Titelübersetzung:Women's studies and gender studies as an occupation
Autor/in:
Niekant, Renate
Quelle: Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Jg. 12 (2003) H. 2, S. 60-66
Inhalt: Im Mittelpunkt des Beitrages steht eine Diskursanalyse, genauer gesagt eine empirische Untersuchung, bei der der Diskurs der Frauen- und Geschlechterforschung über sich selbst Gegenstand ist. Das Material dieses laufenden Projektes sind Einleitungen zu Sammelbänden der sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung und feministischen Theorie seit den frühen 1980er Jahren. Das heißt, die Autorin arbeitet mit einer spezifischen Textsorte: Einleitungen, die programmatische Texte sind. Sie bilanzieren, stellen vor und ordnen Gültigkeiten, Wissen, Perspektiven. Sie normieren Zugehörigkeit, Grenzen des Wissens, Erkenntnisprozesse. Sie geben Lesarten, Muster der Wahrnehmung vor. In diesem Projekt werden sie als Ausdruck der symbolischen Kämpfe um die Definition von Frauen- und Geschlechterforschung, als symbolische Kämpfe im Diskurs über sich selbst gelesen. Die Verfasserin stellt die ersten Eindrücke sowie die Ergebnisse nach den ersten "Stichproben" zusammen. Die Autorin hebt hervor, dass sich ihre Wahrnehmung der Frauen- und Geschlechterforschung bereits deutlich verändert hat, weil sie aufgrund der Methode der Diskursanalyse einen ganz anderen Blick auf den Diskurs der Frauen- und Geschlechterforschung bekommen hat. Dies wird erläutert und am Beispiel des Call for Papers für das Panel des Arbeitskreises "Politik und Geschlecht" auf der DVPW- Tagung in Mainz 2003 greifbarer gemacht. Vor diesem Hintergrund präsentiert sie drei Thesen zur Frauen- und Geschlechterforschung als Beruf: erstens Daten zur Professionalisierung, zweitens Informationen zur Struktur der Frauen- und Geschlechterforschung als kritische Wissenschaft seit ihren Zeiten als Frauenforschung und drittens Notizen zu Anerkennung und Kultur der Frauen- und Geschlechterforschung. Diese Thesen deuten erste Ergebnisse an, sie sind zum Teil beschreibend, zum Teil kritisch im Sinne einer Kritik an Strukturen. Den Schluss bildet ein Plädoyer für einen selbstkritischen und reflexiven Dialog über eine politische Ethik der Frauen- und Geschlechterforschung. (ICF2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Körper und Geschlecht : Bremer-Oldenburger Vorlesungen zur Frauen- und Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Body and gender : lectures in Bremen and Oldenburg on women's and gender studies
Herausgeber/in:
Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung -ZFG-, Universität Oldenburg; Zentrum Gender Studies -ZGS-, Universität Bremen
Quelle: Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung -ZFG-, Universität Oldenburg; Zentrum Gender Studies -ZGS-, Universität Bremen; Opladen: Leske u. Budrich (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung, Bd. 1), 2002. 194 S.
Inhalt: "Die hier vorliegende Publikation umfasst Vorträge, die im Rahmen der Bremer-Oldenburger Mittagsvorlesungen von Oktober 2000 bis Juli 2001 an den Universitäten Oldenburg und Bremen gehalten wurden. Gleichzeitig steht der Band am Beginn einer neuen gemeinsamen Schriftenreihe der Forschungseinrichtungen Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (ZFG) sowie Zentrum für feministische Studien an der Universität Bremen (ZFS). Die in diesem Band enthaltenen Vorträge stammen von Wissenschaftlerinnen der Universitäten Bremen und Oldenburg, die im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung arbeiten. Ausgehend von einer interdisziplinären Perspektive auf geschlechterbezogene Körperdiskurse lenkt der Band den Blick auf einen umfassenden Körperbegriff, der Konstruktionen von Körpervorstellungen, -bildern, -symbolen und deren Deutungen in Abhängigkeit von kulturellen, sozialen, politischen und historischen Kontexten erschließt." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Jutta Jacob, Barbara Thiessen: Körper und Geschlecht. Eine Einleitung (7-13); Karin Flaake: Körperlichkeit, Sexualität und Geschlecht - Aneignungsprozesse und soziale Bedeutungszuschreibungen in der Adoleszenz junger Frauen (15-29); Christina von Braun: Säkularisierung und Sexualwissenschaft. Gibt es eine 'jüdische' und eine 'christliche' Sexualität? (31-49); Astrid Kaiser: Geschlechterperspektiven in Kinderzeichnungen. Interkultureller Vergleich von Selbstdeutungen japanischer und deutscher Kinder am Beispiel von 'Ich-Bildern' (51-71); Hannelore Schwedes: Die Konstruktion von Geschlecht in Kinderfotografien (73-85); Petra Milhoffer: Geschlechtsrollenübernahme und sexuelle Sozialisation - theoretische Verständigung und empirische Ergebnisse (87-104); Heike Fleßner: Mädchenpädagoginnen und ihre Mädchenbilder - Zwischen Wünschen und Widersprüchen (105-116); Kathrin Heinz, Ilse Modelmog, Barbara Thiessen: Putzfrau, Malerin, Prima Ballerina: Gespräche über Körperportraits (117-152); Birgit Locher: Die Konstruktion des Opfers. Muster und Topoi im Diskurs über Frauenhandel (153-166); Luise Berthe-Corti: Der biotechnologische Körper (167-179); Ines Weller: Modellierung und Bilanzierung von Stoffströmen: Gender als 'Eye-Opener' für Abstraktionen und Entkontextualisierung (181-192).
Soziale Gerechtigkeit und Gleichheit - ein Anachronismus? : zur Renaissance einer Debatte
Titelübersetzung:Social justice and equality - an anachronism? : the renaissance of a debate
Autor/in:
Hornung, Ursula
Quelle: Zwischen Emanzipationsvision und Gesellschaftskritik: (Re)Konstruktion der Geschlechterordnung in Frauenforschung - Frauenbewegung - Frauenpolitik. Ursula Hornung (Hrsg.), Sedef Gümen (Hrsg.), Sabine Weilandt (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 2001, S. 104-134
Inhalt: Im vorliegenden Beitrag werden die sozialwissenschaftlichen und politischen Implikationen der gegenwärtigen Debatte über soziale Gerechtigkeit und Gleichheit untersucht und aus einer egalitarismuskritischen und feministischen Perspektive in Frage gestellt. Ferner soll der Beitrag der Frauen- und Geschlechterforschung zu zeitgemäßen Ausformulierungen dieser politisch-regulativen Ideen aufgezeigt werden. Ausgehend von der Nichteinlösung der Versprechen auf soziale Gerechtigkeit und Gleichheit sucht der heutige Feminismus in der Auseinandersetzung mit formellen und informellen Normierungen und Institutionalisierungen nach empirisch fundierten Antwortmöglichkeiten. Die Autorin beschreibt zunächst die Wiederbelebung von traditionsreichen, wirtschaftsliberalen Ideen in der Debatte um soziale Gerechtigkeit, um anschließend eine politisch-ökonomische Analyse von Birgit Mahnkopf näher vorzustellen, die aus frauenpolitischer Sicht für die untersuchte Thematik zentral ist: Es handelt sich um die Pluralismusproblematik, die alle Gerechtigkeitstheorien, die den Gedanken sozialer Gerechtigkeit mit dem der Gleichheit verknüpfen, durchzieht. Die Ungelöstheit dieser Problematik führt einerseits zu einem Auseinandertreten der Forderung nach Umverteilung von gesellschaftlicher Arbeit, Macht und Einkommen und andererseits zu Forderungen nach Gerechtigkeit, die die Anerkennung kultureller Differenz in den Mittelpunkt stellen. Die Entkoppelung dieser beiden politischen Perspektiven im Gerechtigkeitsdiskurs von Frauenbewegung und -forschung wird in der anglo-amerikanischen Diskussion zwar zunehmend problematisiert, jedoch fehlt es noch an theoretischen Entwürfen, die beide Perspektiven zusammendenken. Die Autorin plädiert vor diesem Hintergrund für eine demokratietheoretische Öffnung der Gerechtigkeitsdiskussion in der Frauenforschung. (ICI2)
Schlagwörter:soziale Gerechtigkeit; Gleichheit; Diskurs; politische Theorie; Sozialpolitik; Feminismus; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Forschungsansatz; Demokratie; soziale Ungleichheit; Pluralismus; Wirtschaft; Gesellschaft
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Kein Abschied von Geschlecht : Thesen zur Grundlagendiskussion in der Frauen- und Geschlechterforschung
Titelübersetzung:No farewell to gender : theses on the basic discussion in women's studies and gender studies
Autor/in:
Knapp, Gudrun-Axeli
Quelle: Zwischen Emanzipationsvision und Gesellschaftskritik: (Re)Konstruktion der Geschlechterordnung in Frauenforschung - Frauenbewegung - Frauenpolitik. Ursula Hornung (Hrsg.), Sedef Gümen (Hrsg.), Sabine Weilandt (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 2001, S. 78-86
Inhalt: Die Autorin kommentiert die gegenwärtige, "postmodern" geführte Debatte über eine Grundlagenkrise der Frauen- und Geschlechterforschung, in welcher von einem "Wirksamkeitsverlust" der Kategorie Geschlecht oder sogar von einer "Auflösung der Geschlechterdifferenz" die Rede ist. Sie skizziert die theoretischen Hintergründe dieser Diskussion, die im wesentlichen von zwei Bereichen ausgehen: Zum einen von der Auseinandersetzung mit den Fundierungen feministischer Kritik, die sich auf die Unterstellung kollektiver Soziallagen und strukturell geteilter Probleme beziehen; zum anderen von der Sex/Gender-Debatte und ihrer Infragestellung einer naturgegebenen Zweigeschlechtlichkeit. In Bezug auf den Diskurs über "Geschlecht" ist nun die Frage zu klären, ob im einzelnen Geschlechterdifferenz als Eigenschafts- und Identitätskategorie, Geschlechterordnungen als symbolisch-kulturelle Klassifikations- und Regulationssysteme oder Geschlechterverhältnisse als sozialstrukturelle Organisationsform zwischen den Genus-Gruppen gemeint sind. Für die Zukunft der feministischen Forschung und die Arbeit der Sektion "Frauenforschung" in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie ist nach Meinung der Autorin folgendes wichtig: erstens eine stärkere Ausprägung der vergleichenden Perspektive und mehr Offenheit in der Diskussion der gesellschaftstheoretischen Grundlagen der eigenen Position; zweitens eine stärkere Kontextbezogenheit auf die veränderten sozialen und politischen Entwicklungen in Europa und der Welt; drittens mehr kritische Distanz zu identitätspolitischen Begründungen feministischer Theorie. (ICI2)
Normalisierte Wissenschaft? : zum herrschaftskritischen Potential von Frauen- und Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Normalized science? : domination-critical potential of women's studies and gender studies
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Zwischen Emanzipationsvision und Gesellschaftskritik: (Re)Konstruktion der Geschlechterordnung in Frauenforschung - Frauenbewegung - Frauenpolitik. Ursula Hornung (Hrsg.), Sedef Gümen (Hrsg.), Sabine Weilandt (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 2001, S. 58-62
Inhalt: Die gegenwärtige Frauen- und Geschlechterforschung ist nach Meinung der Autorin von einer "normalisierten Wissenschaft" im Sinne Thomas Kuhns noch weit entfernt. In ihrem Statement zur Podiumsdiskussion über das Schicksal subversiver Ansprüche in der Frauen- und Geschlechterforschung weist sie darauf hin, dass eine stärkere Programmatik selbstreflexiver Handlungspraxen erforderlich ist, um hegemoniale Denk- und Handlungsmuster in der Wissenschaftspraxis zu überwinden. Die Autorin skizziert die Bedingungen, unter denen der herrschaftskritische Anspruch feministischer Wissenschaft aufrechterhalten werden kann. Begreift man z.B. Normalisierung als komplexen Prozess, in dem Ein- und Ausschlussmechanismen durch bestimmte Wissensformen reproduziert werden, so stellt die beständige Reflexion von Grenzziehungsprozessen und damit verbundenen Herrschaftsstrukturen eine wichtige Voraussetzung dar. Ferner müssen die Komplexität von Macht und die Arten und Weisen der Subjektformierung berücksichtigt werden, die sich immer auf die Kategorien von Geschlecht, Sexualität, Rasse oder Klasse beziehen. (ICI)
Geschlechterdifferenz und Macht : Reflexion gesellschaftlicher Prozesse ; 18. Kolloquium (1999) der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften
Titelübersetzung:Gender difference and power : reflection on social processes; 18th Colloquium (1999) of the Swiss Academy of Humanities and Social Sciences
Quelle: Kolloquium "Geschlechterdifferenz und Macht"; Fribourg: Univ.-Verl. Freiburg Schweiz (Kolloquium der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften), 2001. 357 S.
Inhalt: "Thema dieses reichen und spannenden Buches sind soziale Prozesse, in welchen Differenzen zwischen den Geschlechtern konstruiert oder aber - theoretisch wie praktisch - aufgelöst werden. Kontrovers angelegt, ist es sehr wohl, doch nicht nur durch die feministische Perspektive geprägt. Dies und die interdisziplinäre Ausrichtung zeichnen es aus unter anderen Veröffentlichungen, die dem Wechselspiel von Geschlechterdifferenz und Macht in unseren Gesellschaften nachspüren. Die Auseinandersetzung mit Positionen der aktuellen 'gender studies' steht neben der geschlechterpolitisch brisanten Frage, wie weit wissenschaftliches Bemühen offensichtlichen Missständen abhilft. Ein Buch, das über Reflexion zu praktischen Massnahmen in wichtigen Lebensbereichen anhält." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Stefanie Brander: Zur Einleitung: Geschlechterdifferenz und Macht - oder: Wozu wissenschaftliche Diskurse über das Geschlecht? (5-11); Der Körper und sein Ausdruck: Gesa Lindemann: Körper - Leib - Geschlechterdifferenz (15-38); Esther Fischer-Homberger: Stammbaum und Nabelschnur. Zur Embryologiegeschichte der Abstammung. William Harveys 'De generatione animalium' von 1651 (39-58); Hermann Schmitz: Die Frau im geschichtlichen Spannungsfeld der Abstraktionen (59-75); Ulle Jäger: Transgender: Shifting the paradigm? Zur Aufrechterhaltung und Infragestellung der zweigeschlechtlichen Ordnung (77-94); Marianne Biedermann: 'Schwachheit, dein Nam' ist... Fettsucht.' Ein Paradigmenwechsel in den Zeiten der Globalisierung (95-114); Brigitte Studer: 'Transgendering' - wann wird die Ausnahme zur Regel? Oder vom Ernst des Spiels um Geschlecht und Macht (115-121); Politik und Recht: Susanna Burghartz: Reinheitsdiskurse und Macht. Zur Dynamik und Ambivalenz von Moralpolitik und Sittlichkeitsbewegungen seit der Reformation (125-140); Susanne Baer: Hierarchie, Demokratie und Differenz. Perspektiven für eine Rechtsordnung der Bürgerinnen und Bürger (141-159); Rainer J. Schweizer: Rechtliche Geschlechterdifferenzierung nach der rechtlichen Gleichstellung 161-171); Thanh-Huyen Ballmer-Cao: Etat, genre et politique (173-186); Verena Tobler Müller: Wenn Frauen in Männerrollen steigen: Von der Geschlechter- zur Berufsrollenhierarchie (187-207); Francoise Messant-Laurent: Le modele atypique de l'emploi feminin deviendrait-il la norme? (209-218); Martine Chaponniere: L'egalite contrainte: suffrage, quotas, parite et approche integree de l'egalite (219-227); Wissenschaft und Geschlecht: Judith Janoska: Einige Gründe dafür, das 'Sex-Gender-System' beizubehalten (231-246); Reni Levy: Le sexe de la science: masculin, feminin, neutre? (247-263); Lucienne Gillioz: Pertinence/impertinence de la critique feministe dans les sciences 'dures'? (265-283); Therese Steffen: Transgendering Theory: Gender Studies zwischen Feminismus und Maskulinität (285-299); Postmoderne Diskurse: Margaret Bridges: Premodern as Postmodern? On the Preposterous Representation of Gender in Mandeville's Orient (303-319); Helga Geyer-Ryan: Phallic Fantasies: Gender Theory between Ethics and Politics (321-331); Katrin Meyer: Resignifications. Figuren der 'immanenten Kritik' im postfeministischen Diskurs (333-342).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Reflexive Hochschulreform : parallele und integrierte Diskurse zwischen Frauen- und Geschlechterforschung und "Mainstream"
Titelübersetzung:Reflexive university reform : parallel and integrated discourses between research on women and gender and "mainstream"
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Hochschulreform und Geschlecht: neue Bündnisse und Dialoge. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Christa Schmalzhaf-Larsen (Hrsg.), Eszter Belinszki (Hrsg.). Workshop "Frauenuniversitäten. Neue Impulse für die Wissenschaftskultur"; Opladen: Leske u. Budrich (Geschlecht und Gesellschaft), 2000, S. 233-244
Inhalt: Der Beitrag enthält resümierende Überlegungen zur Thematik des vorliegenden Sammelbandes, welche sich um eine dialogische Verbindung von Frauen- und Geschlechterforschung sowie von Frauenförderpolitik im Hochschulwesen dreht. Die Autorin weist darauf hin, dass auch Hochschulreformen auf Reflexions- und Diskussionsprozessen beruhen, die sich zwischen den verschiedenen Akteursgruppen vollziehen, und eine Voraussetzung für die Institutionalisierung der Frauen- und Geschlechterforschung an den Hochschulen und die Akzeptanz innerhalb der Scientific Community darstellen. Sie skizziert die Rahmenbedingungen zur weiteren Unterstützung des Dialogs zwischen Mainstream und Geschlechterforschung und geht kurz auf die Bedeutung der Internationalen Frauenuniversität als Experimentierraum und Zukunftsmodell ein. Im Rahmen einer abschließenden Gesamtbewertung weist sie darauf hin, dass Diskurse über die Implementation von geschlechtergerechten Reformen und ein institutionalisierter Dialog in Studiengängen und Forschungszentren notwendig sind, um eine Aufhebung der Akteursgebundenheit und eine Änderung der hierarchischen Geschlechterkultur zu erreichen. (ICI2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Lesarten des Geschlechts : zur De-Konstruktionsdebatte in der erziehungswissenschaftlichen Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Versions of gender : the deconstruction debate in education science gender research
Herausgeber/in:
Lemmermöhle-Thüsing, Doris; Fischer, Dietlind; Klika, Dorle; Schlüter, Anne
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich, 2000. 279 S.
Inhalt: "Unter dem Titel 'Konstruktion und Dekonstruktion von Geschlecht in der Erziehungswissenschaft' fand im Sommer 1999 die Jahrgangstagung der Sektion Frauen- und Geschlechterforschung in der Evangelischen Akademie in Berlin statt. In reizvoller Umgebung entfaltete sich eine anregende Tagungsatmosphäre mit lebhaften Diskussionen, die wichtige Impulse für die Beiträge in diesem Band gaben." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Dorle Klika: Zur Einführung: Konturen divergenter Diskurse über die Kategorie Geschlecht (8-19); Heike Kahlert: Konstruktion und Dekonstruktion von Geschlecht (20-44); Barbara Rentorff: Geschlecht und Subjekt (45-60); Yvonne Ehrenspeck: Frauenforschung zwischen Wissenschaft, Protest und Politik. Eine systemtheoretische Beobachtung (61-70); Johanna Hopfner: Geschlecht - soziale Konstruktion oder leibliche Existenz? Subjekttheoretische Anmerkungen (71-85); Annedore Prengel: Perspektivitätstheoretische Fragen an die (De-)Konstruktionsdebatte (86-95); Bettina Dausien: 'Biographie' als rekonstruktiver Zugang zu 'Geschlecht' - Perspektiven der Biographieforschung (96-115); Helga Kelle: Das ethnomethodologische Verständnis der sozialen Konstruktion der Geschlechterdifferenz (116-132); Susanne Maurer: Herstellung und Verschiebung von Bedeutung in der Interviewsituation (133-145); Maria Bitzan: Geschlechtshierarchischer Verdeckungszusammenhang. Überlegungen zur sozialpädagogischen Mädchen- und Frauenforschung (146-160); Heide von Felden: 'Ich will einfach das Gefühl haben, ich gehöre dazu und ich nehme am Leben teil' - eine biographische Rekonstruktion (161-172); Hannelore Faulstich/ Nicola Gast-van der Haar/ Damaris Güting: Soziale Konstruktion von Geschlecht in schulischen Interaktionen in der Sekundarstufe I - Werkstattbericht aus einem Forschungsprojekt (173-188); Marita Kampshoff: Doing gender und doing pupil - erste Annäherungen an einen komplexen Zusammenhang (189-204); Astrid Kaiser: Schulversuche in der Grundschule zur Dekonstruktion von Geschlechterstereotypen (205-222); Renate Nestvogel: Konstrukte zum Geschlechterverhältnis und Konsequenzen für eine interkulturelle Pädagogik (223-244); Anja Tervooren: Der 'verletzliche' Körper als Grundlage einer pädagogischen Anthropologie (245-255); Jutta Hartmann: Normierung und Normalisierung in der Debatte um Lebensformen - Versuch einer dekonstruktiven Bearbeitung für die Pädagogik (256-267); Sandra Smykalla: Theorie als politische Praxis - Gratwanderung zwischen Differenz, Gleichheit und Dekonstruktion (268-279).
Soziale Ungleichheit und Geschlecht : Kontinuitäten und Brüche, Sackgassen und Erkenntnispotentiale im deutschen und soziologischen Diskurs
Titelübersetzung:Social inequality and gender : continuities and breaks, cul de sacs and cognitive potential in discourse in Germany and sociology
Autor/in:
Gottschall, Karin
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich (Reihe "Sozialstrukturanalyse", Bd. 13), 2000. 395 S.
Inhalt: Die Autorin beschäftigt sich mit der Frage, ob der erkennbare Paradigmenwechsel im Diskurs zu "sozialer Ungleichheit und Geschlecht" geeignet ist, Veränderungen in der Struktur und Definition sozialer Ungleichheit zu erfassen. Sie untersucht ferner die Frage, inwieweit die Neuorientierungen dem gesellschaftsdiagnostischen Aufklärungsanspruch soziologischer Ungleichheitsforschung besser gerecht werden und den Zusammenhang zwischen Geschlechterungleichheit und weiteren Formen sozialer Hierarchisierung angemessener reflektieren als traditionelle Ansätze. Das Ziel der vorliegenden Studie besteht darin, in einschlägigen älteren und neueren theoretischen Konzeptionen nach Ansatzpunkten für eine integrative Konzeption von sozialer Ungleichheit und Geschlecht zu suchen. Es geht der Autorin um eine Identifikation von Denkfiguren und analytischen Zugängen zu ungleichheitssoziologischen Fragestellungen im deutschsprachigen Raum, die es erlauben, die gegenwärtige gesellschaftliche Komplexität sozialer Hierarchisierung zu erschließen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen zwei Teildiskurse bzw. "Diskussionsstränge" aus dem Gesamtspektrum der Neuorientierungen: Im ersten Teildiskurs wird Geschlechterungleichheit im Kontext mit weiteren Ungleichheitsformen als Problem wohlfahrtsstaatlich geprägter Modernisierung thematisiert; der zweite Teildiskurs begreift Geschlechterungleichheit als soziale Konstruktion. (ICI2)