational mandates of governmental and societal institutions in Europe. Here conceptional understanding and implementation are greatly influenced by the given traditions of institutionalized women's politics. To this day, however, feminist theory has not been able to provide orientation and guidance for a critical assessment of the strategic value of gender mainstreaming.' (author's abstract)
Von Frauenbewegungen zu Frauenorganisationen, von Empowerment zu FrauenMenschenrechten: über das Globalwerden internationaler Frauenbewegungspolitik
Titelübersetzung:From women's movements to women's organizations, from empowerment to women's human rights: the globalization of policy on international women's movements
Autor/in:
Ruppert, Uta
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 30 (2001) 2, S 203-219
Inhalt: 'Internationale Frauenbewegungspolitik entwickelt sich zu einer dezidiert globalen Politik. Den Kern dieses Globalwerdens bilden zwei parallele, sich zum Teil gegenseitig verstärkende Prozesse: die Vernetzung und NGOisierung von Frauenbewegungen weltweit und die inhaltliche Akzentuierung des Ansatzes der FrauenMenschenrechte. Beide Veränderungstendenzen sind politisch ambivalent. Einerseits unterstützen sie die Verhandlungspositionen von Frauenbewegungsakteurinnen in den Szenarien globaler Politik, andererseits gefährden sie die besonderen, basisbezogenen Potenziale von Frauenbewegungspolitik. Gleichwohl sind die frauenpolitischen Chancen dieses Prozesses vor allem deshalb beachtlich, weil darin verschiedenste frauenpolitische Handlungsstrategien auf allen politischen Handlungsebenen verschränkt und integriert werden können.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The becoming global of international women's movements' politics is based on two interdependent processes: firstly the replacing of women's movements' groups by a growing number of women's NGOs and especially women's lobbying organizations; secondly the shift to women's human rights as strategic bond as well as normative frame of global women's politics. The whole development is double-edged. On the one hand movements' politics risk to loose significance. On the other hand movements' actors gain a central connecting reference point and more ability to navigate inside institutional politics on all levels of political action. Thus the challenge is to be strongly interconnected under the thematic umbrella of women's human rights different strategies of women's politics on all different levels of action.' (author's abstract)
Schlagwörter:internationalization; Frauenbewegung; international relations; Menschenrechte; Organisation; organization; women's policy; Internationalisierung; empowerment; Globalisierung; human rights; Handlungsorientierung; globalization; strategy; Empowerment; Frauenpolitik; internationale Beziehungen; Strategie; action orientation; women's movement
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, internationale Beziehungen, Entwicklungspolitik, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Weltwirtschaft als Kampffeld: Aspekte des Zusammenspiels von Globalismus und Maskulinismus
Titelübersetzung:The world economy as a battlefield: aspects of the interaction between globalism and masculinism
Autor/in:
Kreisky, Eva
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 30 (2001) 2, S 137-159
Inhalt: 'Ökonomische Globalisierung ist als geschlechtsgebundener Prozess zu identifizieren. Dennoch aber ignoriert der Mainstream in der Globalisierungsdebatte diese gesellschaftliche Tatsache. Dieser Beitrag versucht daher, geschlechterrelevante Aspekte globaler Veränderungen freizulegen. Globalismus ist die neoliberale Variante, Ökonomien, Gesellschaften und Geschlechterregime neu zu ordnen. Aus einer feministischen Perspektive scheint es unzureichend, die Kategorie Geschlecht nur auf Frauen zu beziehen und sie zudem als alleinige Opfer der Globalisierung zu betrachten. In neo-liberale Globalisierung ist jedenfalls auch Maskulinismus eingeschrieben, der einen Trend zu restaurativer Geschlechterpolitik indiziert.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Economic globalization is undoubtedly a gendered process. Nevertheless, the mainstream of the relevant debate ignores this fact. This article deals therefore with gender-related aspects of ongoing global changes. Globalism represents the neoliberal way of transforming economies, societies and gender regimes. From a feminist point of view it is not sufficient to pick out women as victims of globalization. It is necessary to discuss the impacts of masculinities too. Masculinism indicates the restaurative tendencies of gender politics.' (author's abstract)
Egalitäre Differenz - Erträge feministischer Theorie und Praxis kultureller Differenz zwischen Gleichheitsdiskurs und internationaler Elitebildung
Titelübersetzung:Egalitarian difference - results of feminist theory and practice of cultural difference between equality discourse and international elite formation
Quelle: Hochschulreform und Geschlecht: neue Bündnisse und Dialoge. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Christa Schmalzhaf-Larsen (Hrsg.), Eszter Belinszki (Hrsg.). Workshop "Frauenuniversitäten. Neue Impulse für die Wissenschaftskultur"; Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 2000, S. 111-127
Inhalt: Auf dem Hintergrund der Einrichtung einer "Internationalen Frauenuniversität" (ifu) im Rahmen der Expo 2000 in Hannover diskutieren die Autorinnen die Beiträge von feministischer Theorie und Frauenbewegung zum Gleichheitsdiskurs und zur internationalen Elitebildung. Die feministische Theorie und die Praxis kultureller Differenz in der internationalen Frauenbewegung deuten ihrer Meinung nach darauf hin, dass die Selbstverständlichkeitsannahmen der Gleichheit von Frauen von formulierten Differenzen gebrochen werden. Gegenwärtig zeichnet sich ein Trend feministischer Professionalisierung und Elitenbildung ab, bei dem noch nicht entschieden ist, ob die Dethematisierung von Differenz und Gleichheit schon zu einer Überwindung des Dilemmas und zu einer neuen Öffnung geführt hat. Die Autorinnen beschreiben das feministische Reflexions- und Erfahrungspotential in Bezug auf die Internationalisierung von Bildung und die Bedeutung der ifu als frauenpolitischer Beitrag zu einer internationalen Kultur des gleichberechtigten Dialogs. (ICI2)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zum Feminismusverständnis ostdeutscher Frauen und Autorinnen vor und nach 1989
Titelübersetzung:The understanding of feminism of east German women and female authors before and after 1989
Autor/in:
Nagelschmidt, Ilse
Quelle: Zeitbewußtsein und Zeitkonzeption. Norbert Honsza (Hrsg.). Wroclaw, 2000, S. 5-19
Inhalt: In der DDR galt die Frauenfrage seit Beginn der 70er Jahre als "prinzipiell gelöst", was bedeutete, dass die Gleichberechtigung der Geschlechter "per Dekret" als verwirklicht angesehen wurde. Die DDR stellte jedoch faktisch ein hierarchisch geordnetes System dar, im dem die traditionellen Differenzen zwischen den Geschlechtern erhalten blieben und durch eine stringente Familienpolitik vertieft wurden. Die Autorin erklärt aus diesen Sachverhalten, dass sich in der DDR kein feministisches Verständnis entwickeln konnte und auch heute noch ein starker "sozialistischer Antifeminismus" feststellbar ist. Ein eher verborgener feministischer Diskurs ist für die Autorin jedoch in den vielen Texten der DDR-Schriftstellerinnen enthalten. Der Beitrag prüft daher anhand der DDR-Literatur die These, dass die eigentliche Frauenbewegung der DDR literarisch-ästhetischer Natur gewesen ist. (ICA)
Gleichheit oder Differenz? : Grundkonzepte feministischer Theorie und ihre Auswirkungen auf die Praxis
Titelübersetzung:Equality or difference? : basic concepts of feminist theory and their impacts on practice
Autor/in:
Begander, Elke
Quelle: Was uns bewegt: Beiträge aus der Frauenforschung. Elke Begander (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2000, S. 1-23
Inhalt: "Elke Begander entfaltet mit den Begriffen 'Gleichheit und Differenz' die beiden grundlegenden Denkansätze, an deren unterschiedlichen praktischen Konsequenzen sich bis heute die Geister in Frauenpolitik und Frauenbewegung scheiden. Denn: Absolute Gleichheit zu fördern kann Verlust von Besonderheit und Eigenständigkeit bedeuten; totale Differenz zu kultivieren kann in unbeachteten Nischen enden. Längst ist klar geworden, dass es sich nicht um Alternativen handeln muss, die einander ausschließen." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
The Economics of Gender : Gedanken zu Work-Life-Balance
Titelübersetzung:The Economics of Gender : thoughts on the work-life balance
Autor/in:
Ott, Notburga
Quelle: Frauen und Männer im Management: Diversity in Diskurs und Praxis. Sibylle Peters (Hrsg.), Norbert Bensel (Hrsg.). Wiesbaden: Gabler, 2000, S. 73-90
Inhalt: Die Frage nach dem Geschlechterverhältnis hat auch in die ökonomische Wissenschaft Eingang gefunden. Von feministischer Seite wird vor allem kritisiert, dass die Neoklassik von ihrem Ansatz her nicht in der Lage ist, Aspekte wie Macht, Gewalt und Emotionalität zu erfassen, und damit wesentliche Elemente der gesellschaftlichen Realität ausblendet. Trotz dieser Kritik stellt der vorliegende Beitrag die neoklassische Sichtweise und ihr Verhältnis zur Geschlechterfrage erneut vor. Dieser Ansatz betrachtet Entscheidungen, die mit dem sog. ökonomischen Rationalprinzip beschrieben werden können, d.h. jene Verhaltensweisen, denen eine kalkulierende Entscheidung über knappe Ressourcen mit dem Ziel der Nutzenmaximierung zugrunde liegt. Der "homo oeconomicus" konsequent auf das Verhalten von Frauen angewandt (femina oeconomica) erweist sich insgesamt als erklärungskräftig gegenüber feministischen Belangen. (ICA)
Visionenverlust und Visionenverzicht: dominante und frauenpolitische Bilder von 'Zukunft' vor dem Jahr 2000
Titelübersetzung:Visions lost and abandoned: dominant and feminist pictures of 'the future' before the year 2000
Autor/in:
Holland-Cunz, Barbara
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 29 (2000) 1, S 29-44
Inhalt: 'Der Datumswechsel 1999/2000 hat in der christlich-abendländischen Kultur stets eine besondere Bedeutung gehabt; ein Datum jenseits des Jahres 1999 evoziert 'Zukunft'. Wenige Monate vor dem hoch mythisierten Ereignis ist die öffentliche Diskussion zwar von unzähligen Verweisen aufs Millennium durchzogen, doch zielen sie vor allem auf seine Vermarktung. Während der öffentliche Diskurs mit vielen Worten 'lärmende Leere' produziert, schweigen die UtopistInnen. Die wortreiche, visionslose Debatte zum Thema 'Zukunft' ist erklärungsbedürftig. Mit Foucault kann sie als eine 'Diskursexplosion' interpretiert werden, in der das Schweigen als Teil des Diskurses fungiert. In ihm wird die bislang in der Utopie unproblematische 'Zukunft' problematisiert, sie wird zum Anlass von Sorge. Die wortreiche Leere verdeutlicht die aktuelle Schwierigkeit, angesichts der globalen Problemlagen noch angemessen utopisch zu denken. Eine exemplarische Untersuchung des frauenpolitischen Diskussionszusammenhangs, der in den vergangenen Jahrzehnten wesentlich zur Erneuerung des Genres Utopie beigetragen hat, verdeutlicht dass Utopien für das 21. Jahrhundert global sowie selbst- und machtkritisch entworfen und gedeutet werden müssen.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The European Christian culture has always created myths about the millennium. 'Future' was associated to a time beyond the year 1999. A few month before the mystique date public discussion refers continuously to the millennium, but dominantly as a strategy to commercialize it. While public discourse produces a 'noisy void', utopian thinkers keep silent. This verbose, visionless debate has to be explained. Following Foucault, it could be interpreted as a 'discourse explosion', silence functioning as a part of it. 'Future', up to now not a problematic aspect of utopias, becomes a problem and a concern. The verbose void illustrates the difficulty to conceptualize adequate utopian thinking today. Politics and political science of the new women's movement are discussed in order to show that utopias have to be global, reflective, and critical of power to be of use in the 21st century.' (author's abstract)