Gender mainstreaming in European policy: innovation or deception?
Titelübersetzung:Gender-Mainstreaming in der europäischen Politik: Innovation oder Irrtum?
Autor/in:
Woodward, Alison E.
Quelle: Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Arbeitsmarkt und Beschäftigung, Abteilung Organisation und Beschäftigung, 01-103), 2001. 36 S.
Inhalt: "Mainstreaming, ein Ansatz zur Erhöhung der Geschlechtssensibilität von Politik, ist inzwischen weltweit von Ländern mit sehr unterschiedlichen politischen Strukturen übernommen worden. Diese soziale Innovation wurde im Kontext der Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 von einem Netzwerk ins Leben gerufen, das sich aus Mitgliedern der Frauenbewegung, Wissenschaftlerinnen und Politikerinnen (manchmal 'Staatsfeministinnen' genannt) zusammensetzte. Als politische Strategie, die auf Veränderungen abzielt, benutzt sie die Rhetorik von Effizienz, die in Diskursen zur Rationalisierung öffentlicher Verwaltung geläufig ist. Aber weil ihr Gegenstand das Geschlechterverhältnis ist, beleuchtet Mainstreaming in besonders herausfordernder Weise allgemeinere Probleme politischer Innovation. Mainstreaming illustriert nachdrücklich die Paradoxien und Zwiespältigkeiten, die der Einsatz von 'gender' als Motor für Veränderungen politischer Organisationen impliziert. Der Ansatz des Mainstreaming birgt möglicherweise das Potential, die Definitionsmacht zu verändern, indem er die Person des Bürgers/ der Bürgerin verdeutlicht, auf den/die sich Politiken beziehen und indem er die Annahme von Geschlechtsneutralität in Frage stellt. Dies gelingt durch die Einführung von Instrumenten in den politischen Prozeß - vergleichbar einem Trojanischen Pferd -, wobei 'formale Rationalität' genutzt wird, um die Geschlechtsspezifik von Aushandlungsprozessen aufzudecken." (Autorenreferat)
Inhalt: "Mainstreaming, an approach aimed at making policy more gender sensitive, has been taken globally on board by countries with widely varying policy machineries. This social innovation was launched in the context of Bejing 1995 by a network of women's movement activists, academics and politicians sometimes referred to as State Feminists. As a policy strategy for change, it utilizes the language of efficiency current in circles hoping to rationalize public bureaucracy. Yet, because it deals with gender, mainstreaming also illustrates, in a particularly provocative way, some more general problems in political innovation. Mainstreaming provides a good illustration of the paradoxes and ambiguities of gender as a motor for change in political organization. Mainstreaming seems to offer the potential to recoup the power of definition by making the image of the citizen behind the policy more 'evident' and erasing the premise of gender neutrality. The trick is carried out through the insertion of 'tools' like Trojan horses inside the policy process, using 'formal rationality' to reveal gender related negotiations. This paper provides an initial discussion of the ways in which the mainstreaming approach aims at changing the definitions of the situation in government and secondly suggests factors that may affect whether the approach will actually succeed in various settings. It offers a framework for a consideration of the conditions necessary to ensure that mainstreaming becomes an institutional innovation and leads to gender being included in policy making as a given. It tests this using observations from the European Commission, Denmark, Sweden, the Netherlands and regional and federal government in Belgium. The role of women's organizations, state feminist machinery, academics and policy frameworks are crucial variables to help predict whether mainstreaming remains rhetoric or becomes a useful approach to changing policy." (author's abstract)
Quelle: Frauenarbeit - Männerarbeit: neue Muster der Ungleichheit auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Beate Krais (Hrsg.), Margaret Maruani (Hrsg.), Hella Beister (Übersetzer), Joachim Wilke (Übersetzer). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 336-351
Inhalt: Eine nähere Betrachtung der europäischen Daten zu den flexiblen Beschäftigungsformen zeigt eindeutig, dass die flexiblen Arbeitskräfte nicht geschlechtslos sind. In ihrer systematischen Auswertung der Empfehlungen des Weißbuchs der Europäischen Kommission von 1994 stellt die Autorin fest, dass alle beschriebenen Vorschläge zur europäischen Beschäftigungspolitik und zur Flexibilität im Widerspruch zu der an anderer Stelle empfohlenen Politik der Chancengleichheit stehen. Die Überrepräsentation von Frauen in den neuen, atypischen und ungesicherten Beschäftigungsverhältnissen, die durch die Flexibilität geschaffen werden, läuft auf eine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung hinaus, die den Graben zwischen einer abgesicherten Vollbeschäftigung und anderen Beschäftigungsformen, z.B. Teilzeitarbeit, weiter vertieft. Die Flexibilität verschärft nach Ansicht der Autorin somit nur die Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen und einer weiteren Ausbreitung der Arbeitslosigkeit kann nur mit einer allgemeinen Verkürzung der Arbeitszeit begegnet werden, "die den Vorteil hat, dass sie alle Arbeitenden betrifft." (ICI2)
Quelle: International journal of sociology and social policy, Vol. 21 (2001) No. 1/2, 172 S.
Inhalt: This publication is based on presentations at the 2nd Conference on Gender Equality
in Higher Education at the University of Zurich,Switzerland, September 2000. Women
from former socialist countries but also from other continents offered a presentation
of the situation of gender (in)equality in higher education in their country. Because
of the diversity and the colourfulness of the whole we decided to have those papers
published.i This is the result. Involved here are case studies or overviews from all
five continents without any claim of completeness or representativeness. Nevertheless,
we find an impressive picture that could be summarised as:women in higher education
all over the world - highly socially and culturally differentiated but equally positioned.Exploring
the situation of gender in higher education in Europe - and this is the point of view
of the editors of this volume - we find the following picture: the higher the status
in the hierarchical structure of higher education, the lower the ratio of women (vertical
inequality),and women choose other fields of study or majors than men do (horizontal
inequality). The typical female subject decision coincides with the traditional idea
of women to be responsible for the family also if they strive for a professional career.
Women have to reconcile family and employment and this in turn has consequences on
their subject decision but also on their real career opportunities in that employers
prefer men and that women often hesitate when confronted with a career. In this volume
we broaden our view and involve pictures from all over the world (Autorenreferat).|
Schlagwörter:Führungsposition; Chancengleichheit
CEWS Kategorie:Hochschulen, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Themenheft
From equal pay to equal employability : four decades of European gender policies
Titelübersetzung:Von gleicher Bezahlung zu gleichen Beschäftigungschancen : vierzig Jahre europäischer Geschlechterpolitik
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Gender policies in the European Union. Mariagrazia Rossilli. New York: P. Lang (Studies in European Union), 2000, S. 25-42
Inhalt: Der Beitrag gibt einen Überblick über 40 Jahre Europäischer Geschlechterpolitik vor allem im Hinblick auf die Durchführung der Gleichheitspolitik der EU, die Rolle des Europäischen Gerichtshofes in diesem Prozess und die aktuellen Herausforderungen an die sozialen Wohlfahrtsstaaten. Untersucht werden vor allem Faktoren wie negative versus positive Integration und regulative versus redistributive Politiken im Rahmen der Sozialpolitik der Europäischen Union, wobei die These im Vordergrund steht, dass sich die Geschlechterpolitik auf dem Hintergrund negativer Integration und Regulationspolitiken entwickelt hat, u.a. mit dem Ziel der Aufhebung von Marktbeschränkungen bzw. der Ausbreitung des Marktes. Thematisiert werden dabei auch die negativen Entwicklungen, die zu einer Ineffektivität des Sozialstaates beigetragen haben sowie die Umstrukturierungen, die zu einer Motivierung individueller Arbeitsmarktbeteiligung besonders von Frauen geführt haben. Abschließend werden die besonderen Herausforderungen an die nationale und europäische Sozialpolitik mit Blick auf beschäftigungsfreundliche Bestimmungen diskutiert. (ICH)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender equality at European universities within the context of university reform : paradoxical simultaneity of regulation and deregulation
Autor/in:
Kock, Sabine
Quelle: Institut für Politikwissenschaft; Münster (Conference paper / Women in European Universities, Research and Training Network, 00/04), 2000. 9 S.
Schlagwörter:Europa; Reform; Chancengleichheit
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Hochschulen, Europa und Internationales
Wie Gender in den Mainstream kommt : Konzepte, Argumente und Praxisbeispiele zur EU-Strategie des Gender Mainstreaming
Titelübersetzung:How gender reaches the mainstream : concepts, arguments and practical examples relating to the EU strategy of gender mainstreaming
Autor/in:
Stiegler, Barbara
Quelle: Friedrich-Ebert-Stiftung e.V. Abt. Wirtschafts- und Sozialpolitik Bereich Arbeit und Sozialpolitik; Bonn (Expertisen zur Frauenforschung), 2000. 31 S.
Inhalt: "Die Strategie des Gender Mainstreaming ist in der Bundesrepublik Deutschland durch die Politik der Europäischen Union bekannt geworden. Ihre Wurzeln liegen jedoch in der weltweiten Frauenbewegung und ihren Erfahrungen mit der Durchsetzung von Forderungen an die Regierungen. Auf europäischer Ebene hatten die Frauen bereits 1993 mit der Reform der EU-Strukturfonds eine Zielvorgabe 'Chancengleichheit für Frauen und Männer' durchsetzen können. Damit war erstmals in Europa in einem 'allgemeinen' Förderkonzept das Ziel der Chancengleichheit verankert. Im Vierten Aktionsprogramm zur Chancengleichheit 1995 wurde dann das Prinzip des Gender Mainstreaming beschrieben. Das, was im EU-Strukturfond gelungen war, wurde auf die gesamte europäische Politik übertragen: Die Geschlechterverhältnisse sollten in jeder politischen Maßnahme von der Planung bis zur Erfolgskontrolle berücksichtigt werden. Eine weitere Bekräftigung erfuhr das Gender Mainstreaming Prinzip im Amsterdamer Vertrag 1996. In diesem Vertrag verpflichten sich alle Staaten der Europäischen Union, das Gender Mainstreaming Prinzip bei ihrer Politik anzuwenden. Konkretisierungen und Ausdifferenzierungen wurden auf EU-Ebene in aktuellen Entschließungen des Rates zu den beschäftigungspolitischen Leitlinien 1999 vorgenommen. In Zukunft soll in einem Fünften Aktionsprogramm Gender Mainstreaming weiterentwickelt werden. Auch in der Bundesrepublik ist der Gedanke nicht neu, Frauenpolitik als Querschnittsaufgabe zu betrachten. Die Umsetzung dieser Idee in die Organisation politischer Entscheidungsprozesse ließ jedoch zu wünschen übrig: In der Regel gab es eine zuständige Stelle (Frauenministerium, Gleichstellungsstelle), die Frauenpolitik formulierte und Forderungen und Konzepte entwickelte. Diese Stelle trug dann diese Konzepte an die 'anderen' Politikfelder heran und erhob den Anspruch, daß dort die gewünschten Konzepte umgesetzt werden. Vom Ansatz her entspricht das Prinzip des Gender Mainstreaming der Idee der Querschnittspolitik: Die Chancengleichheit der Geschlechter läßt sich nur herstellen, wenn dieses Ziel in allen Politikbereichen angestrebt wird. Das Gender Mainstreaming Prinzip konkretisiert dieses Ziel jedoch durch einen klaren Bezug auf die Entscheidungsprozesse in Organisationen. Die vorliegende Expertise nimmt eine Bestandsaufnahme vor und soll dazu beitragen, die Reichweite der Strategie, aber auch ihre Grenzen besser zu begreifen." (Textauszug)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Chancengleichheit; Gleichstellung; politische Strategie; EU; Gender Mainstreaming
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Gender Mainstreaming als Ansatz einer Politik der Gleichstellung am Arbeitsmarkt : die ESF-Vorgaben als Impuls für die Berücksichtigung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Arbeitsmarktpolitik
Titelübersetzung:Gender mainstreaming as an approach to a policy of equal rights on the labor market : the European Social Fund (ESF) targets as a boost to the consideration of equal opportunity between men and women in labor market policy
Inhalt: "Gender Mainstreaming" ist nach der Definition des Europarates die "(Re)Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluierung politischer Prozesse mit dem Ziel, eine geschlechterbezogene Sichtweise in alle politischen Konzepte auf allen Ebenen einzubeziehen". Die Autorinnen stellen im folgenden die Bedeutung dieses Ansatzes für die europäische Beschäftigungspolitik heraus und skizzieren Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für eine Politik der Chancengleichheit von Männern und Frauen auf dem Arbeitsmarkt. In Bezug auf die Programmplanung und Umsetzung beschreiben sie die erforderlichen analytischen Instrumente und Prüfverfahren auf Projektebene. Darüber hinaus berichten sie von zwei praktischen Beispielen des "Gender Mainstreaming"-Ansatzes in Nordrhein-Westfalen und in Wales/Großbritannien, und weisen auf Anknüpfungspunkte aus der bisherigen Förderpraxis hin. Im Anhang dokumentieren sie die Leitlinien der International Labour Organisation (ILO) für die Einbeziehung der Geschlechterdimension in Programm- bzw. Projektvorschläge. (ICI)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Gender policies in the European Union
Titelübersetzung:Geschlechterpolitik in der Europäischen Union
Autor/in:
Rossilli, Mariagrazia
Quelle: New York: P. Lang (Studies in European Union, Vol. 1), 2000. IX, 261 S.
Inhalt: An interdisciplinary group of European feminist scholars critically explores the European gender policies from the founding of the European Community to the 1997 Treaty of Amsterdam. They offer different interpretations of the contradiction between the exceptional development of gender equality policy within Community social policy and actual gender inequality. Analysis of the EU policies on the equality of women reveals their central role in the making of the common market and the Community’s modernizing action to reform employment patterns and welfare systems. From different, and at times contrasting, feminist perspectives, the contributors propose new policies to challenge the current situation and overcome the EU juridical defect in women’s rights, which exacerbates the European «citizenship deficit» and «democratic deficit».
Table of contents: Mariagrazia Rossilli: Introduction: The European Union's Gender Policies (1-23); Ilona Ostner: From Equal Pay to Equal Employability: Four Decades of European Gender Policies (25-42); Catherine Hoskyns: A Study of Four Action Programmes on Equal Opportunities (43-58); Eliane Vogel-Polsky: Parity Democracy-Law and Europe (61-84); Joni Lovenduski: Chance in Women's Political Representation (87-104); Julia Adiba Sohrab: European Equality Legislation on Social Security (107-121); Francesca Bettio, Jill Rubery, and Mark Smith: Gender, Flexibility, and New Employment Relations in the European Union (123-157); Myriam Bergamaschi: The Gender Perspective in the Policies of European Trade Unions (159-172); Jean Gregory: Sexual Harassment: The Impact of EU Law in the Member States (175-191); Elenore Kofman and Rosemary Sales: The Implications of European Union Policies for Non-EU Migrant Women (193-207); Marjan Wijers: European Union Policies on Trafficking in Women (209-229).