Changes in the division of labor within highly educated German couples when the first child is born
Titelübersetzung:Der Übergang zur Erstelternschaft und Veränderungen der innerfamilialen Arbeitsteilung bei hochgebildeten Paaren in Deutschland
Autor/in:
Dechant, Anna; Blossfeld, Hans-Peter
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 3, S 373-396
Details
Inhalt: "Wenn Paare in Deutschland Eltern werden, verändern
sie häufig ihre Aufteilung von bezahlter und
unbezahlter Arbeit in Richtung eines geschlechtsspezifischen Arrangements. Auf Basis von qualitativen, ereigniszentrierten Längsschnittdaten des Projektes 'Innerfamiliale Arbeitsteilung als Prozess' vergleicht der vorliegende Artikel theoretische Annahmen zu Veränderungen der Arbeitsteilung in Paarbeziehungen mit den Erklärungen, die
hochgebildete Paare selbst geben. Unsere qualitative Analyse zeigt, dass sowohl ökonomische als auch Gender-Theorien relativ erfolgreich erklären, warum Paare sich für eine eher traditionelle Spezialisierung der Arbeiten entscheiden, wenn sie den Übergang zur Erstelternschaft erleben. Diese Theorien sind hingegen weniger erfolgreich darin, zu erklären, warum Paare egalitäre Arrangements beibehalten oder wählen. Anhand der qualitativen Interviews wird ersichtlich, dass Erklärungsmuster, die im Bereich der unbezahlten Arbeit zwischen Kinderbetreuung und Hausarbeit unterscheiden, besser die Realität der Paare erfassen. Darüber hinaus ist die von den Theorien vorgeschlagene kausale Reihenfolge der Entscheidungen eine andere als die der Paare: im Übergang zur Elternschaft entscheiden werdende Eltern zunächst über die Kinderbetreuung und dann über Erwerbstätigkeit und
Hausarbeit." (Autorenreferat)
Inhalt: "When becoming parents for the first time, German
couples often adapt their division of paid and
unpaid work, creating a more gender-specific allocation. Using longitudinal data from the qualitative event-centered project 'Household division of domestic labor as a process', we compare theoretically-postulated mechanisms of change in the division of work within couples with explanations given by the couples interviewed themselves. Our qualitative analysis demonstrates that economic and gender norm theories are quite successful at predicting changes towards a more traditional specialization when couples become parents for the first time, while they are less helpful in explaining the persistence of equal arrangements in the domestic division of work, or the change towards more equal arrangements. The interviews also show that the explanations which differentiate - within unpaid work - between childcare and housework are a better predictor of the realities of the arrangements. Furthermore, the causal order of the decisions suggested by the theories differs from the couples' actual decision making processes: when facing the transition to parenthood, they decide first upon the division of childcare, and then of labor market activity and housework." (author's abstract)
Schlagwörter:Familiengründung; family formation; Hausarbeit; housework; Familienarbeit; family work; Elternschaft; parenthood; Arbeitsteilung; division of labor; Rollenverteilung; role distribution; gender-specific factors; Familie-Beruf; work-family balance; hoch Qualifizierter; highly qualified worker; Partnerbeziehung; partner relationship; Kinderbetreuung; child care; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Teilzeiterwerbstätigkeit während des Bezugs von Elterngeld
Titelübersetzung:Part-time employment while receiving parental leave benefits
Autor/in:
Schreyer, Jessica
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 1, S 53-77
Details
Inhalt: "Im vorliegenden Beitrag wird auf Basis der Daten der ifb-Berufsrückkehrstudie untersucht, welche Mütter noch während des Bezugs von Elterngeld eine Teilzeiterwerbstätigkeit aufnehmen und was ihre Gründe hierfür sind. Hypothesen hierzu beziehen sich auf die Vermeidung negativer Konsequenzen für die berufliche Entwicklung und thematisieren das Streben nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ein früher Wiedereinstieg ist signifikant häufiger mit der Rückkehr auf den alten Arbeitsplatz beim vorherigen Arbeitgeber verbunden und ist vor allem hinsichtlich der Vermeidung beruflicher Nachteile durch eine Erwerbsunterbrechung von Bedeutung. Außerdem arbeiten Selbstständige nach der Geburt ihres Kindes signifikant häufiger im Rahmen einer Teilzeiterwerbstätigkeit noch während des Elterngeldbezugs. Zum einen erfordert der im Vergleich zu Beschäftigten weniger abgesicherte Erwerbsstatus eine schnelle Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit. Zum anderen ermöglichen flexiblere Arbeitszeiten, häufig in reduziertem Umfang, die Vereinbarkeit beruflicher und familialer Anforderungen. In den Daten lassen sich Hinweise für die Opportunitätskostenhypothese, die Bedeutung beruflicher Zwänge sowie für die Hypothese zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie finden. Die Gründe für eine Teilzeiterwerbstätigkeit während des Bezugs von Elterngeld sind demnach vielschichtig." (Autorenreferat)
Inhalt: "Based on data collected in the 'ifb-Berufsrückkehrstudie', I examine what characteristics mothers have that take on part-time work while still receiving parental leave benefits as well as their reasons for doing so. Hypotheses for explaining this behavior refer to the avoidance of negative consequences for mothers' careers and their aspirations for reconciling work and family. An early return to work is significantly more often interconnected with the reappointment to the previous workplace which, in turn, is meaningful for the avoidance of negative consequences for their careers. Moreover, self-employed women significantly more often resume part-time work after child birth during the period of the provision of parental leave benefits. On one hand, in comparison to employed women, self-employed women's employment is less secure and thus requires an early return to work. On the other hand, the former's flexible work schedule and the often reduced work hours allow them to reconcile work and family tasks. The data hint to evidence for the opportunity cost hypothesis, for the importance of professional constraints and also for the family-work reconciliation hypothesis. In sum, the reasons of part-time employment while receiving parental leave benefits are multifaceted." (author's abstract)
Schlagwörter:Leistungsbezug; receipt of benefits; Elterngeld; family allowance; Mutterschaftsurlaub; maternity leave; Teilzeitarbeit; part-time work; berufliche Reintegration; occupational reintegration; Familie-Beruf; work-family balance; Erwerbsverlauf; employment history; gender-specific factors; Erwerbsverhalten; employment behavior; Arbeitszeit; working hours; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:soziale Sicherung, Arbeitsmarktforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Elternschaftsabsichten in Deutschland unter dem Einfluss von Modernisierungs- und Prekarisierungsprozessen
Titelübersetzung:The impact of modernization processes of life forms and precarious work on fertility intentions in Germany
Autor/in:
Baron, Daniel; Schulze-Oeing, Caroline
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 2, S 228-250
Details
Inhalt: "Während die Einflüsse der Partnerschaftsqualität von sozioökonomischen Faktoren auf die Elternschaftsabsichten junger Erwachsener in Deutschland inzwischen empirisch gut erforscht sind, ist vergleichsweise wenig bekannt über die konkurrierenden Auswirkungen subjektiv verarbeiteter Modernisierungs- und Prekarisierungsfolgen. Basierend auf austauschtheoretischen Ansätzen, führen egalitäre Geschlechterrollenbilder zu einer signifikanten Abschwächung von Elternschaftsabsichten. Dieser Effekt verschwindet sobald nach Geschlechtergruppen getrennte Modelle berechnet werden. Für Männer zeigt sich zudem, dass schwächere subjektive Prekaritätswahrnehmungen mit erhöhten Elternschaftsabsichten einhergehen, während ein hoher Anteil befristeter Beschäftigung im Lebenslauf ebenfalls zur Verstärkung von Elternschaftsintentionen führt. Bei Frauen spielen hingegen weder Prekarisierungs noch Modernisierungseffekte eine Rolle - hier zeitigt lediglich die Partnerschaftszufriedenheit einen signifikant positiven Effekt auf Elternschaftsabsichten." (Autorenreferat)
Inhalt: "Although pluralization of life forms and effects of precarious work have recently been matters of debate among scholars in the social sciences, only little is known about the impact of both processes on fertility intentions. Focusing individual attitudes of young German adults towards these issues, this paper investigates whether pluralization of life forms or effects of precarious work lead to lower rates of fertility intentions. Based on social exchange theory, empirical results show a significantly negative impact of modern gender role attitudes on fertility intentions. When conducting separate analyses for each gender group, this effect vanishes. Controlling for males, subjective precariousness exerts a negative effect, whereas a high amount of fixed-term contracts during professional career exerts a positive effect on fertility intentions. However, females' fertility intentions are positively affected in a significant manner by a high degree of satisfaction with partnership." (author's abstract)
Schlagwörter:junger Erwachsener; young adult; Partnerschaft; partnership; Familiengründung; family formation; Kinderwunsch; desire for children; Modernisierung; modernization; Prekarisierung; precariousness; Geschlechtsrolle; gender role; Beschäftigungsform; type of employment; Flexibilität; flexibility; gender-specific factors; Federal Republic of Germany; Austauschtheorie; exchange theory
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Einflüsse von akademischer Sozialisation und der Verbundenheit mit den Eltern auf die schulischen Leistungen von Kindern und Jugendlichen
Titelübersetzung:Effects of academic socialization and emotional closeness to parents on children's and adolescents' school achievement
Autor/in:
Walper, Sabine; Thönnissen, Carolin; Alt, Philipp
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 2
Details
Inhalt: "Mit Blick auf die Bildungsbedeutung der Familie untersucht diese Studie längsschnittliche Einflüsse des elterlichen Schulengagements und der Verbundenheit mit den Eltern auf die schulische Leistungsentwicklung im 2-Jahres-Zeitraum. Im Mittelpunkt stehen zwei Aspekte akademischer Sozialisation: die Bildungsorientierung der Eltern und deren Interesse an schulischen Belangen der Kinder. Die Daten für 469 Kinder im Alter zwischen 8 und 16 Jahren stammen aus dem Deutschen Beziehungsund Familienpanel pairfam. In multiplen Regressionen, die zahlreiche Hintergrundfaktoren, den früheren Leistungsstand sowie das Problemverhalten der Kinder kontrollieren, erweist sich lediglich die Bildungsorientierung der Eltern als relevant. Während das Alter der Kinder keinen moderierenden Einfluss auf die Bedeutung akademischer Sozialisation und die Verbundenheit mit den Eltern hat, trägt die Bildungsorientierung nur bei hoher Verbundenheit der Kinder mit den Eltern zu besseren schulischen Leistungen bei. Die Befunde unterstreichen die Bedeutung elterlicher Bildungsaspirationen, vor allem im Kontext einer positiven Eltern-Kind-Beziehung." (Autorenreferat)
Inhalt: "Focusing family influences on children's academic development, the present study investigated longitudinal effects of parental school involvement as well as children’s closeness to parents as predictors of school achievement across two years. Two aspects of academic socialization were of particular interest: parents' aspirations for higher education and their interest in children's schooling. Data for 469 children (age 8 to 16 years) came from the German Family Panel pairfam. Multiple regression analyses controlling for a variety of background factors, children's previous grades, and their problem behavior revealed significant effects of parents' educational aspirations only. Whereas children's age did not moderate the effects of closeness to parents or those of academic socialization, higher closeness to parents proved to facilitate effects of parents' educational aspirations. The findings emphasize the role of parental aspirations, particularly in the context of a positive parent-child relationship." (author's abstract)
Schlagwörter:Eltern-Kind-Beziehung; parent-child relationship; Schulleistung; academic achievement; Elternhaus-Schule; home-school interaction; Bildungsverhalten; education behavior; Motivation; motivation; familiale Sozialisation; family socialization; Bildungsniveau; level of education; sozioökonomische Faktoren; socioeconomic factors; gender-specific factors; soziale Herkunft; social background; Federal Republic of Germany; elterliches Schulengagement
SSOAR Kategorie:Bildungs- und Erziehungssoziologie, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Erwerbsbeteiligung und Einstellungen zur Familie von türkischen Migrantinnen im Generationenvergleich
Titelübersetzung:Labour force participation and family attitudes of first and second generation Turkish migrant women
Autor/in:
Milewski, Nadja
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 25 (2013) 1, S 53-74
Details
Inhalt: "Die Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen mit türkischem Migrationshintergrund in Deutschland ist geringer als die anderer Migrantengruppen und als die von Frauen ohne Migrationshintergrund. Diese Studie untersucht mit Daten des Generations and Gender Survey (2005/2006), inwiefern sich Frauen der ersten und zweiten Migrantengenerationen hinsichtlich ihrer Erwerbsbeteiligung unterscheiden und welche Faktoren dafür ursächlich sind. In Einklang mit der Humankapitaltheorie lässt sich für die zweite Generation eine stark gesteigerte Erwerbsbeteiligung feststellen: Während in der ersten Generation nur etwa 34 Prozent der Frauen einer Beschäftigung nachgehen, beteiligen sich rund 63 Prozent in der zweiten Generation am Arbeitsmarkt. Besondere Berücksichtigung erfährt der Sozialkapitalansatz bzw. Aspekte intergenerationaler Transmission und Solidarität. Demnach übt - neben Bildung und Familienstand - eine Erwerbstätigkeit der Mutter einen Einfluss auf die Erwerbsbeteiligung der Tochter aus, und stärker egalitäre Genderrolleneinstellungen begünstigen eine Erwerbstätigkeit." (Autorenreferat)
Inhalt: "The extent of labour force participation of women with a Turkish migration background in Germany is lower than that of women of other ethnic origins or that of non-migrant women. In this study, we focus on a within-group comparison of the labour force participation among Turkish women. Using data of the Generations and Gender Survey (2005/ 2006), we distinguish between first and second immigrant generations. The study pays special attention to both the human and social capital approach and aspects of intergenerational transmission and solidarity between generations. In line with the human capital theory, a strong increase in labour force participation can be noted among women belonging to the second migrant generation: Whereas only about 34 per cent of first generation immigrants participate in the workforce, the share among the second generation amounts to about 60 per cent. In addition to family status and education, mothers' employment is found to increase the likelihood of the daughter's participation in the workforce. Also, more egalitarian gender role attitudes favour a higher degree of employment." (author's abstract)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Türke; Turk; Migrant; migrant; Migration; migration; Migrationspolitik; migration policy; Erwerbsarbeit; gainful work; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Handlungsorientierung; action orientation; Wertorientierung; value-orientation; Generation; generation; Generationenverhältnis; Intergenerational relations; Arbeitswelt; world of work
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Arbeitsmarktpolitik, Migration
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Welchen Einfluss haben verschiedene Vatertypen auf den Verlauf der Symptombelastung ihrer Kinder? Eine Längsschnittuntersuchung an 14- bis 23-Jährigen
Titelübersetzung:Which influence do different types of fathers exert on their offspring's psychopathological development? A longitudinal study on 14 to 23 year olds
Autor/in:
Escher, Fabian; Seiffge-Krenke, Inge
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 25 (2013) 1, S 96-117
Details
Inhalt: "In einer Längsschnittstudie wurde der Einfluss dreier Vatertypen auf die Symptombelastung ihrer Kinder im Jugend- und im jungen Erwachsenenalter analysiert. An einer Stichprobe aus 213 Probanden wurde die Symptombelastung zu fünf Messzeitpunkten im Jugendalter (Youth Self- Report) und im jungen Erwachsenenalter (Young Adult Self-Report) untersucht. Die Ergebnisse der Studie zeigen erhöhte Werte in der internalisierenden Symptombelastung der weiblichen im Vergleich zu den männlichen Probanden. Des Weiteren weisen die Ergebnisse auf erhebliche Probleme bei jungen Erwachsenen, welche ihren Vater im Jugendalter als zunehmend negativ oder distanziert beschrieben haben, hin. In diesen beiden Gruppen zeigte sich zu allen Messzeitpunkten eine höhere Symptombelastung als in der Gruppe der jungen Erwachsenen, welche ihren Vater im Jugendalter als normativ beschrieben haben." (Autorenreferat)
Inhalt: "In a longitudinal study, the influence of three types of fathers on their children's psychopathology in adolescence and young adulthood was analyzed. In a sample of 213 subjects, the symptomatology was evaluated at five points in adolescence (Youth Self-Report) and in young adulthood (Young Adult Self-Report). The results show elevated levels of internalizing symptomatology in females compared to males. Furthermore, the results point to significant problems in young adults who have described their father as increasingly negative or distant through adolescence. At all measurement points, these two groups show higher symptomatology than the group of young adults who have described their father as normative in adolescence." (author's abstract)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Vater; father; Vaterschaft; fatherhood; Männlichkeit; masculinity; Männerforschung; ; Typologie; typology; familiale Sozialisation; family socialization; Sozialisationsbedingung; condition of socialization; Sozialisation; socialization; Eltern-Kind-Beziehung; parent-child relationship; Einfluss; influence; Jugendlicher; adolescent
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Das Elterngeld und seine Wirkungen auf das Haushaltseinkommen junger Familien und die Erwerbstätigkeit von Müttern
Titelübersetzung:The new German parental leave benefit scheme and its effects on young families' household income and on mothers' paid employment
Autor/in:
Geyer, Johannes; Haan, Peter; Spieß, C. Katharina; Wrohlich, Katharina
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 25 (2013) 2, S 193-2011
Details
Inhalt: "Mit der Einführung des Elterngeldes im Jahr 2007 beabsichtigte die Bundesregierung die Bedingungen für Familien mit jungen Kindern zu verbessern. Die neue familienpolitische Leistung hatte mehrere Ziele, von denen in diesem Beitrag drei zentrale untersucht werden: Zum Ersten sollte für Eltern in der Frühphase der Elternschaft ein Schonraum geschaffen werden. Zum Zweiten ist es ein erklärtes Ziel des Elterngeldes, es beiden Elternteilen zu ermöglichen, ihre wirtschaftliche Existenz eigenständig zu sichern, und drittens soll die Erwerbstätigkeit von Müttern gefördert werden. In diesem Beitrag wird anhand einer empirischen Wirkungsstudie überprüft, ob diese Ziele erreicht wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Familien im ersten Jahr nach der Geburt durch das Elterngeld durchschnittlich etwa 480 Euro im Monat mehr haben als vor seiner Einführung. Außerdem zeigt sich, dass die Erwerbstätigkeit von Müttern in diesem Zeitraum zurückgegangen ist. Mütter mit Kindern im zweiten Lebensjahr haben aufgrund der Einführung des Elterngeldes eine höhere Wahrscheinlichkeit, in den Beruf zurückzukehren." (Autorenreferat)
Inhalt: "In 2007, Germany introduced a new parental leave benefit scheme, the so-called 'Elterngeld'. The new benefit is an income-related transfer and is granted for a maximum period of 14 months. The more generous, but shorter Elterngeld replaced the former means-tested flat rate benefit that could be drawn for up to 24 months. One of the aims of the reform was to smooth household income in the year after childbirth and another to increase the incentives to return quickly to the labour market. In this study, the authors analyse empirically the change in income in the first year after birth and the effect of increasing incentives for mothers to return to the labour market in the second year after childbirth. They find that the average increase of net household income of families with a child in the first year after birth amounts to 480 euro per month. With respect to labour supply, the authors show that in the first year after childbirth, mothers' labour supply decreases. In the second year labour supply of mothers in East Germany and low-income mothers in both parts of Germany increases." (author's abstract)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Familienpolitik; family policy; Elterngeld; family allowance; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Familie; family; Familie-Beruf; work-family balance; Haushaltseinkommen; household income; Familienarbeit; family work; Familienbildung; family education; Kind; child; Kinderbetreuung; child care; Wirkung; effect
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Unter welchen Bedingungen bekommen Eltern weitere Kinder? Ein Vergleich zwischen Deutschen und Türken unter besonderer Berücksichtigung ökonomischer Abwägungen
Titelübersetzung:Under what preconditions do additional childbirths occur? A comparison between German and Turkish parents, taking economic considerations into account
Autor/in:
Naderi, Robert
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 25 (2013) 1, S 75-95
Details
Inhalt: "Im Beitrag wird der Frage nachgegangen, wie sich die selbsteingeschätzte persönliche finanzielle Situation auf die tatsächliche Geburt weiterer Kinder, unter Berücksichtigung generationaler Unterstützungspotenziale und dem Migrationshintergrund, auswirkt. Die zu überprüfenden Hypothesen basieren auf der ökonomischen Theorie und dem Forschungsstand zur Bedeutung ökonomischer Unsicherheiten für Fertilität. Mittels multivariater Analysen der zwei Wellen des deutschen Generations and Gender Survey, können weder Effekte der individuellen finanziellen Lage, noch der Generationenbeziehungen auf die Familienerweiterung nachgewiesen werden. Die Ergebnisse zeigen hingegen, dass sich türkische Staatsbürger mit eigener Migrationserfahrung von denen, die im Kindesalter immigriert sind bzw. in Deutschland geboren wurden, bezüglich der Erklärungsfaktoren unterscheiden. In allen drei Gruppen sind Faktoren wie das Alter der Frau, die Kinderzahl und das Alter der Kinder für die Familienerweiterung zentral." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article examines the question of how the selfreported financial situation has an effect on the actual birth of additional children in regard to generational support and migration background. The hypotheses to be tested are based on economic theories and research on the importance of economic uncertainty for fertility. Based on multivariate analyses of the two waves of the German Generations and Gender Survey, neither the individual financial situation, nor the relations between generations can be detected as effects on family expansion. The results show, however, that Turkish citizens differ in their migration experience in comparison to those who have immigrated in childhood or were born in Germany in terms of the explanatory factors. Factors like age of the woman, number and age of children are crucial in all groups under study." (author's abstract)
Schlagwörter:desire for children; German; parent education; familiale Sozialisation; generatives Verhalten; ökonomische Faktoren; Kinderwunsch; Familie; reproductive behavior; number of children; microeconomic factors; Turk; Federal Republic of Germany; Türke; Elternschaft; family socialization; Deutscher; family; Eltern; Elternbildung; Kinderzahl; parents; parenthood
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Migration
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Entscheidungsverhalten von Paaren in materiell prekären Lagen über größere Anschaffungen und die Freizeitgestaltung
Titelübersetzung:Decision making within couples in deprived circumstances concerning major purchases and leisure time activities
Autor/in:
Bethmann, Arne; Berngruber, Anne
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 24 (2012) 3, S 319-343
Details
Inhalt: "Der vorliegende Artikel analysiert die Aussagen von Paaren zur Verteilung der Entscheidungsmacht innerhalb der Partnerschaft. Mit den Daten der zweiten Welle der Panelbefragung 'Arbeitsmarkt und soziale Sicherung' wird insbesondere die Machtverteilung bei Paaren in materiell prekären Lagen untersucht, die die Autoren über den Arbeitslosengeld-II-Bezug (ALG II, ugs. 'Hartz IV') definieren. Über größere Anschaffungen entscheidet in prekären Lagen eher die Frau alleine. Die Freizeitgestaltung wird dagegen bei diesen Paaren seltener alleine von der Frau bestimmt. In multinomialen, logistischen Regressionsmodellen zeigt sich, dass für die Verteilung der Entscheidungsmacht bei den ALG-II-Paaren z.T. andere Einflussfaktoren maßgeblich sind als bei Paaren ohne Bezug. Die ökonomischen Ressourcen, die die beiden Partner in die Partnerschaft einbringen, haben im Wesentlichen nur für Paare ohne ALG-II-Bezug Bedeutung. Eine modernere Geschlechterrolleinstellung ist den Analysen nach in beiden Gruppen häufiger mit einem egalitären Entscheidungsverhalten bzgl. größerer Anschaffungen verknüpft. Bei Entscheidungen über die Freizeitgestaltung ist dieser Einfluss wiederum nur bei den Nicht-Beziehern zu finden. Daneben zeigen sich weitere Faktoren, die die Verteilung der Entscheidungsmacht beeinflussen. Auffällig ist z.B. das egalitärere Entscheidungsverhalten von Personen mit niedriger Bildung im ALG-II-Bezug." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article analyses the division of decision power within couples. Based on data from the second wave of the panel study 'Labor Market and Social Security', the allocation of power between the spouses is studied with special regard to couples receiving the German 'Unemployment Benefit II'. In deprived circumstances, decisions on major purchases are more often made solely by the woman. On the other hand, decisions on leisure time activities among these couples are less often taken by the women alone. Multinomial logistic regressions indicate that the distribution of decision power among couples in receipt of benefits is governed by other factors than among couples without receipt. The influence of the economic resources that both partners contribute is only visible in the non-recipient group. In both groups, modern gender role attitudes are often connected with a more egalitarian decision-making process regarding major purchases. Again for decisions about leisure time activities, this relation can only be found among the non-recipients. Apart from these, the authors find additional factors influencing the division of decision power, like individuals with low education deciding more egalitarian in the Unemployment Benefit II group." (author's abstract)
Schlagwörter:Partnerschaft; partnership; Partnerbeziehung; partner relationship; Entscheidung; decision; Entscheidungsfindung; decision making; Macht; power; Federal Republic of Germany; Konsumverhalten; consumption behavior; Freizeit; leisure time; Arbeitsmarkt; labor market; soziale Sicherung; social security; Prekariat; precariat; Arbeitslosengeld II; Arbeitslosengeld II; gender-specific factors; Geschlechtsrolle; gender role; Gleichberechtigung; equality of rights; Bildungsniveau; level of education
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Rolle des Vaters bei berufstätiger Mutter - Aufgabenbeteiligung, Lebenszufriedenheit und
Schulleistung der Kinder
Titelübersetzung:Father's role when mother is working - family involvement, life satisfaction and children's scholastic achievement
Autor/in:
Röhr-Sendlmeier, Una M.; Bergold, Sebastian
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 24 (2012) 1, S 3-26
Details
Inhalt: "Väterliche Rollenkonzepte, mütterliche Berufstätigkeit und die Zufriedenheit des Vaters in verschiedenen Lebensbereichen werden als Bedingungsfaktoren für die väterliche Beteiligung am Haushalt und an kindbezogenen Aufgaben untersucht und die Bedeutung dieser familiären Kontextvariablen für die Schulleistungen der Kinder in den Kernfächern Deutsch und Mathematik beleuchtet. Bei 279 Elternpaaren von Schülern und Schülerinnen in 3., 6. und 9. Klassen verschiedener Schultypen wurden Fragebogendaten erhoben. Väter mit berufstätigen Partnerinnen hatten ein egalitäreres Geschlechtsrollenkonzept und beteiligten sich insbesondere mehr an Haushaltsaufgaben, die als traditionell 'weiblich' angesehen werden. Beides hing mit besseren Schulleistungen der Söhne und Töchter im Fach Deutsch zusammen. Weitere Mediatoranalysen erbrachten, dass speziell in Familien mit berufstätigen Müttern das Ausmaß der Vater-Kind-Interaktion und die Zufriedenheit des Vaters mit der Beziehung zu seinen Kindern für die Schulnote in Mathematik relevant waren. Für die Aufgabenübernahme des Vaters war die von ihm empfundene Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben von großer Bedeutung." (Autorenreferat)
Inhalt: "Fathers' role concept, life satisfaction in the work-family context and mothers' vocational participation are investigated as to their impact on fathers' involvement in child directed and household activities. Questionnaire data were collected of 279 couples with children in 3rd, 6th and 9th school grades. When mothers worked, fathers showed more egalitarian gender role concepts and participated more in household activities that are traditionally considered being 'feminine'. Mediator analyses revealed that such fathers' gender roles and participation had an impact on higher school achievement of sons and daughters in the German language subject. In families with working mothers, the amount of father-child-interaction and fathers' satisfaction with their father-child relationship correlated with children's proficiency in mathematics. Experiencing a satisfactory work-life balance strongly influenced fathers' family involvement." (author's abstract)
Schlagwörter:Geschlechtsrolle; gender role; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Zufriedenheit; satisfaction; Familie-Beruf; work-family balance; Kind; child; Deutschunterricht; German language teaching; Mathematikunterricht; mathematics instruction; Schulleistung; academic achievement; Jugendlicher; adolescent; Vaterschaft; fatherhood; Arbeitsteilung; division of labor; Nordrhein-Westfalen; North Rhine-Westphalia; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Entwicklungspsychologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz