Organisation der Wissenschaften : Veränderungen von Forschungspraxis, Institutionengefüge und Steuerungsmodi ; Projektgruppe
"Wissenschaftspolitik" am WZB
Titelübersetzung:Organization of sciences : changes in research practice, the institutional structure
and control methods; the "Science Policy" Project Group at the WZB
Autor/in:
Knie, Andreas; Simon, Dagmar
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 28 (2005) H. 2, S. 231-233
Inhalt: Die Autoren geben einen kurzen Überblick über die Gründungsmotive und Zielsetzungen
der am WZB im Jahr 2004 neu gegründeten Projektgruppe "Wissenschaftspolitik". Die
bisherige Suche der Projektgruppe nach angemessenen Ordnungsmodellen für die organisierte
Wissenschaft zeigt, dass die Erkenntnisse über die Produktionsweise der Wissenschaft
nicht sehr stabil sind. Auch die herkömmlichen Steuerungs- und Bewertungsverfahren
befinden sich zur Zeit in einem umfassenden Veränderungsprozess und tangieren zentral
das Verhältnis von Selbststeuerung in der Wissenschaft via Peer Review und wissenschaftsexterner
Verfahren der Kontrolle und Qualitätssicherung. Hierbei sollen von der Projektgruppe
auch die nicht-intendierten Folgen verschiedener Steuerungsversuche in den Blick genommen
werden, die mit den verschiedenen Versuchen der Rückgewinnung staatlicher Gestaltungsmacht
in der Wissenschaftspolitik verbunden sind. Darüber hinaus wird der Wissenschaft im
veränderten internationalen Institutionengefüge verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet,
wozu z.B. die internationale Standardisierung der akademischen Ausbildungsformen und
Qualitätssicherungsverfahren zählt. (ICI2)
Towards new collaboration cultures? : the achievement of European and international research programmes so far and first experiences with the implementation of the 6th Framework Programme ; Semmering report deliverable 3
Titelübersetzung:Auf dem Weg zu einer neuen Kultur der Zusammenarbeit? : die bisherige Leistung europäischer und internationaler Forschungsprogramme und erste Erfahrungen mit der Implementierung des sechsten Rahmenprogramms ; SEMMERING-Bericht 3
Autor/in:
Pohoryles, Ronald J.; Rodousakis, Niki
Quelle: Interdisciplinary Centre for Comparative Research in the Social Sciences -ICCR-; Wien (ICCR Research Report), 2004. 27 S.
Inhalt: Der Bericht, der in erster Linie auf den Debatten des 8. SEMMERING-Forums in Brüssel 2003 basiert, informiert über die Effektivität und Effizienz internationaler und nationaler Forschungsprogramme zur Stimulierung der Kooperation unter wissenschaftlichen Organisationen und Forschern bzw. zwischen Forschern und dem Management der Wirtschaft. Somit beleuchtet der Beitrag die veränderte Rolle von Wissenschaft und Technologie in modernen Gesellschaften am Beispiel Europas. Kooperationen zwischen Wissenschaft, Forschung, Gesellschaft, Wirtschaft und Politik bedürfen einer gegenseitigen Beeinflussung und somit einer entsprechenden Zusammenarbeit. Allerdings stellt die Autonomie von Wissenschaft und Forschung eine Vorbedingung für Innovation und wissenschaftlicher Kreativität dar. Dem gemäß präsentiert sich die fruchtbare Verflechtung zwischen 'Wissenslieferanten' und den Vertretern der Wirtschaft als ein komplexes Thema. Die Ausführungen gliedern sich in folgende Aspekte: (1) die Rolle der neuen und alten EU-Mitgliedsstaaten in der europäischen Forschungslandschaft, (2) die Einbindung der Wirtschaft in die wissensbasierte Gesellschaft und die demokratische Governance, (3) die Nutzung und Verbreitung von Wissen, (4) die Installierung neuer Rahmenprogramme zur Mobilisierung der kreativen Kräfte, (5) die Rolle der Universitäten, Forschungseinrichtungen und Stiftungen im europäischen Forschungssektor sowie (6) die Frage nach der neuen Zusammenarbeit der Kulturen von Wissenschaft und Wirtschaft. In einer Schlussfolgerung merken die Autoren an, dass die Schaffung neuer Wissens- und Innovationsnetzwerke die Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit der EU darstellen und die Wissensproduktion nicht länger eine exklusive Domäne der Universitäten und Forschungseinrichtungen ist. (ICG2)
ExpertInnen unter sich? : Geschlecht, Demokratie und Biotechnikpolitik in Schweden
Titelübersetzung:Experts among themselves? : gender democracy and the politics of biotechnology in Sweden
Autor/in:
Kulawik, Teresa
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 32 (2003) H. 2, S. 163-175
Inhalt: "Schweden ist berühmt für seinen umfassenden Wohlfahrtsstaat und seine Gleichstellungspolitik. Es mag deshalb verwundern, dass es nicht nur zu den Vorreitern auf dem Gebiet der Biotechnologie zählt, sondern über besonders 'liberale' staatliche Regelungen verfügt. Verbrauchende Embryonenforschung ist erlaubt, ebenso die Präimplantationsdiagnostik. Dieser Artikel rekonstruiert zunächst die schwedische Rechtsentwicklung, untersucht dann im Kontext der Institutionen und Akteure, ob und wie Frauen an den Willensbildung- und Entscheidungsprozessen partizipierten und wendet sich abschließend den öffentlichen und politischen Diskursen zu. Dabei wird deutlich werden, dass Frauen zwar in hohem Maße an den politischen Prozessen beteiligt waren, dass sie jedoch keinen besonderen Standpunkt zur Biotechnologie vertreten. Sie teilen vielmehr den Beinahe-Konsensus, wonach Biotechnologien durch ihre guten Ziele, z.B. dem Leiden der Frauen/ Eltern an 'unfreiwilliger Kinderlosigkeit' abzuhelfen, gerechtfertigt sind. Die Anwendung selektiver Praktiken, wie der Präimplantationsdiagnostik, wird als konsequente Fortsetzung der mit dem Abtreibungsrecht begründeten Selbstbestimmung aufgefasst." (Autorenreferat)
Inhalt: "Sweden is famous for its welfare state and its gender equality policies. Therefore, it might be surprising that the country not only belongs to the pioneers in the field of biotechnology, but that state regulation in this field is very 'liberal'. Preimplantation genetic diagnosis and the use of embryos in therapy and research are both legal. In this essay I will first reconstruct the Swedish legal development in this area, and, secondly, investigate the context of actors and institutions in terms of whether and how women participated in the relevant opinion- and decision-making processes. Finally, I will analyse the public and political discourses. It will become clear that although women were well represented in the political and discursive processes, they did not advocate a specific women related standpoint. They share, on the contrary, the (virtual) consensus, that biotechnological interventions can be justified by its noble goals, e.g. by helping women/ parents who suffer from 'involuntary childlessness'. The use of selective practices such as preimplantation genetic diagnosis is considered to be the consequent continuation of women's right to self-determination in reproductive matters, which is founded in the abortion legislation of the 1970s." (author's abstract)
Schlagwörter:Wissenschaftspolitik; Forschungspolitik; Schweden; Demokratie; Technologiepolitik; Biotechnik; Biomedizin; Gentechnologie; politische Willensbildung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaftspolitik
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Jg. 32 (2003) H. 2, S. 125-136
Inhalt: "PolitologInnen sind in der gegenwärtigen kontroversen Debatte zur Biomedizinpolitik sowohl mit wissenschaftlichen Analysen als auch als ExpertInnen in einschlägigen Beratungsgremien erstaunlich abwesend. Dabei könnte die Politikwissenschaft mit ihren unterschiedlichen Teildisziplinen wichtige Beiträge zur Erforschung von Biomedizinpolitik leisten. Für das Fehlen kann ein Bündel von Faktoren identifiziert werden, von der Spezifik des Politikfeldes über methodologische und theoretische Orientierungen der Politikwissenschaft bis hin zu wissenschaftspolitischen Motiven. Ein zentraler Grund ist die Überschneidung dreier Themen- und Problemfelder, die im politikwissenschaftlichen Mainstream tendenziell als außerpolitisch gelten und/ oder in unzureichender Weise theoretisch erfasst sind: Körper, Ethik und Naturwissenschaften/ Technologie. Feministische Politikwissenschaft ist in verschiedener Hinsicht für die Analyse von Biomedizinpolitik besser gerüstet, da sie mit der Analyse von Körperpolitik und mit normativen Fragen Erfahrungen hat." (Autorenreferat)
Inhalt: "In the current debate about biomedicine policy, political scientists are largely absent as analysts of the controversy and as experts in advisory commissions. However, political science and its various sub-disciplines could make important and specific disciplinary contributions to the debate. This gap can be attributed to a variety of factors, ranging from issue characteristics to methodological and theoretical orientations in political science as well as to political reasons. The major cause is the intersection of three distinct issues and problems all of which are regarded as non-political and, thus, are not sufficiently theorised in political science: the body, ethics, and science and technology. Feminist political science is better equipped to analyse biomedicine policy because of its experience with the analysis of body politics and the integration of normative concerns." (author's abstract)
Titelübersetzung:Balance out competition and cooperation
Autor/in:
Radlanski, Heide
Quelle: Wirtschaft & Wissenschaft, Jg. 11 (2003) H. 1, S. 6-8
Inhalt: Beim traditionellen Villa-Hügel-Gespräch 2002 des Stifterverbandes diskutierten über 30 Experten aus dem In- und Ausland die Frage, wie die Forschungsförderung in Deutschland und in der EU aussehen müsste, um den Europäischen Forschungsraum konkurrenzfähig zu machen. Kritisiert wurden der Mangel an strategischer Forschungsplanung und schwache Anreize als Hauptproblem für die Forschung in Deutschland. Andererseits wurde gefordert, die Kürzung von Finanzmitteln als eine Herausforderung zu akzeptieren. Auf Kritik stieß auch die "Versäulung", d.h. die institutionellen Barrieren innerhalb des deutschen Wissenschaftssystems. Die Frage nach der Notwendigkeit eines European Research Council (ERC) wurde kontrovers diskutiert. Es wurde die Forderung erhoben, Osteuropa besser in Förderprogramme einzubinden. (HoF/St.)
Frauenförderung in Wissenschaft und Forschung : Konzepte, Strukturen, Praktiken
Herausgeber/in:
Schaller-Steidl, Roberta; Neuwirth, Barbara; Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Quelle: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur; Wien: Verl. Österreich (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft, Bd. 19), 2003. 382 S.
Internationalisierungsstrategien in der Wissenschafts- und Forschungspolitik : Best Practices im internationalen Vergleich
Titelübersetzung:Internationalization strategies in science policy and research policy : international comparison of best practices
Herausgeber/in:
Edler, Jakob; Bundesministerium für Bildung und Forschung; Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung -ISI-
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung -ISI-; Bonn, 2001. XVIII, 279 S.
Inhalt: "Die Studie untersucht, welche Strategien und welche erfolgreichen oder besonders innovativen Einzelmaßnahmen nationale Regierungen und öffentlich finanzierte Forschungseinrichtungen in ausgewählten Ländern anwenden, um auf die Herausforderungen und Chancen der Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung zu reagieren. Zweck der Studie ist es, Informationen über die Internationalisierungsstrategien ausgesuchter Länder bereit zu stellen sowie besonders interessant und erfolgreich erscheinende Instrumente als so genannte 'Best Practice' zu identifizieren und zu analysieren." (Textauszug)
Schlagwörter:internationaler Vergleich; Wissenschaftspolitik; Forschungspolitik; Forschungseinrichtung; Internationalisierung; Best Practice
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Monographie
Gender in research : gender impact assessment of the specific programms of the Fifth Framework Programme ; an overview
Herausgeber/in:
Young, Kerry; Laurila, Pia; Generaldirektion Forschung Direktion L Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, Europäische Kommission
Quelle: Generaldirektion Forschung Direktion L Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, Europäische Kommission; Brüssel, 2001. 63 S.
Männlichkeit und Politik : Krise der fordistischen Naturverhältnisse und staatliche Forschungs- und Technologiepolitik in der Bundesrepublik Deutschland
Titelübersetzung:Masculinity and politics : crisis in Fordist natural conditions and government policy on research and technology in the Federal Republic of Germany
Autor/in:
Döge, Peter
Quelle: Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 114), 1999. 195 S.
Inhalt: Die staatliche Forschungs- und Technologieförderung beeinflusst massiv die Entwicklung und Anwendung neuer Technologien. Als Folge der Kritik der fordistischen Naturverhältnisse hat seit der Mitte der 70er Jahre insbesondere die Umweltforschung einen neuen Stellenwert erfahren. Die wissenschaftlichen Arbeiten zur Wissenschafts- und Forschungspolitik in diesem Bereich zeichnen sich jedoch nach Auffassung des Autors durch 'umfassende Geschlechtsblindheit' (18) aus; deshalb zielt diese Arbeit 'auf die Offenlegung des verborgenen Geschlechts der bundesdeutschen Forschungspolitik' (23). Diese ist androzentrisch, wenn sie folgende vier Kriterien erfüllt: Vergrößerung der patrichalen Dividende, verengter Technikbegriff auf konzeptioneller Ebene, Konstitution eines hierarchischen Gender-Regimes, Hierarchisierung von Männlichkeiten (39-40). Anhand einer empirischen Analyse der staatlichen Forschungs- und Technologieförderung in Deutschland 1975 bis 1990 belegt er, dass diese Kriterien erfüllt sind und die bundesdeutsche Forschungs- und Technologiepolitik folglich androzentrisch geprägt ist. Eine Analyse der Forschungs- und Technologiepolitik in den 90er Jahren sowie ein Ausblick auf ein Forschungsprogramm beschließen das Buch. (ZPol, NOMOS)