Geschlechtsspezifische Ungleichheit im vereinten Deutschland
Titelübersetzung:Gender-specific inequality in the united Germany
Autor/in:
Falk, Susanne
Quelle: Vom Zusammenwachsen einer Gesellschaft: Analysen zur Angleichung der Lebensverhältnisse in Deutschland. Heinz-Herbert Noll (Hrsg.), Roland Habich (Hrsg.). Konferenz "Vom Zusammenwachsen einer Gesellschaft"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Soziale Indikatoren), 2000, S. 273-295
Inhalt: Die Autorin beschäftigt sich mit der Frage, ob und inwiefern die veränderten institutionellen und ökonomischen Rahmenbedingungen in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung zu einer geschlechtsspezifischen Chancendifferenzierung auf dem Arbeitsmarkt im Vergleich zu Westdeutschland geführt haben. Diese Fragestellung wird im Rahmen einer Längsschnittanalyse und in Bezug auf den Zeitpunkt des Arbeitsmarkteintritts, des Alters und des Berufsabschlusses von ost- und westdeutschen Berufseinsteigern untersucht, um zu klären, ob die geschlechtsspezifische Chancendifferenzierung in Ostdeutschland bereits beim Übergang aus dem Bildungs- in das Beschäftigungssystem auftritt, oder, wie überwiegend in Westdeutschland festzustellen ist, erst bei einer Wiederbeschäftigung im weiteren Erwerbsverlauf. Die vergleichende Analyse beruht auf Daten der "Berufsverlaufsstudie Ostdeutschland" von 1985 bis 1997 und auf einer Weststichprobe des "Sozio-ökonomischen Panels" von 1984 bis 1996. Untersucht werden insbesondere der Berufseinstieg und der Erwerbsstatus in den ersten Berufsjahren sowie der Erwerbsstatus nach der Geburt des ersten Kindes und die damit verbundenen Beschäftigungschancen von Frauen. (ICI2)
Schlagwörter:soziale Ungleichheit; Arbeitsmarkt; Wiedervereinigung; neue Bundesländer; alte Bundesländer; Berufsverlauf; Frauenerwerbstätigkeit; Chancengleichheit; Berufseinmündung; Beschäftigungssituation
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der diskrete Charme des Diskriminierung : Ästhetisierung von Frauenarbeit als unscheinbare Form der Missachtung
Titelübersetzung:The discreet charm of discrimination : aesthetization of women's work as an unprepossessing form of disdain
Autor/in:
Hofbauer, Johanna; Pastner, Ulli
Quelle: Anerkennung und Arbeit. Ursula Holtgrewe (Hrsg.), Stephan Voswinkel (Hrsg.), Gabriele Wagner (Hrsg.). Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2000, S. 219-246
Inhalt: Die Verfasser behandeln aus wissenssoziologischer Perspektive diskrete Formen von Diskriminierung anhand von Beispielen der Benennung und Adressierung von Frauen im öffentlichen und betrieblichen Diskurs. Sie fragen in ideologiekritischer Absicht nach dem Beitrag gesellschaftlicher und politischer Deutungsoperationen zur Reproduktion gesellschaftlicher Ungleichheit. Verbunden mit dem Konzept der Geschlechterdifferenz werden Dimensionen struktureller Ungleichheit herausgearbeitet und Institutionen der dualen Ökonomie und beruflichen Segregation behandelt. Stereotypenbildung wird als System der Trennung in zwei Geschlechter gefasst, wobei auf die problematische Dichotomie kultureller Kategorien hingewiesen wird. Welche Mechanismen der Geschlechterseparierung und -hierarchisierung in Organisationen wirksam werden, wird am Beispiel von "Grenzüberschreiterinnen" gezeigt (horizontal: Technikerinnen; vertikal: Managerinnen). Das Problem des Missachtung im Bereich der symbolischen Repräsentation wird am Beispiel der diskursiven Konstruktion von Karrierefrauen erörtert. Abschließend werden auf der Ebene der betrieblichen Interaktion beispielhaft Formen von Missachtung in Anrede und Adressierung von Frauen behandelt. (ICE2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender and country differences in the sense of justice : justice evaluation, gender earnings gap, and earnings functions in thirteen countries
Titelübersetzung:Geschlechts- und länderspezifische Differenzen bei der Beurteilung von Gerechtigkeit : Gerechtigkeitsevaluation, die Einkommenslücke zwischen den Geschlechtern und die Einkommensfunktionen von 13 Ländern
Autor/in:
Jasso, Guillermina; Wegener, Bernd
Quelle: New directions in quantitative comparative sociology. Wil Arts (Hrsg.), Loek Halman (Hrsg.). Leiden: Brill (International studies in sociology and social anthropology), 1999, S. 94-116
Inhalt: Der Beitrag untersucht die Unterschiede bei den Geschlechterverhältnissen und deren länderspezifischen Differenzen in Zusammenhang mit der Beurteilung von Gerechtigkeit. Anhand aggregierter Daten werden die aktuellen Einkommensungleichheiten zwischen den Geschlechtern erhoben, der Mechanismus, der diese erzeugt und Aspekte, die die Rechtmäßigkeit bzw. Gerechtigkeit dieser Ungleichheiten zu evaluieren erlauben, dargestellt. Anhand der Daten aus dreizehn Ländern wird die Einkommensfunktion jeweils für Männer und Frauen geschätzt und mit Schulbildung und beruflichen Erfahrungen korreliert. Um die Gemeinsamkeiten und Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern im internationalen Vergleich herauszuarbeiten, werden drei Sets von Hypothesen über Parameter-Gleichheit getestet. (ICAÜbers)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtsspezifische Arbeitsmarktsegregation: von den Theorien des Arbeitsmarktes zur Analyse sozialer Ungleichheiten am Arbeitsmarkt
Titelübersetzung:Gender-specific labor market segregation: from labor market theories to analysis of social inequalities on the labor market
Autor/in:
Cyba, Eva
Quelle: FrauenArbeitsMarkt: der Beitrag der Frauenforschung zur sozio-ökonomischen Theorieentwicklung. Birgit Geissler (Hrsg.), Friederike Maier (Hrsg.), Birgit Pfau-Effinger (Hrsg.). Tagung "FrauenArbeitsMarkt"; Berlin: Ed. Sigma (Sozialwissenschaftliche Arbeitsmarktforschung , Neue Folge), 1998, S. 37-61
Inhalt: Der Beitrag gibt einen Überblick über die verschiedenen begrifflich-theoretischen Ansätze zur Erklärung der Persistenz geschlechtsspezifisch segregierter Arbeitsmärkte. In kritischer Absicht wird zur Auseinandersetzung mit dem "male-stream" an humankapitaltheoretische Argumentationen, das Konzept der statistischen Diskriminierung und verschiedene Segmentationsansätzen angeknüpft. Aus der Diskussion folgert die Autorin, daß alle Ansätze spezifische Erkenntnisgewinne erlauben. Vorgeschlagen wird dann ein eigener Systematisierungsversuch, um Mechanismen der Ungleichheitserzeugung zu analysieren; diese werden mit dem Konzept der sozialen Schließung und dem der Ausbeutung verknüpft. Abschließend fordert die Autorin die theoretische Weiterentwicklung, die die Analyse sozialer Ungleichheit auf den Arbeitsmarkt focussiert und nicht nur eine Theorie des Arbeitsmarkts selbst darstellt. (pre)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gesellschaftliche Umbrüche und das Verhältnis von Profession und Geschlecht : die juristische Profession im deutsch-französischen Vergleich
Titelübersetzung:Social upheavals and the relationship between the profession and gender : a Franco-German comparison of the legal profession
Autor/in:
Costas, Ilse
Quelle: Die soziale Konstruktion von Geschlecht in Professionalisierungsprozessen. Angelika Wetterer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 1995, S. 121-138
Inhalt: Der vorliegende Beitrag geht von dem empirischen Tatbestand aus, daß Frauen eher in solchen Berufsfeldern und Karrieren anzutreffen sind, deren Macht und gesellschaftlicher Einfluß gering sind und denen soziales Ansehen ebenso wie Entgelt nicht zu den Spitzenwerten zählt. Theoretisch läßt sich dies durch folgende Sachverhalt erklären: Die Professionalisierungsprozesse und die soziale Reproduktion der Professionen finden in einer Gesellschaft und Kultur statt, die die Geschlechter mittels eines binären Codes nicht nur als different, sondern das Geschlechterverhältnis als Hierarchie konstruieren. Im Rahmen der kulturellen Hegemonie von männlicher Dominanz und Geschlechterhierarchie setzen die Professionen alles daran, Personen mit geringem gesellschaftlichem Status - und das trifft auf die Frauen unabhängig von ihrer Klassenzugehörigkeit zu - so weit wie möglich auszuschließen oder für sie geringer bewertete Segmente zu definieren und ihnen zuzuweisen. Die Autorin zeigt diesen generellen Zusammenhang am Beispiel der juristischen Professionen in Deutschland und Frankreich auf. (ICE)